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Veröffentlicht am 08.06.2022

Ich hatte mir mehr erhofft

Know Us 3. Know our love. Ella & Dilan & Simon
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Know our love ist eine schöne Story über eine vielseitige Liebesbeziehung, die für mich einige Überraschungen, viele Facetten, große Gefühle, eine geniale Clique und auch ein wenig Spice bereithielt. Dennoch ...

Know our love ist eine schöne Story über eine vielseitige Liebesbeziehung, die für mich einige Überraschungen, viele Facetten, große Gefühle, eine geniale Clique und auch ein wenig Spice bereithielt. Dennoch wurde ich nicht so gepackt, wie ich es mir erhofft hatte.

Dilan, Simon und Ella waren ein echt spannendes Trio. Dass die Geschichte nur aus der Sicht von Simon erzählt wird, finde ich persönlich sehr schade, denn es hätte das Ganze runder gemacht, auch mal in die Köpfe von Dilan und Ella hineinschauen zu können. Dadurch, dass Simon immer im Fokus steht, meist mit einer zweiten Person, fällt die verbliebene der beiden dann oft hintenüber. Zudem hätte es auch besonders beim Verstehen des Verhaltens von Ella sehr geholfen, hätte man ihre Gedanken und Gefühle offener gekannt, denn mit ihr hatte ich häufig Probleme.

Simon hatte bisher immer eine Zukunftsvision von Haus mit Garten und Hund sowie Familie mit Kindern. Sich dann davon zu lösen als er Ella und Dilan trifft und realisiert, dass er beide mag, macht ihm zunächst Angst, da es einfach nicht in das Bild passt, von dem er immer dachte, das er es anstreben würde. Seine Zweifel und seine Zurückhaltung dem Neuen, der Beziehung zu dritt, gegenüber fand ich nachvollziehbar, authentisch und tatsächlich auch sympathisch dargestellt, da er zu keinem Zeitpunkt intolerant und ablehnend ist, sondern lediglich vorsichtig. Ella und Dilan sind was das angeht sehr viel offener und da kommen wir auch schon zu einem meiner Kritikpunkte.

Ella ist ein super aufgeschlossener Mensch, setzt sich auf Klima- und LGBTQIA+-Demos ein, ist (meistens) allen gegenüber sanft und freundlich. In der Beziehung mit Simon jedoch finde ich sie für jemanden, der immer auf Toleranz pocht, besonders im letzten Drittel sehr unfair. Anstatt seine Zweifel anzunehmen und mit ihm darüber zu sprechen, rasiert sie ihm einfach über den Mund und verklickert ihm sinngemäß, er solle doch einfach mal von seinen altbackenen Vorstellungen Abstand nehmen. Fand ich sehr schade, an der Stelle wäre ein offener, ruhiger Dialog angebracht gewesen, was in der Geschichte auch eingesehen wird, mich aber dennoch unzufrieden zurückgelassen hat.

Generell fiel mir die Lesenden-Figuren-Beziehung zu Ella sehr schwer. Wie schon erwähnt auf der einen Seite dadurch, dass sie keine eigene Perspektive hatte, auf der anderen Seite war sie mir auch oft recht unsympathisch, dadurch dass sie im Umgang mit den Jungs leider häufig egoistisch wirkt. Ich bin mit ihr als Figur insgesamt nicht warm geworden und das bedaure ich zutiefst, genau das hat mir nämlich auch die Lesestimmung größtenteils verhagelt.

Know our love spielt parallel zu der Geschichte von June und Kian, wodurch es häufig auch Einblicke in die Leben der anderen Cliquenmitglieder gibt. Das gefiel mir echt gut, auch wenn es hier und da schon sehr ausführliche Szenen waren. Es macht Lust, die anderen Bände nachzuholen, falls man wie ich mit diesem hier begonnen hat. Insgesamt gefiel mir auch die Stimmung in der Gruppe, jeder kümmerte sich um jeden, das war schön zu sehen.

Mein Fazit:
Trotz flüssigen Schreibstils und emotionaler Passagen konnte das Buch mich nicht zu 100% überzeugen. Ich hatte leider einfach zu viele Probleme mit Ella und bin den anderen Figuren neben Simon leider nicht so nahe gekommen, wie ich es mir gewünscht hätte und wie es für mich auch nötig gewesen wäre für ein rundes Leseerlebnis.
Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 07.06.2022

Gebt mir bitte einen zweiten Teil!

