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Veröffentlicht am 13.07.2022

Liebe es

I Kissed Shara Wheeler
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I kissed Shara Wheeler ist für mich das zweite Buch von Casey McQuiston gewesen. Nachdem Royal Blue mich so unerwartet begeistert hat, war für mich klar, davon brauche ich mehr! Und auch in diesem Buch ...

I kissed Shara Wheeler ist für mich das zweite Buch von Casey McQuiston gewesen. Nachdem Royal Blue mich so unerwartet begeistert hat, war für mich klar, davon brauche ich mehr! Und auch in diesem Buch hat die Autorin für mich wieder abgeliefert.

Shara Wheeler ist eine verwirrende, liebenswerte, etwas durchtriebene und absolut geniale Figur. Dass Chloes Gedanken um fast nichts anderes als die schillernde, perfekt scheinende Möchtegern-Ballkönigin schwirren, verwundert die Lesenden nicht, im Gegenteil, ich kann sagen, dass ich selbst mit der Zeit auch in Sharas gewobenem Netz verloren gegangen bin. Aber auch Chloe hat eine Anziehungskraft, der Shara sich kaum entziehen kann. Die beiden verbindet Ehrgeiz, der Wille, alles für den schulischen Erfolg in Kauf zu nehmen, sie verbindet aber noch viel mehr, wie sie im Laufe des Buches feststellen.

Das Setting der konservativen Schule in Alabama bietet für einen queeren Roman Konfliktpotenzial, was hier auch eindeutig ausgeschöpft wurde. Man hat mit Chloe, aus deren Sicht das ganze Buch erzählt wird, das unbändige Bedürfnis, aus diesen Verhältnissen auszubrechen, den Leuten in ihre homofeindlichen Köpfe zu pressen, dass ihre Ansichten altbacken und diskriminierend sind. Queere Figuren sind hier so natürlich und selbstverständlich eingewoben, dass ich mir wünschen würde, dass Queerfeindlichkeit kein Thema mehr sein müsste. Aber so wie es im Buch beschrieben ist, ist es leider vielerorts noch Realität, weshalb auch darauf definitiv aufmerksam gemacht werden sollte.

Der große Hauptpunkt der Geschichte ist die Fehde, der Konkurrenzkampf zwischen Chloe und Shara. Shara verschwindet (beinahe) spurlos und hinterlässt Chloe, ihrem Freund und einem Nachbarn Hinweise auf ihren Fundort. Diese spannende Suche an sich empfand ich schon als kurzweilig und lesenswert, vor allem weil währenddessen immer neue Aspekte über jede der vier Figuren ans Licht kommen. Doch das interessanteste daran waren Sharas Motive, das Ganze überhaupt zu inszenieren. Meine Vermutungen dazu haben sich im Laufe der Story mehrmals geändert, allerdings schien es zum Ende hin so, als sei Shara sich auch nicht mehr so sicher, was sie eigentlich genau hatte bezwecken wollen. Welches der große Ziele steht im Vordergrund, die Beste zu sein oder doch Chloes Aufmerksamkeit? Das empfand ich als unheimlich aufregend zu verfolgen, wie die zwei jungen Frauen zunächst noch umeinander herumschleichen und am Ende feststellen, worauf es wirklich ankommt.

Für mich war I kissed Shara Wheeler wieder ein Vergnügen der Extraklasse. Ein zuckersüßer, queerer Roman mit einem grandiosen Schreibstil, Spannung, wichtigen Messages und so vielen bewundernswerten Figuren, dass ich am liebsten Teil der Clique gewesen wäre.

Veröffentlicht am 13.07.2022

Hat mir gefallen

A Place to Love
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Lilly Lucas ist New Adult Lesenden wohl in vielen Fällen kein unbekannter Name. Auch ich habe Teile ihrer Green Valley Reihe im Regal stehen, allerdings bisher ungelesen, und so nahm ich den Auftakt der ...

Lilly Lucas ist New Adult Lesenden wohl in vielen Fällen kein unbekannter Name. Auch ich habe Teile ihrer Green Valley Reihe im Regal stehen, allerdings bisher ungelesen, und so nahm ich den Auftakt der neu erschienen Cherry Hill Reihe direkt als Aufhänger, mich einmal mit der so gehypten Autorin auseinanderzusetzen.

