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Veröffentlicht am 01.11.2021

Leicht lesbares Jugendbuch um Odysseus' Sohn Telemachos

Der Sohn des Odysseus
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Telemachos heißt er, der Sohn des Odysseus. Auch er hat einen Platz in der griechischen Sagenwelt. In den Gesängen der Odyssee wird von seiner Kindheit und Jugend erzählt.

Die schwedische Schriftstellerin ...

Telemachos heißt er, der Sohn des Odysseus. Auch er hat einen Platz in der griechischen Sagenwelt. In den Gesängen der Odyssee wird von seiner Kindheit und Jugend erzählt.

Die schwedische Schriftstellerin Annika Thor hat das Leben des Telemachos – so heißt der Sohn von Odysseus und Penelope – nun zur Grundlage ihres Jugendbuches „Der Sohn des Odysseus“ gemacht.

11 Jahre ist er alt, wenn er dem Leser zum ersten Mal entgegentritt, am Ende des Buches ist er erwachsen. Die Handlung dazwischen ist schnell erzählt: Da Odysseus nicht zurückkehrt, soll sich – so der Wunsch der Einflussreichen in Ithaka – seine Frau neu vermählen. 108 Königs-Kandidaten versammeln sich im Schloss, doch Penelopoe zögert die Heirat Tag um Tag, Jahr um Jahr heraus. Telemachos macht sich schließlich auf den Weg, um dem Schicksal seines Vaters nachzuforschen. Einem Mordanschlag der Freier entgeht er, schließlich erobert er mit dem zurückgekehrten Odysseus die Macht zurück.

Annika Thor gelingt es auf ganz unterschiedliche Weise, den Leser zu fesseln. So ist Telemachos ganz und gar kein Held, im Gegenteil: die anderen machen sich über den jungen Mann im Stimmbruch ordentlich lustig. Zu sagen hat er nichts. Die Erlebnisse von Odysseus sind recht kunstvoll in die Handlung eingeflochten: das Kindermädchen erzählt ihm die Geschichten, die es gehört und im Schlaf erfahren hat. So bleibt die Haupthandlung im Zentrum.

Einen philosophischen Exkurs bietet die Frage, inwiefern die Götter das Leben der Menschen beeinflussen können. Auch ethische Fragen sind thematisiert, unter anderem in Blick auf die Ermordung der Kinder in Troja. Telemachos, der wie seine Mutter Gewalt und Krieg ablehnt, muss hier das Bild, das er von seinem Vater hat, deutlich revidieren.

Trotz solcher Themen ist die Altersangabe des Verlags von 10 Jahren realistisch. Das Buch ist leicht lesbar und für uns Ungewohntes wie die Macht der griechischen Götter wird sorgsam eingeführt.

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Veröffentlicht am 19.10.2021

Zu populistisch, zu polemisch

Atheismus für Anfänger
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„Wir sollten erwachsen werden und alle Götter aufgeben„, schreibt Richard Dawkins am Ende seines Buches „Atheismus für Anfänger„. Was er in seinem Buch präsentiert, ist freilich nichts Neues. Ja, ich wage ...

„Wir sollten erwachsen werden und alle Götter aufgeben„, schreibt Richard Dawkins am Ende seines Buches „Atheismus für Anfänger„. Was er in seinem Buch präsentiert, ist freilich nichts Neues. Ja, ich wage sogar zu behaupten, dass Dawkins in seinem Bestseller „Gotteswahn“ sich deutlich mehr Mühe gemacht hat, zu argumentieren. Der Autor bleibt zumeist polemisch und populistisch, argumentativ ist er eher schwach auf den Rippen.

So behauptet Dawkins etwa in Blick auf den Monotheismus recht platt, dass der Teufel letztlich auch eine Art Gott sei, führt die Trinität und die Heiligenverehrung als Beleg für den christlichen Polytheismus an.

Ganz schräg wird es, wenn Dawkins behauptet, dass die Zahl der Evangelien etwa durch die vier Himmelsrichtungen festgelegt sei, was Dawkins als „biblische Logik“ abkanzelt. Dass die Vierzahl später erst zementiert und erhöht wurde, darauf kommt Dawkins nicht. Er argumentiert anachronistisch, wo er doch sonst die Mythenbildung ausführlich als Beweismittel nutzt. Des Weiteren behauptet Dawkins, die Auswahl der Evangelien sei willkürlich erfolgt – als ob man von ebenbürtigen Evangelien wüsste, die in gleicher Ausführlichkeit und Zuverlässigkeit wie Matthäus, Markus, Lukas und Johannes von Jesu Leben berichteten.

Auch an anderer Stelle lässt sich Dawikins Logik kaum nochvollziehen. So behauptet er etwa, da das Neue Testament „von späteren Zeiten handelt als das Alte, ist es in der Bibel noch am ehesten eine historische Darstellung“. Was für eine Binsenweisheit!

