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Veröffentlicht am 10.03.2023

Ich liebe es

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben
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Fang jetzt bloß nicht an zu lieben hat sich unerwartet von einer Geschichte, die ich nach dem Klappentext als ganz interessant eingestuft hätte, zum absoluten Highlight entwickelt. Ich kann gar nicht sagen, ...

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben hat sich unerwartet von einer Geschichte, die ich nach dem Klappentext als ganz interessant eingestuft hätte, zum absoluten Highlight entwickelt. Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich das Hörbuch mittlerweile gehört habe und wie viel es mir bedeutet, wie wichtig ich die enthaltenen Messages finde, wie sehr ich Harriet bewundere.

Harriet Hatley ist eine der reflektiertesten Figuren, über die ich je gelesen habe. Sie ist stark, unabhängig, weiß sich gegen Ungerechtigkeiten zu wehren und was ich am meisten verehre, ist ihre Geduld, sich in aussichtslose Diskussionen verwickeln zu lassen und dabei auch noch objektiv und ruhig bleiben zu können. Ich hätte an ihrer Stelle wahrscheinlich schon nach einem Bruchteil dessen, was ihr im Leben passiert ist, das Handtuch geworfen, aber sie beweist eine emotionale Reife und Widerstandskraft, sodass ich gar nicht anders kann, als sie auf ein Podest zu stellen und zu verehren.

Die Geschichte beginnt locker-leicht, man vermutet zunächst eine nette Romance mit viel Humor, sympathischen Figuren und einem unterhaltsamen Plot. Doch ungefähr ab der Hälfte des Buches nimmt die Story eine Abzweigung, deren Tiefe ich nicht habe kommen sehen, obwohl es im Klappentext schon angeteasert wurde. Harriets Vergangenheit ist bedrückend und wieder kann ich sie für ihre Courage nur bewundern, andere vor einem ähnlichen Leben bewahren zu wollen. Ich ziehe alle Hüte vor ihr, die ich habe und habe intensiv mit ihr gelitten, hätte ihr am liebsten einen Teil der Last abgenommen.

Neben dem schweren Plotstrang gibt es wie schon gesagt auch viele lustige, romantische Szenen, die die Dunkelheit etwas lichten. Letzten Endes liebe ich das Buch aber gerade dafür, dass es so ein wichtiges Thema beinhaltet und ihm auch genug Raum gibt, ohne es herunterspielen zu wollen. Die Romanze steht nicht im Vordergrund, sondern fungiert eher als Beiwerk, welches es dennoch schafft, überzeugend Gefühle zu vermitteln.

Die Sprecherin Britta Steffenhagen passt zu Harriet wie die Faust aufs Auge. Anfangs war ich kurz skeptisch, aber sie schaffte es mit Bravour, sowohl den humorvollen als auch den emotionaleren Szenen Leben einzuhauchen, wie ich es mir besser nicht hätte ausmalen können.

Mein Fazit:
Dass ich in diesem Buch ein Highlight finden würde, hätte ich nie erwartet. Ich liebe einfach alles daran, die hellen und dunklen Momente, die tränenreichen Szenen und die hoffnungsvollen Lichtblicke, die Figuren, das Setting, die Liebesgeschichte. Ein großes Bravo an die Autorin und eine eindringliche Lese- oder Hörempfehlung an euch da draußen.

Veröffentlicht am 10.03.2023

Toller Einstieg

Silver & Poison, Band 1: Das Elixier der Lügen (SPIEGEL-Bestseller)
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Silver & Poison war eines dieser Bücher, was ich hauptsächlich wegen seiner wunderschönen Gestaltung gelesen habe. Ich bin oberflächlich und stehe dazu, aber hier hat sich unter der hübschen Schale auch ...

Silver & Poison war eines dieser Bücher, was ich hauptsächlich wegen seiner wunderschönen Gestaltung gelesen habe. Ich bin oberflächlich und stehe dazu, aber hier hat sich unter der hübschen Schale auch eine lesenswerte Geschichte verborgen.