All Lovers Lost
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Vampire sind eigentlich nicht mein Steckenpferd. Twilight habe ich nie gelesen, maximal den Film geschaut und empfand die glitzernden Wesen als ziemlich lächerlich. Abgesehen davon haben sie in der Adult ...

Vampire sind eigentlich nicht mein Steckenpferd. Twilight habe ich nie gelesen, maximal den Film geschaut und empfand die glitzernden Wesen als ziemlich lächerlich. Abgesehen davon haben sie in der Adult Fantasy und den Jugendbüchern, die ich meistens lese, nie eine große Rolle gespielt. Umso gespannter war ich dann auf Madeleines Umsetzung der Vampirthematik, der ich anfangs noch skeptisch gegenüberstand. Das legte sich aber nach wenigen Kapiteln und ich war schneller drin in ihrer Geschichte, als ich „Blutsauger“ sagen konnte.

Die Geschichte rund um Sina wird aus vier verschiedenen Perspektiven erzählt, was für ordentlich Abwechslung und spannende Einblicke in Handlungen und Gedanken sorgt, die einem in einer „einfachen“ Ich-Perspektive der Protagonistin verborgen geblieben wären. Die vier Personen, die im Fokus stehen, könnten unterschiedlicher kaum sein und gerade deshalb fand ich es perfekt gewählt, sich nicht nur auf die Hauptfigur zu konzentrieren.

Sina ist eine starke, mutige Frau, so wie man sie sich wünscht. Sie lässt sich von anderen nichts sagen, wirkt aber dennoch nicht zu stur und verbohrt und kann sich auch Fehler eingestehen. Mir gefällt ihre entschlossene und hilfsbereite Art unheimlich gut, letztere ist nicht zuletzt vielleicht auch ihrer Karriere-Laufbahn als Medizinstudentin geschuldet. Sie verliert nie ihre Menschlichkeit, ihre Moral, ihren Anstand, und das rechne ich ihr unter den Umständen, denen sie während des Buches ausgesetzt ist, wirklich sehr hoch an.

Die Vampire in diesem Buch sind keineswegs mit den bekannten glitzernden Schönlingen gleichzusetzen. Schön ja, aber nicht annähernd so auffällig, es sei denn, sie legen es drauf an. Und wer würde das mit Jägern im Nacken schon freiwillig tun?
Ich mochte es, wie die Wesen hier dargestellt wurden, es kristallisierte sich schnell heraus, dass man als Leserin auch bei Vampiren zwischen gut und böse unterscheiden kann, selbst wenn die Grenze manchmal fließend scheint. Alle der spitzzahnigen Kolleginnen haben es im Laufe des Buches geschafft, mich zu überraschen, etwas das ich sehr schätze, denn niemand mag langweilige, vorhersehbare Charaktere.

Durch die interessanten Figuren und für mich oft unvorhersehbaren Twists war das Buch durchgehend spannend und auch in den ruhigeren Passagen wusste ich, ich sollte mich besser nicht in Sicherheit wiegen. Eine knisternde Grundaufregung begleitete mich Seite für Seite, und ich wurde durch den flüssigen Schreibstil der Autorin so an das Buch gefesselt, dass ich mich meinem Vorhaben, beim Lesen langsam zu machen, leider entziehen und das Buch in wenigen Tagen verschlingen musste.

Das Setting Hamburg war für mich als dort ansässige Studentin natürlich ein Traum. Manche Gebiete wie die Reeperbahn oder Hamburger Nachtclubs, die vermehrt vorkommen, habe ich noch nicht so intensiv erkundet, dass ich hier mitreden könnte, aber das ganze Drumherum fand ich super gestaltet, nachvollziehbar und authentisch, detailliert und es ergab sich ein wunderbares Kopfkino, was vor allem dem bereits gelobten Stil der Autorin zu verdanken ist.

Was mich ebenfalls sehr gefreut hat, ist das halb offene Ende. Man kann mit dem Schluss auf jeden Fall leben, wenn man es denn muss. Aber das Potenzial für eine Fortsetzung steht so groß im Raum, dass ich den Verlag nur beknien kann, Madeleines Geschichte die Möglichkeit für einen weiteren Teil zu geben.