Dawkins Credo ist: „Der einzige Grund, an die Existenz von irgendetwas zu glauben, sind Belege“. Der Relevanz von Mythen kann Dawkins deshalb keinen Raum einräumen. Die Brille des Glaubens bei den Verfassern der Evangelien – davon will Dawkins nichts wissen. Für ihn gilt als alleiniger Maßstab zur Beurteilung der Bibel die Historizität. Wunder sind geschehen oder eben nicht – anderen Deutungen lässt Dawkins keinen Raum. So misst man nach Dawikins mit „zweierlei Maß“, wenn man die Wunder der Kindheitsevangelien ablehne, die der Evangelien aber nicht. An einer Stelle immerhin spricht Dawkins vom „symbolischen Weg der Übermittlung“, allerdings nur, um ihn als umständlich abzuwerten.

An vielen Stellen des Buches scheint es, als ob Dawinks ganz selbstverständlich davon ausgeht, dass Gläubige ihr Hirn beim Lesen der Bibel ausschalten Auf die historisch-kritische Methode geht er nicht ein. Differenzierungen lässt er beiseite, wo es seiner Argumentation schaden könnte.

So fragt er sich, warum Paulus so wenige Informationen über Jesus biete und deutet damit an, dass Jesus vielleicht gar nicht gelebt habe. Da kann man dann auch einfach mal behaupten, dass es „eine Minderheit der Fachleuchte“ gebe, die nicht an die Existenz Jesu glauben. Ebenso kann er undifferenziert Zuschreibungen von Kirchenvätern und Informationen aus den Evangelien vermischen. Für ihn scheint gleich unwahrscheinlich zu sein, dass es einen Evangelisten namens Matthäus gab wie einen Arzt namens Lukas.

„Atheismus für Anfänger“ richtet sich vor allem in seinem zweiten Teil, in dem Dawkins ausführlichst auf die Evolutionstheorie eingeht, an ein amerikanisches Publikum. Das „intelligent design“ wird ausführlich dargestellt und mit Geparden und Gazellen widerlegt. Auch andere Aussagen, wie etwa dass ein Großteil des Geldes, das Kirchen einsammeln, in die Finanzierung von Missionaren fließe, lässt sich nur mit den amerikanischen Adressaten erklären.

Dawkins Buch krankt daran, dass er ausführlich darlegt, weshalb man Gott nicht braucht, aber eigentlich sagen will, dass der Glaube an Gott nicht nur unnütz, sondern auch schädlich ist – nur fehlt hier jegliche Begründung. Stattdessen liefert Dawkins Polemik. Er sieht letztlich keinen Unterschied in der Frage nach der Historizität zwischen Abraham und Rotkäppchen, kann biblische Mythen gleichstellen mit denen über Elvis Presley und Kennedys Tod.

Einseitigkeit prägt das Bild, das Dawikins von der Religion aufzeigt. Die grausamen Züge im Gottesbild Jahwes erfährt man, nicht aber von der Sozialgesetzgebung der Thora und der Prophetie als Alleinstellungsmerkmal sozialen Handelns im Alten Orient. Als biblische Vorbilder fällt Dawkins nichts anderes ein als Gott (sic!) und Jesus. An solchen Stellen hat man den Eindruck, dass Dawkins vom Judentum und Christentum nicht viel verstanden hat – oder nicht viel verstehen will. Keine Frage, auch Martin Luther und sein Judenhass wird als Negativbeispiel aus der Versenkung geholt.

Auf theologische Diskussionen lässt sich Dawkins erst gar nicht ein. Die Auferstehung legt er überraschend schnell ad acta, gegen die Deutung von Jesu Tod führt er Gottes Allmacht an, die einen grausamen Gott zeige, der seinem Sohn nicht helfe, obwohl er es ja könnte.

Überzeugender wird Dawkins in seiner Argumentation, wenn er fragt, ob Gott bessere Menschen mache. Hier führt er verschiedene ethische Modelle an (konsequentialistisch und absolutistisch – hier eher als deontologisch bekannt), um zu zeigen, dass moralisches Handeln ohne den Glauben an Gott funktioniere. Erstaunlich viel Platz verwendet Dawkins schließlich darauf, das „Honesty Box“-Experiment darzustellen, nach dem auch eine rein symbolische Überwachung (z.B. mit gemalten Augen) zu einem ehrlicheren Verhalten führe. Eine Art „do ut des“ leitet er schließlich aus der Natur ab, moralische Werte wie Altruismus hätten sich auch in der Evolution entwickelt.