Die Idee der Magie, die über Getränke wie Tee oder Cocktails funktioniert, ist auf den ersten Blick vielleicht ein bisschen schräg, aber ich muss sagen, dass es sich im Story-Verlauf bewährt hat. Die Magie-Wirkenden brauchen ein Medium, auf das sie ihre Kräfte anwenden können, sie sind sozusagen moderne Zaubertrank-Brauende. Neben den Poisonern gibt es auch noch andere magische Kräfte, die eine plot-relevante Rolle spielen, allesamt empfand ich als nachvollziehbar und interessant dargestellt.

Avery war eine coole Protagonistin. Sie ist unerschrocken, eigenständig und hat eine schwierige Vergangenheit, dazu hat es viel Spaß gemacht, ihre Gabe im Einsatz zu sehen. Ich konnte mich schnell auf sie einlassen und habe bewundert, wie sie den Spagat zwischen ihrem Job, ihrer Familie und den Gang-Problemen gemeistert hat, selbst wenn ihr besonders gegen Ende das Wasser bis zum Hals steigt.

Der Spannungsverlauf zieht sich kontinuierlich durch das ganze Buch und entlädt sich in einem haarsträubenden Finale, es gibt viele aufregende Szenen, rätselhafte Begebenheiten, ungeklärte Geheimnisse, die man zusammen mit Avery ergründen will. Ich habe gegrübelt, kombiniert und war am Ende doch immer auf der falschen Fährte, besonders was Motive von Figuren angeht.

Der Schreibstil ermöglichte ein reibungsloses Durchrauschen, ich habe nur kleine Pausen hier und da gemacht, um Luft zu holen. Mich konnte die Geschichte auf jeden Fall packen und ich kann kaum erwarten, tief in die Fortsetzung einzutauchen.

Mein Fazit:
Ein tolles Buch, was mich für sich einnehmen konnte und dessen Folgeband ich schon entgegenfiebere. Coole Protagonistin, spannende Magie, aufregender Plot, ich bin ein Fan!

Veröffentlicht am 09.03.2023

Gelungener Auftakt

Master Class, Band 1: Blut ist dicker als Tinte
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Von Stefanie Hasse liegt eine beachtliche Menge Bücher auf meinem SuB, gelesen wurde bisher nur Matching Night. Diese Reihe hat mich jedoch so begeistert, dass ich mich nun mit Freuden in die Master Class ...

Von Stefanie Hasse liegt eine beachtliche Menge Bücher auf meinem SuB, gelesen wurde bisher nur Matching Night. Diese Reihe hat mich jedoch so begeistert, dass ich mich nun mit Freuden in die Master Class gestürzt habe. Bücher über Bücher und Schreibende finde ich immer besonders spannend, weil man sich in die Figuren oft deutlich besser hineinversetzen kann, wenn man ein Hobby teilt. Mit dem Schreiben wie in dieser Reihe habe ich persönlich es jetzt nicht so, aber das änderte nichts daran, dass ich mich mit Protagonistin Riley sehr wohlgefühlt habe.

Riley und ihre Freunde verbindet die Liebe zum Verfassen von Geschichten. Ich finde es genial, wie sehr das schriftstellerische Denken hier im Vordergrund steht, wie man die Passion zum Schreiben das ganze Buch über geradezu greifen kann. Diese Truppe, die sich online kennengelernt hat, hat eine ganz spezielle Dynamik inne. Sie alle sind so grundverschieden, dass es natürlich nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen gibt, aber sie schaffen es, sich über dem gemeinsamen Hobby zusammenzuraufen und ergeben dabei eine einzigartige Charaktermischung, die beim Lesen viel Spaß gemacht hat.

