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Veröffentlicht am 01.02.2021

Hat mich wütend, aber auch neugierig gemacht

Don't LOVE me (Teil 1)
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Lena Kiefer dürfte vielen durch ihre Dystopie Ophelia Scale bekannt sein und mit Don't love me hat sie den Grundstein für eine New Adult Trilogie gelegt. Normalerweise stehe ich echt nicht drauf, dieses ...

Lena Kiefer dürfte vielen durch ihre Dystopie Ophelia Scale bekannt sein und mit Don't love me hat sie den Grundstein für eine New Adult Trilogie gelegt. Normalerweise stehe ich echt nicht drauf, dieses Genre auf die Ohren zu bekommen, es gibt Dinge, die muss man von anderen einfach nicht mit Inbrunst eines Hörbuchsprechers vorgetragen bekommen, zumindest ich persönlich nicht. Aber ich war so neugierig auf die Geschichte, dass ich über meinen Schatten gesprungen bin und dem Ganzen eine Chance gegeben habe.

Tatsächlich muss ich sagen, dass ich von den Sprechern positiv überrascht war. Ich mochte beide sehr gern und sie haben perfekt zu Lyall und Kenzie gepasst, auch wenn mir beim männlichen Sprecher nicht immer gefallen hat, wie er andere Personen vertont hat abgesehen von Lyall.
Ich bin immer noch kein Fan davon, mir die Bettszenen aus Büchern berichten zu lassen. Aber die beiden haben es fast geschafft, das erträglich zu machen.

Nun zur Geschichte, ich muss zunächst einmal meine Begeisterung darüber loswerden, was für ein großartiges Berufsfeld die beiden Protagonisten vereint. Innendesign und Architektur finde ich super spannend und habe bisher kaum Bücher gelesen, in denen so etwas breiter thematisiert wird. Ich habe Kenzie bei ihrer Arbeit unheimlich gern über die Schulter geschaut und mich über ihre Ideen und die leidenschaftliche Kreativität gefreut wie ein Schneekönig.

Ihre Vergangenheit hat mir schwer zu schaffen gemacht und ich habe oft mit ihr gelitten. Aber ich hätte mir auf der anderen Seite auch gewünscht, dass sie trotz dessen häufiger mal auf den Tisch gehauen hätte, wenn Leute in ihr ungewollte Erinnerungen hochholen und sie mal darüber spricht, anstatt alles stumm in sich hineinzufressen. Sie macht vieles mit sich selbst aus, zieht Schlüsse für sich und handelt danach, anstatt mal den Mund aufzumachen. Aber das ist ja ein bekanntes Problem von New Adult Protagonistinnen, welches mir in diesem Fall besonders das Ende des Buches versaut hat.

Lyall ist im Grunde genommen ein echt armes Schwein. Zwar hat er so seine arroganten Momente, aber es gibt kaum einen Menschen, der ihn nicht verabscheut oder herumschubst, sodass man sein Verhalten getrost als Schutzpanzer verstehen kann. Lyalls Familie ist ein furchtbarer Clan, der unter der grausamen, strikten und manipulativen Diktatur eines alten Biestes steht. Abgesehen von seiner Schwester, seinem Cousin und seiner Mutter ist dort jeder schlimmer als der nächste und ich war beim Hören echt entsetzt, wie man so eine Umgebung aushalten kann.

Fast schlimmer noch als die Familie ist das Dorf, wo die Geschichte spielt. Ein Kaff in Schottland, jeder kennt jeden, jeder liebt jeden, abgesehen von Lyall, den hasst jeder. Und das ist nicht nur so eine dezente „Man läster hinter seinem Rücken“-Ablehnung, sondern offener Hass und unverhohlene Feindschaft. Mich hat es einfach nur sauer gemacht, wie grausam der junge Mann behandelt wird, und das wegen etwas, was ihm meiner Meinung nach nicht angelastet werden sollte.

