Roman | »Schwedens Antwort auf Stephen King.« Daily Mirror
Thorsten Alms (Übersetzer)
Eine Welt ohne Lächeln ist wie ewige Finsternis
Norrtälje, eine verschlafene Küstenstadt in Nordschweden. Als am Hafen ein Container auftaucht, von dessen Herkunft niemand etwas wissen will, geschieht erst einmal nichts. Nur Siv, Halbwaise und alleinerziehende Mutter eines kleinen Mädchens, spürt eine Bedrohung. Als der Container endlich aufgebrochen wird, legt sich etwas Dunkles über die Stadt. Freundlichkeit und Mitgefühl verschwinden aus Norrtälje. Es gibt keine helfenden Hände mehr, kein tröstendes Wort. Siv weiß, dass die Zeit des Wartens für sie zu Ende geht. Zusammen mit Freunden folgt sie der Spur des Bösen ...
Ein sehr düsterer und unheimlicher Thriller, der nicht umsonst ein wenig an Stephen King erinnert. Das Buch ist sehr, sehr spannend und mysteriös mit unheimlichen Figuren und überraschenden und unvorhersehbaren ...
Ein sehr düsterer und unheimlicher Thriller, der nicht umsonst ein wenig an Stephen King erinnert. Das Buch ist sehr, sehr spannend und mysteriös mit unheimlichen Figuren und überraschenden und unvorhersehbaren Wendungen. Auch das Cover finde ich richtig gelungen und passend zum Inhalt. Die Figuren sind interessant angelegt und wachsen an ihren Aufgaben und auch der Schreibstil ist detailreich und flüssig. Sehr empfehlenswert.
Wieder mal eines der Bücher, auf dass ich nur dank netgalley aufmerksam geworden bin. Und dann hat mich natürlich die Aussage, es wäre ein nordischer Stephen King interessiert. Denn letzteren lese ich ...
Wieder mal eines der Bücher, auf dass ich nur dank netgalley aufmerksam geworden bin. Und dann hat mich natürlich die Aussage, es wäre ein nordischer Stephen King interessiert. Denn letzteren lese ich IMMER. Ich war als gehypt und sehr sehr neugierig. Und was soll ich sagen, es gibt durchaus gewisse Ähnlichkeiten, die weit genug gehen, um mir zu gefallen, aber nicht zu abgeschrieben wirken, so dass sie auch nicht langweilig wirken.
Die Atmosphäre ist so eine Mischung aus "stand by me" und "the outsider" und "it". Also von allem ein bisschen, aber schön durchgerührt und tatsächlich in einem sehr eigenen, plakativen und kurzweiligen Erzählstil verpackt. Vor allem die Bedächtigkeit, die Ruhe und leise wachsende Bedrohnis in der Geschichte hat mir gefallen. Es ist nicht der laute blutige Horror, den man von einem nordischen Roman dieser Art hätte erwarten können. Sondern so, dass man jede Menge Zeit hat, die Charakter kennen- und einschätzen zu lernen. Dass man ein Gespür für die Gegend und die Leute bekommt und dann merkt, dass ein Container und ein Unwesen - welches wirklich über weite Strecken nicht auftaucht - alles Verändern.
Natürlich kein King. Aber sehr gute Unterhaltung. Fünf Sterne bekommt es deshalb auch.
Norrtälje, im Norden Schwedens. Im Hafen der Küstenstadt taucht ein Container unbekannter Herkunft auf. Als er geöffnet wird, hält Angst und Grauen Einkehr in die Stadt und verdrängt Freundlichkeit, ...
Inhalt:
Norrtälje, im Norden Schwedens. Im Hafen der Küstenstadt taucht ein Container unbekannter Herkunft auf. Als er geöffnet wird, hält Angst und Grauen Einkehr in die Stadt und verdrängt Freundlichkeit, Empathie und Hilfsbereitschaft. Doch eine kleine Gruppe Einwohner stellt sich dem Bösen mutig entgegen.
Meine Meinung:
Mit 768 Seiten ist dieser Wälzer wirklich keine leichte Kost. Anfänglich tat ich mich – trotz des sehr angenehm zu lesenden Schreibstil des Autors und der von ihm geschaffenen zunehmend düsteren und beklemmenden Stimmung – etwas schwer in die Handlung hineinzufinden. Vielleicht auch deshalb, weil ich aufgrund des King-Vergleichs (fälschlicherweise) mehr Thriller und Horror erwartet hatte.