Unsere Protagonistin ist kein klassisches Mauerblümchen, aber auch keine Draufgängerin. Insgesamt ist sie eine ruhige Vertreterin, mit der man schnell sympathisieren kann, hat Humor und eine manchmal leicht verplante Art, die sie allerdings nur umso liebenswerter macht. Unter der Fuchtel einer Helikoptermutter muss sie sich ständig von deren Ängsten zu lösen versuchen, wird allerdings in vielen Situationen davon übermannt. Diesen inneren Kampf zu verfolgen war sehr intensiv und hat Riley eine unerwartete Tiefe verliehen.

Die anderen Mitglieder aus ihrer Schreibtruppe konnte ich mir nicht alle merken. Manche stachen durch besonders gute oder schlechte Laune hervor, andere durch ihre schreiberischen Vorlieben und wenige waren für mich einfach Hintergrundrauschen. Besonders gut gefallen hat mir April, die scheint, als hätte sie das Herz am rechten Fleck und in meinen Augen als Sonnenschein der Gruppe funktioniert. Insgesamt empfand ich die Dynamik der Schreibenden aber als sehr spannend, vor allem wegen der Reibereien, die eine zusätzliche Portion Pfeffer mit sich brachten. Da ist es auch egal, ob ich mir alle Namen merken konnte oder nicht.

Der Thrill-Anteil des Buches lässt nicht allzu lange auf sich warten und schleicht sich ab dem Anfang des zweiten Drittels immer vehementer zwischen die Zeilen. Parallel dazu entwickeln sich an allen Ecken zarte Gefühle, was ich als schöne Auflockerung empfand, zumal es den Fokus nicht von den Spannungselementen nahm, sondern sie lediglich ergänzte. Ich kann nur für mich sprechen, aber ich habe laufend mitgerätselt, Theorien gesponnen, sie wieder verworfen, neue Hinweise gesucht, mich versucht in die Gedanken der Person hineinzuversetzen, die über Riley schreibt. Das wird dadurch, dass ab und an Szenen aus der Sicht der betreffenden Person geschrieben sind, noch zusätzlich angefeuert.

Am Ende wurde ich zu meiner Freude überrascht, allerdings muss ich sagen, dass ich den Cliffhanger, mit dem ich schon gerechnet hatte, nicht ganz so fürchterlich fies finde, wie ich zunächst befürchtete. Natürlich bleiben viele Fragen offen, allen voran ein großes: Warum? Und ich möchte auf jeden Fall so schnell wie möglich wissen, wie es weitergeht. Aber man hängt nicht zu 100% in der Luft, sondern bekommt zumindest ein paar Anhaltspunkte an die Hand gegeben, selbst wenn die vielleicht nur auf falsche Fährten führen, wir werden sehen.

Mein Fazit:
In Master Class fand ich einen starken Dilogieauftakt, der mich rundum begeistern konnte. Eine liebenswerte Protagonistin mit Ecken und Kanten, ein Freundeskreis mit aufregender Dynamik und ein malerisches Setting ergänzen den spannenden Plot mit haarsträubende Thrill-Elementen zu einem rundum gelungenen Buch. Ich freue mich auf die Fortsetzung!

Veröffentlicht am 03.03.2023

Coole Geschichte mit Tiefgang

Hidden Lies. Mein Geheimnis kann dich töten
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Mit Gemma hat sich Charlotte Richter schnell in mein Herz geschrieben. Das war so eine clevere Dystopie, die mich für sich einnehmen konnte, dass mir klar war, auch Hidden Lies muss bei mir einziehen und ...

Mit Gemma hat sich Charlotte Richter schnell in mein Herz geschrieben. Das war so eine clevere Dystopie, die mich für sich einnehmen konnte, dass mir klar war, auch Hidden Lies muss bei mir einziehen und gelesen werden. Allein schon der Klappentext ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen beim Gedanken daran, wie es für Kara sein muss, mit dieser Bürde zu überleben.

