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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gelungene Fortsetzung

Die Sturmkönige - Wunschkrieg
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Nachdem mich bereits der erste Teil der Trilogie begeistert hatte, überzeugte mich auch Band 2. Die Handlung knüpft nahtlos an den Vorgänger an und erleichtert so den Einstieg in das Buch. In alter Kai-Meyer-Manier ...

Nachdem mich bereits der erste Teil der Trilogie begeistert hatte, überzeugte mich auch Band 2. Die Handlung knüpft nahtlos an den Vorgänger an und erleichtert so den Einstieg in das Buch. In alter Kai-Meyer-Manier entführt uns das Buch mit sehr bildlicher Sprache erneut in den Orient. Während wir im ersten Teil Tarik und Sabateas Reise durch das Dschinnland begleiten durften, erleben wir nun ihre Abenteuer in der Stadt Bagdad. Hier war ich ein wenig enttäuscht. Aus den Erzählungen Sabateas erträumte ich mir die Kalifenstadt als etwas wunderbar Himmlisches. Stattdessen erwartete mich hier vor allem eins - Verzweiflung. Der Kalif bekam mein Mitleid, während ich ihn im vorangegangen Band verachtete. Tarik versucht verzweifelt zu Sabatea zu gelangen und sie zu befreien.
Neben der Verzweiflung erwartete mich in Bagdad aber vor allem die Magie und Geheimnisse. Beides waren anders als noch im Dschinnland nicht unbedingt etwas Schlechtes. Endlich erfahren wir auch mehr über Sabatea und ihr großes Geheimnis. Ansonsten war die Handlung vor allem eins - laufen und reden. Das trifft sowohl für die beiden Samarkanter in Bagdad, als auch für Junis im Lager der Sturmkönige zu.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schönes Buch in gewohnter Kerstin Gier Manier

Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner
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Das Thema des Buches hat mir sehr gut gefallen. Mal ehrlich, wer hat sich während einer Beziehung noch nicht gefragt, ob das Ganze so wirklich das Wahre ist? Ich gebe es ehrlich zu, dass ich mich schon ...

Das Thema des Buches hat mir sehr gut gefallen. Mal ehrlich, wer hat sich während einer Beziehung noch nicht gefragt, ob das Ganze so wirklich das Wahre ist? Ich gebe es ehrlich zu, dass ich mich schon mal nach etwas "Besserem" umgesehen habe. Fremde Männer lösen sich ja auch plötzlich nicht in Luft auf. Auch jetzt betrachte ich Männer noch und teile sie automatisch in die Kategorie attraktiv oder nicht attraktiv ein. Ich gucke einfach. Und es schmeichelt dem Ego doch sehr, wenn man für andere Männer noch attraktiv ist.
Die Protagonisten sind äußerst sympathisch. Kati ist eine sehr liebenswerte Persönlichkeit. Ihr Mann Felix blieb für mich relativ unbedeutend und blass. Matthias war mir irgendwie von Anfang an ein wenig unsympathisch.
Auch die Gestaltung des Buches ist sehr ansprechend. So ist das Cover mit einem Esel versehen und ist passend zum Spitznamen der Protagonistin. Außerdem ist das Buch gespickt mit Zitaten, die mitunter passend zur Geschichte sind. Aber auch die nicht so passenden sind sehr schön. Ich werde mir da noch einige abschreiben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Super Sommerroman

Madame Picasso
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In Madame Picasso begegnet der Leser der jungen, lebenslustigen Eva Gouel. Sie ist eine wunderbare Protagonistin, die man sehr schnell in sein Herz schließt. Stellenweise kam sie mir etwas naiv vor, aber ...

