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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2021

Wir sind nicht warm miteinander geworden

Liber Bellorum. Band I
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Liber Bellorum, ein neues Buch aus einem neuen Verlag. Da soll mal einer sagen, die Pandemie hätte nichts positives hervorgebracht! Ich war echt beeindruckt, als ich die Geschichte der Gründung las, klasse ...

Liber Bellorum, ein neues Buch aus einem neuen Verlag. Da soll mal einer sagen, die Pandemie hätte nichts positives hervorgebracht! Ich war echt beeindruckt, als ich die Geschichte der Gründung las, klasse was die Jungs da auf die Beine gestellt haben. Nun aber zum Buch.
Ich gestehe am besten schon vorweg, dass die Geschichte und ich keine Freunde geworden sind. Dabei habe ich es wirklich versucht, aber es hat nicht klappen wollen.

Es lag zum größten Teil an den Protagonisten. Ich sage es immer und immer wieder, eine Geschichte steht und fällt für mich mit den Figuren, und Kyle und Raven waren kein Jackpot für mich. Gerade Kyle hat bei mir häufig für Bluthochdruck gesorgt, mich in den Wahnsinn getrieben, mich frustriert, mich wütend gemacht. Man könnte dem Buch zugutehalten, dass es immerhin Emotionen bei mir ausgelöst hat, aber wenn es nur solche sind, macht das auch keinen Spaß.
Insgesamt blieb eine ziemlich große Distanz zu den Figuren, ich habe nicht intensiv mit ihnen mitgefiebert und konnte mich partout nicht in sie hineinversetzen, dazu war einfach zu wenig Sympathie im Spiel. Und das hat mich geärgert, denn es steckte recht viel Potenzial in der Idee, finde ich.

Die Magie, die in dieses Buch eingeflochten wurde, fand ich sehr spannend. Ihre Arten, ihre Ausprägung, wie mit ihr umgegangen wurde, all das war gut ausgedacht und umgesetzt. Ich fand es auch interessant, wie man alles nach und nach langsam entdeckt hat, viele meiner Fragen haben sich erst im Laufe der Geschichte aufgeklärt. Das Worldbuilding generell war auch gut gemacht, auch wenn ich gern noch mehr von der Umgebung gesehen hätte. Die Schauplätze sind relativ stark begrenzt, was nicht schlecht sein muss, meine Neugierde aber nicht befriedigt hat.

Was die Abwechslung gefördert hat, war der stetige Wechsel der Erzählperspektiven. Dadurch hat man bessere Einblicke in die verschiedenen Figuren bekommen, die Nähe zu ihnen blieb jedoch trotz dessen für mich leider aus.
Trotz allem muss ich jedoch zugeben, dass ich ein wenig neugierig bin, wie es mit Kyle und Raven weitergeht. Auch wenn wir uns menschlich nicht ganz grün waren, so fand ich ihre Entwicklung doch spannend zu verfolgen.

Mein Fazit:
Leider nicht meine Geschichte. Ich wollte sie wirklich mögen, aber es hat nicht funktioniert. Die Figuren haben mir das Leseerlebnis sehr mühsam gestaltet, auch wenn ich die Welt und die damit verbundene Magie sehr interessant fand. Von mir gibt es 2,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 26.10.2021

Wirklich süß

Napoleons großes Abenteuer
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Das Buch über die Maus Napoleon ist in vielerlei Hinsicht besonders. Nicht nur, dass der Mäuse-Protagonist feuerrotes Fell hat und bekennender Punk-Musik-Fan ist, nein, man hat gleich zwei Abenteuer auf ...

Das Buch über die Maus Napoleon ist in vielerlei Hinsicht besonders. Nicht nur, dass der Mäuse-Protagonist feuerrotes Fell hat und bekennender Punk-Musik-Fan ist, nein, man hat gleich zwei Abenteuer auf einmal in diesem Buch, Teil eins und Teil zwei. Was soll daran speziell sein, fragt man sich auf den ersten Blick vielleicht. Aber nur so lange, bis man feststellt, dass man ein Wendebuch in den Händen hält. Ich war direkt Feuer und Flamme für das Buch, als ich sah, dass es so ein unglaublich cooles Design hat. Zudem fasst es sich ganz weich, beinahe samtig an, ich liebe diese Oberflächen von Büchern. Rein von der optischem Aufmachung ist Napoleons großes Abenteuer ein Highlight!

Dass die Geschichte in zwei Teile geteilt ist und zudem recht kurze Kapitel besitzt, schafft zum Selbstlesen aber auch zum Vorlesen für die Kleineren angenehme Abschnitte. Ich mag es, wenn ich nicht zig Seiten lesen muss, um endlich bei einem neuen Kapitel eine Pause machen zu können, sondern regelmäßig abbrechen und das Buch kurz beiseite legen kann, das finde ich sehr angenehm.
Nicht, dass ich das Bedürfnis hatte, diese Pausenmöglichkeiten auch wahrzunehmen. Man fliegt derart mühelos durch die Geschichte, es war beinahe ein Wunder, dass ich es geschafft habe, mir das Abenteuer über mehrere Tage einzuteilen.

