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Veröffentlicht am 05.11.2023

Ein Kleinod für Fans von Buchhandlungen

Die Welt in Seiten
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Bereits die Aufmachung finde ich ganz wunderbar. Edel, seriös, ein klein wenig altmodisch, oder sagen wir besser oldschool... oder retro....
Gebunden, mit leinenüberzogenem Buchrücken, Lesebändchen, unaufdringlich ...

Bereits die Aufmachung finde ich ganz wunderbar. Edel, seriös, ein klein wenig altmodisch, oder sagen wir besser oldschool... oder retro....
Gebunden, mit leinenüberzogenem Buchrücken, Lesebändchen, unaufdringlich und doch witzig und schön das Cover in schlichtem Crémeweiß, ein unaufdringlicher Print in Terrakotta-Orange und Tannengrün, ein kleines aufgeschlagenes Buch, aus dem ein Baum wächst, ein Vogel, der darauf sitzt - Clou ist das Lesebändchen, das noch mal aufgedruckt ist, und mich gar manches Mal irritiert hat, weil ich dachte, das echte Bändchen hätte sich da hin gekringelt....

Sehr schön fand ich fast alles Texte, sehr unterschiedliche Autoren, dementsprechend sehr verschiedene Schreibstile und beschriebene Buchhandlungen, aus der Vergangenheit und der Gegenwart.

Ich konnte mich in fast alle Texte sehr gut hinein versetzen, mit stöbern in den Läden, oder ihnen hinterher trauern.

Ein sehr geeignetes Geschenk für Menschen, die gerne Buchläden besuchen...

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Romantisch, bäuerlich, pfälzisch

In Liebe, deine Lina (Mühlbach-Saga 1)
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Ich habe mir diesen Roman ausgesucht, weil ich schon andere Bücher von Barbara Leciejewski gelesen habe, die mir sehr gut gefielen. Und dann natürlich, weil das Buch in meiner pfälzischen Heimat spielt ...

Ich habe mir diesen Roman ausgesucht, weil ich schon andere Bücher von Barbara Leciejewski gelesen habe, die mir sehr gut gefielen. Und dann natürlich, weil das Buch in meiner pfälzischen Heimat spielt - die Ortsnamen waren mir teils sehr vertraut - und weil das Cover wunderschön ist, das Paar in der innigen Umarmung und die Birnenzweige.

Der Text iest sich von Anfang an gut und flüssig und lebendig.

Sehr gut charakterisiert sind die agierenden Hauptpersonen- man meint, man schaut ihnen direkt zu - und die ländliche Idylle, an der die politischen Geschehnisse zunächst einfach vorbei zu treiben scheinen.

Großer Kontrast dazu die Stadt Bremen und alles, was dort passiert.

Ich empfinde das Buch als segr gut recherchiert und freue mich bereits jetzt auf den zweiten Teil.

Die Autorin gefällt mir tatsächlich von Buch zu Buch immer besser.

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Veröffentlicht am 26.10.2023

Genial, spannend, grandios erzählt

Märzgefallene
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Ich habe nach und nach alle Bänder von Volker Kutscher über Gereon Rath und seine Charlotte Ritter gelesen, und immer wieder begeistert er mich neu.

Ich bewundere wirklich diese Erzählgabe. Wie Volker ...

Ich habe nach und nach alle Bänder von Volker Kutscher über Gereon Rath und seine Charlotte Ritter gelesen, und immer wieder begeistert er mich neu.

Ich bewundere wirklich diese Erzählgabe. Wie Volker Kutscher es schafft, im Berlin der 20er Jahre, im aufkommenden Naziregime, Intrigen und Klüngeleien und politischen Schweinereien selbst und gerade innerhalb der Polizei, Gereon und Charlotte noch Kriminalfälle lösen zu lassen, das ist so toll geschildert.

Dazwischen immer wieder das Auf und Ab der Liebes- und Beziehungsgeschichte, die Sorge um obdachlose Kinder und die Schwester - und neben aller Trostlosigkeit und Gefahr doch auch eine Spur wildes, aufmüpfiges Berlin....

