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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.05.2023

sehr gute Unterhaltung

Unwesen
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Wieder mal eines der Bücher, auf dass ich nur dank netgalley aufmerksam geworden bin. Und dann hat mich natürlich die Aussage, es wäre ein nordischer Stephen King interessiert. Denn letzteren lese ich ...

Wieder mal eines der Bücher, auf dass ich nur dank netgalley aufmerksam geworden bin. Und dann hat mich natürlich die Aussage, es wäre ein nordischer Stephen King interessiert. Denn letzteren lese ich IMMER. Ich war als gehypt und sehr sehr neugierig. Und was soll ich sagen, es gibt durchaus gewisse Ähnlichkeiten, die weit genug gehen, um mir zu gefallen, aber nicht zu abgeschrieben wirken, so dass sie auch nicht langweilig wirken.

Die Atmosphäre ist so eine Mischung aus "stand by me" und "the outsider" und "it". Also von allem ein bisschen, aber schön durchgerührt und tatsächlich in einem sehr eigenen, plakativen und kurzweiligen Erzählstil verpackt. Vor allem die Bedächtigkeit, die Ruhe und leise wachsende Bedrohnis in der Geschichte hat mir gefallen. Es ist nicht der laute blutige Horror, den man von einem nordischen Roman dieser Art hätte erwarten können. Sondern so, dass man jede Menge Zeit hat, die Charakter kennen- und einschätzen zu lernen. Dass man ein Gespür für die Gegend und die Leute bekommt und dann merkt, dass ein Container und ein Unwesen - welches wirklich über weite Strecken nicht auftaucht - alles Verändern.

Natürlich kein King. Aber sehr gute Unterhaltung. Fünf Sterne bekommt es deshalb auch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.05.2023

Gute Dark-Fantasy

Nex – Die letzte Nacht
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Lexi arbeitet an der Bar im Nex. Dort werden magische Getränke gereicht, weshalb jeden abend die Hölle los ist. Lexi besitzt u.a. die magische Fähigkeit bei Berührung den Tod eines Menschen voraussehen ...

Lexi arbeitet an der Bar im Nex. Dort werden magische Getränke gereicht, weshalb jeden abend die Hölle los ist. Lexi besitzt u.a. die magische Fähigkeit bei Berührung den Tod eines Menschen voraussehen zu können. Als sie dies bei einer der Kundinnen und diese daraufhin tatsächlich auf die von ihr erahnte Weise getötet wird, begibt sie sich auf die Suche nach dem Täter. Und es soll nicht bei einem Mord bleiben.

Ich bin etwas zwiegspalten, denn am Ende finde ich, dass der Roman aus Versatzstücken vieler anderer toller Fanatasybücher zusammengesetzt wurde. Angeführt von Jay Kristoff und dessen Mia aus der Nevernight-Trilogie. An die erinnerte mich Lexi in ihrer Art, ihrem Verhalten und auch daran, dass sie zuhause einen Geist hat, mit dem sie Gespräche führt. Wie Mia mit ihren Schatten.

Lexis Fähigkeit war mir nicht neu. Und es blieb ein wenig unklar, ob ihre Visionen unantastbar eintreffen oder ob man sie verändern kann. Mich hat auch überrascht, wie stark der Roman sich an Krimielementen entlang hangelt. Als solcher funktionierte er für mich nur bedingt. Die magische Welt fand ich eigentlich gut. Schön düster und so nah an einem realen Los Angeles dran, dass man es in Teilen wiedererkannte.

Obwohl die Geschichte nicht neu war habe ich das Buch aber gerne gelesen. Ich mag leicht depressive Dark-Fantasy einfach gerne.

Veröffentlicht am 19.05.2023

toller dritter Teil

Der treue Spion
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Freiherr von Gryszinski ermittelt wieder. Es ist der dritte Fall und ich bin eine treue Hörerin. Zum einen natürlich, da die Geschichten in München spielen. Also ein LokalHistoKrimi vor meiner Haustüre ...

Freiherr von Gryszinski ermittelt wieder. Es ist der dritte Fall und ich bin eine treue Hörerin. Zum einen natürlich, da die Geschichten in München spielen. Also ein LokalHistoKrimi vor meiner Haustüre sozusagen. Zum anderen, da ich die Autorin in einer Lesung kennen und schätzen gelernt habe, da ich weiß, wie leidenschaftlich sie recherchiert und man tatsächlich neben der Krimihandlung einiges über die damalige Zeit und über die Gesellschaft erfährt.

