Platzhalter für Profilbild

fredhel

Lesejury Star
offline

fredhel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit fredhel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2024

Toter an Backbord

Tote klagen an
0

Endlich gibt es ein neues Buch mit Cassie Raven. Diesmal steckt sie wirklich in einer Sinnkrise, denn sie hat wohl die Fähigkeit verloren, mit den Toten einen wie auch immer gearteten Kontakt aufzunehmen. ...

Endlich gibt es ein neues Buch mit Cassie Raven. Diesmal steckt sie wirklich in einer Sinnkrise, denn sie hat wohl die Fähigkeit verloren, mit den Toten einen wie auch immer gearteten Kontakt aufzunehmen. Sie wird depressiv, will schon fast ihren Job an den Nagel hängen. Auch ihre Liebesbeziehung steckt an einem Tiefpunkt, als ein Toter fast vor ihre Haustür geschwemmt wird. Nachdem sie, sehr zum Leidwesen der äußerst engagierten DS Phyllida Flyte, an diesem Toten nur mäßiges Interesse zeigt, bringt Flytes Ehrgeiz die Untersuchung ins Rollen. Und auch für Cassie wendet sich so manches zum Positiven ...
Cassie und Phyllida sind zwei so gegensätzliche Frauen, und beide sind vom Charakter her keine Personen, die man sich zur Freundin wählen würde, aber man lernt sie wirklich gut kennen und kann sie nur bewundern, wie sie ihr Leben mit all ihren Schwierigkeiten meistern.
Es ist gut, dass jetzt auch besonderes Augenmerk darauf gelenkt wird, wie Cassie zu ihren Inspirationen gelangt, und nicht alles in magische Sphären gehoben wird.
Der Erzählstil ist straff, gespickt mit ständigen Neuigkeiten und Wechseln der Erzählperspektiven an den spannendsten Stellen, sodass man beim Lesen schnell in einen Flow kommt und nicht aufhören kann. Ich hatte die Hörbuchversion und war ebenso begeistert, wie Sandra Voss den Inhalt vorträgt.
Von mir kommt eine klare Empfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.08.2024

nicht packend

Tode, die wir sterben
0

Das Cover lässt wenig Rückschlüsse auf den Inhalt zu.
Es geht um ein neues Ermittlerduo, das einen Mord an einem ausländischen Kind aufklären soll. Beide Kommissare müssen sich nach Schicksalsschlägen ...

Das Cover lässt wenig Rückschlüsse auf den Inhalt zu.
Es geht um ein neues Ermittlerduo, das einen Mord an einem ausländischen Kind aufklären soll. Beide Kommissare müssen sich nach Schicksalsschlägen mehr oder minder neu bewähren.
Da es ein gezielter Kopfschuss war, geht man allgemein von Bandenkriminalität aus. Die Zeitungen greifen den Fall eifrig auf. Sie schüren die Angst vor einem Killer, der Jagd auf Migranten macht.
Die Kommissare Nordh und Karhuu dagegen verfolgen eine andere Spur, die nach Russland führt. Doch ihre Argumente bleiben ungehört.
Eigentlich gefällt mir der Plot sehr gut. Die Thematik ist immer aktuell, sowohl Bandenkriege als auch Ausländerhass. Die beiden Ermittler haben selbst an ihrer Vergangenheit zu knabbern, wodurch sie hoch motiviert an die Arbeit gehen. Es prallen zwei sehr unterschiedliche Charaktere aufeinander, die sich zusammen jedoch wunderbar ergänzen. Keiner will wahrhaben, was die beiden herausgefunden haben. Da es für den Leser allerdings plausibel ist, steigt die Spannung, wie der Fall dann doch noch zu einem guten Ende kommen kann.
Leider konnte mich dieser Thriller nicht so recht fesseln. Ich vermute, es liegt daran, dass ich die Hörbuchversion hatte. Es fiel mir schwer, die zum Teil komplizierten Namen auseinander zu halten, auch wenn Thomas Schmuckert den Text hervorragend einliest.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.08.2024

OWL

Das kuriose Ostwestfalen Buch
0

Bernd Gieseking widmet hier seiner ostwestfälischen Heimat ein ganzes Buch. Nachdem er zwischenzeitlich andere Wohnorte getestet hat, kann er nun mit seiner Heimkehr Altgewohntes mit neuem Blickwinkel ...

