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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2020

Nils Trojan radelt zum dritten Mal durch Berlin - und wir sind mit dabei

Die Totentänzerin
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Buchinfo
Der neueste Fall für den Berliner Kommissar Nils Trojan.

Ein Mann und eine Frau, entkleidet und in einer engen Umarmung vereint, die Körper mit einer Schnur aneinander gefesselt. Das Bett, auf ...

Buchinfo
Der neueste Fall für den Berliner Kommissar Nils Trojan.


Ein Mann und eine Frau, entkleidet und in einer engen Umarmung vereint, die Körper mit einer Schnur aneinander gefesselt. Das Bett, auf dem sie liegen, ist blutdurchtränkt, davor auf bizarre Weise drapiert die Nachtwäsche der beiden Opfer. Dieser schaurige Anblick bietet sich Nils Trojan, als er am Tatort eintrifft. Welcher kranke Geist hat hier gewütet? Trojan ist schockiert, als ausgerechnet Theresa Landsberg, die Frau seines Chefs, in den Kreis der Verdächtigen gerät. Er will nicht an ihre Schuld glauben, und doch weiß er, dass er jede Spur verfolgen muss. Denn soeben wurde ein weiteres Liebespaar tot aufgefunden ... (Quelle: Lesejury)

Anfang
"Wir müssen leise sein", sagte sie zu ihm.
Er lächelte. Im halbdunklen Flur schimmerte sein weißes Hemd, den mit Schnee benetzten Mantel hatte er sich über die Schulter geworfen. Er beugte sich zu ihr herab und küsste sie.

Meine Meinung
Zu Beginn befindet sich der Leser Bentow-Typisch in einem Prolog, der ihn in ein kleines Liebesabenteuer und einen Mord hineinführt. Was es damit auf sich hat, erfährt man erst sehr weit hinten im Buch - absoluter Pluspunkt, für diese kleine Verwirrung und den "Ach was"-Moment!

Seine Brust war dicht behaart, sie betrachtete sie fasziniert, wie bei einem Affen, dachte sie, wie im Zoo, und das belustigte sie.
(Seite 6)

In diesem Band wird Nils Trojan sein Platz als Protagonist streitig gemacht. Sein Chef, Hilmar Landsberg, und dessen Frau Theresa nehmen in dieser Geschichte sehr viel Platz ein. Nicht zuletzt ist dies der Tatsache geschuldet, dass Theresa Landsberg einer ganzen Reihe von Morden verdächtigt wird.

Viel mehr kann und will ich dann auch eigentlich nicht mehr dazu sagen, da ich sonst zu viel verraten und die Spannung nehmen würde.

Max Bentow hat es wieder geschafft mich absolut zu begeistern! Sein Schreibstil ist Trojan-Reihe-Typisch flüssig und schnell zu lesen (und man will hier definitiv weiterkommen!) und auch mit der Spannung wurde absolut nicht gespart.

Dieser Band ist noch viel verwirrender als seine Vorgänger. Hatte ich bei "Der Federmann" und "Die Puppenmacherin" schon Probleme den Täter mittendrin zu identifizieren, wird es hier wirklich unmöglich. Während des Lesens hatte ich sofort einen Verdacht und dachte noch 'Mensch Bentow...das war aber nix!' - doch weit gefehlt!

Endlich kommen auch Jana und Nils voran ♥ Ich musste so lange warten und endlich ist es "perfekt". Zwar haben sie so ihre Schwierigkeiten, aber so ist das in der Liebe eben manchmal.

"Ich verstehe nicht viel von diesem psychologischen Vokabular."
"Musst du auch nicht. Du sollst nur wissen, dass es mir ernst ist."
"Mir auch."