Das Buch hat mich fluffig und leicht von der ersten bis zur letzten Seite unterhalten, ein kurzweiliges Leseerlebnis, so weit so gut. Ich mochte das Setting unfassbar gern, dank des detaillierten Schreibstils konnte man sich die Farm und das Dörfchen perfekt ausmalen und ich musste mich kein bisschen um ein Kopfkino bemühen, es tauchte einfach auf. Ich konnte zusammen mit den Figuren zwischen den Obstbäumen flanieren, in einem Baumhaus übernachten oder bei einer Parade dabei sein, es war einfach herrlich. Das Drumherum um die Liebesgeschichte von Juniper und Henry konnte mich zu 100% begeistern.

Besagte Liebesgeschichte jedoch leider nicht uneingeschränkt. Je für sich empfand ich Henry und June als beeindruckende Personen. Beide sind tief involviert in ihre jeweiligen Familienbetriebe und geben all ihr Herzblut für die Unternehmen, was ich angesichts der Tatsache, dass ich genauso alt bin wie June und ein gänzlich anderes Leben führe, schlicht unvorstellbar finde, dadurch aber nicht weniger inspirierend. June hat Biss und den braucht sie weiß Gott auch.

Doch das Zusammenspiel der beiden Protagonisten konnte mich leider nicht gänzlich überzeugen. Wie fast immer in New Adult Geschichten fehlt es den beiden einfach an vernünftiger Kommunikation und sie horten Geheimnisse. Natürlich tun sie das alles nur zum Besten ihres jeweiligen Gegenübers, die Geheimnisse kommen dann am Ende, Überraschung, aber doch ans Licht verursachen und damit jede Menge Ärger und Zerwürfnisse, welche durch offenes Ansprechen und Klärung im Vorfeld einfach hätten vermieden werden können. Solch offensichtlich konstruiertes und bereits vorhersehbares Drama löst bei mir immer allergische Reaktionen aus, daher konnte ich die Love Story nicht gänzlich genießen.

Alles in allem mochte ich die Reise nach Cherry Hill aber dennoch sehr gern, selbst wenn die mangelhafte Kommunikation zwischen Henry und Juniper mir etwas in die Suppe gespuckt hat. Ich vergebe wohlwollende 4 von 5 Sternen und freue mich sehr auf den zweiten Teil, denn Junes Schwestern habe ich bereits in diesem Band geliebt und ich kann kaum erwarten, dass jede ihre eigene Geschichte bekommt.

Veröffentlicht am 13.07.2022

Solider Auftakt

Legendborn – Der geheime Bund
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Legendborn hat ein paar Wochen länger auf dem Stapel gewartet, als ich es ihm eigentlich zugestehen wollte. Fakt ist: Ich habe mich im Vorfeld nicht bezüglich der Seitenzahl erkundigt und war doch etwas ...

Legendborn hat ein paar Wochen länger auf dem Stapel gewartet, als ich es ihm eigentlich zugestehen wollte. Fakt ist: Ich habe mich im Vorfeld nicht bezüglich der Seitenzahl erkundigt und war doch etwas erschlagen vom Umfang des Buches, selbst wenn ich in letzter Zeit weiß Gott schon längere Bücher gelesen habe. Es hat mich schlichtweg überrascht und so wurde Legendborn kurzzeitig zu einem ungeplanten Ladenhüter.

Als ich den Auftakt dann jedoch in Angriff nahm, startete ich damit in ein recht zufriedenstellendes Leseerlebnis, was mich positiv erstaunt hat. Meine Erwartungen hielten sich in Grenzen, ich hatte zwar schon viel Gutes im Vorfeld gehört, allerdings habe ich versucht, mich davon nicht leiten oder beeinflussen zu lassen. Das hat der Lektüre sehr gut getan, so konnte ich die Geschichte besser genießen.

Das Buch lässt mit seinem Cover auf epische High Fantasy schließen, finde ich, aber schon im Klappentext sollte klar werden, so etwas bekommt man hier nicht, eher Urban Fantasy. Die Ich-Erzählung der Protagonistin führt die Lesenden zuverlässig durch die Story, man entdeckt mit ihr Geheimnisse, Intrigen, Lügen, verliebt sich mit ihr, trauert, hasst. Der romantische Teil der Geschichte konnte mich leider nicht zu 100% überzeugen, aber abgesehen davon war es mir eine Freude, an Brees Seite stehen zu dürfen.
Bree ist von der Sorte Figur, die man einfach gern um sich hat, die man gern unterstützt und der man stets mit Freuden über die Schulter schaut. Sie erfährt zudem viel Gegenwind, bei der man ihr am liebsten den Rücken stärken würde, und auch ernste Themen wie Rassismus werden angesprochen.