Mein Fazit:
Ich hatte fantastische Lesestunden mit diesem Buch. Unerwartete Wendungen paaren sich hier mit Spannung, gutaussehenden Vampiren (sogar mit Hirn oder Herz, manchmal auch beidem zugleich), jeder Menge Gefahr, Blut und einer taffen Protagonistin. Für mich ein Volltreffer und ich würde mich sehr über eine Fortsetzung freuen!

Veröffentlicht am 02.06.2022

Habe mehr erwartet

Truth - Bist du bereit für die Wahrheit?
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Jugendthriller sind die einzige Art Thriller, an die ich mich herantraue. Daher war Truth eine naheliegende Wahl für mich, denn auch ich mag hier und da spannungsvolle und Gänsehaut verursachende Bücher. ...

Jugendthriller sind die einzige Art Thriller, an die ich mich herantraue. Daher war Truth eine naheliegende Wahl für mich, denn auch ich mag hier und da spannungsvolle und Gänsehaut verursachende Bücher. Meine Erwartungen waren hoch, vielleicht war meine Enttäuschung, als ich nicht zur Gänze das bekam, was ich mir erhoffte, daher umso größer.

Es fing damit an, dass ich mit kaum einer der Figuren richtig warm wurde, auch mit der Protagonistin nicht. Das war wirklich unheimlich schade, so etwas ist für mich beim Lesen essentiell. Teilweise wirkten die Personen sehr austauschbar auf mich und ich bin auch ab und zu mit den Namen durcheinandergekommen, etwas was eigentlich nie passieren sollte bei einem vergleichsweise kurzen Buch wie diesem.

Die erste Hälfte plätscherte recht langweilig vor sich hin und durch die fehlende Bindung zu den Figuren blieb ich noch weiter außen vor als gut gewesen wäre. Dennoch bin ich positiv erstaunt gewesen von den Entwicklungen der Story, die mich recht häufig überraschen konnten und im zweiten Teil des Buches geht es auch etwas spannender zur Sache. Das glich zwar den Anfang nicht komplett aus, aber ich wurde immerhin ein wenig besänftigt.

Insgesamt habe ich bei diesem Jugendthriller dennoch nicht bekommen, was ich wollte. Nur Spannung und unerwartete Wendungen reichen da nicht, um mich zu begeistern, es muss auch mit den Figuren matchen, und das tat es wie gesagt leider nicht. Margje Woodrows Schreibstil ermöglichte es mir zumindest, recht fix durch die Seiten zu huschen, aber wirklich einnehmend und intensiv war dieses Leseerlebnis nicht.

Mein Fazit:
Nett, aber nicht so bemerkenswert, wie ich das gehofft hatte. Mittelmaß, denn überraschen konnte es mich durchaus. Die Figurenbindung und der Start dagegen gelangen nicht ganz so gut.
Von mir gibt es 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 02.06.2022

Wunderbares Leseerlebnis

Sydney Love. Zwischen Gestern und mir die Welt
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Sydney Love und mich verband Liebe auf den ersten Blick. Das Cover strahlt so viel Sommer, gute Laune und Wohlfühlvibes aus, dass mir dann beim Lesen des Klappentextes direkt klar war, ich muss herausfinden, ...

Sydney Love und mich verband Liebe auf den ersten Blick. Das Cover strahlt so viel Sommer, gute Laune und Wohlfühlvibes aus, dass mir dann beim Lesen des Klappentextes direkt klar war, ich muss herausfinden, ob der Inhalt mit dem Äußeren mithalten kann. Und ja, das kann er meiner Meinung nach!

Charly tut etwas, was ich mich im Leben nicht trauen würde: Sie verlässt das Zuhause, den gewohnten Alltag, den sicheren Hafen und fliegt einmal quer durch die Welt nach Australien. Allein dafür habe ich sie gefeiert wie eine Heldin und ansonsten war sie mir auch sehr sympathisch. Ab und an hätte ich ihr gern einen Rat mit auf den Weg gegeben, aber so ist das nun mal bei Coming-of-Age-Romanen, die Protagonisten müssen selbst lernen. Charly macht eine großartige Entwicklung durch und ich habe sehr viel Spaß dabei gehabt, diese mutige junge Frau bei ihrem Trip zu begleiten.