Das Hörbuch besticht durch einen tollen Sprecher, der auch schon den zweiten Band vorgelesen hat. Er trifft genau den richtigen Ton, denn das Buch hat sowohl Humor als auch Ironie und in den Dialogen gibt es eine angenehm ausgewogene Dosis an Dialekt, ohne dass aus dem Krimi ein alberner Roman werden würde. Da bin ich total empfindlich und das schafft Uta Seeburg hervorragend, dass die Mischung genug Spannung erzeugt, dass ich mich immer darauf gefreut habe, wenn ich mir Zeit freischaufeln konnte.

Von mir eine Hör- und Leseempfehlung. Ich mag die Reihe sehr gerne und finde sie unter den Histokrimis - und unter den Münchenkrimis - erwähnenswert.

Veröffentlicht am 19.05.2023

nicht ganz mein Fall

30 Tage Dunkelheit
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Die Schriftstellerin Hannah tönt viel zu laut, dass jeder in 30 Tagen einen Krimi schreiben könnte. Zu laut, da sie zum einen selbst ziemlich erfolglos ist und zum anderen die Sache natürlich nicht so ...

Die Schriftstellerin Hannah tönt viel zu laut, dass jeder in 30 Tagen einen Krimi schreiben könnte. Zu laut, da sie zum einen selbst ziemlich erfolglos ist und zum anderen die Sache natürlich nicht so einfach ist. Aber sie wird auf diese Aussage vom Verlag festgenagelt und ist nun in der Beweispflicht. Also macht sie sich auf, sucht einen abgelegenen Ort für die nötige Ruhe beim Arbeiten und versucht, ihrer Behauptung Taten folgen zu lassen.

Als in ihrem Umfeld dann tatsächlich ein Mord geschieht, scheint es auf der Hand zu legen, dass sie selbst Nachforschungen anstellt und diesen Fall einfach mal verwurschten will. Auch, weil ihr selbst natürlich auf die Schnelle viel zu wenig einfällt für diesen vermaledeiten Kriminalroman.

Die Ausgangslage in diesem Krimi ist ungewöhnlich. Die Heldin mehr als sperrig. Und die Gegend, Island, passt hervorragend mit ihrer Kälte und Dunkelheit zur Geschichte.

Am Ende ist das Setting leider etwas zu kurz gekommen und der Krimi war mir einfach auch nicht spannend und düster genug. Mich als Nebo-Fan konnte der Plot nicht so ganz überzeugen.

Veröffentlicht am 19.05.2023

Hörbuch mit Mehrwert

Die spürst du nicht
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Ist schon eine Weile her, dass ich ein Buch von Daniel Glattauer zur Hand genommen habe. Obwohl mich natürlich vor allem "Gut gegen Nordwind" und "alle sieben Wellen" durchaus begeistert haben. Schon damals ...

Ist schon eine Weile her, dass ich ein Buch von Daniel Glattauer zur Hand genommen habe. Obwohl mich natürlich vor allem "Gut gegen Nordwind" und "alle sieben Wellen" durchaus begeistert haben. Schon damals hat der Autor versucht, mit den verschiedenen Möglichkeiten, einen Roman zu schreiben, zu spielen. Also z.B. mit E-Mails und diversen Nachrichten. Diese Idee kommt auch in "Die spürst du nicht" zum tragen. Man muss sich also darauf einlassen, dass die Geschichte nicht durchgehend als Erzählung geschrieben ist, sondern auch durch alle möglichen anderen Formen von Texten und dadurch u.a. sehr viele Perspektiven der angesprochenen Themen beleuchtet werden.

Die Geschichte sollte wohl ganz explizit den Leser zum Nachdenken animieren. Die Charaktere und ihre Entwicklung standen nicht im Vordergrund. Vielmehr wurden sie als Platzhalter für verschiedene gesellschaftliche Standpunkte genommen. Die Themenbreite reichte von den Problemen bei der Migration und Vorurteilen gegenüber Einwanderern bis hin zu allgemeinen Fragen über den Wert eines Lebens und die Ehrlichkeit, die man auch sich selbst gegenüber haben sollte.

Bei mir hat es das Buch geschafft, dass ich viel nachgedacht habe über die Fragen, die aufgeworfen werden. Mir hat das ganze Konstrukt gut gefallen.
Tolle Sprecher.