(Seite 75)

Ein kleiner Kritikpunkt sind mal wieder die zu genauen Straßennamen beziehungsweise Wegbeschreibungen. Irgendwann kenne ich mich in Berlin aus, ohne jemals dort gewesen zu sein. Da das Buch aber der absolute Oberhammer war, sehe ich darüber mal hinweg ^^

Wie auch in den Vorgängerbänden wurden die Tatorte und Leichen wieder sehr genau beschrieben, so dass sofort ein Bild vor Augen erscheint. Bei Max Bentow habe ich schon fast das Gefühl, dass ich mit dabei stehe!

Fazit
Wieder mal ein Psychothriller aus dem Hause Bentow, der zu recht in diesem Genre angesiedelt ist.
Ich liebe die Bücher um Nils Trojan - mehr kann ich eigentlich gar nicht dazu sagen. Ich empfehle wirklich jedem, schleunigst mit dieser Reihe zu beginnen, wenn ihr es noch nicht getan habt! Für mich persönlich der bisher beste Band der Reihe.

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Veröffentlicht am 21.04.2020

Bösewicht ist nicht gleich Bösewicht...Manche muss man einfach lieben

Vicious - Das Böse in uns
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Buchinfo
Victor Vale und Eli Ever wollen sterben. Allerdings nicht, um tot zu bleiben, sondern um mit außergewöhnlichen Fähigkeiten wieder aufzuerstehen. Als junge, brillante Medizinstudenten wissen sie ...

Buchinfo
Victor Vale und Eli Ever wollen sterben. Allerdings nicht, um tot zu bleiben, sondern um mit außergewöhnlichen Fähigkeiten wieder aufzuerstehen. Als junge, brillante Medizinstudenten wissen sie genau, was sie tun. Sie planen das Experiment minutiös ? und haben Erfolg: Beide kommen verwandelt wieder ins Leben zurück. Eli entwickelt eine erstaunliche Regenerationskraft und wird praktisch unsterblich, Victor kann kann anderen Schmerz zufügen oder nehmen.
Was sie nicht unter Kontrolle haben, ist die Tragödie, die durch ihr Experiment ausgelöst wird. Denn Superkräfte allein machen keine Helden …(Quelle: Lesejury)

Anfang
Victor rückte die Schaufeln auf seiner Schulter zurecht und stieg vorsichtig über ein altes, halb eingesunkenes Grab. Sein Trenchcoat bauschte sich leicht und streifte hier und da einen Grabstein, während er über den Friedhof von Merit ging und dabei ein Lied summte.

Meine Meinung
Wir kennen (und lieben) sie doch alle - die Bösen Buben (und Mädchen) aus Filmen, Serien und Büchern, die irgendwie nicht so richtig abgrundtief böse sind. Die, die ziemlich cool sind und auch irgendwie sexy. Bei denen man zu jeder schlechten Tat eine plausible Erklärung und Ausrede findet, damit diese Person jetzt nicht in ein ganz so schlechtes Licht gerückt wird. Sicher habt ihr jetzt alle mindestens einen Charakter im Kopf ^^

Victor Vale ist so ein Charakter. Pech mit seinen Eltern, Pech mit seinem Kumpel Eli und vom Leben irgendwie bestraft, nimmt der Leser ihm seine Taten nicht ganz so übel und entwickelt wider besseren Wissens eine Sympathie zu ihm - da bilde ich keine Ausnahme. Ich mochte Vic das komplette Buch über.

"Hör mal, Sydney. Da gibt’s etwas, das du über Victor wissen solltest..."
"Er ist kein schlechter Mensch", unterbrach sie ihn.
"In diesem Spiel gibt es keine anständigen Menschen", erwiderte Mitch. Aber das war Sydney egal. Vermutlich war niemand ganz und gar gut.
"Ich habe keine Angst vor Victor."
"Ich weiß", sagte Mitch. Seine Stimme klang traurig.

