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Veröffentlicht am 30.10.2018

Der Zauber von Eis und Schnee

Im Licht des Polarsterns
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Die Geschichte spielt Ende des 19.ten Jahrhunderts vor allem in Grönland und der Arktis. Die Hauptdarstellerin Flora lernen wir bereits mit 12 Jahren kennen, als sie ihre Mutter verliert und der Vater, ...

Die Geschichte spielt Ende des 19.ten Jahrhunderts vor allem in Grönland und der Arktis. Die Hauptdarstellerin Flora lernen wir bereits mit 12 Jahren kennen, als sie ihre Mutter verliert und der Vater, der auf einem Walfänger arbeitet muss seine Tochter teilweise mit auf seine Seefahrt nehmen und lässt sie dann einige Zeit immer wieder bei den Innuit leben. So entwickelt das Mädchen schnell eine Liebe zu Eis und Schnee und der kühlen Schönheit des Landes. Und auch das einfache und harte Leben der Eskimos findet seinen Nachhall im Leben von Flora, die sich nichts sehnlicher wünscht, als als Forscherin die Arktis zu entdecken. Mit einer großen Hartnäckigkeit erreicht sie, was für die damalige Zeit wohl keine andere Frau erreicht hat. Dabei findet sie auch den Mann fürs Leben.
Der bildgewaltige und gut lesbare Erzählstil von Stef Penny hat mich von Anfang an gefangen genommen. Flora ist ein toller Charakter und das Setting war sehr ungewöhnlich und faszinierend. Es ist in kurzer Zeit das dritte Buch, welches ich über die nördlichen Hemisphären gelesen habe. Nach Kristin Hannahs Familiendrama und „den Liebenden vom Ende der Welt“ reiht sich dieses Buch wunderbar ein und gibt ein weiteres Mal eine Vorstellung davon, was Menschen an der Arktis fasziniert. Und dass eine junge Frau vor 100 Jahren einen Traum Wirklichkeit werden lässt, gefällt mir natürlich auch ungemein.

Veröffentlicht am 30.10.2018

interessantes Setting

Wo der Teufel ruht
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Wo der Teufel ruht von Craig Russel spielt diesmal nicht in der Gegenwart sondern im Prag der 30er Jahre. Der Arzt Viktor versucht die Psyche von Mördern und Gewaltverbrechern zu verstehen und gleichzeitig ...

Wo der Teufel ruht von Craig Russel spielt diesmal nicht in der Gegenwart sondern im Prag der 30er Jahre. Der Arzt Viktor versucht die Psyche von Mördern und Gewaltverbrechern zu verstehen und gleichzeitig bei der Lösung einer aktuellen Mordserie zu helfen. Ein interessantes Setting welches einiges an Hintergründen und Details liefert und eher als historischer Krimi denn als ein Thriller angepriesen werden sollte. Der Autor versucht diesmal nicht Spannung um jeden Preis zu erzeugen sondern möchte dem Leser tatsächlich einiges über die Entwicklung der Psychologie und vielleicht auch dem Beginn des modernen Profiling erzählen. Mir hat das Buch gut gefallen und auch wenn es die ein oder andere Länge hatte, habe ich es zügig und interessiert gelesen.

Veröffentlicht am 14.10.2018

deutsche Geschichte

Deutsches Haus
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1963 in Frankfurt. Eva ist Anfang 20 und Dolmetscherin. Mehr zufällig wird sie als solche für Polnische Häftlinge des ehemaligen Lagers in Ausschwitz engagiert und erfährt hautnah Stück für Stück in einem ...

1963 in Frankfurt. Eva ist Anfang 20 und Dolmetscherin. Mehr zufällig wird sie als solche für Polnische Häftlinge des ehemaligen Lagers in Ausschwitz engagiert und erfährt hautnah Stück für Stück in einem Prozess, was damals wirklich passiert ist. Die Aufarbeitung des Grauens, die erst fast 20 Jahre nach Kriegsende in Deutschland beginnt, wird durch Eva und ihre Familie beschrieben. Die Eltern, die mehr oder weniger nichts davon wissen wollen, und Eva, die fassungslos ist aber versteht, dass man Wissen der erste Schritt zur Aufarbeitung ist.