Bernd Gieseking widmet hier seiner ostwestfälischen Heimat ein ganzes Buch. Nachdem er zwischenzeitlich andere Wohnorte getestet hat, kann er nun mit seiner Heimkehr Altgewohntes mit neuem Blickwinkel betrachten. Seine Erkenntnisse teilt er nun gerne einer breiteren Leserschaft mit, wobei er ein Zwinkern im Auge hat und alles von der humorvollen Seite sieht. Seine Themen sind breit gefächert von Mundart über Lukullisches bis hin zur ostwestfälischen Prominenz.
Mich selbst hat dieses Buch nicht so angesprochen, unter anderem auch, weil ich viele Leute aus dem öffentlichen Leben, die hier zu Worte kommen, leider gar nicht kenne. Aber sicher werden Ostwestfalen ganz begeistert darin lesen und ganz vorsichtig dabei schmunzeln.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 01.08.2024

Erbschleicher

Südbahn nach Triest
0

Inspector Zabini konnte sich ein paar Tage freinehmen, um mit seiner Luise und deren Sohn Gerwin nach Wien zu fahren. Er war noch nie in der Landeshauptstadt und genießt die Zeit in vollen Zügen. Die Wiener ...

Inspector Zabini konnte sich ein paar Tage freinehmen, um mit seiner Luise und deren Sohn Gerwin nach Wien zu fahren. Er war noch nie in der Landeshauptstadt und genießt die Zeit in vollen Zügen. Die Wiener Polizei bittet ihn um Mithilfe bei einem Mordfall, bei denen Verdächtige aus Triest kommen. Die Zusammenarbeit wird auch nach Ende des Urlaubs fortgesetzt, weil weitere Morde in und um Triest geschehen, die einen Bezug zur Wiener Toten haben.
Wieder einmal versetzt der Autor Günter Neuwirth mit seinem hinreißend antiquierten Schreibstil, der so treffsicher den Ton der Jahrhundertwende wiedergibt, seine Leser in die Vergangenheit. Die Dialoge sind verschwurbelt vor lauter Ehrerbietung, das Lebensgefühl immer noch frauenfeindlich und mittendrin Zabini mit seinen modernen Methoden und fast schon ketzerisch zu nennenden Ansichten. Es ist eine Freude, ihn bei der Arbeit zu erleben, auch wenn der Mordfall diesmal weniger ausgeklügelt war als bei den Vorgänger-Bänden. G. Neuwirth liebt das Fabulieren. Auch das muss man als Leser mögen, denn gerade alles, was mit Technik zu tun hat, wird seitenlang und detailgenau geschildert. Da aber auch die Handlungsorte mit genau der gleichen Sorgfalt beschrieben werden, ergibt sich ein sehr genaues Bild der Lebensverhältnisse.
Sicher ist es nicht das letzte Buch aus der Zabini-Reihe, hoffe ich zumindest.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.07.2024

winterliches Venedig

Die Medici-Morde
0

Der verwitwete Archivar Arnold und die toughe Commissaria Valentina rekapitulieren die letzten Tage und Stunden des alternden TV-Stars Marmaduke Godolphin. Dieser wurde sehr tot, weil erstochen, aus Venedigs ...

Der verwitwete Archivar Arnold und die toughe Commissaria Valentina rekapitulieren die letzten Tage und Stunden des alternden TV-Stars Marmaduke Godolphin. Dieser wurde sehr tot, weil erstochen, aus Venedigs Kanälen gefischt. Eigentlich wollte Marmaduke (was für ein Name!) mit einer historischen Weltsensation seiner TV-Karriere neuen Schwung verleihen. Deswegen ist er mit seinem eingespielten Team zum Karneval in Venedig eingetroffen. Hier ist er in gewohnt rücksichtsloser Manier mit allen umgesprungen. Anscheinend hat er den Bogen diesmal überspannt und bezahlte dafür mit seinem Leben.
Arnold erzählt auf dem Kommissariat pingelig genau (man erwartet so einen Erzählstil geradezu von einem Archivar) von seinen Tätigkeiten für den Toten und allen Erlebnissen, die er in der kurzen Zeitspanne gesehen hat. Der Leser fühlt sich ins winterliche Venedig hineinversetzt, denn viele verwinkelte Gassen und Plätze werden vor dem inneren Auge lebendig, und gerne begleitet man die Protagonisten dann zum Essen in eine Bar.
Das Flair ist einfach wunderbar, aber auch die Spannung kommt nicht zu kurz, auch wenn sich der Erzähler viel Zeit lässt, um auf den Punkt zu kommen.
Ein wunderbarer klassischer und anspruchsvoller Krimi, vor allem für Venedig- und für Geschichtsfans.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere