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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2022

Beeindruckende Protagonistin!

The Moment I Lost You - Lost-Moments-Reihe, Band 1 (Intensive New-Adult-Romance, die unter die Haut geht)
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The moment I lost you hat mich mehr als positiv überrascht. Ich hätte tatsächlich im Vorfeld nicht gedacht, dass ich so viel fühlen würde beim Lesen, dass ich mich zugleich aber auch so entspannen könnte. ...

The moment I lost you hat mich mehr als positiv überrascht. Ich hätte tatsächlich im Vorfeld nicht gedacht, dass ich so viel fühlen würde beim Lesen, dass ich mich zugleich aber auch so entspannen könnte. Dass mich die Protagonistin so intensiv einwickeln und von sich überzeugen würde, denn Mia war mein Highlight dieses Buches.

Bleiben wir direkt bei ihr. Von einer Protagonistin mit einem Trauma, schließlich hat sie ihren besten Freund sterben sehen, erwartet man vermutlich jemanden, der nicht so stark und gefasst ist wie sie. Jemanden, der gebrochen ist vielleicht, jemanden, der eine Stütze benötigt. Doch auch wenn Mia noch nicht wieder 100% gefestigt ist in ihrem Alltag, auch wenn ihr ab und zu alles zu viel wird, hat sie mich mit der Reflexion ihrer Gefühle und ihrer Lage komplett umgehauen. Sie betrachtet alles so erwachsen und offen, sie spricht ungeschönt über ihre Emotionen, dass ich nicht anders konnte als sie uneingeschränkt und mit tiefer Achtung zu bewundern. Sie ist viel reflektierter, als ich es in ihrer Situation je hätte sein können, und das hat einfach nur unheimlich gut getan.
In anderen Büchern wäre Mias Lage in kopfloses und überstürztes Drama ausgeartet, die Figuren wären in ihren Gefühlen ertrunken und damit komplett überfordert gewesen. Nicht so Mia und dafür möchte ich vor der Autorin voller Bewunderung den Hut ziehen.

Auch Nathan, dem ich zu Beginn noch skeptisch gegenüberstand und der mich auch ein paar Mal sehr wütend gemacht hat, rehabilitierte sich schnell und wuchs mir ans Herz. Zu sehen, wie er mit sich selbst kämpft, wie furchtbar schlecht seine eigene Meinung von sich ist, hat mich hart schlucken lassen. Dass Mia und er zusammengefunden haben, war vor allem für ihn ein Segen, behaupte ich mal, denn sie gibt ihm so viel Liebe und Rückendeckung.
Die Beziehung der beiden entwickelt sich für mich ein einem perfekten Tempo. Sie überstürzen nichts, was in Anbetracht ihrer Rollen um den verstorbenen Freund Brant auch suboptimal und unrealistisch gewesen wäre. Sie nähern sich einander langsam an, man spürt, wie sich die Gefühle zaghaft und Stück für Stück aufbauen. Das war einfach wundervoll mit anzusehen und hat mich sehr berührt.

Das Umfeld von Nathan und Mia gefiel mir teils gut, teils eher weniger. Mias Bruder Adam ist ein Goldschatz und ich habe es geliebt, dass er seinen eigenen kleinen Storyverlauf nebenbei bekommen hat. Mias Freunde dagegen sind oft ein bisschen zu bemüht gewesen, Mia zu dem zu drängen, was ihrer Meinung nach gut für sie sein könnte. Besonders Jack verhält sich oft überbeschützend und einfach nur unfair ihr gegenüber, sodass ich lange eine sehr große Abneigung gegen ihn gepflegt habe. Zum Ende hin wurde diese leicht abgemildert, allerdings nicht komplett getilgt.

Das Ende an sich gefiel mir wieder unheimlich gut. Man merkt, dass die Figuren noch nicht am Ende ihrer (beeindruckenden!) Entwicklung angekommen sind, aber zugleich strotzen die letzten Seiten für mich nur so vor Hoffnung und Liebe. Ich empfand es genau so, wie es ist, als perfekt.

