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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2019

volle Punktzahl

Zwischen uns die Sterne
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Manchmal brauche ich eine gesunde Dosis Romantik und Liebe in meinen Büchern. Wichtig ist bei mir die richtige Mischung aus beiden mit einem Schuss Realität und einer Prise Humor oder Trauer – beides finde ...

Manchmal brauche ich eine gesunde Dosis Romantik und Liebe in meinen Büchern. Wichtig ist bei mir die richtige Mischung aus beiden mit einem Schuss Realität und einer Prise Humor oder Trauer – beides finde ich nämlich Klasse.
Zwischen uns die Sterne bietet genau das. Die Geschichte beginnt mit einem tragischen Todesfall und einer tiefen Trauer, die seine besten Freunde, Everett und Cameron, gepackt hat. Man weiß von Anfang an, dass sie nur zusammen da rauskommen und dass etwas Größeres und Schönes auf sie wartet, wenn sie es schaffen sollten.
Alle Darsteller waren mir sehr schnell sympathisch und ich fand es besonders schön, dass das Buch auch starken Nebendarstellern Raum gibt. Die Rückblenden erklären die tiefe Freundschaft und Nähe zu dem verstorbenen Aiden. In der Gegenwart gibt es jede Menge Irrungen und Wirrungen und man kann wunderbar mitfiebern und mitleiden.
Die große Stärke der Autorin ist ihr gefühlvoller aber nie verkitschter Erzählstil, der mich von der ersten Seite an gefangen genommen hat. Ich konnte meinen Reader kaum aus der Hand legen und habe das Buch in drei Tagen schnell und mit großem Vergnügen gelesen. Von mir volle Punktzahl und eine unbedingte Leseempfehlung. Ein Buch mit Herz und Verstand.

Veröffentlicht am 06.01.2019

Eine neue Trilogie

Jahre aus Seide
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Ulrike Renk schreibt mal wieder eine Familientrilogie. Wie immer sind reale Geschehnisse und reale Personen das Grundgerüst. Dieser Umstand verleiht den Romanen immer wieder eine große Authenzität und ...

Ulrike Renk schreibt mal wieder eine Familientrilogie. Wie immer sind reale Geschehnisse und reale Personen das Grundgerüst. Dieser Umstand verleiht den Romanen immer wieder eine große Authenzität und eine intensive Stimmung, der der Leser sich nur schwer entziehen kann.

Die jüdische Familie Meyer lebt und arbeitet schon lange in Krefeld als die Nationalsozialisten in Deutschland an die Macht gelangen. Es fällt ihnen schwer zu akzeptieren, dass ihr Heimatland plötzlich keinen Platz mehr für sie zu haben scheint, nur weil sie Juden sind. Lange klammern sie sich an den Wunsch, dass alles nicht so heiß gegessen wird, wie es hochkocht.

Die Familienmitglieder sind einfühlsam und lebendig beschrieben. Der ganz normale Alltag aber dann auch das Zusammenstürzen eben dieser Normalität werden gut beschrieben. Das Buch lässt sich leicht lesen und man bekommt einen guten Eindruck von der damaligen Lebenssituation der Menschen. Natürlich macht man sich am Ende dieses ersten Bandes Sorgen um die Familie und natürlich möchte man wissen, wie es mit allen weitergeht. Auch wenn eine kleine Furcht sich bereits eingeschlichen hat, dass nicht alle diese Geschichte überleben werden.

Veröffentlicht am 30.12.2018

leckere Gerichte

Ofirs Küche
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Da ich bereits jede Menge tolle Kochbücher besitze, muss ein neues Kochbuch einige wichtige Kriterien erfüllen, damit ich zufrieden bin und es auch endgültig in mein Küchenregal zur weiteren Verwendung ...

Da ich bereits jede Menge tolle Kochbücher besitze, muss ein neues Kochbuch einige wichtige Kriterien erfüllen, damit ich zufrieden bin und es auch endgültig in mein Küchenregal zur weiteren Verwendung wandert.

Das Buch muss mich optisch überzeugen. Es geht mir dabei nicht darum, dass tolle Food-Pictures drinnen sind, sondern dass die Fotos glaubwürdig und aussagekräftig sind und die gesamte Optik mich anspricht. Hier kann "Ofirs Küche" schon mal punkten, denn es hat eine angenehme raue Beschaffenheit - also kein glattes unpersönliches Papier und die Bilder zeigen neben guten Beispielen für gelungene Rezepte auch das Land und die Leute, die diese Gerichte lieben. Man bekommt also ein Gefühl für das Land und eine Vorstellung vom Essen. Und man bekommt Lust, die Rezepte nachzukochen.