Lyall und Kenzie zusammen mochte ich, sie waren ein schönes Duo. Er hilft ihr, ein wenig lockerer zu werden und sich mal auf kleine Abenteuer einzulassen, unterstützt sie jedoch immer in den richtigen Momenten, wenn es drauf ankommt. Und sie nimmt ihn (zunächst) unvoreingenommen so wie er ist, ohne sich zu arg auf das zu verlassen, was die anderen sagen.

Durch das Buch zieht sich ein großes Geheimnis. Eines, über das sich in Laufe des Hörbuches viel spekulieren lässt, was einen im Endeffekt aber nicht so groß überrascht, wenn man ein aufmerksamer Leser/Hörer ist und schon ein paar Bücher in diese Richtung kennt. Was mich allerdings wundert, ist, dass es sich tatsächlich bis zuletzt durchzieht. Und was mich noch mehr wundert, ist, wie viel Bedeutung Kenzie dem beimisst. Ich war überrascht, wie drastisch ihre Reaktion ausfällt, als sich offenbart, was das Mysterium ist, was jeder an-, aber keiner ausspricht. Und ich fand es falsch von ihr.

Alles in allem hat die Geschichte mein Blut relativ oft zum Kochen gebracht. Ich habe mich häufig geärgert und empfand die gefühlvollen, ruhigen Momente, in denen man einfach mal entspannen konnte, als zu selten gestreut, weil über allem dieses Geheimnis wie ein Damoklesschwert schwebte. Aber ich mochte es, wie die Spannung konstant gehalten wurde, und ich kann auch nicht leugnen, dass ich verdammt neugierig bin darauf, wie es weitergeht.

Mein Fazit:
Etwas mehr positive Energie und es wären 4 Sterne geworden, jetzt reicht es nur für 3,5 von 5.
Ich bin dennoch unheimlich gespannt auf die Fortsetzung!

Veröffentlicht am 26.01.2021

Erstes Highlight 2021

Der Ruf des Schamanen
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Der Ruf des Schamanen versprach ein Abenteuer durch den Dschungel, eine harte Reise durchs grüne Dickicht, die den Protagonisten alles abverlangt und in Gefahr bringt. Ich kann nach dem Lesen des Buches ...

Der Ruf des Schamanen versprach ein Abenteuer durch den Dschungel, eine harte Reise durchs grüne Dickicht, die den Protagonisten alles abverlangt und in Gefahr bringt. Ich kann nach dem Lesen des Buches ganz klar sagen, dass die Inhaltsangabe sehr irreführend war und der Dschungel zwar eine (durchaus wichtige) Rolle spielt, dennoch keine so große, wie im Klappentext angepriesen. Ich möchte in der Hinsicht ungern spoilern, daher keine konkreten Angaben von mir dazu. Aber es sei gesagt, dass man länger auf den Urwald warten muss, als man nach dem Überfliegen der Inhaltszusammenfassung vielleicht glauben mag. Das hat keinen negativen Einfluss auf meine Bewertung, da mich die Geschichte an sich zu 100% überzeugt hat. Dennoch empfinde ich es als gerecht, andere darauf hinzuweisen.

Die Reise der Kinder Laila und El Rato beginnt also wie gesagt viel früher als gedacht, sodass es sich ergibt, dass man auch schon die Ursache und den Auslöser des Reisewillens der beiden direkt „live“ miterlebt und Laila bei der Diagnose begleitet. Ich persönlich fand es passend, dass man nicht alles fertig präsentiert, sondern tatsächlich eine Entwicklung ihrer Krankheit mitbekommt, so bedrückend das auch sein mag.
Laila ist ein starkes, mutiges und kämpferisches Mädchen, sie ihr Schicksal auf keinen Fall so hinnehmen will, wie es sich ihr auftut. Das fand ich beeindruckend und zugleich tat sie mir unfassbar leid, weil ich unsicher war, ob dieses Buch die Art Geschichte bieten würde, bei der wie durch ein Wunder das ultimative Happy End entsteht. Ich habe um ehrlich zu sein gehofft, dass es nicht so etwas wie eine Wunderheilung für sie geben würde, einfach weil es in meinen Augen nicht gepasst hätte, was natürlich nicht heißt, dass ich es der Protagonistin nicht gönnen würde.

