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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2018

Dicke Leseempfehlung

Marlenes Geheimnis
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Nane’s Leben bedindet sich gerade im Umbruch. Da muss sie an den Bodensee reisen, da ihre Großmutter verstorben ist. In Lindau treffen sie Tante Marlene, die Nane ein Tagebuch der Oma aushändigt. Es wurde ...

Nane’s Leben bedindet sich gerade im Umbruch. Da muss sie an den Bodensee reisen, da ihre Großmutter verstorben ist. In Lindau treffen sie Tante Marlene, die Nane ein Tagebuch der Oma aushändigt. Es wurde geschrieben zu Beginn des zweiten Weltkrieges. Großmutter Eva gelangte erst nach einer abenteuerlichen Flucht an den Bodensee.

Während Nane eintaucht in die Geschehnisse vor über 60 Jahren, beginnt sie auch ihre Probleme in der Gegenwart unter einem neuen Licht zu sehen und Stück für Stück gewinnt sie wieder Sicherheit und Zuversicht.

Der Wechsel zwischen den Zeitebenen, zwischen den Akteurinnen Nane und Eva, bringt den nötigen Drive in diese Geschichte von Krieg, Liebe, Hoffnung und Verlust. Beide Frauen sind mir schnell ans Herz gewachsen. Brigitte Riebe beschreibt sie mit Herz und Charme und man kann mit ihnen mitleiden und mitfiebern.

Ich habe eine Woche Urlaub am Bodensee gemacht und dadurch wurde das Buch noch interessanter, da ich mich fast auf den Spuren von Eva und Nane fühlte. Ein schöner Roman. Von mir eine Leseemfehlung.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Stimme der Toten

Stimme der Toten
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Es wurde bereits von Vorrezensenten erwähnt, dass die Einordnung als Kriminalroman wohl eher auf den Vorgänger-Romanen der Autorin begründet ist, denn hier handelt es sich doch eher um einen Thriller, ...

Es wurde bereits von Vorrezensenten erwähnt, dass die Einordnung als Kriminalroman wohl eher auf den Vorgänger-Romanen der Autorin begründet ist, denn hier handelt es sich doch eher um einen Thriller, denn obwohl der Auslöser ein Mord bzw. die verwischten Spuren am Tatort sind, so ist es doch über weite Strecken eben kein klassischer Kriminalroman mit einem Ermittler und der Suche nach dem Täter.

Aber mir war das schon im ersten Band dieser Reihe um die Tatortreinigerin Judith ein Dorn im Auge. Der einzige, denn ich wurde ansonsten wieder sehr gut unterhalten.

Es gefällt mir ausnehmend gut, dass die Romane von Elisabeth Herrmann allesamt - und so auch dieser - sehr politisch sind, wobei sie sich nicht nur auf die Vergangenheit fokussiert, sondern durchaus auch akutelle heiße Themen anfasst. Oder sollte man vielleicht sagen, diese Themen sind zeitlos und gab und gibt es schon, solange es die Geschichtsschreibung und Romane gibt.

Auf jeden Fall ein sehr unterhaltsames Buch mit einer ungewöhnlichen und sperrigen Heldin. Das erinnert ein klitzekleines bisschen an Lisbeth Salander. Aber trotzdem gut.

Veröffentlicht am 26.03.2018

gefühlvoll und unterhaltsam

Das Glück an Regentagen
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Als Mae noch ein Teenager war, hat sich in ihrer Familie ein Unglück ereignet, bei dem ihre Eltern gestorben sind. Als dann auch noch ihrer Jugendfreund Gabe aus der Stadt flieht, weil er des Raubes verdächtigt ...

Als Mae noch ein Teenager war, hat sich in ihrer Familie ein Unglück ereignet, bei dem ihre Eltern gestorben sind. Als dann auch noch ihrer Jugendfreund Gabe aus der Stadt flieht, weil er des Raubes verdächtigt wird, bricht für das Mädchen eine Welt zusammen. Sie verlässt Alexandria Bay und kehrt erst nach 10 Jahren zurück, weil sie neuerlich ein Mann schwer enttäuscht und verlassenhat.

Aber natürlich ist nicht alles so, wie sie die ganzen Jahre gedacht hat. Und Gabe kehrt zurück, was eine neue dramatische Spirale von Ereignissen in Gang setzt.

