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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2021

Mordshexe

Lady of the Wicked
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Als erstes fällt das wunderschöne Cover ins Auge. Zusammen mit dem Klappentext wird man einfach sehr neugierig auf dieses Buch.
Ich finde, besonders Leser, die sich gerne in andere Welten versetzen lassen, ...

Als erstes fällt das wunderschöne Cover ins Auge. Zusammen mit dem Klappentext wird man einfach sehr neugierig auf dieses Buch.
Ich finde, besonders Leser, die sich gerne in andere Welten versetzen lassen, werden sich hier wohlfühlen. Es geht direkt schon sehr anschaulich los, denn man wird in das quirlige Leben von New Orleans geworfen und lernt viele Arten von magischen Wesen kennen. 
Die beiden Hauptfiguren, Darcia Bonnet und Valens Mariquise, kommen beide ursprünglich aus Babylon. Darcia möchte ihre getötete Schwester durch ein blutiges Ritual wieder zum Leben erwecken und Valens muss einen grausamen Fluch loswerden, der ihn zu einem entsetzlichen Monster macht. Zusammen erleben sie aufregende, lebensgefährliche Abenteuer, doch auch ihre Herzen kommen sich näher. 
Ich habe diesen Roman als sehr bunt und lebendig empfunden, auch wenn Darcia für mich eine eiskalte Mörderin geblieben ist und ich mit ihr absolut nicht mitfiebern konnte. Zwar müssen die Helden viele Abenteuer bestehen, doch die Actionszenen verlieren durch ihre Weitschweifigkeit. Ich finde, der Hauptaspekt liegt sowieso mehr in der Fantasy-Umgebung, durch die man als Leser staunend läuft. An Fantasie hat der Autorin wirklich nicht gemangelt.
Die Erzähler des Hörbuchs machen ihre Sache ausgezeichnet. Durch die gute Sprecherin ist mir besonders Menti ans Herz gewachsen. Ich habe das Buch gern gehört, aber es ist vielleicht nicht jedermanns Sache.
Dem Verlag danke ich für das Rezensionsexemplar.


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Veröffentlicht am 05.10.2021

Antiheld Sörensen

Sörensen hat Angst
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KHK Sörensen leidet unter einer schweren Angststörung. Deswegen lässt er sich aus Hamburg weg ins kleine nordfriesische Katenbüll versetzen, in der Hoffnung, dort zur Ruhe zu kommen. Weit gefehlt: Schon ...

KHK Sörensen leidet unter einer schweren Angststörung. Deswegen lässt er sich aus Hamburg weg ins kleine nordfriesische Katenbüll versetzen, in der Hoffnung, dort zur Ruhe zu kommen. Weit gefehlt: Schon am ersten Tag wartet das verregnete Städtchen mit einem ermordeten Bürgermeister auf, bald folgen weitere gewaltsame Tode. 
Wenn Sörensen zunächst noch einen überforderten Eindruck macht, immer wieder geplagt von Ängsten und Selbstzweifeln, so gelingt ihm, dies für die Aussenwelt gekonnt zu überspielen. Im Verlauf des Krimis wächst er immer mehr in seine Rolle als kompetenter Ermittler hinein und fängt sogar an, sich in Katenbüll heimisch zu fühlen.
Ich bin schnell zu einem Fan von Sven Stricker und Sörensen geworden, denn sie haben so einen herrlich trockenen Humor, dass es zu keiner Zeit langweilig wird. Auch alle Nebendarsteller sind sehr genau charakterisiert, im Guten wie im Bösen. 
Der Plot selbst ist eher mittelspannend, mich hat da eher der Wortwitz fasziniert. Zum Glück wird dieses Hörbuch vom Autor selbst vorgelesen. Ich denke, dadurch kommen die Feinheiten besser durch als mit einem fremden Sprecher.
Zum Glück sind schon weitere Sörensen-Folgen auf dem Markt, auf die ich mich schon freue.
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 01.10.2021

Russische Polizeiarbeit

Tod in Weißen Nächten
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In Sankt Petersburg ist eine schwedische Studentin verschwunden. Entführung? Erpressung? Mord? Alles ist sehr rätselhaft. Hauptmann Natalja Iwanowa soll den Fall aufklären, aber schon bald werden ihr nicht ...