(Position 3422-3425)

Zu Beginn war ich direkt in der Geschichte und wurde von ihr mitgerissen. Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich flüssig lesen. Durch Zeitsprünge zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart kann Spannung aufgebaut werden, da sich die Geschichte um Vic und Eli nur häppchenweise aufdröselt, wird bei kurzen Kapiteln dann aber doch nervig. Immer wenn man sich gerade so in den Schauplatz und die Zeit eingefunden hat, wird man auch schon wieder rausgerissen und kommt in eine neue Zeit.

Eli rieb mit dem Daumen über die neue Haut an seiner Handfläche, aber Victor sprach als Erster, und zwar mit großer Eloquenz. "Heilige Scheiße."
(Position 994-995)

So wie mir diese Flashbacks bei kurzen Kapiteln auf den Keks gingen, so erging es mir auch mit dem Katz- und Mausspiel zwischen Vic und Eli. Dieses ewige Hin und Her gepaart mit den Zeitsprüngen zog sich beim Lesen einfach irre in die Länge, nahm der ganzen Sache die Spannung und ließ augenrollende Langeweile aufkommen.

Während er weiter durch die Räume ging, schaute er sich aufmerksam um. Erstaunlich, wie viele Möglichkeiten es gab, sich umzubringen, wie wenige davon jedoch eine Chance zum Überleben boten.
(Position 1095-1096)

Gerade als ich darüber nachdachte, ob ich es nicht vielleicht doch abbrechen sollte, bog ich in das letzte Drittel ein und wurde wieder mitgerissen. Das Ende und der Weg dahin haben mich für den sehr langatmigen Mittelteil entschädigt!

Fazit
Ein Buch, das mit dem Anfang und dem Ende definitiv bei mir punkten konnte. Der Mittelteil hat mich fast zum Abbruch bewegt, aber im Nachhinein bin ich froh, dass es nicht dazu kam!
Ob ich den zweiten Teil lesen werde, weiß ich noch nicht wirklich. Ich habe ein bisschen die Angst, dass mir das meine Freude an der Geschichte nehmen könnte. Wenn die ersten Bewertungen und Rezensionen dazu geschrieben wurden, werde ich mir nochmal Gedanken darüber machen.

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Veröffentlicht am 19.04.2020

Denn manchmal liegt der Zauber in einer Begegnung, die unser Leben für immer verändern kann...

Raukland Trilogie
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Buchinfo
Eine Reise, die dich für immer verändert
Ronan ist Sohn des mächtigsten Herrschers im Nordmeer. Er fürchtet weder Schmerz noch den Tod, doch auf der nordischen Insel Lannoch muss er sich einer ...

Buchinfo
Eine Reise, die dich für immer verändert
Ronan ist Sohn des mächtigsten Herrschers im Nordmeer. Er fürchtet weder Schmerz noch den Tod, doch auf der nordischen Insel Lannoch muss er sich einer Prüfung stellen, bei der sein Schwert nutzlos ist: Will Ronan den Thron behalten, braucht er nicht nur einen Freund an seiner Seite, er muss auch die Achtung der Prinzessin von Lannoch gewinnen. Wie man das anstellt, kam in seinem Schwerttraining jedoch nicht vor …(Quelle: Amazon)

Anfang
"Was hast du getan?"
Der Schrei trieb durch seine bleierne Müdigkeit. Ein Schatten wuchs über ihm, Hände krallten sich in sein Haar und rissen seinen Kopf zurück.
Der Schatten war sein Vater.
Ronans Herz pochte so wild gegen seine Rippen, dass es schmerzte. Er konnte sich nicht rühren, es war, als läge eine tonnenschwere Felswand auf ihm. Nichts ergab einen Sinn.

Meine Meinung
Direkt zu Beginn befindet sich der Leser in einer unschönen Szene. Ronan, Sohn des Königs von Raukland, liegt betrunken in seinem Lager, wird aus dem Zelt gezerrt und zu einem Pflock gebracht. Ein Pfahl, der dazu dient, den Königssohn zu bestrafen. Zwanzig Peitschenhiebe verkündet sein Vater. Doch damit ist es nicht genug - Ronan wird auch noch gebranntmarkt wie ein Pferd.

