Die Geschichte von Micah und Julian
Someone NewNachdem ich von "Berühre mich.nicht." und "Verliere mich.nicht." , von Laura Kneidl, so begeistert war, konnte ich es natürlich nicht erwarten, dieses mega gehypte Buch von ihr zu lesen.
Naja... was soll ...
Nachdem ich von "Berühre mich.nicht." und "Verliere mich.nicht." , von Laura Kneidl, so begeistert war, konnte ich es natürlich nicht erwarten, dieses mega gehypte Buch von ihr zu lesen.
Naja... was soll ich sagen. Es ist auf jeden Fall ein gutes Buch. Mehr aber auch leider nicht.
Unsere Hauptprotagonistin ist Micah. Eine Comic und Graphic - Novel liebende, etwas verwöhnte, Jurastudentin.
Auf einer Dinnerparty ihrer Eltern, lernt sie den Kellner Julian kennen. Und sorgt ausversehen dafür, dass er gefeuert wird.
Der Zufall will es nun so, dass Julian ihr Nachbar ist, als sie in ihre neue Wohnung zieht. Sie sieht ihre Chance, sich nun endlich ordentlich bei ihm entschuldigen zu können. Doch Julian scheint kein Interesse an einer Entschuldigung zu haben und ignoriert sie in Grund und Boden. Doch Micah lässt sich natürlich nicht so leicht abwimmeln und versucht immer wieder, Julian aus seinem Schneckenhaus zu locken und hinter seine verschlossene Art zu blicken.
Könnte Spoiler enthalten
Wahrscheinlich ein Grund, warum das Buch so gehypt wurde: Weil es wirklich wichtige Themen anspricht. Aber genau hier habe ich ein kleines Problem. Es sind zu viele Themen, auf die die Autorin hinweisen möchte. So wirkt alles nur kurz angeschnitten und dann wieder zur Seite gepackt. Es sind alles wirklich wichtige Themen. Aber gerade deswegen verdienen diese Themen auch wirklich genug Aufmerksamkeit. Wir haben zum Beispiel Micahs mega sympathische Freundin Lilly, die mit ihrer Figur unzufrieden ist und dummerweise auch ein etwas direktes Umfeld hat. Wir haben Micahs tolle Nachbarn Auri und Cassie, die füreinander bestimmt zu sein scheinen, aber kein Paar sind. Wahrscheinlicher Grund: Auri ist groß und schwarz, Cassie klein und weiss.
Und natürlich das GROßE Thema in diesem Buch: Die Homophobie der Gesellschaft. Die hier stellenweise etwas zu krass dargestellt ist, wie ich persönlich finde. Man bekommt beim lesen den Eindruck, dass betroffenen Personen, wirklich lieber verschweigen sollten, wie sie wirklich sind. Denn das persönliche Umfeld, selbst die Eltern, werden es niemals aktzeptieren, wie du bist. Nur ein paar Menschen in deinem Umfeld, werden dich nehmen und lieben wie du bist, aber eben nur ein paar. Hier hätte ich mir etwas mehr Happy End Stimmung gewünscht das zeigt: Hey... du bist toll, genau so wie du bist. Versteck dich nicht, trau dich, vertrau auf die Menschen die du liebst und sie werden dich lieben.
Micah scheint umgeben von persönlichen Schicksalen, die zur zeit alle nicht so rosig aussehen. Und überall möchte sie helfen und Ratschläge geben. Dabei kommt sie leider wie ein bockiges Kind rüber.
Nichtsdestotrotz konnte mich die Geschichte packen und an manchen Stellen auch fesseln. Uns begegnen hier wieder super sympathische Charaktere, die man gerne alle viel näher kennenlernen würde. Der Schreibstil war wieder sehr locker, man flog durch den Roman. Ich hätte mir gewünscht, dass die Handlung etwas schneller voranschreitet, da man als Leser eigentlich schon sehr zeitig auf das problem kommt und dann irgendwann nur noch denkt: Mensch, mach doch mal die Augen auf, das is doch offensichtlich. Eine schnellere Aufklärung hätte Platz für eine ausführlichere Herangehensweise gegeben.
In meinen Augen, konnte das Buch dem Hype leider nicht standhalten. Aber es ist trotzdem eine lesenswerte Geschichte, die man geboten bekommt. Ich werde auch weiterhin die Bücher von Laura Kneidl kaufen, Ende des Jahres "Someone Else - Die Geschichte von Cassie und Auri, auf die ich schon sehr gespannt bin.