Mein Fazit:
Diese großartige Protagonistin an sich hätte schon 10 von 5 Sternen verdient und trotz einiger Aufreger (danke, Jack) hat mir das Buch insgesamt sehr gut gefallen. Ich bin ein großer Fan der Plot-Idee, die hier in meinen Augen hervorragend und sehr emotional umgesetzt wurde. Daher bekommt die Geschichte von mir die volle Sternzahl.

Veröffentlicht am 29.07.2022

Kinderbuch der Königsklasse

Memento Monstrum (Bd. 2)
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Memento Monstrum war für mich eine Offenbarung. Das Kinderbuchhighlight schlechthin, das Buch, was ich jedem empfehlen würde, der nach etwas auch nur annähernd in diese Richtung Gehendem fragt. Und als ...

Memento Monstrum war für mich eine Offenbarung. Das Kinderbuchhighlight schlechthin, das Buch, was ich jedem empfehlen würde, der nach etwas auch nur annähernd in diese Richtung Gehendem fragt. Und als ich dann sah, dass es nun auch noch eine Fortsetzung gibt, schwebte ich im siebten Himmel.

Die Geschichte von Jochen Till und die Illustrationen von Wiebke Rauers ergänzen sich auch hier wieder perfekt. Immer wieder wird die Erzählung mit wunderschönen und zuckersüßen Bildern geschmückt, aufgewertet und unterstützt. Ich hätte mir noch viel mehr der wunderbaren Zeichnungen gewünscht, diesen Stil liebe ich einfach über alles.
Was am Layout ebenfalls positiv auffällt, ist, dass die Hauptgeschichte und die Erzählungen aus der Vergangenheit farblich voneinander abgesetzt sind, sodass man sie bestens unterscheiden kann. So fallen auch Unterbrechungen der ungeduldigen Kinder sofort auf, die es mitunter an der ein oder anderen Stelle gibt. Eine sehr hilfreiche Idee, wie ich finde.

Das Geschehen setzt unmittelbar nach dem Ende des ersten Bandes an, man erlebt den Morgen nach der großen Monsterparty, die die Enkel für ihren Opa Dracula auf die Beine gestellt haben. Der Einstieg gelang mühelos und ich brauchte nicht lange, um mich zu orientieren, war sofort wieder drin in allem. Solche direkten und problemlosen Anschlüsse an die Vorgänger-Bände gelingen leider nicht immer, daher ist es mir hier besonders positiv aufgefallen.

Ich habe auch dieses Mal die Figuren wieder fest ins Herz geschlossen. Neben den Bekannten aus dem ersten Teil lernt man einige neue Freunde kennen, von denen mir Ferdinand Frankenstein in besonders liebevoller Erinnerung bleiben wird. Man bekommt durch die Geschichten, die Vlad und seine Freunde erzählen, wieder so viele wichtige Messages vermittelt, allen voran wie entscheidend Toleranz ist, dass die Kinder gar nicht anders können als mutiger, einfühlsamer und gestärkter aus diesem (Vor-)Leseerlebnis herauszugehen.

Und was natürlich auch beim zweiten Buch nicht zu kurz gekommen ist, sind die Easter Eggs, die versteckten Hinweise für die Erwachsenen. Witzige kleine Anspielungen auf Romane, Figuren, Filme und Gegebenheiten, die die Kinder als selbstverständlich hinnehmen oder einfach überlesen, in die Erwachsene aber gegebenenfalls viel hineininterpretieren und ihre Schlüsse ziehen können. Das ist so super gemacht, dass ich nicht mal traurig darüber war, mit meiner winzigen Allgemeinbildung nicht alle auf Anhieb gefunden und verstanden zu haben.

Mein Fazit:
Dieses Buch steht seinem Vorgänger in nichts nach. Vielschichtige und liebenswerte Hauptfiguren aus kurzweilige Stories mit flüssigem, kindgerechtem Schreibstil vermitteln wichtige Botschaften verpackt in ein Gewand, welches ich tagelang bestaunen könnte.
Ich gebe selbstverständlich auch hier eine eindringliche Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 13.07.2022

Liebe es

I Kissed Shara Wheeler
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I kissed Shara Wheeler ist für mich das zweite Buch von Casey McQuiston gewesen. Nachdem Royal Blue mich so unerwartet begeistert hat, war für mich klar, davon brauche ich mehr! Und auch in diesem Buch ...