Der Einstieg gelang mir nicht ganz so mühelos. Trotz des detailreichen und flüssigen Schreibstils der Autorin schlurfte die Geschichte anfangs für mich zu zäh dahin, man brauchte etwas Geduld, um zum Knackpunkt zu gelangen, ab dem die Spannung dann etwas zunahm. Dem Buch einen Teil seiner Seitenzahl abzusprechen, wäre aber vermutlich auch nicht die richtige Lösung, es braucht schon Erklärungen. Vielleicht musste man da einfach durch.

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen für diesen gelungenen Auftakt mit starker Protagonistin, viel Magie und einer niedlichen Love Story, welche mich jedoch nicht gänzlich vom Hocker reißen könnte. Ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung!

Veröffentlicht am 08.07.2022

Besser als Band 1

American Crown – Samantha & Marshall
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American Crown Band 1 hat mich beim Lesen vollkommen durch die Mangel gedreht. Zunächst mit vielen Figuren komplett verwirrt, dann stetig mehr gefesselt, in die verschiedensten Gefühlslagen eingesogen ...

American Crown Band 1 hat mich beim Lesen vollkommen durch die Mangel gedreht. Zunächst mit vielen Figuren komplett verwirrt, dann stetig mehr gefesselt, in die verschiedensten Gefühlslagen eingesogen und am Ende so überwältigt, dass ich fast meinen Nachnamen vergessen habe. Dieser zweite Teil konnte mich sogar noch mehr begeistern, dadurch dass man hier den Vorteil hatte, die meisten Figuren schon zu kennen. Ich war hin und weg von unserer royalen Clique und kann ehrlich sagen, in diesem Buch ein kleines Romance-Highlight gefunden zu haben.

Auch in diesem Teil gibt es wieder die vier Perspektiven von Daphne, Nina, Samantha und Beatrice. Was mich in Band eins noch viele Nerven bei der Zuordnung gekostet hat, benötigte hier lediglich eine kurze Eingewöhnung und schon hatte ich alle Namen der Mädels und ihrer Partner wieder aus dem Gedächtnis gekramt. Zudem kommt Marshall als neues Gesicht dazu und Ethan rückt in den Fokus, statt nur eine Nebenrolle zu bekleiden wie in Band 1.

Ich habe wieder mit allen Figuren mitgefiebert, mit den liebenswürdigen und auch den grausamen, mit den bekannten und auch mit Neuzugängen. Beatrice dabei zu beobachten, wie sie mehr und mehr in ihre Königinnen-Rolle hineinwächst, Samantha zu begleiten beim Entwickeln neuer Gefühle, beides fand ich wunderbar. Daphne schmiedet schon wieder unfassbare Pläne und Nina versucht einfach mit ihrem Leben zwischen Palast und Liebe klarzukommen. Alle vier sind komplett unterschiedlich und würde man mich nach einer Lieblingsfigur fragen, könnte ich mich ehrlich nicht entscheiden.

Dadurch, dass alle vier Protagonistinnen so unterschiedliche Leben führen, bekommt man zahlreiche Einblicke in alle möglichen Settings und Gefühlswelten. Ich fand es sehr spannend zu sehen, was im Palast läuft, aber genauso interessierte es ich auch, wie es Nina gerade am College geht. Die Regierungsangelegenheiten zu regeln stand für mich auf der selben Unterhaltungsstufe mit Daphnes Intrigen und Plänen. Alles in allem kann ich sagen, dass die Mädels und ihre Gegenstücke, sofern vorhanden, mich emotional vollends eingenommen, überzeugt und dahinschmelzen lassen haben.

Das Ende ist für meinen Geschmack angenehm abgeschlossen, nicht so fies wie das Finale des ersten Bandes. Dennoch hoffe ich natürlich, dass auch der dritte Band übersetzt wird, ich habe die Clique viel zu sehr in mein Herz geschlossen, um jetzt einfach aufzuhören.
Von mir gibt es für dieses Buch redlich verdiente 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 08.07.2022

Sehr, sehr verwirrend

You make my Dreams
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Das hier wird eine für mich eher schwierige Rezension. Ich hatte mich im Vorfeld so gefreut auf die Geschichte, hatte ihr entgegengefiebert und war total happy, dass ich sie mit anderen zusammen lesen ...

Das hier wird eine für mich eher schwierige Rezension. Ich hatte mich im Vorfeld so gefreut auf die Geschichte, hatte ihr entgegengefiebert und war total happy, dass ich sie mit anderen zusammen lesen und diskutieren konnte. Im Nachhinein denke ich, dass ich die Lesezeit anders hätte nutzen können und wollen, wenn ich gewusst hätte, dass das Buch in eine andere Kerbe schlägt, als erwartet.