El Rato ist der Begleiter von Laila, ein schräger Vogel und extrem weltfremd, der Laila zwar treu ergeben ist und ihr rührend zur Seite steht, insbesondere als sich das Buch dem Ende zuneigt. Doch ab und an hätte ich dem Bengel gern die Löffel lang gezogen. Klar, er ist naiv und hat Gründe dafür. Doch manchmal blieb mir wirklich nur noch, den Kopf zu schütteln über sein Verhalten und seine Gedanken.

Dadurch, dass die Erzählperspektiven regelmäßig wechseln, kommen neben einigen anderen Figuren Laila und El Rato beide zu Wort, was mir wie immer sehr gut gefällt. Ich liebe es, wenn man nicht nur einer, in diesem Fall auch Gott sei Dank aus ihrer Ich-Perspektive erzählenden, Figur in den Kopf schauen kann, sondern gleich mehreren. Das sorgt für Abwechslung und es entsteht auch meist nicht so ein starker Hang dazu, nur mit der Erzählstimme mitzufiebern, sondern sich tatsächlich auf alle einzulassen. Durch kleine Tiersymbole am Kapitel-Anfang kann man einordnen, er gerade spricht, was mir persönlich zu Beginn noch etwas schwer gefallen ist, da ich die Tiere meinem eigenen Gefühl folgend ganz anders verteilt hätte. Aber was weiß ich schon.

Die Geschichte von Laila und El Rato beginnt langsam, nimmt an Fahrt und auch Gefahr auf, und hält Wendungen bereit, die ich im Vorfeld nie in Betracht gezogen hätte. Ich war positiv überrascht, wie tiefgründige Botschaften sich hier verstecken, wie viele brenzlige Situationen die Figuren meistern müssen, was für enge und unerwartete Beziehungen entstehen und wie sehr ich das Ende lieben würde. Wie der Name des Buches schon vermuten lässt, kommt es auch nicht ganz ohne Übernatürliches aus, aber ich empfand es als authentisch dargestellt und den Anteil angenehm bemessen.

Doch eines hat all dem noch die Krone aufgesetzt, und das waren die Illustrationen. Für mich das absolute Highlight in diesem Buch, denn solch einen lebendigen Text habe ich selten gelesen. Die Sätze führen ein Eigenleben, transportieren Emotionen nicht nur mit Worten, sondern auch optisch, sie stützen das Gelesene auf eine einzigartige Weise. Ich war wirklich beeindruckt und habe mich über jede Seite mit einer Zeichnung oder einem Bild, in die sich der Text eingefügt hat, gefreut wie ein Honigkuchenpferd.

Mein Fazit:
Ein fantastisches Buch, welches mir großes Lesevergnügen beschert hat. Selten habe ich die innere optische Ausarbeitung eines Buches so sehr genossen wie in diesem. Die Geschichte nimmt einen mit auf eine exotische Reise, sie bietet sympathische und sorgfältig ausgearbeitete Figuren und eine wichtige Message. Was wünscht man sich mehr?
Natürlich erhält das Buch volle 5 von 5 Sternen von mir.

Veröffentlicht am 26.01.2021

Anfängliche Schwierigkeiten, aber ansonsten gut

Shadowscent - Die Blume der Finsternis
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Shadowscent und ich hatten einen schweren Start. Der Einstieg war mühsam für mich, sich in die neue Welt, in der Gerüche eine so große Rolle spielen. Das Ganze gestaltete sich recht komplex und nicht so ...

Shadowscent und ich hatten einen schweren Start. Der Einstieg war mühsam für mich, sich in die neue Welt, in der Gerüche eine so große Rolle spielen. Das Ganze gestaltete sich recht komplex und nicht so intuitiv, wie ich gedacht hätte, und so haderte ich die ersten Kapitel noch damit, ob ich das Buch nicht auf den Vielleicht-besser-später-Stapel legen sollte. Ich war dann tapfer und habe es weiter versucht, und tatsächlich haben die Geschichte und ich immer besser zusammengefunden.