Nach dieser ganzen Tortur befindet sich Ronan auf See. Denn sein Vater möchte, dass eine Insel in seinen Besitz übergeht und wer, wenn nicht Ronan, könnte als dritte Strafe mit dieser Aufgabe betraut werden. Es klingt gar nicht mal so schwer, denn immerhin will Merin Kendrick, König von Lannoch, seine Insel hergeben, wenn gewisse Aufgaben erfüllt werden. Doch diese Aufgaben haben es ziemlich in sich und die Lannocher sind ein merkwürdiges Volk. Und wo soll Ronan jetzt so plötzlich einen Freund hernehmen?

"Es ist ein heiliger Eid. In Raukland sagen wir, dass ein Mann, der auf sein Blut schwört und den Schwur bricht, nicht wert ist, dass es in ihm fließt. Man tötet ihn und lässt ihn wie Schlachtvieh ausbluten. Seine Eingeweide werden anschließend an die Hunde verfüttert."
(Seite 72)

Dieses Buch hat mich innerhalb der ersten Seiten bereits in seinen Bann gezogen und mich auch über 380 Seiten später noch nicht losgelassen. Dass ich diese Trilogie weiterverfolgen und beenden wollen würde, war mir bereits nach nicht mal der Hälfte schon klar.

Ganz nüchtern und sachlich betrachtet ist die Grundidee der Geschichte weder neu noch außergewöhnlich oder spektakulär. Ein fiktives Königreich, möchte sich ein anderes fiktives Königreich einverleiben, die Autorin streut ein wenig Intrigen- und Liebespulver darüber und fertig ist es. ABER (!!!) diese Geschichte ist so toll geschrieben, dass sie zu etwas ganz Wundervollem heranreift und einschlägt wie eine Bombe.

Egal, ob es um das Stadtbild von Lannoch geht, das Bauen einer Weidenflöte, das Kämpfen mit einem Schwert oder einfach Ronan, der durch die Dünen streift - Jordis Lank beweißt ein ganz herausragendes Talent: Sie beschreibt alles so, dass ganze Filme von dem Gelesenen in meinem Kopf abliefen und ich mir jedes kleinste Detail vor meinem geistigen Auge vorstellen konnte. Genau dieser Umstand und die wunderbar ausgearbeiteten Charaktere machen dieses Buch so besonders.

Neben meinen Begeisterungsstürmen bezüglich des "Handwerks" der Autorin, soll auch die Geschichte nicht unerwähnt bleiben. Denn auch diese hat mich absoult gepackt und begeistert. Im Laufe der Zeit wachsen dem Leser bestimmte Figuren ans Herz und man leidet oder freut sich mit ihnen. Es ist schön mitzuerleben, wie der zu Beginn sehr raue und verschrobene Ronan sich irgendwann öffnet und Menschen an sich ranlässt. Das passiert sowohl für ihn, als auch den Leser so beiläufig, dass kein bestimmter Moment dafür ausgemacht werden kann, sondern es an Kleinigkeiten zu erkennen ist. Auch das spricht für das Schreibtalent!

Fazit
Ein ganz wunderbarer Fantasyroman, der ohne besondere Gaben, Drachen, Elfen oder Magie auskommt - aber trotzdem absolut zu begeistern weiß! Denn manchmal liegt der Zauber in einer Begegnung, die unser Leben für immer verändern kann.

Jordis Lank hat ein herausragendes Schreibtalent, das sowohl unglaublich bildlich, als auch an den richtigen Stellen aufbrausend wie ein Sturm, oder sanft wie ein laues Sommerlüftchen ist. Diese Mischung aus Atem anhalten und durchatmen können hat mich durchweg überzeugt!

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Veröffentlicht am 19.04.2020

Denn manchmal liegt der Zauber in einer Begegnung, die unser Leben für immer verändern kann...