Es ist ja heutzutage "in", dass ein Kochbuch auch jede Menge kleine Geschichten enthält, die dem Leser vor allem ausländisches Essen durch die Kultur und die Menschen näher bringen soll. Das gelingt Ofir Raul Graizer hervorragend in seinem Buch. Auch ohne in Israel oder Palästina gewesen zu sein, habe ich eine Neugierde auf diesen Teil der Welt entwickelt und mich gefreut, durch das Essen ein bisschen reinzuschmecken in ein fremdes Land.

Die Rezepte sind zum Großteil auch mit europäischen Lebensmitteln wunderbar nachzukochen und enthalten trotzdem eine schöne Prise Exotik und Neues. Ich probiere gerne unbekannte Gerichte aus, freue mich an Gewürzen und Zutaten, die ich noch nicht kenne oder deren Einsatz hier neu und ungewohnt ist. Die von mir gekochten Rezepte waren Gaumenfreuden und gelangen problemlos.
Zwei, drei Zutaten waren mir tatsächlich zu aufwendig und mühsam, sie zu besorgen. Ich habe sie teilweise nach eigenem Ermessen durch anderes ersetzt oder weggelassen. Dennoch war ich mit dem Ergebnis zufrieden und konnte auch bei meiner Familie punkten.

Ich kann das Kochbuch uneingeschränkt empfehlen. Es steht friedlich neben Schubeck und Mälzer in meinem Regal.

Veröffentlicht am 17.12.2018

eien Frau wird selbstständig

Die Frauen vom Savignyplatz
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Noch vor dem ersten Weltkrieg lernt die blutjunge Vicky ihren zukünftigen Mann kennen und wird von ihm schwanger. Als er sich Jahre später von ihr und den Kindern trennt nimmt sie ihr Leben selber in die ...

Noch vor dem ersten Weltkrieg lernt die blutjunge Vicky ihren zukünftigen Mann kennen und wird von ihm schwanger. Als er sich Jahre später von ihr und den Kindern trennt nimmt sie ihr Leben selber in die Hand.
Es war mein erstes Buch von Joan Weng und es hat mir gut gefallen. Der Erzählstil ist sehr gut lesbar und passt zu Zeit und Ort. Es kommt gut rüber, wie rechtlos die Frauen eigentlich immer noch waren, aber dass es bereits Versuche gab, aus dieser Unmündigkeit auszubrechen. Vicky steht für diese Frauen und es macht Spaß ihre Erfolge zu lesen. Der Fortschritt in der Emanzipation ist auch auf die zwei Weltkriege zurückzuführen, in denen die Frauen oft auf sich gestellt waren und ihre Arbeitskraft und ihr Engagement außerhalb des heimischen Bereiches, wichtig für die Gesellschaft wurden. Vicky ist ein Paradebeispiel einer jungen Frau, die sich ihren Weg freikämpft. Erst aus der elterlichen Bevormundung und später der Trennung vom Ehemann auch in beruflicher Hinsicht. Dass ein Buchladen dabei eine nicht unerhebliche Rolle spielt, gefällt mir als Leser natürlich sehr.
Ich werde sicher weitere Bücher von Joan Wenig ins Auge fassen.

Veröffentlicht am 09.12.2018

gefühlvoll und ehrlich

Das Mädchen mit dem Schmetterling
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Einige beschweren sich in ihren Rezensionen, dass das Buch „Das Mädchen mit dem Schmetterling“ bereits unter einem anderen Titel vor Jahren erschienen ist. Ich finde zwar schade, dass beim Leser der Eindruck ...

Einige beschweren sich in ihren Rezensionen, dass das Buch „Das Mädchen mit dem Schmetterling“ bereits unter einem anderen Titel vor Jahren erschienen ist. Ich finde zwar schade, dass beim Leser der Eindruck entsteht, der Verlag hätte es darauf angelegt, seine Käufer in die Irre zu führen, aber ich finde es Klasse, dass die Bücher von Kristin Hannah nun alle in neuem Cover-Gewand herauskommen. Ich kenne die Autorin erst seit „Der Nachtigall“ und kann sie so Stück für Stück weiter für mich entdecken. Und die neuen Cover sind einfach wunderschön.

Die Geschichte ist wieder mal zu Herzen gehend ohne kitschig zu sein. Ich mag diese Frauen, die durch Schicksalsschläge scheinbar aus dem Tritt gekommen sind, die aber bald zeigen, dass sie noch immer stark und mutig sind und die indem sie anderen Menschen helfen, selber wieder im eigenen Leben Fuß fassen.

Kristin Hannah schreibt routiniert und dennoch bekomme ich nicht genug von ihrer Erzählweise. Immer hat sich noch eine überraschende Wendung und eine emotionale Achterbahn für den Leser parat und ich finde, dass „Das Mädchen mit dem Schmetterling“ zu ihren besten Büchern gehört. Für die Vorweihnachtszeit und auch als Geschenk eine dicke Empfehlung.