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fredhel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2019

Gefährliches Camping

Campermord in Bensersiel. Ostfrieslandkrimi
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Speziell Nordseeurlauber werden diesen spannenden Krimi mögen, denn der Autor hat das Flair von Stadt und Campingplatz wunderbar eingefangen. Die Kommissare Nina Jürgens und Bert Linnig, die man eventuell ...

Speziell Nordseeurlauber werden diesen spannenden Krimi mögen, denn der Autor hat das Flair von Stadt und Campingplatz wunderbar eingefangen. Die Kommissare Nina Jürgens und Bert Linnig, die man eventuell schon von früheren Folgen her kennt, haben gleich zwei Straftaten aufzuklären: ein toter Kellner im Hafenbecken und eine entführte Nymphomanin. Ein schmieriger Spanner trägt erheblich zur Aufklärung bei. Auch wenn die Szenen auf dem Campingplatz eine gewisse Gemütlichkeit vermitteln, so bleibt doch die Spannung stets erhalten. Mich persönlich hat das Schicksal der entführten Anna noch mehr interessiert als der Mord, denn die junge Frau läßt sich durch nichts unterkriegen.
Auch wenn man die früheren Bände mit Nina und Bert nicht kennt, kommt man problemlos in die Geschichte hinein. Diesmal stehen die persönlichen Beziehungen auch nicht so sehr im Vordergrund, was in diesem Fall ganz gut passt.
Ich finde, "Campermord in Bensersiel" ist ein wunderbarer Urlaubskrimi, nicht nur für Nordseefans!

Veröffentlicht am 19.02.2019

kompliziert und trocken

Diskrete Zeugen
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Ich habe die Hörbuchversion gehört, leider kann ich diese nicht hier bei Lesejury finden:
Eigentlich sind die Krimis von Dorothy L.Sayers für mich immer ein Highlight, doch bei diesem habe ich mich etwas ...

Ich habe die Hörbuchversion gehört, leider kann ich diese nicht hier bei Lesejury finden:
Eigentlich sind die Krimis von Dorothy L.Sayers für mich immer ein Highlight, doch bei diesem habe ich mich etwas schwer getan. Vielleicht liegt es daran, dass ein Hörbuch doch mehr Konzentration einfordert als das geschriebene Wort. Es hat auch etwas gedauert, bis mir die Vorleserstimme gefiel. Anfangs klingt es etwas zu monoton und sachlich, bis Christian Brückner dann endlich in Fahrt kommt.
Lord Peter Wimseys ganzes Detektivgeschick ist hier gefordert, als der Verlobte seiner Schwester Mary erschossen wird. Hauptverdächtiger ist Peters Bruder Gerald, der verstockt schweigt und darauf vertraut, dass sein Adelstitel schon in Justitias Waagschale das richtige Gewicht legen wird. Doch auch seine Schwester Mary gesteht plötzlich die Tat.
Peter Wimsey kann natürlich in allerletzter Minute alles aufklären, keiner der Wimseys macht Bekanntschaft mit dem Henker und über so manchen Charakter wird Unangenehmes publik.
Der Fall ist durch und durch logisch und wird
in Sherlock-Holmes-Manier grundlegend aufgeklärt, doch leider köchelt der Spannungsbogen meistens nicht auf hohem Niveau. Mir haben andere Bücher der Autorin besser gefallen.

Veröffentlicht am 15.02.2019

Der verschwundene Vater

Mord nach Strich und Faden
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Kate Shackleton hat sich mit ihren Nachforschungen nach ihrem im Krieg verschollenen Ehemann eine gewisse Routine als Detektivin aneignen können, die dazu führt, dass eine gute Bekannte sie mit der Suche ...