Raukland Trilogie
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Eine Reise, die dich für immer verändert
Ronan ist Sohn des mächtigsten Herrschers im Nordmeer. Er fürchtet weder Schmerz noch den Tod, doch auf der nordischen Insel Lannoch muss er sich einer ...

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Eine Reise, die dich für immer verändert
Ronan ist Sohn des mächtigsten Herrschers im Nordmeer. Er fürchtet weder Schmerz noch den Tod, doch auf der nordischen Insel Lannoch muss er sich einer Prüfung stellen, bei der sein Schwert nutzlos ist: Will Ronan den Thron behalten, braucht er nicht nur einen Freund an seiner Seite, er muss auch die Achtung der Prinzessin von Lannoch gewinnen. Wie man das anstellt, kam in seinem Schwerttraining jedoch nicht vor …(Quelle: Amazon)

Anfang
"Was hast du getan?"
Der Schrei trieb durch seine bleierne Müdigkeit. Ein Schatten wuchs über ihm, Hände krallten sich in sein Haar und rissen seinen Kopf zurück.
Der Schatten war sein Vater.
Ronans Herz pochte so wild gegen seine Rippen, dass es schmerzte. Er konnte sich nicht rühren, es war, als läge eine tonnenschwere Felswand auf ihm. Nichts ergab einen Sinn.

Meine Meinung
Direkt zu Beginn befindet sich der Leser in einer unschönen Szene. Ronan, Sohn des Königs von Raukland, liegt betrunken in seinem Lager, wird aus dem Zelt gezerrt und zu einem Pflock gebracht. Ein Pfahl, der dazu dient, den Königssohn zu bestrafen. Zwanzig Peitschenhiebe verkündet sein Vater. Doch damit ist es nicht genug - Ronan wird auch noch gebranntmarkt wie ein Pferd.

Nach dieser ganzen Tortur befindet sich Ronan auf See. Denn sein Vater möchte, dass eine Insel in seinen Besitz übergeht und wer, wenn nicht Ronan, könnte als dritte Strafe mit dieser Aufgabe betraut werden. Es klingt gar nicht mal so schwer, denn immerhin will Merin Kendrick, König von Lannoch, seine Insel hergeben, wenn gewisse Aufgaben erfüllt werden. Doch diese Aufgaben haben es ziemlich in sich und die Lannocher sind ein merkwürdiges Volk. Und wo soll Ronan jetzt so plötzlich einen Freund hernehmen?

"Es ist ein heiliger Eid. In Raukland sagen wir, dass ein Mann, der auf sein Blut schwört und den Schwur bricht, nicht wert ist, dass es in ihm fließt. Man tötet ihn und lässt ihn wie Schlachtvieh ausbluten. Seine Eingeweide werden anschließend an die Hunde verfüttert."
(Seite 72)

Dieses Buch hat mich innerhalb der ersten Seiten bereits in seinen Bann gezogen und mich auch über 380 Seiten später noch nicht losgelassen. Dass ich diese Trilogie weiterverfolgen und beenden wollen würde, war mir bereits nach nicht mal der Hälfte schon klar.

Ganz nüchtern und sachlich betrachtet ist die Grundidee der Geschichte weder neu noch außergewöhnlich oder spektakulär. Ein fiktives Königreich, möchte sich ein anderes fiktives Königreich einverleiben, die Autorin streut ein wenig Intrigen- und Liebespulver darüber und fertig ist es. ABER (!!!) diese Geschichte ist so toll geschrieben, dass sie zu etwas ganz Wundervollem heranreift und einschlägt wie eine Bombe.

Egal, ob es um das Stadtbild von Lannoch geht, das Bauen einer Weidenflöte, das Kämpfen mit einem Schwert oder einfach Ronan, der durch die Dünen streift - Jordis Lank beweißt ein ganz herausragendes Talent: Sie beschreibt alles so, dass ganze Filme von dem Gelesenen in meinem Kopf abliefen und ich mir jedes kleinste Detail vor meinem geistigen Auge vorstellen konnte. Genau dieser Umstand und die wunderbar ausgearbeiteten Charaktere machen dieses Buch so besonders.