Das Buch besticht mit seinem farbintensiven schönen Cover und die Autorin weiß mit Sprache hervorragend umzugehen. Ihr Schreibstil hat mich von Anfang an gefangen genommen. Die Story spielt abwechselnd in der Gegenwart und der Vergangenheit und der Leser erfährt nach und nach das Ganze Familiendrama. Im letzten Abschnitt gib es die ein oder andere Überraschung, die schließlich zu einem Ende kommt, welches weitgehend überzeugt.

Etwas überflüssig fand ich persönlich den Epilog, der eine Aussicht auf das gesamte weitere Leben der Hauptakteure gibt. Ich persönlich hätte das nicht so genau gebraucht. Lieber wäre mir tatsächlich gewesen, das Buch hätte sich zwischendrin manchmal etwas mehr Zeit genommen, denn einige Geschehnisse sind wie im Zeitraffer erzählt.

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen. Das Buch bekommt von mir 4 Sterne und ich hoffe, es wird ein weiteres Buch dieser Autorin in einer Übersetzung geben.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Toller Historoman

Corpus (Ein Thomas-Wilde-Roman 1)
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Rory Clemens begibt sich mit seinem Roman „Corpus“ in eine hochbrisante Zeit. 1936 in England. Eine rabenschwarze Zeit für ganz Europa. Während in Russland und Spanien Bürgerkrieg und Volkszorn hochkochen, ...

Rory Clemens begibt sich mit seinem Roman „Corpus“ in eine hochbrisante Zeit. 1936 in England. Eine rabenschwarze Zeit für ganz Europa. Während in Russland und Spanien Bürgerkrieg und Volkszorn hochkochen, mutieren die Deutschen immer mehr zum potentiellen Kriegsgegner. Eine Studentin wird in Cambridge tot aufgefunden. Und auch wenn offensichtlich alles auf Drogenmissbrauch hindeutet, so glaubt ihre beste Freundin Lydia doch an Mord und bringt ihren Freund Thomas Wilde dazu, dass er seinen klugen Kopf darauf verwendet, nach Beweisen für ihren Verdacht zu suchen.


Wilde erinnert phasenweise an Sherlock Holmes. Sein messerscharfer Verstand findet bald Indizien, die Zweifel zulassen. Auch der Leser merkt bald, dass es bei einem möglichen Mordmotiv um politische Verwicklungen, ja, wahrscheinlich sogar um Spionage geht.


Aber das ist nur eine Ebene dieses trickreich verschachtelten politischen Thrillers, denn da gibt es z.B. auch noch den amtierenden englischen König Edward, der eine Liebschaft mit einer geschiedenen Amerikanerin pflegt und kurz vor der Abdankung steht. Und während die einen diesen Schritt sehr begrüßen und schon dessen Bruder auf dem Thron sehen, so gibt es andere, die versuchen, dies mit allen Mitteln zu verhindern.


Thomas Wilde ist ein sehr interessanter Charakter. Als Amerikaner ist er seltsam fehlt am Platz in dieser Welt englischer Snobs und Königstreuer. Es bleibt nicht bei einem Mordfall und am Ende gerät auch Lydia in große Gefahr.


Ein spannender und sehr interessanter historischer Krimi. Ich habe einen Autor entdeckt. Der Fakten und Fiktion aufs trefflichste miteinander verquickt.

Veröffentlicht am 26.03.2018

gehaltvoll

Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens
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Eine junge Deutsche wird tot aufgefunden. Die rumänischen Polizisten Cippo und Cozma werden überraschend auf den Fall angesetzt und verbeißen sich nach leichten Anlaufschwierigkeiten in den verzwickten ...

Eine junge Deutsche wird tot aufgefunden. Die rumänischen Polizisten Cippo und Cozma werden überraschend auf den Fall angesetzt und verbeißen sich nach leichten Anlaufschwierigkeiten in den verzwickten Fall. Dabei wird schnell klar, dass der Fall nicht nur grenzübergreifend und politisch ist, sondern auch Ursachen in der Vergangenheit hat, die der Autor durch diverse Rückblenden Stück für Stück dem Leser näher bringt.


Interessant war das ungewöhnliche Setting, denn ich hatte vorher noch keinen Krimi gelesen, der in diesem Teil Europas spielte. Außerdem versucht Bottini in seinem Roman die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen und daraus resultierende Vergehen und Straftaten objektiv und intensiv zu beleuchten.


Der Grundtenor der Geschichte ich ziemlich düster und teilweise bedrückend. Die Ermittler werden einem schnell sympathisch und haben ihre ganz eigenen Methoden, den Fall zu lösen. Wie alle Bottini-Krimis ist es kein Buch, welches man so nebenbei weg liest sondern eines, welches zum aufmerksam werden und nachdenken anregt. Gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung von mir