Ein wenig hilflos wirkt Dawkins, wenn er ausführt, dass kaum Biologen, aber umso mehr Physiker den Dialog mit der Religion suchen – es seien eben „neue Lücken“, nachdem die Evolutionstheorie die biblischen Schöpfungsgeschichten erledigt habe. Lücken, die die Physik irgendwann schließen werde – ohne Gott. Mir hat Richard Dawkins „Atheismus für Anfänger“ überraschend wenig zum Nachdenken gegeben.

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Veröffentlicht am 10.10.2021

Back to the 80s

Glitterschnitter
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Sven Regeners neues Buch „Glitterschnitter“ hat, was ein unterhaltsamer Roman braucht: Urige Personen, Konflikte, eigenwillige Orte und ein wenig Handlung.

„Glitterschnitter“ spielt im West-Berlin der ...

Sven Regeners neues Buch „Glitterschnitter“ hat, was ein unterhaltsamer Roman braucht: Urige Personen, Konflikte, eigenwillige Orte und ein wenig Handlung.

„Glitterschnitter“ spielt im West-Berlin der 1980er Jahre. Eine Zeit, in der alles möglich zu sein scheint (und man irgendwoher schon das Geld dafür bekommt). Eine Zeit, in der man ein Haus kauft und im Hinterhaus Punks wohnen lässt, um das Image der Hausbesetzer-Szene aufrecht zu erhalten. Eine Zeit, in der man sich keine Sorgen macht, sondern Pläne schmiedet und experimentiert.

Die Musik- und Kunstszene sind in dem Werk omnipräsent. Allen voran in der Band „Glitterschnitter“, die titelgebend war. Das Leben ist ein Spiel, man probiert aus – die Bohrmaschine als Musikinstrument zum Beispiel. Vielleicht kommt man damit ja auf die „Wall City Noise“? Oder etwa ob man sich als Kaffeehaus-Betreiber eignet. Nur Frank Lehmann ist mit Sicherheit am Schluss des Buches klüger, weiß er doch nun, wie man den perfekten Milchkaffee zubereitet.

Es gibt viel zu lachen in Sven Regeners neuem Buch. Über den Österreich-Fimmel der Figuren, die Entstehung des Milchschaums, eine IKEA-Musterwohnung als Kunstobjekt und zu guter Letzt das Bremer Wort „opstanatsch“.

Allerdings müssen einem auch als Leser nicht nur die Shakespeare-Battles, sondern auch Dialoge wie der gefallen: „Wörter sind auch Taten“, sagte Karl. „Hoho“, sagte Ferdi. „Da hat aber mal einer seinen Hegel gelesen!“ Und ja, zwischen den Figuren wird viel palavert. Für mich gab es zwischenzeitlich deutlich zu viel an belanglosen Dialogen. Zwischenzeitlich hatte ich den Eindruck, die Personen müssten um die 40 sein, dabei sind sie in den End-20ern. Zu viel Besserwissertum mag der Grund dafür sein.

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Veröffentlicht am 22.09.2021

Unzuverlässiger Erzähler

Das Archiv der Gefühle
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„Mein ganzes Leben kommt mir plötzlich elend vor, es scheint mir, als hätte ich gar nie wirklich gelebt, als hätte ich immer nur anderen beim Leben zugeschaut“ – das sagt die Hauptfigur in Peter Stamms ...

„Mein ganzes Leben kommt mir plötzlich elend vor, es scheint mir, als hätte ich gar nie wirklich gelebt, als hätte ich immer nur anderen beim Leben zugeschaut“ – das sagt die Hauptfigur in Peter Stamms neuem Roman „Das Archiv der Gefühle„.

Der namenlose Ich-Erzähler ist von Beruf Archivar. Er will in der Welt Ordnung schaffen. Als er entlassen wird, nimmt er das Zeitungsarchiv, in dem er gearbeitet hat, mit. In seinem Keller arbeitet er nun weiter, archiviert was in der Welt geschieht. Das Archiv als Abbild der Welt, als „eine Welt für sich“ gibt dem Ich-Erzähler Halt und hält ihn zugleich davon ab, sich in die Welt zu begeben.

Immer öfter stellt sich der Erzähler vor, seine alte Klassenkameradin Franziska zu sehen, er imaginiert sie immer häufiger, spricht mit ihr als sei sie anwesend, schließlich verliert seine Welt der Ordnung an Gewicht. Es dauert, bis sich der Archivar überwinden kann, Kontakt zu Franziska, die inzwischen eine erfolgreiche Sängerin ist, aufzunehmen. Es entwickelt sich zu einem Eiertanz sondergleichen, da der Erzähler immer wieder imaginiert, eine Beziehung mit Franziska zu führen, Angst davor hat, dass die Realität anders als seine Träume ist.