Kate Shackleton hat sich mit ihren Nachforschungen nach ihrem im Krieg verschollenen Ehemann eine gewisse Routine als Detektivin aneignen können, die dazu führt, dass eine gute Bekannte sie mit der Suche nach deren seit fünf Jahren vermissten Vater beauftragt. Weil die Recherche bezahlt wird, kann sie sogar einen arbeitslosen Polizisten als Gehilfen engagieren. Der Fall ist recht verzwickt, ausserdem scheint Kate mit ihrer Fragerei jemanden empfindlich zu stören, so dass es für sie selbst brenzlig wird.
"Mord nach Strich und Faden" ist insgesamt ein recht ruhiger und betulicher Krimi, etwas altmodisch gestrickt, aber mit einem raffinierten Plot, der jedoch bei der Aufklärung zum Schluss durchaus plausibel klingt. Der Schreibstil ist flüssig und das Szenario der Zwanziger Jahre in England scheint mir authentisch. Leider bin ich mit den Hauptpersonen nicht recht warm geworden. Dennoch ist es ein ganz angenehmes Buch, das ohne blutrünstige Action auskommt.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Maltherapie

Die Farben des Mörders
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"Die Farben des Mörder" ist die gelungene Fortsetzung von "Der Tanz des Mörders", den ich kürzlich mit grosser Begeisterung gelesen habe. Zugegebenermaßen muss man schon ein Freund des Genres Cosy-Krimi ...

"Die Farben des Mörder" ist die gelungene Fortsetzung von "Der Tanz des Mörders", den ich kürzlich mit grosser Begeisterung gelesen habe. Zugegebenermaßen muss man schon ein Freund des Genres Cosy-Krimi sein, und auch die Kauzigkeit einzelner Briten in sein Herz schliessen, denn dann wird man mit dem eingespielten Detektivteam rund um den pensionierten Tanzlehrer Colin viel Lesespass haben. Der arme Kerl hat mal wieder gegen den Pfarrer beim Dart verloren und ist von ihm zu Tanzstunden in einer Seniorenresidenz verdonnert worden. Prompt finden sich dort Leichen und die Hobby-Detektive können wieder lustig drauf los ermitteln. Alles ist very, very british. Das Mitraten macht Spass und die Spannung wird auch ohne schlimme Gewaltszenen aufgebaut. Absolut lesenswert!

Veröffentlicht am 10.02.2019

Feinste Cosy Crime Lektüre

Der Tanz des Mörders
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Miriam Rademacher hat hier einen Cosy-Krimi geschrieben, wie ich ihn liebe. Eine Handvoll sehr spezieller Charaktere ermittelt in der englischen Provinz, wobei der berühmte englische Humor nicht zu kurz ...

Miriam Rademacher hat hier einen Cosy-Krimi geschrieben, wie ich ihn liebe. Eine Handvoll sehr spezieller Charaktere ermittelt in der englischen Provinz, wobei der berühmte englische Humor nicht zu kurz kommt.
In diesem Fall hat sich ein mit Rückenschmerzen geschlagener Tanzlehrer im besten Mannesalter in dörflicher Idylle zur Ruhe gesetzt. Abends trifft er sich gern mit dem örtlichen Pfarrer im Pub, um dort mit steter Regelmäßigkeit gegen selbigen im Dartspiel zu verlieren. Seinen Wetteinsatz muss er mit Taten der Nächstenliebe in des Geistlichen Sprengels abarbeiten.
Aus diesem Grund soll er einige Male einer älteren Dame Gesellschaft leisten. Leider ist diese ein Ausbund an Giftigkeit und muss auch bald durch eine meuchelnde Hand das Zeitliche segnen. Nun läuft der Pfarrer zur Höchstform auf und stiftet neben Tanzlehrer Colin auch die Pflegekraft der Toten zu privaten Mordermittlungen an. Man erhofft sich Einblicke in die menschliche Psyche mittels Tanzunterricht im Gemeindesaal zu gewinnen. Passend dazu sind die Kapitelüberschriften nach Tänzen benannt, sehr pfiffig, wie ich finde.
"Der Tanz des Mörders" liest sich flott, weil die Hauptpersonen sehr speziell, aber auch sehr sympathisch skizziert werden und hinter dem Mord trotz aller Leichtigkeit doch ein ganz komplexes Motiv steht.