Platzhalter für Profilbild

fredhel

Lesejury Star
offline

fredhel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit fredhel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2023

Krimi mit Urlaubsfeeling

Südlich von Porto lauert der Tod
0

Das Cover dieses Portugalkrimis ist geschickt gewählt: einerseits ein buntes Hafenfoto, aber dann viele hübsche traditionelle Kacheln, wie man sie oft an und in portugiesischen Häusern findet.
Ria Almeida ...

Das Cover dieses Portugalkrimis ist geschickt gewählt: einerseits ein buntes Hafenfoto, aber dann viele hübsche traditionelle Kacheln, wie man sie oft an und in portugiesischen Häusern findet.
Ria Almeida braucht nach einigen negativen Erfahrungen eine Auszeit von der Stuttgarter Polizei. Die Beerdigung ihres Großvaters in Torreira verbindet sie mit einem langen Urlaub im Kreis ihrer portugiesischen Verwandten. Ausgerechnet jetzt gibt es einen ungeklärten Todesfall in dem sonst so verschlafenen Ort. Eine Restauratorin wird tot aufgefunden, doch bevor man die Ursache ergründen kann, wird der Leichnam aus dem Beerdigungsinstitut entwendet und Ria wird mehr oder minder unfreiwillig mit in die Ermittlungen eingebunden, weil sie in Deutschland schon sehr viele Erfahrungen mit Tötungsdelikten gesammelt hat.
Es gibt tolle Charaktere in diesem Krimi, denn nicht nur die ausgebrannte Ria ist auf Mördersuche, sondern ihr ganzes familiäres Umfeld zeigt sich sehr interessiert. Der leitende Beamte aus der nächsten Stadt ist zwar erst noch ziemlich polterig, weiß aber bald Rias Fähigkeiten zu schätzen. 
Das wunderbare Urlaubsflair und das immer wieder aufgetischte gute Essen sorgen beim Leser für eine angenehme Grundstimmung. Die Hintergründe der Tat sind ausreichend undurchsichtig, um die Neugier anzufachen. Natürlich ist es vollkommen unrealistisch, dass eine deutsche Ermittlerin dermaßen der portugiesischen Polizei ins Handwerk pfuschen darf, aber in der Fiktion ist alles erlaubt. 
Ein Pageturner ist dieser Krimi nicht, aber man fühlt sich wohl mit den Personen und vor allem in Torreira, wo normalerweise die Welt noch völlig in Ordnung ist. Jetzt, zu Beginn des Sommers, lässt sich dieses Buch besonders gut lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.04.2023

Zwei schräge Typen

Dunkle Verbindungen
0

Dieser neuer Lost-Krimi zeigt wieder ein wunderschönes Urlaubsmotiv auf dem Cover. Der deutsche Leander Lost arbeitet da, wo andere Urlaub machen, nämlich an der portugiesischen Algarve. Lost ist ein ganz ...

Dieser neuer Lost-Krimi zeigt wieder ein wunderschönes Urlaubsmotiv auf dem Cover. Der deutsche Leander Lost arbeitet da, wo andere Urlaub machen, nämlich an der portugiesischen Algarve. Lost ist ein ganz spezieller Ermittler, der durch sein Asperger-Syndrom nicht behindert wird, sondern durch seine herausragende Kombinationsgabe und sein umfassendes Wissen sein Team bereichert. Team ist eigentlich eine Untertreibung, denn die Polizisten sind eng miteinander befreundet oder sogar verwandt. Nur der spanischstämmige Duarte stellt sich bewusst außerhalb auf, er will Karriere machen und fühlt sich den anderen weit überlegen. Doch bei einem Raubüberfall wird ausgerechnet Duarte angeschossen und verliert zeitweise sein Gedächtnis. Jetzt sorgt nicht nur Leander Lost mit seinen trockenen Bemerkungen für eine gewisse Situationskomik, sondern auch ein Duarte, der sich von seiner sympathischsten Seite zeigt, solange er ohne Erinnerung leben muss und Leander in jeder Hinsicht nacheifert.
Der eigentliche Krimiplot ist auch anspruchsvoll. Eine kleine Verbrechergang verübt extrem gut organisierte Raubüberfälle. Eine Frauenleiche bringt die Polizei auf die Idee, dass hinter den Taten mehr steckt, als es den Anschein hat.
Diese sechste Lost-Folge lässt sich auch ohne Vorkenntnisse problemlos und mit grosser Spannung lesen, aber wenn man sich schon ein wenig auskennt, hat man deutlich mehr Freude am Inhalt, weil man eine Weiterentwicklung der Personen verfolgen kann.
Ich freue mich schon auf das nächste Buch, denn ein Ribeiro verspricht immer eine gute Kombination von Unterhaltung und Spannung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2023

Zarte queere Liebesgeschichte

A Night of Promises and Blood
0

Sasha ist nach New York gezogen, um zu studieren; ihre Schwester Winnie will ihren Vater suchen und sich um die kränkelnde Sasha kümmern. Als in die Nachbarwohnung die geheimnisvolle Jo einzieht, ist es ...