Die Punk-Maus Napoleon war eine Marke für sich. Anfangs noch ein verzogener, egoistischer Schnösel wandelt er sich im Laufe der Geschichte außerordentlich und das hat viel Spaß gemacht beim Zusehen. Ich hätte ihn oft gern getadelt, aber genauso oft hat der Mäuserich dann auch seine Fehler eingesehen. Dass er seine Lektion lernt, finde ich richtig und wichtig, so können besonders die jüngeren Leser*innen eine wertvolle Message daraus ziehen. Zudem wird Umweltschutz in diesem Buch groß geschrieben, Napoleon und seine Freunde setzen sich mit vollem Herzen dafür ein. Eine tolle Art und Weise, auch die kleinen Leseratten schon zu sensibilisieren!

Ab und zu hatte die Geschichte für mich kleine Logiklücken, so ganz stimmig war das Konstrukt aus „Maus versteht Mensch nicht, Mensch versteht Maus nicht“ nicht, zudem war oft sehr viel Glück während Napoleons Abenteuer im Spiel. Letzteres finde ich allerdings auch gar nicht so schlimm, schließlich hat es auch was für sich, wenn die Figuren nicht nur kämpfen müssen wie die Wahnsinnigen.

Mein Fazit:
Ein schönes Kinderbuch mit großartiger Gestaltung innen wie außen und einem kleineren Kritikpunkt an der Geschichte, aber insgesamt bietet das Buch ein tolles Leseerlebnis für Groß und Klein. Von mir gibt es wohlwollende 4,5 von 5 Sternen und dazu eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 26.10.2021

Mal wieder ein Highlight

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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Kerstin Gier ist eine der begnadetsten Jugendbuch-Autor*innen dieser Zeit. Die Edelsteintrilogie ist wohl an kaum jemandem vorbeigegangen und so konnte ich nicht umhin, auch ihre neuste Reihe zu lesen. ...

Kerstin Gier ist eine der begnadetsten Jugendbuch-Autor*innen dieser Zeit. Die Edelsteintrilogie ist wohl an kaum jemandem vorbeigegangen und so konnte ich nicht umhin, auch ihre neuste Reihe zu lesen. Der Auftakt der Trilogie hat mir unheimlich gut gefallen, selbst wenn der Erwartungsdruck, der auf der neuen Reihe liegt, unendlich hoch ist. Mich konnte Kerstin Gier mit Vergissmeinnicht überzeugen.

Die Figuren Matilda und Quinn haben sich sofort in mein Herz geschummelt. Jeder für sich hat schon einen spannenden Charakter, doch zu sehen, wie sie sich über die Zeit zusammenraufen und zu einem eingespielten Team werden, fand ich großartig. Besonders Matilda bewundere ich sehr, in Anbetracht der Familie, mit der sie sich täglich herumschlagen muss, kann man da nicht anders. Ich muss sagen, dass der Autorin mit der Sippe von Matilda wirklich eine bemerkenswert grauenhafte Gruppe gelungen ist, die ich niemandem an den Hals wünschen würde, nicht mal meinen ärgsten Feinden.

Die Magie, die in die Geschichte eingeflochten wurde, war cool gemacht. Über einige Begriffe bin ich gestolpert, die ich aus anderen Büchern mit anderer Verwendung kannte. Aber im Großen und Ganzen mochte ich, wie die Kräfte eingeführt wurden, wie sie im Alltag zur Geltung kommen und wie vor allem Quinn damit umgeht. Ich an seiner Stelle wäre wohl durchgedreht, aber er meistert seine Situation mit Bravour.
Der Schreibstil machte das Buch zu einem Selbstläufer. Teile habe ich gehört, Teile gelesen, und beides fiel mir unheimlich leicht.

Mein Fazit:
Ein großartiges Werk aus Kerstin Giers Feder, ich freue mich unheimlich auf die Fortsetzung! Bitte ganz schnell mehr davon, ich kann kaum erwarten, zu erfahren, wie es weitergeht.
Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 18.10.2021

Gruselig und spannend

Malvina Moorwood (Bd. 2)
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Malvina Moorwood ist mir bereits aus ihrem ersten Abenteuer noch gut im Gedächtnis geblieben. Das Mädchen und ich hatten es nicht immer leicht, um fair zu sein hatte es kaum jemand mit ihr leicht, insbesondere ...

Malvina Moorwood ist mir bereits aus ihrem ersten Abenteuer noch gut im Gedächtnis geblieben. Das Mädchen und ich hatten es nicht immer leicht, um fair zu sein hatte es kaum jemand mit ihr leicht, insbesondere nicht ihr bester Freund Tom. Aber dennoch kam ich nach der spannenden Geschichte nicht umhin, auch nach dem zweiten Fall für die Hobby-Entdecker zu greifen.