Ein Manko war für mich, dass das Buch für meinen Geschmack etwas gerafft werden könnte. Ich habe echt lange dafür gebraucht und auch wenn der Schreibstil den Lesefluss gut gestützt hat, hätte ich mir hier und dort gewünscht, geschichtlich ein wenig schneller voranzukommen.

Ash und Rakel haben ein für mein Empfinden passendes Team dargestellt, ich mochte die Art wie sie einander ergänzen und unterstützen. Zudem gab es nicht zu viel Liebesgesülze, was der eigentlichen Story die Schau hätte stehlen können, das gefiel mir ebenfalls.

Mein Fazit:
Ich freue mich auf die Fortsetzung und bin gespannt, womit wir es im zweiten Teil zu tun bekommen.

Veröffentlicht am 26.01.2021

Lieber Fantasy als Helden

Bigtime
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Jennifer Estep ist eine fantastische Autorin und hat es mit ihrer Mythos-Academy-Reihe geschafft, meine Begeisterung für ihre Werke zu wecken. Entsprechend gespannt war ich auf ihre Superhelden, denn Geschichten ...

Jennifer Estep ist eine fantastische Autorin und hat es mit ihrer Mythos-Academy-Reihe geschafft, meine Begeisterung für ihre Werke zu wecken. Entsprechend gespannt war ich auf ihre Superhelden, denn Geschichten über Helden und Heldinnen kenne ich generell nur sehr wenige bisher.

Da sich hier die ganze Reihe vereint, hatte ich etwas Mühe, das Buch hinter mich zu bringen, weil ich zwischendurch immer gern etwas Abwechslung habe, anstatt viele Bücher einer Reihe hintereinander weg zu lesen. Jedoch empfand ich jedes der Bücher als lesenswert und kann tatsächlich auch keinen klaren Favoriten ausmachen. Jedes hat mich auf seine Weise gut unterhalten und ich möchte keine der Geschichten missen, jedoch kann ich klar sagen, dass ich die Fantasy von Jennifer Estep lieber mochte als ihre Helden-Stories.

Mein Fazit:
Die Reihe hat ihre 4 Sterne redlich verdient, aber ich bleibe für die Zukunft doch lieber bei Frau Esteps Magie und Fantasie.

Veröffentlicht am 26.01.2021

War okay

Für immer und dich
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Songbird von Anna Rosina Fischer hatte mich seinerzeit tief berührt und sehr begeistert, umso gespannter war ich auf ihr neustes Werk. Ich hatte mich sofort in den Klappentext und das vergleichsweise schlichte ...

Songbird von Anna Rosina Fischer hatte mich seinerzeit tief berührt und sehr begeistert, umso gespannter war ich auf ihr neustes Werk. Ich hatte mich sofort in den Klappentext und das vergleichsweise schlichte Cover verliebt, und konnte es kaum erwarten, endlich anzufangen.

Leider passierte dann etwas, womit ich gar nicht gerechnet hätte, nämlich dass mich der Anfang langweilte. Ich war total enttäuscht und dachte, dass ich es zu einem anderen Zeitpunkt besser noch einmal neu versuche und dem Buch einen zweiten Versuch gebe. Doch es wurde nicht besser.
Es ist nicht so, dass das Gelesene schlecht war. Aber es hat mich nicht so mitgenommen, wie ich es erhofft und nach Songbird ehrlich gesagt auch erwartet hatte. Ich habe mich von Seite zu Seite gehangelt und war zwischendurch auch wirklich gefesselt. Nur die Gefühlsebene hat mich nicht erreicht und das finde ich schade.

Mein Fazit:
Ich bin etwas enttäuscht, das Buch hat meinen Erwartungen leider nicht gerecht werden können. Aber dennoch werde ich mich auf ein weiteres Buch von Anna Rosina Fischer freuen und es lesen, sofern eins geplant ist.