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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2022

solider Reihenstart

Hafenmörder
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Ein historischer Krimi angesiedelt im schönen Hamburg. Da kann man nicht viel falsch machen, wenn man hier zugreift.

Es ist eine Art von Regionalkrimi, also nicht allzu blutig aber mit schönen Details ...

Ein historischer Krimi angesiedelt im schönen Hamburg. Da kann man nicht viel falsch machen, wenn man hier zugreift.

Es ist eine Art von Regionalkrimi, also nicht allzu blutig aber mit schönen Details der Hansestadt und seiner Bewohner. Der Schreibstil ist leicht und unterhaltsam und verleitet zum schnellen Weglesen. An mancher Stelle hätte ich mir fast ein wenig mehr Ausführlichkeit und gerne auch ein paar Details gewünscht. Und die Spannungsschraube wird erst im letzten Drittel wirklich angezogen.

Der Kriminal-Fall und das Figurenensemble halten sich dramaturgisch die Waage, wobei der Bakteriologe Carl-Jacob Melcher mit seinem ungewöhnlichen Beruf aus anderen Büchern des Genres herausragt und ich gerne noch mehr über ihn und seine Arbeit erfahren würde. Die historischen Fakten sind unaufgeregt und wie selbstverständlich eingearbeitet.

Solider Reihenerstling.

Veröffentlicht am 26.04.2022

Leseempfehlung

Der dunkle Himmel
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Ein großer Vulkanausbruch in Indonesien löste im Jahr 1816 in weiten Teilen Europas eine große Naturkatastrophe aus. Ein Jahr voller Kälte, Regen und Dunkelheit stürzte ganze Landstriche in Hunger und ...

Ein großer Vulkanausbruch in Indonesien löste im Jahr 1816 in weiten Teilen Europas eine große Naturkatastrophe aus. Ein Jahr voller Kälte, Regen und Dunkelheit stürzte ganze Landstriche in Hunger und Armut. Da die Regierung damals mit Hilfsmaßnahmen noch zögerlich dagegen vorging, mussten die Menschen selber versuchen, diese schwere Zeit zu überstehen. Vor allem die Landbevölkerung und die einfachen Menschen litten unter den vernichteten Ernten.

Dies ist der Hintergrund vor dem Astrid Fritz ihren neuen Roman „Der dunkle Himmel“ anlegt. Im Mittelpunkt stehen die Bewohner eines kleinen Dorfes in Schwaben. Allen voran der Dorflehrer Friedhelm, der in die Wirtstochter Paulina verliebt ist und der Pfarrer Unterseher, der die verarmenden Bauern und ihre Kinder versucht zu unterstützen.

Das Drama des Hungerjahres und die Liebesgeschichte zwischen den jungen Leuten halten sich dramaturgisch die Waage. Über weite Strecken scheint es keinen Lichtblick zu geben, denn die Natur spielt verrückt und die Menschen verzweifeln nach und nach. Und Paulinas Vater legt seiner Tochter alle möglichen Steine in den Weg, da er den Schulmeister nicht zum Schwiegersohn will.

Obwohl die Geschichte relativ gemächlich erzählt wird, konnte sie mich schnell packen. Der intensive Erzählstil und die stetig wachsende Empathie für die Hauptdarsteller, haben mir sehr gefallen. Zum Ende hin zeichnet sich ein versöhnliches Ende ab und lässt die Leserinnen mit einem guten positiven Gefühl das Buch beenden.

Ich empfehle das Buch gerne weiter. 4,5 von 5 Sternen von mir.

Veröffentlicht am 13.04.2022

Tolle Autobiographie

Endlich noch nicht angekommen
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Desirée Nosbusch ist mein Jahrgang und sie hat mich tatsächlich durch meine ganze bewusste Fernsehwelt begleitet. Wir sind gemeinsam erwachsen geworden und irgendwie fand ich sie schon immer toll. Ihre ...

Desirée Nosbusch ist mein Jahrgang und sie hat mich tatsächlich durch meine ganze bewusste Fernsehwelt begleitet. Wir sind gemeinsam erwachsen geworden und irgendwie fand ich sie schon immer toll. Ihre natürliche ehrlich-unverblümte Art, mit der sie auch mal angeeckt ist, mit der ich aber immer etwas anfangen konnte. Ihr beeindruckendes Sprachtalent, ihre kluge Art, Menschen zu interviewen und sich dabei nie persönlich in den Mittelpunkt zu rücken. Mir war tatsächlich gar nicht bewusst, mit wie vielen Dämonen und Hürden sie in ihrem Berufsleben kämpfen musste und dass sie erst als gestandene erwachsene Frau so wirklich ihre Mitte gefunden hat.