In Madame Picasso begegnet der Leser der jungen, lebenslustigen Eva Gouel. Sie ist eine wunderbare Protagonistin, die man sehr schnell in sein Herz schließt. Stellenweise kam sie mir etwas naiv vor, aber dies tut der Sympathie keinen Abbruch. Picasso stattdessen wirkte auf mich sehr oberflächlich und nicht wirklich liebevoll. Die Nebenfiguren bleiben leider ein wenig blass. Ich hätte mir ein bisschen mehr Sylvette in dem Roman gewünscht.
Sehr gut gefallen hat mir, dass die Geschichte mit dem Fokus auf verschiedene Personen, hauptsächlich Eva und Picasso, erzählt wird. Außerdem macht die Verwobenheit der Story mit der historischen Grundlage das Buch zu etwas Besonderem. So treten verschiedene Personen in Erscheinung, die historisch belegbar sind. An erster Stelle sind dabei natürlich Pablo Picasso und Eva Gouel zu nennen. Außerdem sind noch Mistinguett, Gertrude und Leo Stein, Louis Marcoussis, Braque, Apollinaire, Max Jacob, Fernande Olivier und viele mehr dabei.
Die Ereignisse sind nicht ganz in der korrekten historischen Abfolge dargestellt (soweit ich das nach meinem Wissenstand beurteilen kann). Ein Unterschied ergibt sich bei den Namen. Während im Buch ihr richtiger Name Eva Gouel ist, lautet ihr "Parisername" Marcelle Humbert. In Wirklichkeit war es jedoch anders herum. Der größte Unterscheidung, die auch weitere Ungenauigkeiten nach sich zieht, ist die Tatsache, dass sich Eva und Picasso im Roman schon vor dem Diebstahl der Mona Lisa kennen lernen, während das erste Treffen zwischen den beiden erst für Ende des Jahres 1911 belegt ist und somit erst nach dem Verschwinden der Mona Lisa stattfand.
Ich persönlich empfinde diese Abweichungen nicht als störend, schließlich handelt es sich um eine fiktive Geschichte und ein bisschen Fiktion muss am Ende ja auch noch dabei sein.
Obwohl ich stellenweise das Gefühl hatte, die Figuren haben eine unhistorische Sprechweise, muss ich sagen, dass mir das Flair, das das Buch rüber gebracht hat super gefallen hat. Diese ganze Kunst und Kultur-Attitude kam extrem gut rüber. Auch die Beschreibungen von Paris und der ganze Lebensweise dort zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben mich total gepackt. Oftmals hatte ich das Gefühl selber durch die Stadt zu schlendern, das zu sehen, was die Protagonisten sehen und generell mit allen Sinnen diese Zeit zu erleben.
Leider hatte ich meine Probleme mit den künstlerischen Dingen, in dem Buch. So sagten mir beispielsweise die Bilder absolut gar nichts. Dies liegt aber eher an mir, als an dem Buch.
Madame Picasso ist ein großartiger Roman, der die künstlerisch geprägte Zeit um 1911 in Paris einfängt und lebendig werden lässt. Nicht nur für Kunstfreude ein super Sommerroman.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Erwachsenenfantasy von Kai Meyer

Die Sturmkönige - Dschinnland
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Kai Meyer entführt in dem Auftakt seiner Sturmkönige-Trilogie in gewohnter Manier in eine fantastische Welt. Das Ganze Szenario ist wieder wunderbar und sehr lebhaft dargestellt. Ich habe mich in den Orient ...

Kai Meyer entführt in dem Auftakt seiner Sturmkönige-Trilogie in gewohnter Manier in eine fantastische Welt. Das Ganze Szenario ist wieder wunderbar und sehr lebhaft dargestellt. Ich habe mich in den Orient versetzt gefühlt. Die Geschichte nimmt sehr schnell an Fahrt auf und somit entsteht alles andere als Langeweile. Die Hintergründe bleiben lange ein großes Geheimnis. Das hielt zwar die Spannung oben, manchmal dachte ich mir jedoch auch einfach nur : HÄ???
Die Sprache ist wieder äußerst malerisch und schaffte es somit, dass ich mich stellenweise so fühlte, als würde ein Film vor meinen Augen ablaufen. Die Wortwahl macht deutlich, dass dieses Buch eher für ein älteres Publikum geeignet ist. Ich denke, dass man die Geschichte mit 14 Jahren zwar schon versteht. sprachlich der Roman jedoch erst ab 16 Jahren voll zugänglich ist.
Während Tarik für mich die meiste Zeit über nicht wirklich interessant war, erweckte vor allem Sabatea mein Interesse. Von Anfang an tritt sie geheimnisvoll auf und ich hatte das große Bedürfnis endlich hinter ihr Geheimnis zu kommen. Dass Tarik für mich so im Hintergrund blieb ist ein wenig schade, da er ein äußerst sympathischer Protagonist ist.
Dschinnland ist wieder ein äußerst gelungener Fantasyroman des wohl besten deutschen Autors dieses Genres - Kai Meyer. Für Freunde dieser Gattung ist eine Lektüre auf jeden Fall lohnend.

Veröffentlicht am 15.09.2016

gelungen und bewegend

Das Geheimnis meiner Mutter
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Im Zuge der Recherche zu meiner Masterarbeit über den Holocaust im Jugendbuch stieß ich auf dieses Buch. Schnell war für mich klar, dass ich es lesen musste.
Die Geschichte von Helena und ihrer Mutter, ...

Im Zuge der Recherche zu meiner Masterarbeit über den Holocaust im Jugendbuch stieß ich auf dieses Buch. Schnell war für mich klar, dass ich es lesen musste.
Die Geschichte von Helena und ihrer Mutter, die übrigens auf einer wahren Begebenheit beruht, hat mich sehr berührt. Sie erzählt von zwei mutigen Frauen, die ihr eigenes Leben auf Spiel setzten, um anderen Menschen das Leben zu retten. Neben den Rettungsaktionen steht jedoch auch das alltägliche Leben im besetzten Polen im Mittelpunkt.
Etwas gewöhnungsbedürftig war für mich zunächst die wechselnden Perspektiven. Letztendlich haben sie die Geschichte jedoch zu etwas Besonderem gemacht.
An manchen Stellen hätte ich mir mehr Tiefgang erhofft. Oftmals blieb die Handlung für mich sehr oberflächlich. Dass mich das Buch so sehr berührt hat, lag wohl mehr an meiner Empathiefähigkeit als an den Beschreibungen.

Das Geheimnis meiner Mutter ist ein sehr gelungenes und bewegendes Buch, dass man gelesen haben sollte, wenn man sich für die Thematik rund um den Holocaust interessiert. Helena und ihre Mutter sind in meinen Augen wahre Helden.