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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2024

Ambrogio muss abnehmen

Schatten über Monte Carasso
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Mit ihrem dritten Band rund um das gewiefte Vater-/Tochter Gespann Ambrogio und Moira Rusconi macht die Autorin gewaltig Lust auf einen Urlaub im Tessin. Ohne langweilig zu werden, beginnt das Buch mit ...

Mit ihrem dritten Band rund um das gewiefte Vater-/Tochter Gespann Ambrogio und Moira Rusconi macht die Autorin gewaltig Lust auf einen Urlaub im Tessin. Ohne langweilig zu werden, beginnt das Buch mit der Beschreibung der traumhaften Landschaft und einem Luxusressort, das keinen Wunsch der Reichen und Schönen offen lässt. Ausgerechnet hierhin verschlägt es Ambrogio, um seinen etwas aus der Form geratenen Körper und Stoffwechsel wieder fit zu machen. Moira darf ihn begleiten. Als direkt in den ersten Tagen eine nette junge Frau spurlos verschwindet, ist ihr detektivischer Spürsinn sofort wieder aktiviert. Es dauert zwar, bis sich auch die Polizei auf Spurensuche begibt, aber Moiras Undercoveraktivitäten tragen viel zu den Ermittlungen bei. Das Ganze ist sehr schwungvoll geschrieben. Keine Seite wird langweilig. Vor allem Ambrogio hat es mal wieder faustdick hinter den Ohren, um die strengen Diätvorschriften zu umgehen. Ganz nebenbei mischt er noch mit im Geschehen seines Heimatdorfes, denn dort muss man sich entscheiden, ob man sich dem Massentourismus öffnen will, wobei alle mit guten Verdiensten rechnen können, oder es lieber weiterhin sanft angeht, um den Charme der Gegend zu erhalten. Es ist gut, wenn so eine Thematik, wenn auch nur en passant, angesprochen wird. Tourismus ist schön, aber eben nicht immer gut.
Mir hat dieser Regionalkrimi sehr gut gefallen: spannend, kurzweilig, aber an keiner Stelle brutal. Absolute Leseempfehlung, aber man sollte sich auf ein überraschendes Ende gefasst machen.

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Veröffentlicht am 26.04.2024

Norwegischer Denver-Clan

Meeresfriedhof
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Die Falck-Saga erstreckt sich über drei umfangreiche Bücher. Direkt schon auf den ersten Seiten dieses ersten Bandes befindet sich zum Glück ein Stammbaum, denn ansonsten würde der Leser nur schwer durch ...

Die Falck-Saga erstreckt sich über drei umfangreiche Bücher. Direkt schon auf den ersten Seiten dieses ersten Bandes befindet sich zum Glück ein Stammbaum, denn ansonsten würde der Leser nur schwer durch die Verwandtschaftsverhältnisse blicken.
Die Falcks, nun, sie sind so etwas wie ein norwegischer Denver-Clan. Es gibt einen verarmten Zweig, der schon seit Jahrzehnten von den Brosamen der reichen industriellen Verwandtschaft existiert. Ihnen fehlt einfach das Gespür für gute Geschäfte, das vor allem den Patriarchen Olav auszeichnet. Auch mit weit über siebzig Jahren denkt er nicht ans Aufhören, sondern regiert seine Geschäfte mit eiserner Hand und hütet brisante Familiengeheimnisse. Geheimnissen, denen seine Tochter Sasha auf den Grund gehen will.
Die Handlung spielt sowohl in Norwegen, aber auch im Nahen Osten, denn auch dort haben die Falcks ihre Hände im Spiel.
Eigentlich sind das alles wunderbare Zutaten für eine spannende Familiensaga mit Lügen und Intrigen. Doch fehlt es an einem durchgehenden Spannungsbogen. Weite Passagen sind sehr trocken und lassen einen persönlichen Bezug zu den fast ausschließlich unsympathischen Protagonisten missen. Dann blitzen immer wieder Kapitel durch, die einen wesentlich mehr fesseln können, allen voran die Auszüge aus dem geheim gehaltenen Buchmanuskript von Olavs Mutter, die seinem Machtstreben zum Opfer fielen.
Gegen Ende endlich springt der Funke beim Lesenden über, denn hier kommen Wahrheiten ans Tageslicht, die alles völlig umkehren und einen brillanten Cliffhanger zu Band zwei darstellen.
Ja, die Saga mag weitergehen. Doch auch wenn ich die akribische Recherche des Autors zu schätzen weiß, reizt mich die Fortsetzung nicht.