Die Protagonistin hat oft Anflüge akuter Sturheit. Dazu kommt, dass sie sich fast immer vorschnell in wilde Theorien verstrickt, ganz im Gegensatz zu ihrem stets besonnenen und tiefenentspannten Kumpel Tom. Die beiden sind wieder das perfekte Duo, sie ergänzen sich ideal. Wo Malvina stürmisch ist, ist Tom vorsichtig, wo sie den Kopf verliert, bewahrt er Ruhe.
Was man aber ihnen beiden zugute halten muss, sind ihre detektivischen Fähigkeiten. Die Kiddies haben derart clever ermittelt, da konnte ich nur mit offenem Mund staunen. Ich bin generell eher unkreativ, was das Kombinieren angeht, daher habe ich es sehr genossen, mich einfach zurückzulehnen und Malvina und Tom beim rätseln zuzuschauen.

Das Abenteuer von Malvina und Tom blieb für mich bis zum Schluss undurchschaubar. Ich bin sicher, dass sowohl große als auch kleine Leser hier ihren Spaß haben werden. Man kann zusammen mitfiebern, sich ein bisschen gruseln und die coolsten Dinge ausmalen, am Ende kommt es sowieso komplett anders. Dazu kommt, dass besonders Malvina in diesem Buch angenehmer rüber kommt als im ersten Teil noch. Sie ist immer noch ein wenig anstrengend und egoistisch, aber nicht mehr so ausgeprägt wie vorher.

Mein Fazit:
Ein lesenswertes Buch über eine tolle Freundschaft, gruselige Geheimnisse und spannende Ermittlungen, ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen! Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen, ein wenig Luft nach oben ist noch. Aber in meinen Augen war Band 2 noch besser als der Vorgänger!

Veröffentlicht am 14.10.2021

Erstaunlich gut

Sweet Enemy
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Von Kristen Callihan habe ich bereits mehrere Reihen gelesen. Nach Idol war ich der Meinung, es könnte eigentlich kaum besser werden. Rockstar-Romance ist eine meiner größten Schwächen, ganz im Gegensatz ...

Von Kristen Callihan habe ich bereits mehrere Reihen gelesen. Nach Idol war ich der Meinung, es könnte eigentlich kaum besser werden. Rockstar-Romance ist eine meiner größten Schwächen, ganz im Gegensatz zu Enemies-to-Lovers, womit ich oft so gar nichts anfangen kann. Dennoch weiß ich, dass mir Kristen Callihans Schreibstil zusagt und so wollte ich auch ihrer neuen Reihe eine Chance geben. Und wider Erwarten habe ich es nicht bereut!

Wie gesagt, normalerweise mag ich Enemies-to-Lovers nicht so gern. Die feindselige Stimmung und die ständig gegeneinander stichelnden Protagonisten gehen mir trotz nicht zu leugnendem Knistern zwischen ihnen oft auf den Keks, hier allerdings muss ich sagen, dass ich positiv überrascht wurde. Die Stimmung zwischen Emma und Lucian stand zwar unter Spannung, allerdings nicht auf eine unangenehme Weise. Sie diskutieren miteinander, aber schlagen nicht unter der Gürtellinie zu. Sie liefern sich amüsante Wortgefechte, bei denen ich gern Mäuschen gespielt habe, die Chemie zwischen ihnen war sofort greifbar.

Emma und Lucian sind beide mehr oder weniger an einem Tiefpunkt ihres Lebens angekommen. Ich habe besonders mit Emma sehr stark mitgefühlt, auch wenn ich mich in ihre Lage nur schlecht hineinversetzen konnte, schließlich war ich noch nicht so oft Star einer Fernsehserie. Dennoch sind ihre Gefühle beim Leser authentisch rübergebracht worden. Ich mochte es, dass sowohl sie als auch Lucian aus ihren Ich-Perspektiven erzählen, das hat mich ihnen näher gebracht und an ihren Gedanken teilhaben lassen.

Die Stimmung zwischen den beiden ist wie bereits erwähnt erstaunlich angenehm gewesen. Klar, sie sticheln ab und zu ein wenig und es gab natürlich zum Ende hin auch noch Drama, aber insgesamt hatte ich viel Spaß beim Lesen. Was mir zudem sehr gut gefiel, war dass sich relativ viel Zeit bis zur ersten Bettszene genommen wurde. Ich mag es nicht, wenn die Figuren schon gefühlt in den ersten 100 Seiten übereinander her fallen, da fehlt mir immer die Emotion. Hier wurde es gut gelöst, fand ich.
Allerdings muss ich sagen, dass man den Epilog gut hätte streichen können, den fand ich reichlich unappetitlich. Ab und an sind die Beschreibungen in den expliziten Szenen mehr als gewöhnungsbedürftig, so auch hier, fand ich. Aus erotisch wird da für mich schnell eklig.

Mein Fazit:
Bis auf den Schluss und die teils unangenehmen Bettszenen ein gelungenes Buch, was ich bedenkenlos weiterempfehlen kann. Wenn man sich drauf verlassen könnte, dass jede Enemies-to-Lovers Story so eine tolle Atmosphäre für den Leser bietet, würde ich definitiv öfter zu diesem New Adult Ableger greifen. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!