Marisas Geheimnis
NelkenliebeDas wunderschön gestaltete Cover stellt eine gelungene Überleitung zum Inhalt dar. Herrliche Fliesen als Zeichen für Lissabon, Nelken weisen auf die Nelkenrevolution hin und das appetitliche Gebäck taucht ...
Das wunderschön gestaltete Cover stellt eine gelungene Überleitung zum Inhalt dar. Herrliche Fliesen als Zeichen für Lissabon, Nelken weisen auf die Nelkenrevolution hin und das appetitliche Gebäck taucht ständig in der Erzählung auf. Katharinas Vater Gerd ist nämlich Bäcker und hat in seiner Jugend längere Zeit in Lissabon gearbeitet. Nun ist er todkrank. Hinter dem Rücken seiner Frau soll Katharina ihm einen letzten Wunsch erfüllen und in Portugal nach seiner ersten großen Liebe forschen, die ihn damals ohne jede Erklärung verließ. Katharina macht sich mit ihrem Verlobten auf den Weg, Gerd stößt trotz seiner Krankheit noch zu den beiden und wider Erwarten lässt sich ein roter Faden zur Vergangenheit finden....
Außer dem schönen Cover hat der Roman einiges, was mir außerordentlich gut gefallen hat. Einmal die Location selbst: Portugal und ganz speziell Lissabon, aber auch die Beschäftigung mit einer Zeit, über die ich in der Schule eigentlich nie etwas gehört habe. Doch leider enttäuschen mich die Protagonisten, denn oft kann ich ihre Emotionen und auch ihre Beweggründe nicht nachvollziehen. Zum Beispiel ist Katharina eine berufstätige Frau, aber sie himmelt ihren Paps immer noch an wie eine Zwölfjährige, selbst in Hinblick auf die tödliche Krankheit ist das nicht normal. Marisas damalige Entscheidung gegen ihren Verlobten halte ich ebenso für nicht realistisch, vor allem, dass sie ihm die Gründe verschweigt. So gibt es einige Stellen in dem Buch, die mich stören. Es fehlt eine gewisse Leichtigkeit, die man bei einer Romanze im Süden erwartet, stattdessen empfinde ich Katharinas Liebesglück von der ersten Sekunde an vorhersehbar und das Ende ist ein viel zu dick aufgetragenes Happy-End. Der Leser bekommt gar nicht die Chance, selbst Schlüsse zu ziehen und mal zwischen den Zeilen zu lesen. Aber weil mir, wie oben schon erwähnt, auch einiges gefallen hat, vergebe ich gut gemeinte drei Lesesterne.