Die Autorin hat bereits einige hervorragende Drehbücher abgeliefert. Ihr erster Roman besticht nicht unbedingt durch eine sehr ausgefeilte Sprache. Das Buch liest sich leicht weg. Aber der Inhalt ist sehr spannend und sehr authentisch und die Geschichte ist eine, die man nicht oft genug erzählen kann.

Es gibt den Spielfilm „Im Labyrinth des Schweigens“, der sich mit diesem Gerichtsprozess bereits sehr intensiv auseinandersetzt. Ich hatte also schon Hintergrundwissen. Dennoch hat mich wieder erschreckt, wie zögerlich die Deutschen und die Gerichte an die Wahrheit von Ausschwitz herangingen und wie viele Widerstände es in der Gesellschaft gab, bis alles ans Licht kam. Ja sogar die Alliierten waren dafür, vieles Totzuschweigen.

Ein tolles Buch. Deutsche Geschichte, ehrlich erzählt. Eine dicke Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 14.10.2018

sehr unterhaltsam

CAKE - Die Liebe von Casey und Jake
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Ich bin jetzt nicht eine der Leserinnen, die ständig Liebesgeschichten liest. Ich bin da ziemlich wählerisch und breche Bücher auch generell schnell ab, wenn sie mich nicht auf die ein oder andere Art ...

Ich bin jetzt nicht eine der Leserinnen, die ständig Liebesgeschichten liest. Ich bin da ziemlich wählerisch und breche Bücher auch generell schnell ab, wenn sie mich nicht auf die ein oder andere Art fesseln können. Cake - Die Liebe von Casey und Jake ist von Anfang an sehr unterhaltsam geschrieben. Casey ist einem sofort mit ihrer direkten und manchmal auch burschikosen Art sympathisch. Und es ist schön, dass die Autorin sich etwas Zeit nimmt, die Hauptdarstellerin einzuführen, bevor es zur ersten wirklichen Begegnung mit Mister Dreamly kommt. Natürlich ist Jake ein Sahneschnittchen, auch wenn er psychisch durch eine Entführung in seiner Jugend sehr gebeutelt ist. Und natürlich funkt es sofort heftig zwischen den beiden. Hier fand ich vor allem die Dialoge toll, die Funken sprühen und den Darstellern Leben einhauchen. Natürlich müssen die beiden dann durch ein tiefes Tal - oder zwei - und man bangt und hofft ein bisschen mit - obwohl man weiß, dass da schon ein Happy End drin sein wird.

Also ein Buch, welches nicht durch Überraschungen sondern durch die nette Art, wie die Geschichte erzählt wird, besticht. Wer nach dieser art von Lektüre greift, erwartet etwas fürs Herz. Und man wird hier nicht enttäuscht. Ich habe das Buch gerne gelesen. In diesem Genre sicherlich im oberen Drittel anzusiedeln.

Veröffentlicht am 07.10.2018

sehr spannende Trilogie

Das Heer des Weißen Drachen
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"Das Heer des Weißen Drachen" macht sich bereit die Menschheit zu vernichten. Im ersten Band hat der Leser schon viele der Darsteller kennen und lieben gelernt. Und auch die Hintergründe erfahren, die ...

"Das Heer des Weißen Drachen" macht sich bereit die Menschheit zu vernichten. Im ersten Band hat der Leser schon viele der Darsteller kennen und lieben gelernt. Und auch die Hintergründe erfahren, die dazu führen, dass sich mehrere Parteien auf der Suche nach neuen Drachen befinden. Und dass die Gefahr unterschätzt wird, die da erwacht ist.

Ohne den Vorgängerband fehlen dem Leser viele der Zusammenhänge. Aber es ist ja eigentlich klar, dass man so eine großartige Triologie nicht in der Mitte beginnen sollte. Trotz der langen Wartezeit (wobei hier lang relativ ist, denn es dauerte ja nur ein knappes Jahr und Anthony Ryan gehört Gott sei Dank zu den Autoren, die immer weiter schreiben und pünktlich Fortsetzungen abliefern) bin ich gut wieder in die Welt der Drachen und Drachenjäger reingekommen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Noch bildgewaltiger, blutiger, spannender ist dieser zweite Teil und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Fantasy mit Suchtfaktor und im anspruchsvollen Schreibstil. Herz was willst du mehr.

Auch mit dieser zweiten Trilogie kann Ryan mich wieder überzeugen. Ich bin begeistert und warte ungeduldig auf den Abschlussband.