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Veröffentlicht am 25.09.2021

Ein Buch, das eigentlich die vollen fünf Sterne verdient hätte - wenn das Ende nicht gewesen wäre...

Barbara stirbt nicht
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Buchinfo
Herr Schmidt taut auf.

Walter Schmidt ist ein Mann alter Schule: Er hat die Rente erreicht, ohne zu wissen, wie man sich eine Tütensuppe macht und ohne jemals einen Staubsauger bedient zu haben. ...

Buchinfo
Herr Schmidt taut auf.

Walter Schmidt ist ein Mann alter Schule: Er hat die Rente erreicht, ohne zu wissen, wie man sich eine Tütensuppe macht und ohne jemals einen Staubsauger bedient zu haben. Schließlich war da immer seine Ehefrau Barbara. Doch die steht eines Morgens nicht mehr auf. Und von da an wird alles anders.

Mit bitterbösem Witz und großer Warmherzigkeit zugleich erzählt Alina Bronsky, wie sich der unnahbare Walter Schmidt am Ende seines Lebens plötzlich neu erfinden muss: als Pflegekraft, als Hausmann und fürsorglicher Partner, der er nie gewesen ist in all den gemeinsamen Jahren mit Barbara. Und natürlich geht nicht nur in der Küche alles schief. Doch dann entdeckt Walter den Fernsehkoch Medinski und dessen Facebook-Seite, auf der er schon bald nicht nur Schritt-für-Schritt-Anleitungen findet, sondern auch unverhofften Beistand. Nach und nach beginnt Walters raue Fassade zu bröckeln – und mit ihr die alten Gewissheiten über sein Leben und seine Familie. (Quelle: Lovelybooks)

Anfang
Als Herr Schmidt Freitagfrüh aufwachte und den Kaffeeduft vermisste, dachte er zuerst, dass Barbara im Schlaf gestorben sein könnte. Das war zwar eine absurde Vorstellung - Barbara war gesund wie ein Pferd -, noch abwegiger schien allerdings die Möglichkeit, dass sie verschlafen haben könnte. Sie verschlief nie.

Meine Meinung
Bereits nach dem ersten Satz wusste ich, dass ich dieses Buch definitiv lesen muss! Es ist die Art zu schreiben, die mich packt und abholt, auf eine Reise mitnimmt, bei der ich lachen und traurig sein kann - und ganz genau so war es hier. Allerdings fehlte mir der runde Schluss, für den es dann auch den fünften Stern noch gegeben hätte.

Er hatte ihr zur goldenen Hochzeit eine neue Küche geschenkt, ein Sammelgeschenk für all die anderen Hochzeitstage und Geburtstage, an denen er nichts geschenkt hatte, und auch für die künftigen, an denen er nichts schenken würde.
(Seite 7)

Walter und Barbara Schmidt sind die Art Ehepaar, bei denen alles aus den Fugen gerät, wenn ein Teil nicht mehr so funktionieren kann, wie es das sollte. Barbara fällt aus und plötzlich muss Walter sich selbst um 180 Grad drehen und vom Egoisten zum empathischen Versorger werden.

Er musste jetzt Barbara sein, für sich selbst und für Barbara.
(Seite 82)

Walter Schmidt ist ein ziemliches Ekel. Verheiratet mit einer Russin, ist er eigentlich ein ziemlicher Rassist. Barbara darf keine Gerichte aus ihrer Heimat kochen, mit "denen" will Walter sowieso nichts zu tun haben und eigentlich können alle froh sein, dass er Barbara mit passender Strenge ihre harte Aussprache ausgetrieben hat. Geschlagen hat er sie allerdings nie, was er mit einem fast stolzen Unterton erwähnt. Nicht zu vergessen ist der (achtung, Klischee) deutsche Schäferhund Helmut, der aber seiner Rasse auch keine Ehre macht und ein ziemlicher Feigling ist.

Doch je länger Barbara ausfällt, umso sympathischer wird Walter. Er merkt plötzlich, dass so ein Haushalt doch ganz schön viel Arbeit macht und es ziemlich unbefriedigend ist, wenn alles für selbstverständlich genommen wird.

Ich konnte von Seite zu Seite immer mehr Positives an Walter entdecken und die Autorin lässt die Lesenden langsam aber sicher seine Schale knacken. Auch Walter selbst bemerkt Veränderungen an sich und beginnt nach und nach sein Leben zu reflektieren und darüber nachzudenken, wie es hätte verlaufen können, wenn er an gewissen Punkten andere Entscheidungen getroffen hätte.