Und ein riesengroßes Kompliment an den Sprecher - ihm kann man wirklich stundenlang zuhören - er passt perfekt zur Geschichte!

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Veröffentlicht am 26.10.2023

Beklemmend und ermutigend

Cancer Coaching
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Ich habe eine wirklich gute Freundin mit Gebärmutterhalskrebs im Endstadium, meine Mutter hat ein Nierenkarzinom, mehrere Freundinnen von mir hatten Brustkrebs, zwei Freunde Prostatakrebs, und einige ganz ...

Ich habe eine wirklich gute Freundin mit Gebärmutterhalskrebs im Endstadium, meine Mutter hat ein Nierenkarzinom, mehrere Freundinnen von mir hatten Brustkrebs, zwei Freunde Prostatakrebs, und einige ganz liebe Menschen habe ich auch endgültig schon an den Krebs verloren. Selbst habe ich bisher "nur" hellen Hautkrebs, aber ich stand auch schon ein paar Mal vor "Eventuell bösartig..." Diagnosen, was andere Organe betrifft.
Der Krebs ist um uns rum überall, und jederzeit kann es jeden treffen, das möchte ich damit nur sagen.

Ich habe mich bisher immer so hilflos gefühlt im Umgang mit Menschen, die gerade die Diagnose bekamen, vor Untersuchungen und Ergebnissen zittern, vor unterschiedlichen ärztlichen Meinungen verzweifeln, sich durch unangenehme Behandlungen quälen, zwischen Hoffnung, Wut und Angst pendeln.... Hier erhoffte ich mir nach dem Lesen des Buches ein wenig mehr Sicherheit oder ein bisschen weniger Unsicherheit, und ich glaube, das habe ich auch gefunden…

Supergut in seiner Beklemmung geschildert finde ich – ziemlich am Anfang – dieses schreckliche Gefühl, dass der Körper, der bis eben noch gut funktioniert hat, gar nicht mehr einem selbst zu gehören scheint. „Komisch, dass ich mich plötzlich todkrank fühle, obwohl es mir vor ein paar stunden noch gut ging….Wie ein Mensch, dem nicht mal mehr der eigene Körper gehört, denn nun muss ich ihn abgeben, hinnehmen und geschehen lassen. Mein Geist und meine Seele sind mit verkauft.“ (S.17)´

Und von diesem trostlosen Beginn an entwickeln sich, durchaus nicht linear, sondern mit vielen Höhen und Tiefen, neue Kraft, Hoffnung und neuer Mut.

Mir hat das gefallen.

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Veröffentlicht am 26.10.2023

Ewig zeitgemäß

Erich Kästner - Ein Dichter gibt Auskunft
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Ich kenne Erich Kästner seit Kindertagen, und das ist - leider - schon lange her. Unvergesslich seine Kinder-Romane mit durchaus ernstem erwachsenen Hintergrund.

Eigentlich hat er mich mein ganzes Leben ...

Ich kenne Erich Kästner seit Kindertagen, und das ist - leider - schon lange her. Unvergesslich seine Kinder-Romane mit durchaus ernstem erwachsenen Hintergrund.

Eigentlich hat er mich mein ganzes Leben lang begleitet. Dieser Gedichtband fiel mir in der Bibliothek eines gerade renovierten mecklenburgischen Schlosses in die Hand, und ich habe mich regelrecht darin fest gelesen.

Und zum wiederholten Male bewundere ich, wie Erich Kästner das schafft, mit scharfem und teils bitterbösen Blick auf Menschen und Geschehnisse immer wieder Humor aufleuchten zu lassen

Es ist einfach herrlich, leider scheint die Dummheit nach wie vor eine dominante menschliche Eigenschaft zu sein, durch alle Zeiten, Welten, Länder hindurch - über sie zu lachen und gleichzeitig zu verzweifeln, hilft ein bisschen.

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