Der Protagonist erweist sich dabei als unzuverlässiger Erzähler, man traut ihm nicht mehr über den Weg: Ist es denn wirklich so, dass der Kontakt mit Franziska stattgefunden hat? Oder ist auch das nur eine weitere Fiktion bzw. Vision? Das Opfer ist in Wahrheit der Täter, heißt es an einer Stelle des Buches. Das muss hellhörig machen in Blick darauf, was man dem Erzähler alles zutrauen muss. Fast schon Schadenfreude empfindet man als Leser, wenn der Erzähler sich schließlich jammernd darüber beschwert, dass er es nicht mag, wenn andere Leute über ihn nachdenken.

„Das Archiv der Gefühle“ bietet dem Leser viele Anlässe, über die Hauptfigur und ihre Welt nachzudenken. Das ist nicht das Schlechteste. Nicht überzeugt hat mich dabei, wie sehr sich der Erzähler vor der Kontaktaufnahme mit Franziska hineinsteigert, ebenso empfand ich die Bibelbezüge (Franziska: Ich bin die ich bin) als äußerst platt.

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Veröffentlicht am 21.09.2021

Ein Roman voller Witz und Humor

Ástas Geschichte
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„Ástas Geschichte“ ist ein Roman, der mich trotz seiner verschachtelten Erzählweise immer wieder in seinen Bann gezogen hat. Denn Jón Kalman Stefánsson ist ein Meister darin, seine Leser zu unterhalten.

Schon ...

„Ástas Geschichte“ ist ein Roman, der mich trotz seiner verschachtelten Erzählweise immer wieder in seinen Bann gezogen hat. Denn Jón Kalman Stefánsson ist ein Meister darin, seine Leser zu unterhalten.

Schon die Überschriften der Kapitel verraten, dass da jemand am Werk ist, der Spaß am Fabulieren hat: „Ein ramponierter Geländewagen, eine nette Kotztüte, und zuweilen ist nicht oft, sondern bloß ab und zu“, „Schlechter Wein schlägt einem meist böse auf den Magen“ oder „Ist es in Ordnung, eine Atombombe auf Reykjavík zu werfen?“.

Dass zu Beginn des Romans der Erzähler einen begrüßt und ausführt, was er zunächst zu erzählen gedenkt, darf einen nicht dazu verleiten, den Roman zu unterschätzen. Ganz unterschiedliche Perspektiven wechseln sich vielmehr im Folgenden ab. Da ist zunächst einmal Ásta, die als Erziehungsmaßnahme auf einen einsamen Bauernhof zur Arbeit muss, dann gibt es noch ihren Vater Sigvaldi, der über sein Leben sinniert, als er von einer Leiter fällt, den Erzähler und schließlich Ástas Briefe, die sie in gesetzterem Alter geschrieben hat (auch wenn man es ihrem Inhalt kaum anmerkt).

Mit viel Witz holt Stefánsson seine Leser immer wieder in die Handlung zurück. Sei es, dass er sich über die Landmenschen von Island mokiert, sei es, dass er die Hauptstädter schlecht wegkommen lässt, über den Hang der Isländer zur Literatur spricht oder oder oder… Stefánsson hat die Gabe, über seine Figuren ironisch-distanziert zu schreiben, ohne dass sie ihren Charme verlieren. Das liegt vielleicht auch daran, dass in dem Roman Stefánssons die Menschen zumeist ein hartes Los haben. Allen voran Ásta, die bei einer Ziehmutter aufwächst, als ihre Mutter heillos überfordert ist. Àsta geht ihren Weg, lässt ihr Kind bei ihren Großeltern zurück, um in Österreich Theaterwissenschaften zu studieren. Gegen Ende des Romans erfährt man, dass sie schließlich selbst Vorlesungen hält.

Mit Männern hat Àsta wenig Glück. Jósef, die große Liebe, verliert sie aus den Augen, dem berühmten Schriftsteller Guðjón gibt sie den Laufpass. So stellt sich in dem Roman immer wieder die Frage, ob man die Liebe festhalten kann. Oder genauer: wehmütig wird erkannt, dass man sie eben nicht halten kann.

Es sind die komischen Stellen, die dem Roman seinen Unterhaltungswert geben. Wenn in der isländische Bauer, bei dem Ásta untergebracht ist, seine Mutter einfach draußen anbindet, weil sie jeden Morgen in einer ganz anderen Zeit aufwacht. Wenn die Wortkargheit der Isländer zelebriert wird. Wenn der Dichter sich für Kost und Logis darauf einlässt, dass Touristen seine Wohnung besichtigen dürfen.

In dem bunten Chor der Stimmen, die „Ástas Geschichte“ erzählen, gibt es keine einzige, die nicht irgendwie auch liebenswert ist. Entstanden ist ein opulentes Werk, ausladend in seinem Figurenkarussel und der Erzählstruktur, einladend in seinem überbordenden Witz und Humor.

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