I kissed Shara Wheeler ist für mich das zweite Buch von Casey McQuiston gewesen. Nachdem Royal Blue mich so unerwartet begeistert hat, war für mich klar, davon brauche ich mehr! Und auch in diesem Buch hat die Autorin für mich wieder abgeliefert.

Shara Wheeler ist eine verwirrende, liebenswerte, etwas durchtriebene und absolut geniale Figur. Dass Chloes Gedanken um fast nichts anderes als die schillernde, perfekt scheinende Möchtegern-Ballkönigin schwirren, verwundert die Lesenden nicht, im Gegenteil, ich kann sagen, dass ich selbst mit der Zeit auch in Sharas gewobenem Netz verloren gegangen bin. Aber auch Chloe hat eine Anziehungskraft, der Shara sich kaum entziehen kann. Die beiden verbindet Ehrgeiz, der Wille, alles für den schulischen Erfolg in Kauf zu nehmen, sie verbindet aber noch viel mehr, wie sie im Laufe des Buches feststellen.

Das Setting der konservativen Schule in Alabama bietet für einen queeren Roman Konfliktpotenzial, was hier auch eindeutig ausgeschöpft wurde. Man hat mit Chloe, aus deren Sicht das ganze Buch erzählt wird, das unbändige Bedürfnis, aus diesen Verhältnissen auszubrechen, den Leuten in ihre homofeindlichen Köpfe zu pressen, dass ihre Ansichten altbacken und diskriminierend sind. Queere Figuren sind hier so natürlich und selbstverständlich eingewoben, dass ich mir wünschen würde, dass Queerfeindlichkeit kein Thema mehr sein müsste. Aber so wie es im Buch beschrieben ist, ist es leider vielerorts noch Realität, weshalb auch darauf definitiv aufmerksam gemacht werden sollte.

Der große Hauptpunkt der Geschichte ist die Fehde, der Konkurrenzkampf zwischen Chloe und Shara. Shara verschwindet (beinahe) spurlos und hinterlässt Chloe, ihrem Freund und einem Nachbarn Hinweise auf ihren Fundort. Diese spannende Suche an sich empfand ich schon als kurzweilig und lesenswert, vor allem weil währenddessen immer neue Aspekte über jede der vier Figuren ans Licht kommen. Doch das interessanteste daran waren Sharas Motive, das Ganze überhaupt zu inszenieren. Meine Vermutungen dazu haben sich im Laufe der Story mehrmals geändert, allerdings schien es zum Ende hin so, als sei Shara sich auch nicht mehr so sicher, was sie eigentlich genau hatte bezwecken wollen. Welches der große Ziele steht im Vordergrund, die Beste zu sein oder doch Chloes Aufmerksamkeit? Das empfand ich als unheimlich aufregend zu verfolgen, wie die zwei jungen Frauen zunächst noch umeinander herumschleichen und am Ende feststellen, worauf es wirklich ankommt.

Für mich war I kissed Shara Wheeler wieder ein Vergnügen der Extraklasse. Ein zuckersüßer, queerer Roman mit einem grandiosen Schreibstil, Spannung, wichtigen Messages und so vielen bewundernswerten Figuren, dass ich am liebsten Teil der Clique gewesen wäre.

Veröffentlicht am 08.07.2022

Besser als Band 1

American Crown – Samantha & Marshall
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American Crown Band 1 hat mich beim Lesen vollkommen durch die Mangel gedreht. Zunächst mit vielen Figuren komplett verwirrt, dann stetig mehr gefesselt, in die verschiedensten Gefühlslagen eingesogen ...

American Crown Band 1 hat mich beim Lesen vollkommen durch die Mangel gedreht. Zunächst mit vielen Figuren komplett verwirrt, dann stetig mehr gefesselt, in die verschiedensten Gefühlslagen eingesogen und am Ende so überwältigt, dass ich fast meinen Nachnamen vergessen habe. Dieser zweite Teil konnte mich sogar noch mehr begeistern, dadurch dass man hier den Vorteil hatte, die meisten Figuren schon zu kennen. Ich war hin und weg von unserer royalen Clique und kann ehrlich sagen, in diesem Buch ein kleines Romance-Highlight gefunden zu haben.

