Band 1 der „New York Bachelors“ – Reihe.
Darcy arbeit mit vollem Herz- und Körpereinsatz in ihrer Bibliothek, nur reicht das leider nicht. Das Geld wird knapp und die Zukunft ist ungewiss. Doch sie haben Glück und ein kostenloser PR-Berater will ihnen helfen und Darcy gibt aus den Latschen: es ist Reed, der die Rangliste der Bad Bachelors anführt (also nur schlechte Bewertungen). Aber sie will ja nur mit ihm arbeiten und sich nicht in ihn verlieben. Er ist sowieso nicht ihre Kragenweite und Manieren hat er ebenfalls keine. Nein, so jemand wird nicht ihre neue Liebe…oder vielleicht doch?
Darcy war mir vom ersten Moment an sympathisch – sie ist das komplette Gegenteil von ihrer Schwester und anscheinend das schwarze Schaf der Familie – zumindest hat Darcy diesen Eindruck. Nie kann sie es den anderen Recht machen und versucht es auch überhaupt nicht mehr. Sie hat ein großes und vorlautes Mundwerk und liebt das Lesen. Und Bücher. Auch gegenüber Reed lässt sie sich nicht groß verbiegen – sie wird sich ihrer Weiblichkeit bewusster, aber andere Veränderungen durchlebt sie nicht. Sie bleibt sie selbst und das gefiel mir!
Reed hat überhaupt nichts mehr zu lachen, denn die negativen Bewertungen in der App haben inzwischen Einfluss auf seinen Job, das gefällt dem Junggesellen überhaupt nicht. Zumal nicht alle Bewertungen echt sind, wenn man Reeds Ausführungen Glauben schenken darf. Sogar sein Vater wird von Journalisten befragt, was dem Sohn nicht passt. Er macht sich schon genug Sorgen um seinen Vater, da braucht er das nicht auch noch. Als seine Sekretärin ihn um einen Gefallen bittet, ist er nicht begeistert, aber er macht es trotzdem und lernt die eigenwillige Darcy kennen, die so vollkommen anders ist als die Frauen, mit denen er sonst zu tun hat. Reed findet sie interessant, möchte mit ihr schlafen – aber er kann seinen Gefühlen nicht einfach nachgeben…
Reed leidet unter der App, das fällt einem sofort auf, und er kann nichts dagegen machen, so sehr er es auch versucht und so sehr sie auch sein Leben zerstören mag. Das er da so lange und bis zum Ende mitgespielt hat, fand ich bewundernswert. Ich hätte da schon längst härtere Bandagen angelegt, denn es grenzt ja schon fast an Rufmord, was die App da mit ihm macht. Obwohl er alles andere als ein netter Kerl ist, fand ich ihn auf seine Art und Weise schon wieder ganz sympathisch.
Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann. Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Darcy und Reed, was einen Einblick in die jeweilige Gefühls- und Gedankenwelt gibt.
Die Sache mit der Bewertungsapp ist eine interessante Idee und ich kann mir gut vorstellen, das es so auch im realen Leben ablaufen würde. Auch so aus dem Ruder – aber sollte man Menschen so wie z.B. Arbeitgeber bewerten dürfen? Nach diesem Buch sage ich „nein“, niemals. Das kann nur nach hinten losgehen und man schadet nur damit. Durch schlechte Bewertungen ändert sich niemand – macht eine Firma ja ebenfalls nicht.
Die Liebesgeschichte war mir zu vorhersehbar, aber damit hatte ich schon im Vorfeld gerechnet. Die kleine Nebenhandlung mit der Familie bzw. der neuen Liebe der Schwester von Darcy oder der Vater von Reed, waren ganz nett, aber hätte da noch mehr draus machen können. Die Überraschung mit dem Gründer der App war gelungen. Alles in allem eine nette Geschichte für Zwischendurch!