Hat mir insgesamt gut gefallen
Immer wenn es Sterne regnetVon Susanna Ernst habe ich bereits "Deine Seele in mir" gelesen, das mir richtig gut gefallen hat. Und auch "Immer wenn es Sterne regnet" hat sich für mich als echter Glücksgriff herausgestellt, denn es ...
Von Susanna Ernst habe ich bereits "Deine Seele in mir" gelesen, das mir richtig gut gefallen hat. Und auch "Immer wenn es Sterne regnet" hat sich für mich als echter Glücksgriff herausgestellt, denn es hat nicht nur etwas Abwechslung in meinen Lese-Alltag gebracht, sondern beinhaltet zudem eine stellenweise wirklich tiefgründige Geschichte, die mich überzeugen konnte.
"Immer wenn es Sterne regnet" beginnt in der Vergangenheit. Als Leser lernt man Adam kennen, der unsterblich in Grace verliebt ist und ihr regelmäßig sehr gefühlvolle Liebesbriefe schreibt. Da die Liebe zu ihr unter keinem guten Stern steht, schickt er die Briefe jedoch nicht ab, sondern versteckt sie in einem Geheimfach seines Sekretärs, an dem er Abend für Abend sitzt. Genau diesen Sekretär erwirbt Mary viele Jahrzehnte später auf einem Flohmarkt. In Marys Leben läuft vieles schief: Sie leidet unter der Krankheit ihres Vaters und unangenehme Erinnerungen werden in ihr geweckt, als sie zufällig einem alten Schulkameraden über den Weg läuft, der ihr das Leben sehr schwer gemacht hat. Als sie die Briefe von Adam findet, findet sie zugleich eine Möglichkeit, ihrem Alltag zu entfliehen. Und ohne dass sie es wirklich beabsichtigt hätte, bringt sie dadurch einige Steine zum Rollen.
Nicht nur hat mir "Immer wenn es Sterne regnet" aufgrund des kurzweiligen und angenehmen Schreibstils von Susanna Ernst richtig gut gefallen. Auch die Handlung des Buches ist sehr unterhaltsam und abwechslungsreich und ich hatte viel Vergnügen beim Lesen.
Wenn ihr schon Bücher von Susanna Ernst gelesen habt, dann wisst ihr sicherlich, dass in ihren Büchern oft auch ein leicht übersinnlicher Hauch mitschwingt. So war es auch in diesem Buch und der Charakter, der diesen Aspekt verkörpert, war meine Lieblingsfigur. Ich kann über ihn an dieser Stelle nicht viel sagen, um euch nicht zu viel von der Handlung zu verraten, aber ich möchte trotzdem erwähnen, dass ich die undurchschaubare Art dieses Charakters, sein Augenzwinkern, seine Zweideutigkeit und letztlich die Rolle, die er im Buch einnimmt, sehr, sehr toll fand. Wenn ihr das Buch schon gelesen habt, wisst ihr sicherlich, wen ich meine.
Susanna Ernst hat dieses Buch so konstruiert, dass sich viele Rätsel erst am Ende auflösen, dass vieles erst am Ende erst seinen tieferen Sinn offenbart. Bis dahin ist unklar, wie die Charaktere zueinander stehen, wie die Vergangenheit mit der Gegenwart verknüpft ist. Doch alles fügt sich am Ende zusammen und ergibt das große Ganze. Das hat mir richtig gut gefallen, da vor allem die Rolle mancher Charaktere erst am Ende so richtig deutlich wurde und sich erst dann gezeigt hat, wie gut dieses Buch konstruiert ist.
Der Handlungsstrang des Buches, der in der Vergangenheit spielt bzw. dessen Auswirkungen noch in der Gegenwart zu spüren sind, konnte mich ein wenig mehr überzeugen als der Handlungsstrang in der Gegenwart, in dem es hauptsächlich um Mary, ihre Beziehung zu ihrem Vater und ihre Beziehung zu ihrem ehemaligen Klassenkameraden geht, mit dem ich übrigens bis zum Ende des Buches nicht wirklich warm wurde, da er mich irgendwie genervt hat. Und gerade in Bezug auf Marys Vater war mir die Handlung etwas überdramatisiert. Das Buch beinhaltet schon durch die unglückliche Liebe zwischen Adam und Grace und die Probleme zwischen Mary und Jeremy (der alte Klassenkamerad) genug Drama. Daher kam mir der Handlungsstrang um Marys Vater als etwas zu viel des Guten vor.
In der Vergangenheit wird die Liebe zwischen Adam und Grace thematisiert sowie vor allem den Weg, den Adams Leben eingeschlagen hat. Ich mochte diese Grundidee, die hinter dem Buch steckt und Auswirkungen bis in die Gegenwart hat, total. Dazu kommt, dass die Handlung in der Vergangenheit viel emotionaler ist und ich dadurch viel mehr mit Adam und Grace mitfiebern konnte als mit Mary und Jeremy. Oft waren es auch einfach Kleinigkeiten, die dem Buch das gewisse Etwas verliehen haben, kleine Details, die so voller Liebe stecken, dass es einfach nur ein schönes Leseerlebnis war.
Obwohl ich in letzter Zeit wieder verstärkt Jugendbücher lese, hat mich "Immer wenn es Sterne regnet" sehr begeistert. Susanna Ernst werde ich auf jeden Fall im Auge behalten und bestimmt noch weitere Bücher von ihr lesen.
Mein Fazit
"Immer wenn es Sterne regnet" war zur Abwechslung mal ein Buch aus einem Genre, in dem ich momentan nicht so häufig unterwegs bin, aber ich bin sehr froh, dass dieses Buch gelesen habe.