Auch in diesem Teil gibt es wieder die vier Perspektiven von Daphne, Nina, Samantha und Beatrice. Was mich in Band eins noch viele Nerven bei der Zuordnung gekostet hat, benötigte hier lediglich eine kurze Eingewöhnung und schon hatte ich alle Namen der Mädels und ihrer Partner wieder aus dem Gedächtnis gekramt. Zudem kommt Marshall als neues Gesicht dazu und Ethan rückt in den Fokus, statt nur eine Nebenrolle zu bekleiden wie in Band 1.

Ich habe wieder mit allen Figuren mitgefiebert, mit den liebenswürdigen und auch den grausamen, mit den bekannten und auch mit Neuzugängen. Beatrice dabei zu beobachten, wie sie mehr und mehr in ihre Königinnen-Rolle hineinwächst, Samantha zu begleiten beim Entwickeln neuer Gefühle, beides fand ich wunderbar. Daphne schmiedet schon wieder unfassbare Pläne und Nina versucht einfach mit ihrem Leben zwischen Palast und Liebe klarzukommen. Alle vier sind komplett unterschiedlich und würde man mich nach einer Lieblingsfigur fragen, könnte ich mich ehrlich nicht entscheiden.

Dadurch, dass alle vier Protagonistinnen so unterschiedliche Leben führen, bekommt man zahlreiche Einblicke in alle möglichen Settings und Gefühlswelten. Ich fand es sehr spannend zu sehen, was im Palast läuft, aber genauso interessierte es ich auch, wie es Nina gerade am College geht. Die Regierungsangelegenheiten zu regeln stand für mich auf der selben Unterhaltungsstufe mit Daphnes Intrigen und Plänen. Alles in allem kann ich sagen, dass die Mädels und ihre Gegenstücke, sofern vorhanden, mich emotional vollends eingenommen, überzeugt und dahinschmelzen lassen haben.

Das Ende ist für meinen Geschmack angenehm abgeschlossen, nicht so fies wie das Finale des ersten Bandes. Dennoch hoffe ich natürlich, dass auch der dritte Band übersetzt wird, ich habe die Clique viel zu sehr in mein Herz geschlossen, um jetzt einfach aufzuhören.
Von mir gibt es für dieses Buch redlich verdiente 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.07.2022

Schnell Band 4, bitte

Die Erben der Animox 3. Der Kampf des Elefanten
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Die Erben der Animox gehen in eine neue Runde. Band drei war zwar spannend, nervenaufreibend und erneut fantastisch geschrieben, allerdings muss ich direkt gestehen, dass der zweite Band mir einen kleinen ...

Die Erben der Animox gehen in eine neue Runde. Band drei war zwar spannend, nervenaufreibend und erneut fantastisch geschrieben, allerdings muss ich direkt gestehen, dass der zweite Band mir einen kleinen Tick besser gefallen hat.

Die Reise von Simon und seiner Truppe geht dort weiter, wo sie im vorigen Band aufgehört hat. Dadurch hat man einen guten Anschluss an das Geschehen und kann direkt wieder eintauchen. Ich hatte auch in diesem Buch wieder viel Spaß dabei, neue Figuren kennenzulernen, ebenso wie das afrikanische Setting. Das Rätseln, wer zu den Guten und zu den Bösen gehört, wer welche Intrigen spinnen könnte, wer es ernst meint und wer Hinterhältiges plant, gefiel mir unheimlich gut. Allerdings fühlte ich mich in Australien noch ein wenig wohler.

Was ich auch super fand, ist, dass die Lesenden-Figuren-Beziehung sich stets weiter intensiviert. Ich habe mit Simon (und auch Nolan) jederzeit enorm mitgefiebert, habe mit ihm gegrübelt, habe seine Gefühle als meine wahrgenommen. Einfach herrlich geschrieben! Und auch dass Nolan weiterhin so mysteriös bleibt und man über seine Motive nur rätseln kann, finde ich interessant.

Nachdem in diesem Buch so viele Fragen aufgeworfen wurden, kann ich es kaum erwarten, in den vierten Band der Reihe einzutauchen!
Für mich ist auch dieses Buch wieder 5 von 5 Sternen wert, selbst wenn es ein wenig schwächer war als der Vorgänger.