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Veröffentlicht am 23.12.2024

Damals in England mit Artus und Excalibur

Jewel & Blade, Band 1: Die Wächter von Knightsbridge (Von der SPIEGEL-Bestseller-Autorin von "Silver & Poison" | Limitierte Auflage mit dreiseitigem Farbschnitt)
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Buchinfo
Schmiede dein Schicksal!

Gold, Silber, Kupfer: Harper hat ihr besonderes Gespür für Metall nie hinterfragt. Bis der geheimnisvolle Archer mit einem uralten Ring an der Hand in ihrer Goldschmiede ...

Buchinfo
Schmiede dein Schicksal!


Gold, Silber, Kupfer: Harper hat ihr besonderes Gespür für Metall nie hinterfragt. Bis der geheimnisvolle Archer mit einem uralten Ring an der Hand in ihrer Goldschmiede auftaucht. Als Harper den Schmuck berührt, sieht sie plötzlich eine verstörende Szene vor sich: den Tod des legendären König Artus. Harper hat tausend Fragen. Die Suche nach Antworten führt sie zu einer elitären Londoner Geheimgesellschaft – und in eine Liebesgeschichte, die ihr Schicksal für immer verändern wird. (Quelle: Amazon)

Anfang
Als Thomas Gray an diesem Abend von der Arbeit nach Hause kam, spürte er direkt, dass irgendetwas anders war.

Charaktere
Prinzipiell gibt es hier wahnsinnig viele Charaktere, die auf ihre Art auch wirklich wichtig für die Geschichte sind, aber ich beschrenke mich hier jetzt mal auf die drei Hauptpersonen.

Harper studiert, hat aber eigentlich gar keine wirkliche Lust darauf. Viel lieber möchte sie die Goldschmiede ihrer Mutter übernehmen. Ihre Schwester Danica sitzt seit einem Unfall im Rollstuhl und der Vater hat die Familie schon recht früh verlassen. Insgesamt alles keine so super tollen Voraussetzungen für eine junge Frau, aber trotzdem ist Harper ein guter Charakter. Sie macht keine riesigen Entwicklungen durch, allerdings finde ich es bemerkenswert, was sie in der Geschichte alles durchlebt und auch akzeptieren kann, um trotzdem weiterzumachen.

Plötzlich steht Archer eines Tages bei Harper in der Goldschmiede und erscheint recht sympathisch. Fast schon ein wenig zu sehr. Im laufe der Zeit ist er immer mal wieder ein bisschen geheimnisvoll, aber auch nicht wirklich nahbar, weil er seiner Familie manchmal vielleicht etwas zu sehr verschrieben ist, was ihn tatsächlich auch etwas weniger authentisch sein lässt. Man muss seine Handlungen eigentlich immer wieder hinterfragen. Macht er es, weil er es will, oder weil er es muss? Würde er auch ohne seine Familie im Nacken so (re)agieren?

Lark ist mein persönlicher Damon Salvatore. Sexy, mysteriös, immer da wenn man ihn braucht und nicht so richtig greifbar. Mit ihm gibt es noch einen richtigen WTF-Moment, auf den ich hier jetzt nicht eingehen möchte, und der seinen Charakter dadurch noch komplexer werden lässt.

Schreibstil
Der Schreibstil gefiel mir richtig gut. Ich konnte mich sehr gut in die Story reinlesen und danach flogen die Seiten nur so dahin.

Positiv
Die Artussage als Vorlage für eine Geschichte zu nehmen, ist nicht neu, aber ich persönlich habe noch nicht viele Geschichten (oder vielleicht auch gar keine) gelesen, die darauf basieren. Die Idee, sich nicht mit der Tafelrunde an sich zu beschäftigen, sondern mit den Nachkommen in der aktuellen Zeit, hat mir sehr gut gefallen. Das hat die Geschichte sicherlich leichter gemacht, da man sich nicht durchs Mittelalter kämpfen musste.

Die Idee des Fantasyelements (ich will jetzt dazu eigentlich nichts sagen, um nichts zu spoilern) fand ich gut, aber zu Beginn irgendwie verwirrend. Nachdem es aber nochmal vorkam und (zumindest für mich) besser erklärt/beschrieben wurde, fand ich die Idee nicht schlecht. Nicht überragend, aber auch nicht schlecht.

Was mir ausgesprochen gut gefallen hat, war das Love Triangle. Es hat mir zwischenzeitlich so krasse Damon-Elena-Stephan-Vibes gegeben - liebe ich.