Im Zentrum des Buches steht die nordschwedische Kleinstadt Norrtälje und ihre Bewohner. Die eher verschlafene Küstenstadt entwickelt sich im Laufe des Romans zu einem Ort der Angst und des Bösen. Die Protagonisten des Buches, allesamt um die 30 Jahre alt und Bewohner Norrtäljes, haben ganz unterschiedliche Sorgen und Ängste. Gärtner Max hat ein Tauchunfall aus der Bahn geworden. Johan ist voller Wut und Hass. Marko ist als Kind mit seiner Schwester Maria und seinen Eltern aus Bosnien geflohen, fühlt sich in der schwedischen Kleinstadt Norrtälje aber auch nach so vielen Jahren nicht richtig zuhause. Siv hat eine Gabe, von der niemand etwas erfahren soll und die sie an ihre Tochter Alva weitergegeben hat. Immer an Sivs Seite: Anna, ihre Freundin seit Kindheitstagen. Der Leser lernt allesamt gleichermaßen kennen und begleitet sie. Das Beziehungsgeflecht zwischen den verschiedenen Charakteren, das sich im Laufe des Buches entwickelt und verändert, empfand ich als sehr spannend. Auch die Charaktere selbst entwickeln sich und wirken nicht zuletzt dadurch sehr authentisch.
Die Idee des Plots ist spannend und hat mir gut gefallen. Leider gibt es über das gesamte Buch verteilt ein paar Längen, sodass man als Leser immer mal wieder das Gefühl hat, dass es nicht wirklich vorwärtsgeht. Ein paar Seiten weniger hätten daher für meinen Geschmack nicht geschadet. Die zum Teil sehr kurzen Sequenzen unglaublicher Brutalität wirken im Vergleich sehr extrem, was vom Autor mit Sicherheit so gewollt ist, aber zartbesaitete Leser sicherlich an die Nieren gehen wird und auch bei mir dafür gesorgt hat, dass ich ab und zu eine Pause brauchte. Dennoch wollte ich wissen, wie es weitergeht und musste einfach weiterlesen. Auch wenn mich das Ende des Buches leider nicht zu 100 Prozent überzeugen konnte, hat mir das Buch spannende Lesestunden mit Gruselmomenten beschert und wird sicherlich nicht mein letztes Buch des Autors bleiben.
Fazit:
Das Böse hält Einkehr in Norrtälje. Atmosphärisch, düster und bis auf wenige Längen spannend zu lesen.
Dieser Roman ist in der bullerbühaften schwedischen Kleinstadt Norrtälje angesiedelt. Im Industriehafen bringt ein geheimnisvoller Container das personifizierte Böse in die Stadt, das schleichend den Charakter ...
Dieser Roman ist in der bullerbühaften schwedischen Kleinstadt Norrtälje angesiedelt. Im Industriehafen bringt ein geheimnisvoller Container das personifizierte Böse in die Stadt, das schleichend den Charakter aller verdirbt.
Hier leben auch fünf junge Menschen, die sich zaghaft einander annähern und ein sehr spannendes Beziehungsgeflecht entwickeln. Es sind die Schicksale von Siw, Anna, Max, Johan und Marko, die mich zum Weiterlesen animiert haben. Sie durchlaufen, genau wie Norrtälje selbst, eine spannende Wandlung, die das Buch letztendlich doch absolut lesenswert macht.
Eigentlich bin ich restlos begeistert, wenn es nicht doch einige Kritikpunkte gäbe, die bei mir fast zu einem Abbruch der Lektüre geführt haben.
Abgesehen davon, dass das Cover in meinen Augen wirklich hässlich ist, dauert es sehr lange, ehe man einen Bezug zu den Personen und zur Handlung bekommt. Der Lesefluss wird immer wieder von uninteressanten, für sich alleinstehenden Episoden unterbrochen, die ein Abbild des moralischen Zustands der Stadt sein sollen, aber eigentlich nur stören und verstören.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig. Er weiß eigentlich schon, wie Spannung aufgebaut wird, und nachdem die Episoden weniger werden, fällt auch das Lesen leichter.
Ich bin froh, dass ich durchgehalten habe, kann das Buch auch empfehlen, aber man sollte sich auf einige Längen einstellen.
Worum geht’s?