Das Buch lässt mich mit ein paar offenen Fragen und einem Ende zurück, das mitten in einer Situation endet, die ich gerne noch weitererzählt bekommen hätte. Aus diesem Grund gibt es von mir nur vier Sterne, sonst wären es die ganz dicke und nach Kaffee duftende volle Punktzahl gewesen.

Fazit
Diese humorvolle, aber auch berührende Geschichte, hat mich von einem Gefühl zum nächsten gejagt. Auch wenn ich öfters mal meinen Kopf über Walter schütteln oder laut durch die Nase einatmen musste, habe ich ihn auch irgendwie lieb gewonnen.

Wäre das Ende nicht so plötzlich und abgeschnitten gekommen, hätte ich diesem Buch unglaublich gerne die vollen fünf Sterne gegeben, denn prinzipiell hätte es das definitiv verdient!

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Veröffentlicht am 12.08.2021

Ein Erlebnis für (fast) alle Sinne ♥

Emma
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Buchinfo
Jeder ist einzigartig. In jedem von uns steckt etwas Besonderes. Dieses einfühlsame musikalische Hörspiel für Familien und alle, die mit Kindern in Kitas und Grundschulen arbeiten, kitzelt Selbstvertrauen ...

Buchinfo
Jeder ist einzigartig. In jedem von uns steckt etwas Besonderes. Dieses einfühlsame musikalische Hörspiel für Familien und alle, die mit Kindern in Kitas und Grundschulen arbeiten, kitzelt Selbstvertrauen heraus und macht stark.

Heidi Leenen bringt Kindern mit ihrer lebhaften und informativen Geschichte die Natur näher und weckt gleichzeitig ein Gespür für die Gefühle anderer. Zauberhafte Musik versetzt junge Lauscher in Emmas Welt zwischen Wald, Wiesen und Feldern. Sie erleben ihre Abenteuer mit marschierenden Ameisen, zaubernden Raupen und vielen anderen Tieren hautnah mit und kommen ins Gespräch über die eigenen Stärken. (Quelle: Lovelybooks)

Meine Meinung
Berufsbedingt bin ich immer wieder interessiert an Kinderbüchern oder an Projekten, die in einer KiTa umgesetzt werden können. So stieß ich auf diese Geschichte und hatte Glück, dass ich über Netgalley ein digitales Exemplar erhalten habe.

Bei Emma handelt es sich nicht (nur) um ein reines Vorlese- und Bildentdeckungsbuch, sondern bietet auch gleichzeitig noch ein Hörerlebnis. Der Printausgabe liegt eine CD bei (ich konnte es mir online anhören), deren Inhalt die Geschichte begeitet. So werden viele Kompetenzen gemeinsam gefördert, neue Verknüpfungen geschaffen und noch mehr zur Unterhaltung über die Inhalte angeregt.

Für Pädagog:innen und alle, die mit Kindern arbeiten gibt es auch ein seperates Projektheft und die tollen Bilder gibt es auch für das Kamishibai - damit wurde mein Herz endgültig erweicht.

Zum Inhalt muss ich nicht mehr viel sagen, da das der Klappentext schon ganz gut übernimmt.

Fazit
Eine ganz wundervolle Geschichte, die jedem Kind vermittelt, dass es etwas Besonderes ist. Neben der tollen Geschichte gibt es herrliche Illustrationen, die zum Entdecken und darüber sprechen anregen.

Die dazugehörige Musik rundet alles ab und die Karten für das Kamishibai und das Projektheft, machen es auch für Pädagog:innen noch interessanter und umfangreicher.

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Veröffentlicht am 12.08.2021

Vorhersehbar, aber ganz wundervoll ♥

Lessons from a One-Night-Stand
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Buchinfo
Holly Radcliffe hätte nie gedacht, dass ihr One-Night-Stand am ersten Tag in der neuen Stadt solche Wellen schlagen würde. Doch ihr kleines Abenteuer mit dem Highschool-Coach Austin Bailey ist ...

Buchinfo
Holly Radcliffe hätte nie gedacht, dass ihr One-Night-Stand am ersten Tag in der neuen Stadt solche Wellen schlagen würde. Doch ihr kleines Abenteuer mit dem Highschool-Coach Austin Bailey ist nach kürzester Zeit Stadtgespräch. Holly hatte gehofft, dass sie Austin nie wiedersehen würde, aber als Schulleiterin ist sie seine neue Chefin. Blöd nur, dass ihr verräterisches Herz schneller schlägt, sobald sie ihm begegnet. (Quelle: Amazon)

Anfang
Der attraktive Typ, der mit offenem Mund und entsetzt dreinblickend da oben auf der Bühne steht?
Das bin ich. Austin Bailey. Ältester Bruder des Bailey-Clans, Beschützer meiner jüngeren Geschwister, hervorragender Biologielehrer, Baseball-Coach, netter Nachbar und insgesamt ein ziemlich toller Kerl.