Neben meinen Begeisterungsstürmen bezüglich des "Handwerks" der Autorin, soll auch die Geschichte nicht unerwähnt bleiben. Denn auch diese hat mich absoult gepackt und begeistert. Im Laufe der Zeit wachsen dem Leser bestimmte Figuren ans Herz und man leidet oder freut sich mit ihnen. Es ist schön mitzuerleben, wie der zu Beginn sehr raue und verschrobene Ronan sich irgendwann öffnet und Menschen an sich ranlässt. Das passiert sowohl für ihn, als auch den Leser so beiläufig, dass kein bestimmter Moment dafür ausgemacht werden kann, sondern es an Kleinigkeiten zu erkennen ist. Auch das spricht für das Schreibtalent!

Fazit
Ein ganz wunderbarer Fantasyroman, der ohne besondere Gaben, Drachen, Elfen oder Magie auskommt - aber trotzdem absolut zu begeistern weiß! Denn manchmal liegt der Zauber in einer Begegnung, die unser Leben für immer verändern kann.

Jordis Lank hat ein herausragendes Schreibtalent, das sowohl unglaublich bildlich, als auch an den richtigen Stellen aufbrausend wie ein Sturm, oder sanft wie ein laues Sommerlüftchen ist. Diese Mischung aus Atem anhalten und durchatmen können hat mich durchweg überzeugt!

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Veröffentlicht am 17.04.2020

Eine Liebeserklärung an die Liebe

Meine erste bis neunundneunzigste Liebe
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Buchinfo
Was ist die Liebe? Wo fängt sie an, wo hört sie auf – und wo genau ist sie überhaupt zu finden? Eine junge Frau schweift durch ihre Erinnerung und erzählt von den neunundneunzig Lieben in ihrem ...

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Was ist die Liebe? Wo fängt sie an, wo hört sie auf – und wo genau ist sie überhaupt zu finden? Eine junge Frau schweift durch ihre Erinnerung und erzählt von den neunundneunzig Lieben in ihrem Leben. Dabei zeigt sich, dass die Liebe ebenso in großen Gefühlen auftritt wie in flüchtigen romantischen Augenblicken, die ihr Ende bereits in sich tragen.
Und so vielfältig, wie die Liebe Gestalt annimmt, so unterschiedlich sind die Gründe für ihr Scheitern: Die erste Liebe, im Vorschulalter, zerbricht am Unvermögen der Protagonistin, Würstchen mit Pommes zuzubereiten. Die sechsundzwanzigste Liebe ruft nie wieder an. Und die dreiundachtzigste Liebe kann einer Illusion nicht standhalten.
Jasna Mittler beschreibt in einnehmender, fantasievoller und immer wieder überraschender Weise die Suche nach der einen, gleichberechtigten Liebe, die bleibt. Ihre Geschichten sind so herzerwärmend, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. (Quelle: Lesejury)

Anfang
Meine erste Liebe war mein Cousin. Ein halbes Jahr älter als ich, hellblond mit braunen Augen. Wir haben viel miteinander gespielt, zu einer Zeit, als wir noch nicht zur Schule gingen. Einmal spielten wir Heiraten.

Meine Meinung
Das Buch war etwas anders als ich es zu Anfang erwartet hatte. Da ich es online bestellt habe (und somit nicht reinblättern konnte) dachte ich, dass es sich um einen Roman mit Fließtext handelt. Allerdings hat Jasna Mittler jeder ihrer 99 Lieben ein eigenes kurzes Kapitel gewidmet. Statt einem großen Text erhält man also 99 kurze Kapitel, die einen Umfang von maximal drei Seiten haben (manche auch nur eine halbe Seite). Neu kostet die gebundene Ausgabe 14,99 €. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich froh bin, dass ich sie gebraucht für 1,89 € erhalten habe. Knapp 15 € hätte ich unangebracht gefunden und mich sehr geärgert.