Audrey studiert an der Juilliard, in New York, wo sie nichts und niemanden leiden kann, weil sie mit der Stadt die Erinnerung daran, dass ihre erfolgsgetriebene Mutter sie für diese Stadt verlassen hat, verbindet. Sie ist in einer deprimierten, niedergeschlagenen Grundstimmung und ihre Päckchen, die sie zu tragen hat, ziehen einen zusätzlich runter. Ich kann in diesem Buch bis kurz vor dem Ende kaum eine Seite ausmachen, auf der die Atmosphäre nicht tief düster und bedrückend ist, Audrey kommt gefühlt nicht ein einziges Mal aus ihrem Schneckenhaus aus Ballast hervor. Entsprechend schwer war es für mich als Leserin, eine Verbindung zu ihr aufzubauen, ich konnte ihre Gefühlswelt nicht betreten, sondern wurde komplett außen vor gelassen.
Auch die andere Perspektive von Audreys Gegenüber im Chat hat mich nicht einnehmen können.

Der Schreibstil war sehr ausgeschmückt, viel auf Gedanken und Gefühle fokussiert. Es gab seitenweise Gedankenspiele in Audreys Kopf, bei denen die Geschichte und eventuelle Dialoge auf der Strecke blieben, man hat für meinen Geschmack zu viel Zeit in Vorstellungen und Fantasien und Ängsten verbracht, als dass ich die im Klappentext noch strukturiert klingende aber in Realität sehr konfuse Handlung hätte logisch nachvollziehen können. Einige Szenen waren so schwammig und undeutlich geschrieben, dass ich sie sogar mehrmals lesen musste und immer noch nicht durchdrungen habe, geschweige denn sich bei mir ein Kopfkino einstellen wollte. Diese Undeutlichkeit bekommt später noch einen genaueren Hintergrund, zumindest könnte man sie, wenn man gutmütig und guten Willens ist, versuchen darauf zurückzuführen.

Ab hier werde ich ein wenig spoilern, bitte lest nicht weiter, wenn ihr das Buch 100% ohne Vorwissen genießen wollt.
Es gab nach Dreivierteln des Buches einen Plot Twist, mit dem ich kein Stück gerechnet habe. So etwas zu schaffen, ist eigentlich eine große Kunst, die ich den Schreibenden immer hoch anrechne, nur gibt es auch hier ein Aber. Aber dadurch, dass ich keinerlei Verbindung zu Audrey und ihrem geheimnisvollen Chat-Partner hatte, konnte mich auch diese Enthüllung, die ein vollkommen anderes Ergebnis produzierte, nicht mehr begeistern/schocken/wasauchimmer. Ich fühlte mich viel mehr (auf eine negative Weise) verarscht, weil ich drei Viertel des Buches damit verbracht habe, zu versuchen, eine Beziehung zu einer Figur aufzubauen, die ständig erwähnt wird, sich aber letzten Endes gar nicht als der Chat-Partner herausstellt, sondern im Gegenteil als mehr oder weniger völlig unwichtig.
Wie gesagt, normalerweise würde ich es feiern, dass so ein für mich gänzlich unerwarteter Twist gelungen ist. Aber hier fühlte es sich einfach an, als hätte ich 75% des Buches verschwendet, um dann im letzten Viertel noch krampfhaft versuchen zu müssen, zu den eigentlichen Protagonisten eine Connection herzustellen. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass das fehlgeschlagen ist.

Für mich war dieses Buch leider nichts. Mir war absolut keine Bindung zu den Figuren möglich, das Setting war austauschbar und die negative Grundstimmung hat kaum Hoffnung zwischen den Seiten zugelassen. Dazu kommt, dass die Handlung weder gradlinig noch logisch nachvollziehbar wirkte, sondern mehr wie eine konfuse Aneinanderreihung von willkürlichen Szenen, bei denen sich mir gelegentlich nicht einmal der Sinn erschloss. Der stellenweise schwammige Schreibstil hat mir den Lesefluss erschwert, alles in allem leider kein Buch für mich.
Ich vergebe einen halben Extra-Stern für den Plot Twist, selbst wenn er in meinen Augen leider auch nichts mehr retten konnte. So lande ich am Ende bei 1,5 von 5 Sternen und möchte mich entschuldigen, dass das Buch mir nicht zugesagt hat.