Besonders zum Ende gab es die ein oder andere Wendung, mit der ich nicht gerechnet habe und die dafür sorgt, dass ich es kaum erwarten kann, bis Band 2 endlich erscheint.

Ein ganz großer Pluspunkt: Es kommt zu Sex (keine Angst, kein übertriebener Spice) und dieser wird ganz selbstverständlich sehr safe betrieben. Vielen Dank dafür!

Negativ
Zwischenzeitlich fand ich die Geschichte leider etwas schleppend. Es gab immer wieder Phasen, wo über Seiten prinzipiell nicht viel passiert ist. Das dämpft dann etwas die Leselust und das eigentliche Hochgefühl.

Diese Geschichte beinhaltet echt ziemlich viele Menschen. Ja, es gab immerhin 12 Ritter der Tafelrunde (fünf verstarben), dann deren Nachkommen, die Familienmitglieder, Freunde, Weggefährten...es sind einfach wirklich viele, was es mir manchmal schwierig machte, den Überblick zu behalten. Besonders weil ich bei der Artussage jetzt nicht sooooo im Game bin.

Zu allem Überfluss gab es am Ende noch einen ziemlich miesen Cliffhanger und Band 2 kommt erst im März 2025. Also bleibe ich zurück mit einigen ungeklärten Fragen und einem lauten "Wie bitte, waaaas?" im Kopf zurück. (Was ja eigentlich nicht wirklich negativ ist, da es die ganze Sache ja nur spannender macht.)

Fazit
Du wolltest immer schon ein bisschen mehr über die Artussage wissen, liest gerne Fantasy und stehst auf Love Triangle, gerne auch mit minimal Vampire Diary-Vibes (zumindest hatte ich sie)? Herzlichen Glückwunsch, dann ist das deine Geschichte!

Ich würde dir allerdings raten bis Februar oder März 2025 damit zu warten und dir den zweiten Teil dann vorzubestellen/zu kaufen, weil du am Ende wissen MUSST, wie es weitergeht!

Auch wenn mir die Geschichte gut gefallen hat und ich direkt Band 2 vorbestellt habe, bekommt das Buch "nur" 4 von 5 Sternen von mir. Es gabe dann doch ein paar Kritikpunkte, weswegen ich nicht die volle Punktzahl geben kann. Aber der Folgeband hat ja noch eine Chance!

Textstellen
"Es tut mir leid", flüsterte die Gestalt, deren Stimme er nur noch wie durch einen Wasserfall wahrnahm. "Aber es war nötig, dass du stirbst, [zensiert]." (Seite 9)

Nur eine Sache war mir klar, und die hinterließ einen bitteren Geschmack auf meiner Zunge. Ich hatte mich in diese Rittergeschichte reinziehen lassen, obwohl ich es von Anfang an nicht gewollt hatte. Und jetzt war ich langsam sicher, dass ich das noch wirklich bereuen würde. (Seite 197, f.)

Veröffentlicht am 18.12.2024

Besser als ich dachte 👌🏻

Der Kuss der Lüge
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Buchinfo
Lia ist die älteste Tochter im Königshaus von Morrighan. Als sie mit einem fremden Prinzen verheiratet werden soll, flüchtet sie kurzerhand und fängt weit weg vom Palast an, als einfache Arbeitskraft ...

Buchinfo
Lia ist die älteste Tochter im Königshaus von Morrighan. Als sie mit einem fremden Prinzen verheiratet werden soll, flüchtet sie kurzerhand und fängt weit weg vom Palast an, als einfache Arbeitskraft in einer Taverne zu arbeiten. Dort lernt sie zwei Männer kennen, die sie sofort faszinieren. Was sie nicht ahnt: Beide sind auf der Suche nach ihr. Der eine wurde ausgesandt, die Königstochter zu töten. Der andere ist ausgerechnet jener Prinz, den Lia heiraten soll. Sie fühlt sich zu beiden hingezogen. Und ahnt dabei nicht, in welch großer Gefahr sie schwebt ... (Quelle: Amazon)

Anfang
Erzähl mir noch einmal davon, Ama. Erzähl mir von dem Licht.
Ich durchforstete mein Gedächtnis nach einem Traum. Einer Geschichte. Einer verschwommenen Erinnerung.