Die erse Liebe wurde in dem Cousin gefunden. Wie sicherlich jeder, hat auch die Autorin bereits im Kinderalter "geheiratet". Bereits da habe ich mich selbst wiederentdeckt. Es existiert noch ein Video, auf dem ich mit Gardine als Schleierersatz meine große Kindergartenliebe heirate, während im Hintergrund die Musik von Benjamin Blümchen zu hören ist. So schnell wie diese "Ehe" geschlossen wurde, so schnell war sie auch wieder vorbei ^^

Ihre nächsten Lieben beschreiben Klassenkammeraden, neue Mitschüler, Nachbarsjungen und Fernsehstars. Auch da musste ich mit einem wissenden Lächeln schmunzeln. In der Grundschule wurden fast täglich Zettelchen unter den Tischen durchgereicht auf denen "Willst du mit mir gehen? Kreuze an: Ja Nein Vielleicht" stand. Meine erste "Fernsehliebe" war David Bowie in dem Film "Die Reise ins Labyrinth" und ich saß nach einem Zirkusbesuch heulend im Wohnzimmer weil ich den Sohn des einen Artisten nie wieder sehen würde, obwohl meine Liebe doch sooooooo groß und schmerzhaft war.

Da ich aus eigener Erfahrung wusste, wie schwer es ist, gegen große Geschwister zu bestehen, hielt ich zu dem zarten Jungen. Als ich sogar noch entdeckte, dass der Eiswürfel in meiner Cola die Form eines Herzens hatte, deutete ich das als Zeichen - hier musste es sich um wahre Liebe handeln.
(Seite 19)

Ob die Rückkehr zu einer Kinderliebe oder der unschuldige Urlaubsflirt mit Händchenhalten und Küssen (aber ohne Zunge!), die Kuppelei der besten Freundin mit dem besten Freund des eigenen Herzensjungen oder die Knutscherei beim Flaschendrehen - jeder wird sich in all diesen Geschichten von Jasna Miller wiederfinden.

Der Junge mit dem man das erste Mal erlebt um es "endlich hinter sich zu bringen", Lieben die man nur in Gedanken auslebt, da es sich um den Freund des eigenen festen Freundes handelt, eine Liebe die nur einen kurzen Flirt überdauert oder nur einen One-Night-Stand lang hält. Wir alle hatten diese Lieben auf die ein oder andere Weise. Ebenso wie Jasna Mittler.

So fand ich mich früher als erwartet und mit knurrendem Magen vor dem Studentenwohnheim wieder und hatte von meiner vierundsiebzigsten Liebe immerhin zwei Dinge gelernt: erstens, niemals hungrig zu einem Date zu gehen, und zweitens: niemals wieder die Worte "dziewczynka", das Mädchen, und "dziwka", die Hure, zu verwechseln.
(Seite 116)

Fazit
Es ist ein schönes kleines Büchlein über die Lieben, die einen im Leben begleiten. Oft erkennt man sich selbst wieder und erinnert sich (teils wehmütig, teils froh darüber, dass es nicht die "ewige Liebe" war) an seine eigenen Lieben. Mir persönlich haben allerdings die wirklichen Emotionen gefehlt. Jede dieser Lieben wurden recht schnell und "kühl" abgehandelt. Alle Kapitel lesen sich sehr flüssig und ich hatte das gesamte Buch in ungefähr zwei Stunden durch.
Ein amüsanter, kurzweiliger Spaß für zwischendurch, der einen selbst nochmal in die eigene Vergangenheit befördert. Ich fand es schön, mich an meine eigenen Lieben zu erinnern, allerdings wird mich dieses Buch vermutlich nicht durch mein Leben begleiten. Als Geschenk sicher eine schöne Sache, aber mehr dann leider auch nicht.

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