Sasha ist nach New York gezogen, um zu studieren; ihre Schwester Winnie will ihren Vater suchen und sich um die kränkelnde Sasha kümmern. Als in die Nachbarwohnung die geheimnisvolle Jo einzieht, ist es mit Winnies ruhigem Leben vorbei. Einerseits misstraut sie der jungen Frau, andererseits wird sie magisch von ihr angezogen, denn etwas Geheimnisvolles umgibt sie. Von Tag zu Tag verliebt sie sich ein bisschen mehr in sie. Die aufkeimenden zarten Gefühle werden von der Autorin sehr einfühlsam, aber auch sehr intensiv beschrieben.
Nach ungefähr der Hälfte des Romans wechselt die Erzählperspektive zu Jo, die sich mindestens genauso stark zu Winnie hingezogen fühlt. Doch Jo hat einen Geheimauftrag. Sie ist eine Vampirin und soll Sasha beschützen, die stark gefährdet ist, von anderen Vampiren entführt zu werden.
Endlich kommt die Fantasy ins Spiel, wegen der ich mich für dieses Buch entschieden habe. Doch leider spielt sie nur eine untergeordnete Rolle, denn in erster Linie handelt es sich hier um einen Beziehungsroman von zwei Frauen. Die Emotionen werden sehr eindringlich geschildert, aber dadurch ist das Erzähltempo auch stark entschleunigt. Nur das Ende ist wild, blutig und vampirhaft mit einem Hammer-Cliffhanger zum Folgeband. Wegen des naiven Covers dachte ich, es handelt sich um ein Buch für Teenager, aber die Liebesgeschichte ist dann doch mehr für junge Erwachsene geeignet. Die Vampirhandlung ist für mich eindeutig zu kurz gekommen, aber wer queere Liebesgeschichten mag, der ist hier eindeutig richtig gelandet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.04.2023

Gefährliche Wetten

Gameshow – Der Preis der Gier
0

"Gameshow" ist ein Fantasy-Jugendbuch, das ich wegen der doch recht brutalen Szenen eher älteren Jugendlichen in die Hand geben würde.
Die Handlung spielt circa 100 Jahre in der Zukunft. Mittlerweile haben ...

"Gameshow" ist ein Fantasy-Jugendbuch, das ich wegen der doch recht brutalen Szenen eher älteren Jugendlichen in die Hand geben würde.
Die Handlung spielt circa 100 Jahre in der Zukunft. Mittlerweile haben sich verschiedene Gesellschaftsschichten gebildet, denen man je nach Finanzstärke angehört. Das Einkommen wird durch Wetteinsätze auf lebensgefährliche Showkämpfe generiert. Cass, die Hauptperson, ist noch nicht volljährig, als sie durch skrupellose Machenschaften ihres geldgierigen Vaters in die unterste Kaste verbannt wird. Anstatt selbst auf Wetten zu setzen, gehört sie nun zu den Teilnehmern der lebensgefährlichen Shows, die gespickt mit tödlichen Fallen sind.
Hier in der Gruppe der Outlaws findet sie Freunde, die ihr helfen. Doch restlos vertrauen darf Cass niemanden. Sie muss ein Geheimnis hüten.
Kaum zu glauben, dass eine deutsche Autorin so eine temporeiche Fantasy verfassen konnte. Man fiebert mit Cass während der Wettkämpfe, permanent erschrocken über die perfiden Fallen und den mörderischen Kampfgeist der Mitspieler. Und gegen Ende, als man noch hoffte, hinter das gut gehütete Geheimnis zu kommen, da wird man voll vom Cliffhanger erwischt. Doch leider, leider ist noch kein Erscheinungsdatum für den zweiten Band bekannt. Also fürs Erste gibt es schon mal 5 Lesesterne, auch in der Hoffnung, dass im nächsten Buch das hohe Spannungslevel gehalten werden kann.

Leider gefällt mir im Gegensatz zu den meisten Rezensenten hier die Sprecherin der Hörbuchversion überhaupt nicht, weil sie viel zu übertrieben betont und alles mit einer etwas einfältigen Kleinmädchenstimme liest. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.04.2023

Oberflächlich

A Whispered Curse
0

Wahrscheinlich hat diese Romantasy junge Erwachsene als Zielgruppe.
Der Inhalt ist schnell zusammengefasst, eben weil er sehr wenig bietet:
Madison lernt an ihrem ersten Collegetag den super super attraktiven, ...

Wahrscheinlich hat diese Romantasy junge Erwachsene als Zielgruppe.
Der Inhalt ist schnell zusammengefasst, eben weil er sehr wenig bietet:
Madison lernt an ihrem ersten Collegetag den super super attraktiven, sehr sehr reichen Darien kennen. Von Anfang an fühlen sich beide unwiderstehlich voneinander angezogen. Doch Darien bewahrt ein Geheimnis. Durch die Schuld seines Vaters wird er von einer lüsternen Dämonin beherrscht, die jeden sexuellen Akt in reine, wenn auch perfekte Wollust verwandelt. Darien und seine Partnerin werden praktisch entpersonalisiert und werden zu Lustspendern der Dämonin. Darien kann sich dem nur entziehen, wenn er seine Kontakte auf seelenlose One-Night-Stands reduziert. Doch Madison ist die eine, ganz besondere Frau für ihn, mit der er den Fluch brechen will.
Die Autorin kann seitenweise über den ersten gemeinsamen Kuss schwadronieren. Hinterher kann jeder der beiden nochmals seitenlang über diesen Kuss nachdenken. Einige Kapitel später sprechen beide miteinander über diesen Kuss .....
Es ist einfach viel zu viel KUSS.
Man kann sagen, dass der ganze Plot ziemlich lahm und einfallslos ist. Ganz besonders missfallen hat mir die Art, wie Promiskuität und oberflächliche Sexualkontakte als Normalzustand dargestellt werden, auch wenn Madison und Darien dann als leuchtendes Beispiel für die wahre, alle Grenzen sprengende Liebe dargestellt werden.
Schade, der Klappentext war so vielversprechend.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere