Wenn Du zurückkehrst
Wenn du zurückkehrstTrevor kommt verwundet aus dem Krieg zurück und muss seine Karriere als Chirurg an den Nagel hängen. Ein weiteres Mitbringsel ist seine Krankheit: PTSD und Gespräche mit seinen Psychologen. Trevors neues ...
Trevor kommt verwundet aus dem Krieg zurück und muss seine Karriere als Chirurg an den Nagel hängen. Ein weiteres Mitbringsel ist seine Krankheit: PTSD und Gespräche mit seinen Psychologen. Trevors neues Ziel: er will ebenfalls diese Richtung einschlagen, muss aber vorher einen unerwarteten Umweg in Kauf nehmen. Aus heiterem Himmel stirbt sein Großvater weit weg von seinem Zuhause und der Enkel muss sich nun um alles kümmern. Das Haus und die geliebten Bienen, zu denen auch Trevor ein gutes Verhältnis pflegt. Kurzerhand zieht er in die Hütte seines Großvaters und macht Bekanntschaft mit dem Teenager Callie, die ihm eher ablehnend, zweifelnd gegenübersteht und der Polizistin Natalie, die seine Gefühle durcheinander bringt…
Es kommt selten vor, das mir ein Charakter vom ersten Moment an so unsympathisch ist wie Trevor. Sein Verhalten gegenüber Natalie fand ich furchtbar und hätte mich niemals auf ihn eingelassen. Er hält sich für das größte Geschenk der Frauenwelt, was ich nicht mal ansatzweise nachvollziehen konnte. Das er sich am Ende aber so um Callie gekümmert hat, brachte ihm zwar ein paar Pluspunkte ein, konnte meine Meinung zu ihm auch nicht mehr ändern. Ich habe zwar nur ein paar Romane von dem Autor vor Ewigkeiten mal gelesen und ich kann mich nicht daran erinnern, dass der jeweilige männliche Hauptcharakter so furchtbar dargestellt wurde.
Natalie arbeitet bei der Polizei und trifft eines Tages spontan auf Trevor. Sie hat Licht in dem alten Häuschen gesehen und wollte nach dem Rechten sehen. Die Polizistin hat nicht damit gerechnet, das sie sich in ihn verlieben könnte, doch Trevor schleicht sich in ihr Herz. Nur leider kann Natalie dem Verlangen nicht nachgeben, da sie nicht so frei ist, wie man auf den ersten Blick vermuten kann…
Tja, Natalie – ihr Freund und Helfer und immer zur Seite, wenn Trevor auf eigene Faust recherchiert. Sei es in Callies Wohnwagen oder bei der Suche deren Familie zu finden. Ich bin mit ihr leider nicht warm geworden, dazu hatte sie eine zu kleine Nebenrolle. Ihr Geheimnis konnte man recht schnell erahnen bzw. in welche Richtung das Geheimnis geht. Ihre Loyalität kann man nachvollziehen, aber ich fand es furchtbar, was die Eltern abgezogen haben bzw. wie sie alles mit ihrem Glauben rechtfertigen.
Callie hatte ein gutes Verhältnis zu dem Großvater von Trevor und scheinbar weiß sie nicht recht, was sie von dem Mann halten soll. Zwar kreuzt sie immer mal wieder seinen Weg, aber viel Zeit verbringen sie nicht miteinander. Und trotzdem kümmert sich Trevor gut um sie und will ihr helfen ihr Leben wieder in die richtige Bahn zu lenken…
Auch Callie macht einen netten Eindruck, aber auch sie hatte eine zu kleine Nebenrolle um sie wirklich sympathisch zu finden. Ich hätte mir gewünscht, das beide eine größere Rolle gespielt hätten. Ihre Geschichte endete für meinen Geschmack etwas zu schnell – sie schließt Frieden und dann ist alles Friede, Freude, Eierkuchen.
Die Bienen haben mich etwas enttäuscht bzw. ich war enttäuscht über ihren Platz in der Geschichte. Anfangs dreht es sich etwas mehr um die fliegenden Nachbarn von Trevor und man begleitet ihn bei der Arbeit. Natalie bekommt, so wie auch der Leser, einen Einblick in das Leben der Bienen. Aber irgendwann wurden sie nur noch eine kleine Nebensache, die alle paar Kapitel mal erwähnt wird. Fand ich schade.
Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann. Erzählt wird aus der Sicht von Trevor, was einen Einblick in seine Gefühls- und Gedankenwelt gibt.
Mir bleibt nur eines zu sagen: die Handlung zieht sich wie Kaugummi endlos lang hin.
Eigentlich geht es nur um Trevor, sein Trauma und wie er versucht wieder „glücklich“ (wenn er das überhaupt kann) zu werden. Nebenbei kommt Natalie ins Spiel, in die er sich unsterblich verliebt und keine Chance bekommt, und der Teenager Callie, an der Trevor einen Narren gefressen hat und die er nicht aufgeben will.
Ich fand es leider langweilig zu verfolgen, wie Trevor durch seine Geschichte wandelt und musste mit mir kämpfen, ob ich das Buch nicht lieber abbrechen sollte.