Charaktere
Lia
ist die älteste Tochter des Königshauses Morrighan und heißt eigentlich Arabella Celestine Idris Jezelia, kann diesen Namen aber - Überraschung - überhaupt nicht leiden. Sie soll mit dem Prinzen von Dalbreck verheiratet werden, vermutet aber einen mittelalten Mann dahinter und möchte das mit ihren zarten 17 Jahren verständlicherweise nicht so gerne. Also haut sie kurzerhand ab - begleitet von ihrer besten Freundin Pauline.

Außerdem gibt es noch Kaden und Rafe. Einer der beiden ist der Prinz von Dalbreck und einer ein Assassine, der ausgeschickt wurde, um die Prinzessin von Morrighan zu töten. Es ist lange nicht klar, wer eigentlich wer ist, doch beide sind etwa in Lias Alter, sehen unglaublich gut aus und sind sehr charmant.


Scheibstil
Der Schreibstil gefiel mir gut. Es ist keine hochtrabende Literatur, aber auch nicht zu einfach oder platt geschrieben.

Ich kam gut voran und hatte immer Lust noch weiter zu lesen - sonst hätte ich das Buch wohl kaum in zwei Tagen beendet.

Positiv
Die Nummer mit einer jungen Frau, die zwischen zwei Männern steht und bei der Lügen und Intrigen mitschwingen, ist natürlich nicht neu, muss deswegen aber nicht weniger spannend sein.

Ich mochte Lia, Kaden und Rafe wirklich gerne. Besonders der Aspekt, dass man lange icht weiß, wer wer ist und selbst das Rätselraten beginnt, macht es spannend und außergewöhnlicher, als bei anderen Büchern. Ich habe zwischendurch auch immer wieder gedacht 'Sei du bitte der Prinz und verliebt euch doch ineinenander' - also man selbst entwickelt natürlich auch eine Vorliebe für einen der beiden.

Lia war mir direkt sympathisch. Eine junge Frau, fast noch ein Kind, die sich vom Leben mehr erhofft, als nur die Tochter von gewesen zu sein und die Frau von zu werden. Eine, die ihren Mann aus Liebe und nicht aus Kalkül und Verpflichtung heiraten möchte. Eine junge Frau, die für die einsteht, die sie liebt und die bereit ist, für all ihre Handlungen auch die Konsequenzen zu tragen.

Natürlich habe auch ich für einen der jungen Männer etwas mehr geschwärmt, als für den anderen - allerdings verrate ich nichts darüber. Was ich aber sagen kann ist, dass beide immer Lias Wohl im Sinn haben und auch wenn einer der beiden sie eigentlich töten soll, er alles daran setzt es nicht zu tun.

Im Endeffekt machen alle (wichtigen) Charaktere im Buch eine Wandlung durch oder entwickeln sich weiter, was mir wirklich gut gefallen hat.

Der Cliffhanger am Ende sorgt natürlich dafür, dass man den nächsten Teil direkt lesen möchte, was für das Buch und seine Geschichte spricht.

Negativ
Es dauert wirklich eine ganze Weile, bis mal etwas passiert. Ja, der Knaller ist schon recht früh zu Beginn, als Lia und Pauline abhauen und auch in ihrer Zeit in der Taverne gibt es immer wieder etwas zu erleben, aber es dauert einfach echt lange, bis die richtige Spannung und Geschichte beginnt. Man muss dieses Buch also wahrlich lesen wollen, um zu den guten Punkten zu gelangen und es nicht vorher wegzulegen.

Wie so häufig gibt es auch in dieser Geschichte Szenen und/oder Charaktere, die man jetzt nicht so richtig gebraucht hätte, die einem zu lang/zu kurz, oder nicht richtig ausgearbeitet waren. Mir ging es mit Pauline und Mikael so (was hat mich das stellenweise genervt) und auch bei Lias Bruder Walther. Ich hatte das Gefühl, dass seine Szenen einfach sein mussten, um die Geschichte voran zu bringen oder etwas zu erklären - und genauso stiefmütterlich wurden sie auch behandelt und in ein paar Sätzen abgetan. Das wurde ihm und seiner Frau Greta einfach, meiner Meinung nach, nicht gerecht.

Fazit
Als die Trilogie vor 10 Jahren mit anderen Covern rauskam, wollte ich sie immer lesen. Das hat sich dann allerdings nie ergeben, ich habe so manche negative Rezension gelesen und mir gedacht 'Ach nee, muss dann doch nicht'.

