Winterwundertage
WinterwundertageAlex hat eigentlich genug zu tun, doch der Neukunde scheint ein großes Problem zu haben, dem sie sich schnell annehmen muss, um alles zu retten. Also macht sie sich auf den Weg auf die Insel und fällt ...
Alex hat eigentlich genug zu tun, doch der Neukunde scheint ein großes Problem zu haben, dem sie sich schnell annehmen muss, um alles zu retten. Also macht sie sich auf den Weg auf die Insel und fällt dort aus allen Wolken. Das Gepäck ist nicht angekommen, sie muss sich das Bad mit den anderen Gästen teilen, es gibt keine Mandelmilch und in der Firma, die sie retten soll, hat man sich einen Scherz mit ihr erlaubt. Kein gelungener Start, denn der Problem-Mann hat kein Interesse an einer Zusammenarbeit und zeigt ihr die kalte Schulter. Alex hat fast die Schnauze voll und dann passiert das Unmögliche – Lochie öffnet sich ihr und sie beginnt mit ihrer Arbeit…
Alex ist durch und durch eine Luxuslady – von Kopf bis Fuß. Sie bekommt alles, was sie will – koste es was es wolle. Nicht unbedingt der sympathischste Charakterzug. Man lernt sie im Laufe der Geschichte immer besser kennen und am Ende kennt man die wahre Alex, die sich unter dem Luxus versteckt.
Lochie ist der Chef und will das Unternehmen vor seiner Familie schützen. Er traut niemanden auf seinem Weg und versucht mehrfach Alex loszuwerden. Doch sie gibt, zu seinem Leidwesen, nicht auf und versucht ihn langsam zum Umdenken zu zwingen. Was alles andere als leicht ist, auch wenn sie nach einiger Zeit einen Weg zueinander gefunden haben. Der am Ende aber durch Alex Neugier und ihre eigenen Pläne zerstört wird…Lochie ist nun wirklich kein angenehmer Zeitgenosse, auch wenn er nur ein Opfer seiner Vertrauensprobleme und der anderen Probleme geworden ist. Er will niemanden nah an sich heran lassen und geht als Einzelgänger (bis auf seine Hündin) durch´s Leben. Vertrauen zu Alex fasst er erst sehr spät, auch wenn er sich von Anfang an zu ihr hingezogen fühlt.
Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann. Erzählt wird hauptsächlich aus der Sicht von Alex, was einen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt gibt. Außerdem kommen in kleinen Abschnitten auch mal die Assistentin und Lochie ganz kurz zu Wort.
Insgesamt eine schöne Geschichte über eine Destillerie, die unter den verschiedenen Sichtweisen der Vorstandsmitglieder leidet. Die Liebesgeschichte von Alex und Lochie wird sehr oberflächlich gehalten, sodass ich die Gefühle zwischen ihnen überhaupt nicht gespürt habe. Ja, sie öffnen sich zwar gegenseitig – aber mehr als Freundschaft (ihre Wortwechsel sind wirklich amüsant) sehe ich bei ihnen nicht. Etwas, das ich von Karen Swan bisher nicht kannte. Das Setting in der Destillerie, der Weihnachtszeit, dem Wetter, der Insel und ihrer Geschichte fand ich klasse – auch wenn ich die Abschnitte in die Vergangenheit von Lochies Vorfahren etwas langweilig fand. Alles in allem ein netter Roman für die Adventszeit, aber es gibt auch bessere im Bezug auf Romantik.