Meine Meinung
Ursprünglich wollte ich für meine Aktion "Try a chapter" nur mal das erste Kapitel lesen - dass ich in drei Tagen dann das Buch verschlinge und meine fast zweimonatige Leseflaute damit ein Ende fand, war so nicht geplant.

Machen wir uns nichts vor...dieses Buch ist keine weltverändernde Literatur, sondern eigentlich weiß man genau was einen erwartet, wenn man den Klappentext liest. Aber das muss ja gar nicht (immer) negativ sein. Manchmal braucht man ja auch genau das - ein Buch, in dessen Geschichte man sich verlieren kann und welches man mit einem wohligen Gefühl im Herzen und einem Lächeln auf den Lippen beendet.

Ich denke zum Inhalt muss ich gar nicht viel sagen. Über den Klappentext erfährt man bereits alles Wesentliche. Holly und Austin haben einen One-Night-Stand und stellen dann fest, dass sie seine neue Vorgesetzte ist. Peinlich, peinlich. Da die Kleinstadt über etwas wie Gossip Girl oder Lady Whistledown verfügt, weiß auch jeder davon. Noch peinlicher.

Es kommt wie es kommen muss, sie wollen das ganz professionell angehen, können aber die Finger nicht voneinander lassen. Hinzu kommt dann noch die beste Freundin, die merkwürdige Mutter und eine unglaublich sympathische Großfamilie (die Reihe besteht mittlerweile aus 5 Bänden, der 6. kommt noch diesen Monat) und die Geschichte ist perfekt.

Auch wenn das eher Bücher sind, die ich umgehe, bin ich froh, dass ich dieses gelesen habe. Vermutlich werden auch noch ein paar Bände der Reihe folgen. Auch wenn die Geschichte - wie so viele aus diesem Genre - absolut vorhersehbar ist, hat sie mir wahnsinnig gut gefallen. Manchmal brauche auch ich etwas fürs Herz, bei dem man direkt weiß, dass ein Happy End folgen wird.

Der Schreibstil hat mir unglaublich gut gefallen. Ich kam sehr schnell voran, es war nicht zu anspruchsvoll aber auch nicht zu einfach und beim Lesen hatte ich regelrecht Filme der Szenen im Kopf.

Fazit
Wie in dem Genre oftmals üblich, weiß man schon anhand des Klappentextes was dies für eine Geschichte ist und wie sie ausgehen wird. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass man dieses Buch mit einem wohligen Gefühl im Bauch und einem Lächeln auf den Lippen beendet.

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Veröffentlicht am 11.08.2021

Eine gute Geschichte, die mich aber leider nicht wirklich fesseln konnte

Radio Girls
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Buchinfo
Eine unvergessliche Reise in Londons Roaring Twenties

London, 1926, der Krieg ist vorbei, die aufregende Energie der Veränderung flirrt durch die Luft. Die junge Amerikanerin Maisie hat einen ...

Buchinfo
Eine unvergessliche Reise in Londons Roaring Twenties


London, 1926, der Krieg ist vorbei, die aufregende Energie der Veränderung flirrt durch die Luft. Die junge Amerikanerin Maisie hat einen Job bei dem gerade erst gegründeten Rundfunksender BBC ergattert. Sie ist elektrisiert vom hektischen Tempo, den jungen klugen Mitarbeitern und einschüchternden Chefs. Sie entdeckt ihre Leidenschaft für das Radio und trifft auf die außergewöhnliche Hilda Matheson, die Gründerin des beliebten Talk-Programms, die ihr zur Mentorin wird. Als die beiden jedoch eine schockierende Verschwörung aufdecken, müssen sie sich entscheiden: Wie weit gehen zwei engagierte Journalistinnen für die Wahrheit? (Quelle: Verlag)

Anfang
Im Laufschritt schlängelte sie sich zwischen den verdutzten Fußgängern hindurch, doch ihr Verfolger war ihr immer noch dicht auf den Fersen.
All ihre sorgfältige Planung, all die Arbeit, um das Netz zu spinnen und die Fliege zu fangen, hatten diese Wendung nicht einkalkuliert, die Möglichkeit, dass die Papiere in ihrer Tasche so wertvoll waren, dass sie sie jagen würde, um die Unterlagen zurückzubekommen.