Jetzt hatte es sich aber ergeben, dass ich das Buch bei Netgalley bekam und ich wegen des neuen Covers einfach keinen blassen Schimmer hatte, um welche Geschichte es sich handelt. Ich bin froh, dass es so kam und ich die Geschichte doch noch gelesen habe. Meinen SuB freut es natürlich nicht, da ihm noch zwei Bücher hinzugefügt werden müssen.

Auch wenn die Geschichte von ihren Grundzügen her nicht neu ist, konnte mich das Buch trotzdem überzeugen und dazu veranlassen, dass ich auch die restlichen Teile noch lesen möchte. Dieses Verwirrspiel um die zwei Herren gibt der Story zusätzlich Würze und Spannung und lädt zum Rätselraten und Indizien kombinieren ein.

Ich war durchweg positiv überrascht, allerdings ist noch ein bisschen Luft nach oben, weswegen der erste Teil dieser Trilogie 4 von 5 Sternen von mir erhält.

Veröffentlicht am 23.08.2024

Ein Roman, spannender als mancher Thriller

Das Geflüster
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Das Geflüster begann lange vor dem Unfall in der Harlow Street. Denn wo Rauch ist, ist auch Feuer. Wo Freundschaft, Neid. Und hinter jeder Lüge verbirgt sich eine verheerende Wahrheit.

Bevor ...

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Das Geflüster begann lange vor dem Unfall in der Harlow Street. Denn wo Rauch ist, ist auch Feuer. Wo Freundschaft, Neid. Und hinter jeder Lüge verbirgt sich eine verheerende Wahrheit.


Bevor der Sommer zu Ende geht, versammelt sich die Nachbarschaft der Harlow Street zu einem Gartenfest. Getränke fließen bis spät in die Nacht und alles scheint perfekt – vor allem die Gastgeberin. Bis zu dem Moment, als Whitney vor aller Augen die Fassung verliert, weil ihr neunjähriger Sohn Xavier nicht gehorchen möchte. Die emotionale Entgleisung sorgt für Getuschel hinter vorgehaltener Hand. Als Xavier nur wenige Monate später aus seinem Kinderzimmerfenster stürzt, ist der Skandal unvermeidbar und das Urteil schnell gefällt. Doch in dieser Nachbarschaft ist niemand so vollkommen, wie er vorgibt zu sein. Im Laufe einer Woche spitzen die Dinge sich zu: Während Xavier zwischen Leben und Tod schwebt, müssen sich die Frauen in der Harlow Street ihren eigenen Abgründen stellen. (Quelle: Amazon)

Anfang
Er hält sich zwei Finger an die Nase und atmet ihren Geruch ein. Seine Pupillen weiten sich in der dunklen Küche. Die Uhr am Herd zeigt 0.03 Uhr. Er verspürt einen Druck auf der Brust. Hat er einen Herzinfarkt?

Meine Meinung
Etwas verwirrt vom Prolog (keine Angst, irgendwann ergibt er Sinn) hatte ich beim Weiterlesen das Gefühl mich in Fairview zu befinden - der ach so perfekten Vorstadt der Serie Desperate Housewives. Denn wie auch in der Serie, versuchen hier im Buch alle, eine perfekte Fassade aufrecht zu erhalten, auch wenn das absolute Gegenteil der Fall ist.

Zu Beginn wird man fast von den Charakteren und ihrer Beziehung zueinander erschlagen. Es geht um vier Frauen, ihre Ehemänner und teilweise wuseln dann auch noch Kinder rum - das kann zu Beginn abschreckend sein. Mein Tipp: Mach dir Notizen zu den Charakteren und lass dich nicht von dem anfänglichen "Durcheinander" abschrecken, denn sonst verpasst du eine richtig gute Geschichte.

Aber noch mehr als irgendeinen handfesten Beweis hat sie ein Gefühl.
Ein Gefühl, das jemand einmal als "Geflüster" bezeichnet hat - das dir mitteilen will, dass etwas nicht stimmt. Problematisch ist nur, dass ihm manche Frauen nicht lauschen.
(Seite 21)

Ich würde gern so viel über das Buch sagen wollen, aber auf die Geschichte kann ich einfach nicht eingehen. Alles ist miteinander verwoben, baut aufeinander auf und nach und nach lösen sich die einzelnen Fäden und man kann sich ein Muster daraus stricken.