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Veröffentlicht am 24.04.2024

Bad Boy

Weil ich an dich glaube – Great and Precious Things
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Mit höchsten Orden dekoriert kehrt Camden in sein Elternhaus zurück. Sein dementer Vater braucht seine Hilfe, damit in der Patientenverfügung lebensverlängernde Maßnahmen ausdrücklich verboten werden. ...

Mit höchsten Orden dekoriert kehrt Camden in sein Elternhaus zurück. Sein dementer Vater braucht seine Hilfe, damit in der Patientenverfügung lebensverlängernde Maßnahmen ausdrücklich verboten werden. Das Problem bei der Geschichte: Camden ist nicht nur das schwarze Schaf der Familie, sondern im Prinzip der ganzen Stadt, weil er in seiner Jugend ziemlich über die Stränge geschlagen ist. Problem Nummer zwei: Er liebt seit seinen Teenager-Jahren das Nachbarmädchen. Doch er verbietet sich seine Gefühle, denn Willow war mit seinem gefallenen Bruder verlobt.
Gut die Hälfte des Buches dreht sich um die unerfüllten Gefühle von Camden und Willow, wobei man als moderner Leser diese verschwurbelten Ehrvorstellungen beim besten Willen nicht nachvollziehen kann. Es geht jedenfalls sehr romantisch zu und in der Handlung steckt viel Herzblut.
Die zweite Hälfte des Buches liest sich wesentlich spannender, denn Camden muss nicht nur sein Image vor der Stadt aufpolieren, sondern auch allerlei Tricks anwenden, um seinem Vater juristisch beizustehen.
Rebecca Yarros hat mir als Fantasy-Autorin um Längen besser gefallen. Fourth Wing habe ich verschlungen. Immerhin ist der mitreißende Schreibstil geblieben, aber inhaltlich kann mich dieser Liebesroman nicht so recht überzeugen. Die Aufmachung der Sonderausgabe mit dem Farbschnitt ist natürlich wunderschön, aber dieser Roman ist wirklich eher was für Herzschmerzromantiker.

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Veröffentlicht am 24.04.2024

Die tote Sängerin

Mord kennt kein Alter
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Schloss Bucheneck, ein nobler Altersruhesitz für begüterte Senioren, wird unerwarteterweise Schauplatz eines ungewöhnlichen Tötungsdelikts. Nach einer kulturellen Veranstaltung für die Bewohner wird die ...

Schloss Bucheneck, ein nobler Altersruhesitz für begüterte Senioren, wird unerwarteterweise Schauplatz eines ungewöhnlichen Tötungsdelikts. Nach einer kulturellen Veranstaltung für die Bewohner wird die Sängerin erdrosselt aufgefunden. Ihr Körper ist übersät von merkwürdigen Bisswunden.
Als der Verdacht ausgerechnet auf den liebenswürdigen, dementen Hannes fällt, sehen sich seine Frau und seine Freunde genötigt, eigenhändig zur Aufklärung beizutragen. Auch wenn die Gelenke knacken, so sind die Gehirne noch mehr als fit. So schaffen es die Senioren, dem Mörder auf die Spur zu kommen.
Die Geschichte wird mit einem Augenzwinkern erzählt. Die Persönlichkeiten der älteren Herrschaften stehen mindestens genauso im Mittelpunkt wie die Ermittlung an sich.
Das Highlight ist jedoch das Hörbuch. Es wird hervorragend vorgetragen von Manon Straché. Sie liest sehr humorvoll, aber vor allem ihr etwas rauchiges, reifes Timbre rundet den Hörgenuss perfekt ab.

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Sicherheitstester

Zero Days
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Jack und Gabe testen beruflich Sicherheitssysteme. Jack bricht in die Gebäude ein, Gabe testet die Softwareseite. Nach einer misslungenen Aktion kommt Jack heim und findet ihren Mann blutüberströmt mit ...

Jack und Gabe testen beruflich Sicherheitssysteme. Jack bricht in die Gebäude ein, Gabe testet die Softwareseite. Nach einer misslungenen Aktion kommt Jack heim und findet ihren Mann blutüberströmt mit durchschnittener Kehle vor. Ein Alptraum beginnt, denn die Polizei schießt sich sofort auf Jack als Hauptverdächtige ein. Ihr gelingt die Flucht. Nun will sie selbst die Mörder finden und eine atemraubende Jagd beginnt.
Die meisten Romane leiden an einer zu großen Anzahl an Personen. Das kann man hier nicht bemängeln. Ganz im Gegenteil, die Anzahl der Verdächtigen kann man an einer Hand abzählen und man entwickelt auch schnell eine Ahnung, wer der Täter sein könnte. Trotzdem bietet dieses Buch atemlose Spannung und ich kann es uneingeschränkt weiterempfehlen.

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