Meine Meinung
Wir schreiben das Jahr 1926 und befinden uns in London. So langsam keimt das Radio auf und möchte den Printmedien das Leben schwer machen. Allerdings steckt die BBC noch in den Kinderschuhen.

Maisie hat es geschafft! Trotz mangelnder Referenzen bekommt sie einen der begehrten Jobs beim Sender und darf unter anderem für Hilda Matheson arbeiten, die erste Vortragsdirektorin der BBC. Und während sie sich für das Radio erwärmt, kommt sie einer Verschwörung auf die Spur.

Ich habe mich wirklich gefreut ein Buch über eine gewisse Form des Feminismus und der Emanzipation zu lesen - Ladies in einer "Männerdomäne", das kann ja nur gut werden. Leider hat die Autorin es mir nicht so leicht gemacht.

Ich bin keine Freundin von ewig langen Kapiteln - 30 bis 45 Seiten sind mit persönlich einfach zu viel und frustieren mich schon fast - und die Geschichte muss wirklich richtig toll sein, damit ich darüber hinwegsehen kann. Das war hier leider nicht der Fall.

Wenn ihr mal genau schaut, besteht der Teil, den ihr hier unter "Anfang" findet, aus lediglich zwei Sätzen. Der zweite Satz ist dermaßen verschachtelt und verkompliziert, dass man beim Lesen fast ins Stolpern kommt. Leider nimmt mir auch das den Lesespaß. Ich komme nicht flüssig und zügig weiter, wenn ich zwischendurch immer wieder vorne ansetzen muss, weil ich am Ende nicht mehr weiß, wie dieser Satz eigentlich begann. Ich muss dazu sagen, dass ich mir die Leseprobe vorher nicht durchgelesen habe - hier liegt der Fehler also bei mir. Vermutlich hätte ich das Buch nicht angefragt, wenn ich das vorher gewusst hätte.

Als dritten Minuspunkt muss ich leider die (stellenweise) fehlende Spannung und dadurch auftretende Langatmigkeit erwähnen. An manchen Stellen habe ich quergelesen und Passagen übersprungen, da ich das Buch sonst sicherlich abgebrochen und nicht beendet hätte.

Bei aller Kritik will ich aber auch am Lob nicht sparen. Insgesamt war es eine gute Geschichte, in der Fiktion und Historie gut miteinander verknüpft wurden. Geschichtliche Ereignisse und echte Personen wurden gut in die Handlung eingearbeitet, ohne, dass die Geschichte an sich ausgebremst wurde oder die Geschehenisse erzwungen untergebracht werden mussten.

Die historischen Ereignisse wurden interessant dargestellt, ohne zu sehr auf (emotionale) Effekte abzuzielen.

Die Entwicklung der Maisie Musgrave mitzerleben hat mir sehr gut gefallen. War sie zu Beginn doch eher ein graues Mäuschen avancierte sie im Laufe des Buches zu einer selbstbewussten und politisch engagierten Frau. Die Beschreibungen dieses Weges wirkten auf mich realistisch und nachvollziehbar.

Fazit
Eine Mischung aus fiktiver Geschichte und wahrer Begebenheit über die Anfänge der BBC, Feminismus und Emanzipation.

Mich persönlich konnte die Autorin leider nicht restlos begeistern und auch nicht an die Geschichte fesseln. Wer diese Art von Geschichten mag, sollte sich davon aber nicht entmutigen lassen und sich ein eigenes Urteil bilden. Allerdings empfehle ich einen Blick in die Leseprobe, da der Schreibstil doch sehr speziell ist.

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Veröffentlicht am 15.07.2021

Toller Sprecher - Geschichte eher mau

Die Verlorenen
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Buchinfo
Die Körper der toten Frauen sind in Plastikfolie eingewickelt, daneben liegt die Leiche seines ehemaligen Kollegen Gavin. Das düstere Bild gibt Jonah Colley von der Spezialeinheit der Londoner ...