Anders als es für mich zunächst in der Inhaltsangabe wirkte, ist Charly auch nicht komplett allein. Der Job, von dem die Rede ist, bringt eine wundervolle Familie mit sich, die von Atlas, dem Jungen, den sie betreut. Wie Charly mit ihm umgeht fand ich herzerwärmend und auf der anderen Seite hat es mich auch sehr gefreut, wie positiv Charly von Atlas' Familie aufgenommen und wie lieb sie von ihnen umsorgt wurde.

Auch die Gefühls-Komponente kam nicht zu kurz, wie es zum Erwachsenwerden natürlich meistens dazugehört. Charly steht zwischen Will und Josh, zwei jungen Männern, die unterschiedlicher kaum sein könnten, aber sie wächst auch an dieser Erfahrung. Klar, sie trifft nicht immer weise Entscheidungen, aber auch das gehört dazu. Ich empfand ihre emotionale Reise als authentisch und fand es toll, dabei gewesen zu sein. Antje Herdens angenehmer Schreibstil hat Charlys Geschichte für mich zu einem kurzweiligen und spannenden Leseerlebnis gemacht.

Mein Fazit:
Sydney Love ist ein wunderbarer Coming-of-Age-Roman, den ich allen Jugendlichen und Jugendbuchliebhaber*innen nur ans Herz legen kann. Von mir gibt es sehr zufriedene 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 02.06.2022

Freue mich auf Band 2

The Colors of Your Soul
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In The Colours of your Soul beschäftigt sich die Protagonistin mit einem Thema, von dem ich bisher nicht allzu viel in Liebesromanen gelesen habe: DIY. Das fand ich ziemlich cool, vor allem dann den Gegensatz ...

In The Colours of your Soul beschäftigt sich die Protagonistin mit einem Thema, von dem ich bisher nicht allzu viel in Liebesromanen gelesen habe: DIY. Das fand ich ziemlich cool, vor allem dann den Gegensatz zum im Minimalismus lebenden männlichen Protagonisten zu sehen.
Leider finde ich, dass die DIY-Projekte gar nicht so einen großen Stellenwert haben, wie ich das zunächst erwartet hätte, dadurch dass Holly durch den Alltagstausch eben nicht so viel Zeit in gewohnter Umgebung verbringt.

Holly und Pax fand ich beide sympathisch, an Holly mochte ich besonders, dass sie trotz ihrer Berühmtheit immer wieder nervös ist, wenn es um das Ausbrechen aus Gewohnheiten und das Wagen neuer Herausforderungen geht. Sie ist nicht gut darin, neue Menschen zu treffen, da finde ich mich 100% wieder. Umso bewundernswerter ist es, dass sie es schafft, einen Kanal mit derart vielen Abonnenten zu führen und mit ihnen täglich zu kommunizieren.
Pax ist auch ein guter Kerl, natürlich New Adult typisch mit etwas Ballast. Aber ich mochte ihn und seine lockere, einfühlsame und ruhige Art sehr gern.

Die Reise, die die beiden Protagonisten wählen, fand ich mehr als spannend. Mit jemand anderem das Leben zu tauschen, das auch noch so anders ist als das eigene, hätte ich mich niemals getraut. Ich finde, sie machen das Beste aus der Situation und dadurch, dass aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, kann man die Gefühle und Gedanken der zwei während des Experiments bestens nachvollziehen. Ich fand es fast schon schade, dass die Leben der beiden sich trotzdem so häufig überschneiden, irgendwie hatte ich gehofft, dass man nicht so viel Zeit mit ihnen im Bett verbringt, dadurch dass sie ja eigentlich getrennt unterwegs sind. Das war eine Fehlannahme und besonders gehört finde ich das immer echt unangenehm. Aber es war noch aushaltbar.

Insgesamt hat mir das Hörbuch ganz gut gefallen. Es war kurzweilig und wunderbar gelesen, auch wenn die Story mich zum Ende hin nicht mehr 100%ig gefesselt hat. Dass die Geschichte teilweise so ganz anders war, als meine bisherigen New Adult Erfahrungen, gefiel mir, auch wenn bei den Geheimnissen und Hintergründen der Figuren natürlich nicht das Rad neu erfunden wurde.

Mein Fazit:
Lesens- und hörenswert, aber kein Highlight. Ich werde auf jeden Fall auch die anderen Bücher der Reihe verfolgen, aber für volle 5 Sterne hat es nicht gereicht. Daher werden es „nur“ 4,5 von 5.