Mich hat das Buch sehr gut unterhalten und wenn ich gekonnt hätte, hätte ich es in ein oder zwei Tagen durchgelesen, weil es so spannend ist. Ich wollte endlich alles verstehen und wissen, wer mit wem wie in Verbindung steht, was es womit auf sich hat und allem voran: Was ist wirklich mit Xavier und dem Sturz aus dem Fenster gewesen?

Fazit
Wer beim Lesen gerne knobelt und Geschichten mag, die sich erst nach und nach aufdröseln, einen dann aber mit einem "Ach was?!" auf den Lippen zurücklassen, ist bei diesem Buch genau richtig.

Ashley Audrain weiß, wie man spannend schreibt und die Lesenden mit durch die Geschichte zieht. Allerdings muss man etwas Durchhaltewillen zeigen, da es am Anfang recht verwirrend ist und man viele Charaktere vorgestellt bekommt - aber es lohnt sich dranzubleiben!

Veröffentlicht am 01.05.2024

Leider traf die Geschichte nicht meinen Geschmack

Monster auf der Couch
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Der bipolare Doktor Jekyll, die polyamoröse Vampirin Carmilla, der Narzisst Dorian Gray und Familie Frankenstein bekommen, was sie brauchen: eine Therapie!

Eine Psychologin verschwindet spurlos ...

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Der bipolare Doktor Jekyll, die polyamoröse Vampirin Carmilla, der Narzisst Dorian Gray und Familie Frankenstein bekommen, was sie brauchen: eine Therapie!


Eine Psychologin verschwindet spurlos – in ihrem verlassenen Büro findet die Polizei Akten über ihre Patienten: Dr. Jekyll, Dorian Gray, Carmilla und Viktor Frankenstein. Ist es möglich, dass die zum Leben erwachten Figuren der Schauerliteratur tatsächlich in Therapie sind? Welche Geheimnisse hat die Psychologin über sie herausgefunden? Warum befinden sich Blutspritzer auf den Dokumenten? Und wollte die Verschwundene tatsächlich ein Buch mit dem Titel »Monster auf der Couch« schreiben? Nur wer die Akten der Psychologin durchstöbert, kann dem Mysterium ihres Verschwindens auf den Grund gehen und wird belohnt mit schauderhaftem Wissen: nämlich was uns Menschen zu Monstern macht – und Monster zu Menschen ... (Quelle: Amazon)


Meine Meinung

Die Idee hinter dem Buch hat mir sofort gefallen. Charaktere aus Gruselklassikern zu Menschen werden zu lassen, die durch Raum und Zeit ihren Weg in unsere heutige Welt und auf die Couch einer Psychologin finden. Sie alle haben Probleme, die therapiert werden sollen.

Auch die Aufmachung des Buchs ist wirklich gelungen. Die Geschichte ist als eine Mischung aus aufgezichneten Sitzungen und Analysen der Psychologin geschrieben und hier und da mit Zeichnungen, Kaffeeflecken und ähnlichem versehen.


Ich bin sehr euphorisch an das Buch herangegangen, weil ich die Optik so toll fand und ich unbedingt wissen wollte, was es mit dem Verschwinden der Psychologin auf sich hat. Hat eines der "Monster" etwas damit zu tun? Ist sie weggelaufen, oder war es eine Entführung? Gab es vielleicht sogar einen Mord? Leider wurde ich in diesem Punkt schnell enttäuscht. Denn auf das Verschwinden der Dame, wird zu 99 Prozent der Zeit überhaupt nicht eingegangen. Es geht nur um die "Monster" und ihre Probleme. Man erfährt auch einiges aus dem Privatleben der Psychologin, aber das hat mich auch bereits schnell nicht mehr interessiert, weil ich weder eine Bindung, noch sonderlich viel Sympathie für die Frau aufbauen konnte (man erfährt ihren Namen nicht, deswegen kann ich sie nicht damit benennen).

Wenn ich nun näher auf alles eingehe, müsste ich etwas dazu sagen, warum die einzelnen Personen die Psychologin aufgesucht haben, was besprochen wurde und was im Endeffekt dabei raus kam. Da das zu viel spoilern würde, werde ich davon absehen.


Fazit

Das Buch mit seiner tollen Aufmachung und seiner eigentlich wirklich guten Grundidee hätte viel Potential gehabt, was meiner Meinung nach nicht genutzt wurde.

Insgesamt war das Buch für mich leider eher ein Reinfall. Schade!