Buchinfo
Die Körper der toten Frauen sind in Plastikfolie eingewickelt, daneben liegt die Leiche seines ehemaligen Kollegen Gavin. Das düstere Bild gibt Jonah Colley von der Spezialeinheit der Londoner Polizei Rätsel auf. Denn Gavin selbst hat ihn kurz zuvor um ein Treffen in der verlassenen Lagerhalle gebeten. Als Jonah erkennt, dass eine der Frauen unter der Folie noch am Leben ist, wird er hinterrücks attackiert, kann den Angreifer aber überwältigen. Wie sich herausstellt, handelt es sich um den Serienkiller Owen Stokes. Jonah wird als Held gefeiert, doch als er der Frau wieder begegnet, die überlebt hat, behauptet sie, es sei noch ein Mann in der Lagerhalle gewesen. Jonah ermittelt auf eigene Faust und stößt auf eine Spur, die ihn an Stokes Schuld zweifeln lässt; und die ein ganz neues Licht auf die Entführung seines eigenen Sohnes wirft, der vor 10 Jahren spurlos verschwand. (Quelle: Lovelybooks)

Meine Meinung
Ich muss vorausschicken, dass ich bisher noch keinen Beckett gelesen habe. Ich weiß, dass es eine große Fangemeinde um den Autor gibt, meine Meinung ist von den vorherigen Werken aber völlig unbeeinflusst - was manchmal gut und manchmal schlecht ist .

Die Stimme des Sprechers, Johannes Steck, hat mir wahnsinnig gut gefallen. Er hat beim Lesen jedem Charakter eine eigene Note gegeben, so, dass ich immer wusste wen er gerade spricht. Auch Kleinigkeiten wie beispielsweise Kaugeräusche oder Gähnen wurden mit eingebracht, was das Gelesene noch unterstrichen hat.

Die Buchinfo finde ich persönlich nicht gut gewählt. In der Lagerhalle liegen nicht die Leichen von mehreren Frauen, sondern nur von einer, Stokes hält niemand für einen Serienkiller und Jonah zweifelt auch nicht an ihm als Täter. Wieso bleibt man nicht bei der Wahrheit, wenn man ein Buch beschreibt? Der Verlag muss es doch gelesen haben.

Von der Geschichte an sich will ich eigentlich nichts erzählen, damit ich niemanden spoiler, der sich noch auf das (Hör)Buch freut.

Mir persönlich hat es insgesamt nicht ganz so gut gefallen. Der Anfang war spannend, aber dann plätscherte eigentlich alles nur noch so vor sich hin, bis es am Ende nochmal losging aber da dann doch recht verwirrend wurde. Mit dem Ende an sich habe ich tatsächlich gerechnet und auch sonst gab es einige sehr vorhersehbare Stellen.

Die Charaktere an sich fand ich alle nicht so berauschend, eigentlich war mir niemand wirklich sympathisch oder wichtig. Alle Frauen in der Geschichte kommen nicht ganz so gut weg - besonders in der momentanen Situation hätte der Autor zumindest eine starke und sympathische Frau schreiben können, doch die Chance wurde leider verpasst. Schade.

Jonah Colley muss sowas wie ein Superheld sein. Obwohl er eine Knie-OP hinter sich hat und dann und wann mal mit Krücken unterwegs ist, kann er eigentlich überall rumturnen, kämpfen und wird körperlich dadurch nicht groß eingeschränkt. Noch besser wird es, als er sich überlegt die Jugendgang vor seinem Haus aufzumischen. Einfach so. Aus Spaß an der Freude. Als Polizist einer Spezialeinheit (mehr wird dazu leider nicht gesagt) muss man dafür schon ordentlich Mut haben ein paar Jugendliche prügeln zu wollen. Klasse Charakterzug, Bro.

Ich habe das Buch eigentlich nur zu Ende gehört, weil ich wissen wollte, ob ich mit meiner Vermutung für die Auflösung recht habe und weil ich Herrn Stecks Stimme so mochte. Allerdings muss ich sagen, dass ich zwischendrin immer wieder überlegt habe abzubrechen.

Fazit
Eine Geschichte, die mir leider nicht zugesagt hat, mit Charakteren, die ziemlich stereotypisch in jeder 08/15-Geschichte vorkommen. Starke Frauen gibt es nicht, aber dafür einen Protagonisten, der kein Mensch, sondern ein Superheld sein muss. Wer einen spannenden Thriller sucht, bei dem man sich die Nägel abkauen kann, muss zu einem anderen Buch greifen.

Einzig der Sprecher hat mit seiner schönen Stimme und seiner Art zu lesen die ganze Sache für mich interessant und ansprechend gemacht.

Da ich zwischendrin mehrfach kurz davor war das Hörbuch abzubrechen, war das vermutlich mein erster und auch letzter Beckett.

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