In Sankt Petersburg ist eine schwedische Studentin verschwunden. Entführung? Erpressung? Mord? Alles ist sehr rätselhaft. Hauptmann Natalja Iwanowa soll den Fall aufklären, aber schon bald werden ihr nicht nur Steine in den Weg gelegt, sondern sie gerät selbst immer mehr in den Fokus des russischen Inlandgeheimdienstes mit Gefahr für sich und ihre Familie.
Der Kriminalfall und seine Auflösung ist sehr ideenreich angelegt und kann den Leser fesseln. Mindestens ebenso spannend erscheinen die Lebensverhältnisse im Umfeld der sympathischen, kompromisslos unbestechlichen Ermittlerin. Wohin man sieht: Gewalt, Alkoholismus, Kriminalität. Doch ebenso erschreckend ist, dass man für alles und jedes jemanden bestechen muss, um irgendeine Bescheinigung zu erhalten oder damit der Sohn Abitur machen kann... im Prinzip erfordert jede Tätigkeit ein extra Handgeld.
Dieses düstere Bild des russischen Alltags hat mich schockiert. Deswegen habe ich den Autor gegoogelt und festgestellt, dass es nicht ein gebürtiger Russe ist, sondern ein Brite. So bleibt mir die Hoffnung, dass er vielleicht nicht ganz vertraut mit Gegebenheiten ist.
Natalja Iwanowa verschmilzt mit der Sprecherin Sabine Swoboda zu einer Person. Hier wurde wirklich eine gute Wahl getroffen.
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 30.09.2021

Schlaues Mädchen

Animant Crumbs Staubchronik
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Im viktorianischen England hatten Frauen ein sehr behütetes Leben. Doch die Protagonistin dieses Romans, Animant, entspricht nicht dem typischen Frauenbild ihrer Zeit. Sie ist sehr wissbegierig und findet ...

Im viktorianischen England hatten Frauen ein sehr behütetes Leben. Doch die Protagonistin dieses Romans, Animant, entspricht nicht dem typischen Frauenbild ihrer Zeit. Sie ist sehr wissbegierig und findet gar keinen Gefallen an den Bällen, auf die ihre Mutter sie schleppt, um eine gute Partie zu ergattern. Animant verkriecht sich lieber in ihrer Bücherwelt. Wie viel sie dabei vom Leben verpasst, merkt sie, als sie probeweise als Bibliothekarsassistentin in London arbeitet. Ihr Vorgesetzter ist genauso bücherverrückt wie sie. Eigentlich sind die zwei wie füreinander geschaffen, aber sie haben auch beide ein sehr unangepasstes Wesen, was zwangsläufig zu Komplikationen führen muss.
Die Autorin beschreibt eine wundervolle Romanze von zwei sehr interessanten Menschen, deren Charaktere sie fein ausarbeitet. Im Hintergrund läuft das Leben des 19. Jahrhunderts ab, voller Zwänge und Vorurteile, gerade in bezug auf Frauen. Alles zusammen
ergibt ein schönes Gesellschaftsbild der damaligen Zeit, und zusammen mit den lebendigen Charakteren wird es zu einem lesenswerten Roman.
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 27.09.2021

Berlin im 19. Jahrhundert

Des Kummers Nacht
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Die Handlung spielt in Berlin, Mitte des 19. Jahrhunderts.
Wilhelm von der Heyden (Jura) und Johann Schmidt (Medizin) haben gerade ihr Studium abgeschlossen, als sie Zeuge einer Explosion werden, bei dem ...

Die Handlung spielt in Berlin, Mitte des 19. Jahrhunderts.
Wilhelm von der Heyden (Jura) und Johann Schmidt (Medizin) haben gerade ihr Studium abgeschlossen, als sie Zeuge einer Explosion werden, bei dem eine junge Frau getötet wird. Zwar gerät Wilhelm sofort unter Tatverdacht, wird aber schnell zum Hilfspolizisten ernannt, als seine Unschuld erwiesen ist. Der Kriminalfall selbst ist kompliziert in der Aufklärung. Wie es damals so üblich war, muss auf höher gestellte Personen Rücksicht genommen werden und außerdem droht ein staatspolitischer Konflikt mit Österreich, denn die Tote stammte von dort.
Der Autor hat gut recherchiert. So kann er ein recht genaues Bild dieser Zeit zeichnen, zum Beispiel von der Denkweise der verschiedenen Bevölkerungsschichten oder der politischen Landschaft. Ein besonderes Augenmerk richtet er dabei auf die Entstehung des Polizeiapparates, für den Wilhelm und Johann dauerhaft gewonnen werden sollen.
Die Kriminalhandlung tritt dadurch fast in den Hintergrund und büßt auch an Spannung ein.
Dennoch finde ich dieses Buch absolut lesenswert.
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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