Ein gelber Container wird in dem kleinen Örtchen Nörrtälje angespült und keiner ahnt, welcher Horror sich hinter dessen verschlossener Tür verbirgt. Nur Siw und Max fühlen das Dunkle, das ...
Worum geht’s?
Ein gelber Container wird in dem kleinen Örtchen Nörrtälje angespült und keiner ahnt, welcher Horror sich hinter dessen verschlossener Tür verbirgt. Nur Siw und Max fühlen das Dunkle, das in dem Container lauert und sich über die ganze Stadt legen wird, sobald die Tür geöffnet wird.
Meine Meinung:
Nordische Bücher sind einfach genial. Allein die Orte und Szenen bringen schon eine Düsternis in die Geschichten, die nur dort möglich ist. Genauso ist es auch mit John Ajvide Lindqvists Roman „Unwesen“ (dtv, Mai 2023). Das Cover verströmt eine Dunkelheit, die Lust auf mehr macht. Und auch der Schreibstil des Autors ist fesselnd. Mal lesen wir aus der Perspektive eines nebenstehenden Erzählers – der durchaus einen gewissen Humor in seine Kommentare bringt. Mal sind wir einfach beim Geschehen mit dabei. Ein anderes Mal geht es dann ein Stück in die Vergangenheit. Und lasst euch von dem Begriff Roman nicht täuschen: Es gibt hier einige Szenen, in denen der Autor Dinge beschreibt, die wirklich grausam sind und für die ihr starke Nerven mitbringen müsst!
Hauptsächlich geht es um Siw, die alleinerziehende Mama von Alva, die – wie alle Frauen in ihrer Familie – mit einer besonderen Gabe ausgestattet ist, die sie „Gehör“ nennt und die ihr Dinge zeigt, welche in der Zukunft passieren. Auch ihre Tochter Alva spielt eine besondere Rolle. Dann haben wir noch Max, der eine ähnliche Gabe besitzt. Und um sie herum ihre Freunde Anna, Marko, Johan und Maria. Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die dennoch aufgrund der Umstände zusammenfinden.
Der Roman selbst ist eine Mischung aus vielem. Zum einen haben wir die Freundschaft der Protagonisten untereinander und der Zusammenhalt von Siws Familie. Hier sehen wir, wie gut es ist, Menschen zu haben, die für einen da sind, einen stützen und stärken, was ich wirklich schön fand. Besonders wie die Freundschaft zwischen Anna und Johan wuchs, hat mir gut gefallen. Zum anderen geht es um Immigranten und um Rassismus, ein topaktuelles Thema, das uns leider überall begegnet. Und nicht zuletzt haben wir noch das Unwesen, das einen gewissen Horror in die Story bringt und aufgrund dessen von der ersten Seite an eine Spannung greifbar ist, als würde etwas zwischen den Seiten darauf lauern, in einem unbemerkten Moment die Lesenden anzuspringen. Dadurch haben wir auch einen Spannungsbogen, der immer da ist, sanft aber beständig. Nur muss ich sagen, dass ich von dem Unwesen, das ja der Titel des Buches ist und im Klappentext so gehypt wird, gerne noch mehr gelesen hätte; das kam für mich etwas zu kurz. Dennoch hatte das Buch etwas, der Schreibstil, der Inhalt – ich konnte einfach nicht auf hören zu lesen und ich kann es nicht benennen, aber ich wollte einfach immer mehr wissen über die Personen, über die Hintergründe und das hat das Buch dann für mich – obwohl gerne mehr Horror hätte sein können – zu einem Pageturner gemacht und die fast 800 Seiten sind nur so dahingeflogen. Ich bin schon sehr gespannt auf weitere Werke des Autors!
Fazit:
„Unwesen“ von John Ajvide Lindqvist ist ein Roman, der einen unglaublichen Mix an Themen verarbeitet und es dennoch schafft, spannend und mitreißend zu bleiben. Es geht um Immigranten, um Rassenhass, um Freundschaft, Verbindungen und Zusammenhalt. Und um ein bisschen Horror – der gerne intensiver hätte sein dürfen, vor allem da er Titel des Buches ist. Die Protagonisten waren gut gewählt und die Erzählperspektiven spannend zusammengesetzt. Und von Anfang an habe ich eine unterschwellige Spannung gespürt, die der Autor durch grausam beschriebene Details immer wieder angeheizt hat und die nie abriss.
4 Sterne von mir für dieses Buch, das eine tolle Mischung aus Düsternis, Spannung und Freundschaft ist.