Die Idee einer Seuche, die die Welt spaltet, ist nichts neues, aber hier dennoch meiner Meinung nach extrem gut aufgearbeitet. Die Veränderungen, die die Krankheit mit sich bringt, wie sie die Gesellschaftsstrukturen erschüttert und entzwei reißt, waren so realistisch wirkend dargestellt und haben mich wirklich fühlen lassen, als sei ich Teil der Bevölkerung. Ich konnte beides nachfühlen, sowohl die Angst vor der Infektion als auch die Krankheit selbst, den Hass der Gesunden und die Hilflosigkeit der Infizierten. Anfangs war meine Befürchtung noch, dass mir vielleicht die Parallelen zur aktuellen Lage zu groß wären, aber tatsächlich konnte ich das recht gut ausblenden.

Kara war eine spannende Figur. Ich habe ihren inneren Kampf gegen die Krankheit und ihre Gefühle sehr lebendig nachvollziehen können, das gefiel mir wirklich gut. In einigen Szenen hätte ich wahrscheinlich anders gehandelt als sie, aber das machte es nur interessanter zu lesen. Das Drama um sie war für mich trotz dessen anschaulich und nicht zu kitschig dargestellt, auch dann nicht wenn es mal auf die romantische Ebene zuging.

Die Geschichte entwickelt einen stetigen Sog, dem ich mich nur schwer entziehen konnte. Es werden so viele ethische Fragen aufgeworfen, Interessenskonflikte aufgebracht, dass man sich als lesende Person oft fragt, wie man selbst in so einer Situation reagieren würde. Es gibt nicht nur Spannung und Action, sondern auf Tiefe, was ich sehr schätze.

Mein Fazit:
Eine nachdenklich machende Story mit Sogwirkung und einem extrem spannenden Hintergrund. Sehr schön konstruiert und mit lebendigen Figuren versehen, ich kann nicht anders als eine Leseempfehlung auszusprechen!

Veröffentlicht am 03.03.2023

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Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. Die versteinerten Katzen. (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 2)
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Andreas Suchanek hat mit seiner Flüsterwald Reihe etwas im wahrsten Sinne des Wortes fantastisches geschaffen. In diesen Büchern finden sich nicht nur spannende Momente für die kleinen Lesenden, sondern ...

Andreas Suchanek hat mit seiner Flüsterwald Reihe etwas im wahrsten Sinne des Wortes fantastisches geschaffen. In diesen Büchern finden sich nicht nur spannende Momente für die kleinen Lesenden, sondern auf die größeren (Vor-)Lesenden werden gepackt und in ein Abenteuer gesogen, was sie so schnell nicht mehr vergessen.

Im zweiten Band der zweiten Staffel geht es den Katzen an den Kragen. Sie stehen nicht nur im Mittelpunkt der Geschichte, sondern schweben dazu noch in Gefahr. Da ist es ein Glück, dass Lukas und seine Freunde zur Stelle sind, um den Rätseln auf die Spur zu gehen.
Es war wie immer als käme man nach Hause, in die Flüsterwald-Welt, zu den Figuren. Als hätten sie nur darauf gewartet, dass man sich mit ihnen in ein neues Abenteuer stürzt.

Es geht auch in diesem Buch wieder hoch her. Unglaublich viel Action auf vergleichsweise wenig Seiten, das Ganze jedoch, wie man es schon aus den anderen Bänden kennt. ohne überladen zu wirken. Das ist wirklich eine Kunst, um die ich Andreas beneide. Man wird zuverlässig und ohne Spannungslücken durch die Geschichte geführt, der Schreibstil eignet sich ideal zum Wegatmen des Buches in einem Zug.

Natürlich endet auch dieses Buch wieder so, dass man die Fortsetzung kaum noch erwarten kann. Ich bin sehr gespannt, was uns in Band 3 der zweiten Staffel erwartet!

Mein Fazit:
Fans der Reihe werden hier wieder gänzlich auf ihre Kosten kommen. Eine sehr spannende Geschichte, die unglaublich viele Fragen aufwirft und zum Miträtseln einlädt. Ich liebe es!