Veröffentlicht am 01.05.2024

Leider gefiel mir auch der zweite Thriller von Jonas Wagner nicht

Diabolisch
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1995 macht sich der sechsjährige Alex in der Abenddämmerung mit seiner älteren Schwester Lotte allein auf den Heimweg, nachdem die beiden vergeblich darauf gewartet haben, dass ihr Vater sie abholt. ...

Buchinfo
1995 macht sich der sechsjährige Alex in der Abenddämmerung mit seiner älteren Schwester Lotte allein auf den Heimweg, nachdem die beiden vergeblich darauf gewartet haben, dass ihr Vater sie abholt. Doch nur Lotte wird heil zu Hause ankommen. Auf Alex warten die Eltern vergebens.

Siebenundzwanzig Jahre später geschieht in diesem Dorf eine Reihe von blutigen Verbrechen. Ein Bewohner nach dem anderen muss auf grausame Weise sein Leben lassen. Oberkommissarin Larissa Flaucher versucht, einen Zusammenhang zwischen den Todesfällen zu rekonstruieren – und stößt auf nicht nur ein monströses Geheimnis. (Quelle: Amazon)

Anfang
Liebes Tagebuch,

Alex ist nicht heimgekomen. Mama hat soo geschimpft. Aber ich kan nichts dafür, Alex wollte ja nicht. Papa hat mich gehauen. Ich spür es jetzt noch ganz heis im Gesicht. Und neben meinem Auge ist die Haut aufgeplazt. Das war sein Ring. Ich hoffe, Alex kommt bald heim. Sonst holt mich Papa wieder. Und Mama hört dan entlich auf zu weinen...

Meine Meinung
Die Geschwister Lotte und Alex werden von ihren Eltern vergessen und nicht beim Sportverein abgeholt. Auch der Sportlehrer und die Frau vom Supermarkt nehmen die Kinder nicht mit, die sich schließlich zu Fuß auf den Weg nach Hause machen. Es ist Februar 1995 gegen 17 Uhr. Es ist kalt und es ist dunkel. Zwei Kinder gehen los, aber nur eines kommt zu Hause an.

Das Buch klang so wahnsinnig spannend für mich. Ich habe mir die allerdollsten Sachen ausgemalt, was da zwischen den Buchdeckeln passieren könnte. Erst als es bei mir ankam, stellte ich fest, dass ich bereits ein Buch des Autors gelesen hatte - und es gefiel mir leider nicht. Nichtsdestotrotz bin ich unvoreingenommen an diese Geschichte rangegangen. Vielleicht war das andere Buch nichts für mich, aber dieses könnte mich überzeugen. Wir entwickeln uns alle weiter, der Autor vielleicht auch. Ich war wirklich gewillt dieses Buch zu mögen, aber dazu kam es leider nicht.

Wie bereits im vorherigen Buch "Böse", hat Jonas Wagner es geschafft, erneut ein ganzes Dorf schlechter Menschen zu erschaffen. Hier sind alle so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sich einfach niemand für zwei Kinder interessiert, die spät abends im Februar zu Fuß auf einer Straße unterwegs sind. ALLE in diesem Buch sind absolute Egoisten, denken nur an sich und an den nächsten Sex. In diesem Dorf vögeln nämlich alle miteinander.

Die gegenwärtigen Morde kommen zu schnell und zu oft. Man hetzt eigentlich nur von einem Tatort zum nächsten um von dort wieder weiterzuziehen. Die Auflösung war im Endeffekt dann keine wirkliche Überraschung - das machte leider keinen Spaß.

Fazit
Auch wenn es heißt "Aller guten Dinge sind drei", endet meine Reise mit Jonas Wagner hier. Mit seinem zweiten Thriller konnte er mich ebenfalls nicht überzeugen - ganz im Gegenteil.

Dass nicht jeder Mensch ein gutes Herz hat, und manche sogar abgrundtief böse sind, ist unbestritten...aber ein komplettes Dorf, dass zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist, um zwei hilflosen Kindern beizustehen? Das ist nicht nur unrealistisch, sondern auch so hanebüchen, dass ich nicht mal in erdachten Geschichten darüber lesen möchte.

Ein Mord reiht sich an den anderen und die Aufklärung ist vorhersehbar.

Ich möchte niemandem von dem Buch abraten, denn es hat durchaus seine Anhänger:innen, aber empfehlen kann ich persönlich es einfach nicht.