Ihre Autobiographie ist ein wunderbar zu lesendes, warmherziges Buch in dem eine Frau zu Wort kommt, die wirklich was zu sagen hat. Eine von uns sozusagen. Eine, die am Boden geblieben ist. Die sich durchgebissen hat. DIe heute so wahrgenommen werden möchte, wie sie schon immer gewesen ist.

Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen und bin beeindruckt von ihrer Offenheit und ihrem Charme, der sich hier tatsächlich widerfindet. Sie liebt ihre Familie, ihre Berufe, die Menschen ganz allgemein. Und einmal mehr kann ich für mich sagen, ich finde diese Frau einfach toll und freue mich, dass ich sie noch ein bisschen besser kennen und schätzen lernen durfte.

Außerdem ist es eine Reise durch meine Lebenszeit gewesen. Durch Fernsehsendungen und Filme, Italienurlaube und ähnliches, Ein Rückblick auf meine eigenen Jungend-Erlebnisse, angefangen bei Winnetou und Frank Elsner bis in die heutige Zeit hinein, wo sie endlich den verdienten großen Erfolg als Schauspielerin genießen kann. Wunderbarer Lesestoff.

Veröffentlicht am 11.04.2022

nette Geschichte

Weil ich dich liebe, deine Annie
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Annie und ihr Mann Sam betreiben im schönen Maine einen kleinen Fastfood-Laden in dem sie ihrer Stamm-Kundschaft ganz spezielle Sandwiches verkaufen. Es läuft gut. Pläne für eine Vergrößerung werden geschmiedet. ...

Annie und ihr Mann Sam betreiben im schönen Maine einen kleinen Fastfood-Laden in dem sie ihrer Stamm-Kundschaft ganz spezielle Sandwiches verkaufen. Es läuft gut. Pläne für eine Vergrößerung werden geschmiedet. Wegen ungewollter Kinderlosigkeit sind die beiden zu einem sehr eingeschworenen Duo zusammengewachsen. Annie verwöhnt und betüttelt ihren Sam. Er ist liebevoll, nachgiebig und lässt sich gerne von ihr bemuttern. Als Annie eine dramatische Krebsdiagnose bekommt, hat sie Angst, ihrem Mann die Wahrheit zu sagen und fängt erst mal an, schriftlich alles festzuhalten, was er über das Leben ohne sie und wie alles funktioniert wissen sollte. Dabei wird sie irgendwann von ihrer Mutter dabei erwischt. Und die versucht nun ihrerseits, Annies Rettung in die Hand zu nehmen.

Gefallen hat mir zum einen das farbenfrohe Cover, zum anderen der angenehm zu lesende Erzählstil. Einfühlsam, manchmal ein wenig ironisch und mit einer Spur Situationskomik. Unterhaltsame Dialoge und eine eigentlich vielversprechend-dramatische Ausgangslage. Am Ende hat sich die Autorin aber nicht ganz getraut, das Thema und seine Ernsthaftigkeit ganz durchzuziehen und verwässert den Plot mit einem schon sehr positiven Ende. Schade, da wäre mit etwas Mut noch mehr drin gewesen. So bleibt es eine nette Geschichte für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 08.04.2022

Durchwachsen

Luyánta
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Luyantá wird als Fantasyroman für ab 14 Jahre beworben. Ich hoffte also auf All-Age. Für die Aufmachung und die Mühe, die der Autor sich mit dem Anlegen seiner Parallelwelt gemacht hat, würde ich gerne ...

Luyantá wird als Fantasyroman für ab 14 Jahre beworben. Ich hoffte also auf All-Age. Für die Aufmachung und die Mühe, die der Autor sich mit dem Anlegen seiner Parallelwelt gemacht hat, würde ich gerne 5 Sterne vergeben. Aber die Geschichte und der Erzählstil haben mich nicht ganz überzeugt. Das hat zwei Gründe.

Zum einen ist der Schreibstil unbestimmt. Manchmal sehr einfach gehalten und eher kindgerecht. An anderer Stelle wieder sehr verschachtelt und schwer lesbar. Ähnlich verhält es sich auch mit dem zweiten Grund für meinen Punktabzug. Der Plot an sich changiert zwischen vorhersehbar und verwirrend, zwischen Kinderbuch und mit großem Anspruch überfrachtet. Dabei kommt vieles so daher, als müsste man dem Leser die Welt ganz genau erklären und man dürfte keine eigenen Rückschlüsse ziehen.

Im Laufe der Geschichte, die mit fast 800 Seiten sehr langatmig ist, wurde ich zusehends unwillig und habe Teile überflogen. Für mich war es keine Fantasy, die ich meinen Enkeln weiterempfehlen würde.