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Veröffentlicht am 14.09.2017

Unterhaltsamer Krimi mit guter Grundidee

Weil deine Augen ihn nicht sehen
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Klappentext
Margaret Frawley ist mit ihrem Mann Steve auf einem Empfang, als das Unvorstellbare passiert: Zwei Männer dringen in das Haus des Paares ein, schlagen die Kinderfrau nieder und entführen die ...

Klappentext
Margaret Frawley ist mit ihrem Mann Steve auf einem Empfang, als das Unvorstellbare passiert: Zwei Männer dringen in das Haus des Paares ein, schlagen die Kinderfrau nieder und entführen die dreijährigen Zwillingstöchter. Auf einem der Kinderbettchen finden die Eheleute eine Nachricht der Entführer - sie fordern eine wahnwitzig hohe Lösegeldsumme. Während die Polizei hoffnungslos im Dunkeln tappt, setzen die Frawleys alles daran, acht Millionen Dollar zusammenzukratzen, und dank einer großzügigen Spende von Steves Arbeitgeber gelingt ihnen das tatsächlich. Panisch vor Angst wartet Margaret nach der Geldübergabe auf ihre Mädchen, doch dann kehrt nur Kelly zurück, Kathy sei gestorben, lassen die Entführer wissen. Widerstrebend versucht Margaret sich mit den Ereignissen abzufinden, bis Kelly nach zwei Tagen des Schweigens wieder zu sprechen beginnt: "Mami, du musst Kathy auch heimholen."

Einstieg ins Buch
"WARTE MAL, Rob, ich glaube, eine von den Zwillingen hat angefangen zu weinen. Ich ruf dich später zurück." ...

Meine Meinung
Die Frawleys befinden sich auf einem Empfang als ihre dreijähringen Zwillingstöchter Kathy und Kelly entführt werden. Die Entführer erpressen ein Lösegeld. Die Geldübergabe klappt reibungslos, doch nur Kelly kommt heim. In einem Lieferwagen und neben einer Leiche wird sie nach Hause gebracht. Kathy sei gestorben. Einer der Entführer sei durchgedreht und hätte Kathy im Affekt getötet teilen die Entführer mit. Daraufhin mussten sie den Kumpanen auch töten und deshalb lag die Leiche mit im Lieferwagen. Diese Geschichte wird den Frawleys aufgetischt und Margaret versucht sich damit abzufinden. Erst durch Kelly erfahren sie, dass Kathy sehr wohl noch lebt und auch nach Hause möchte. Da die Polizei mit ihren Ermittlungen nur schleppend weiterkommt, entscheiden sich die Frawleys ihre Tochter selbst zu finden und legen sich dafür derbe ins Zeug.

Die Grundidee dieses Buches, nämlich die telepathische Verbindung zwischen Zwillingen während einer Trennungsphase ist sehr interessant und faszinierend. Leider wird das Thema hier von Mary Higgins Clark nur oberflächlich angekratzt. Ich hätte mir mehr Recherche und Tiefgang gewünscht. Nicht so gut fand ich, dass die beiden Mädchen ihrem Alter weit voraus waren. Die Denkweise passte für mich eher zu Kindern ab frühestens 6-9 Jahren.

Die Charaktere sind gut herausgearbeitet. Die Zwillingsmädchen wurden unterschiedlich gestaltet - Kelly ist eher vorlaut und mutig, während Kathy sehr ruhig und ängstlich wirkt. Die Entführer könnten ebenfalls nicht unterschiedlicher sein. Jeder einzelne hatte seinen eigenen verschrobenen Charakter. Dumm, intelligent, logisch, tollpatschig, ruhig,aufbrausend.....alles ist vertreten.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Wie immer bei Mary Higgins Clark ist er sehr direkt und knackig. Die vielen Handlungsstränge bringen Abwechslung in die Story, überforderten mich aber nicht. Die Erzählweisen wechseln oft die Perspektive. So war ich mal mitten unter der Entführerbande und dann wieder Zeuge beim Fortschritt der Ermittlungen der Polizei. Auch aus der Sicht der Eltern konnte ich die Geschichte miterleben. Da die Kapitel teilweise sehr kurz sind, nämlich mitunter nur 2-3 Seiten lang, wird viel von einer Perspektive zur nächsten gesprungen. Das sorgt für eine schöne Dynamik, vor allem weil gleichzeitig die Fakten schonungslos und schnell hintereinander weg präsentiert werden.

Nicht so gut hat mir gefallen, dass es im ersten Teil des Buches keinen richtigen Spannungsaufbau gab. Die Geschichte plätscherte so vor sich hin. Das Ende war für mich leider frühzeitig vorauszusehen und Überraschungsmomente blieben aus. Trotzdem empfand ich das Ende und die Ereignisse recht abgehetzt, fast so als hätte die Autorin noch alles irgendwie unterbringen müssen - aber schnell!

Zitat
Wo werden sie die Mädchen aussetzen, fragte sich Margaret verzweifelt. Vielleicht werden sie ein leer stehendes Haus suchen und sie dort zurücklassen. Sie können schlecht an einen öffentlichen Ort wie eine Bushaltestelle oder einen Bahnhof gehen, ohne dass es auffallen würde. (Seite 128)

Fazit
Alles in allem ist "Weil deine Augen ihn nicht sehen" ein lesenswertes Buch, da die Thematik rund um die Verbindung zwischen Zwillingen recht interessant ist. Als Thriller empfand ich das Buch nicht, eher als guten Krimi. Wer einen spannungsgeladenen Thriller erwartet, sollte die Finger davon lassen. Für mich eine leichte Urlaubslektüre und empfehlenswert.

Veröffentlicht am 12.09.2017

Sehr guter Auftakt als Autor

Der siebte Tod
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Klappentext
MEIN NAME IST JOE. ICH BIN EIN NETTER KERL. ABER MANCHMAL BRINGE ICH FRAUEN UM.

Joe hat sein Leben scheinbar fest im Griff – tagsüber jobbt er als Putzmann bei der Polizei, abends geht er ...

Klappentext
MEIN NAME IST JOE. ICH BIN EIN NETTER KERL. ABER MANCHMAL BRINGE ICH FRAUEN UM.

Joe hat sein Leben scheinbar fest im Griff – tagsüber jobbt er als Putzmann bei der Polizei, abends geht er anderen Tätigkeiten nach. Er denkt daran, seinen Fisch zweimal täglich zu füttern und seine Mutter mindestens einmal pro Woche zu besuchen, obwohl er ihren Kaffee ab und zu mit Rattengift verfeinert. Er stört sich kaum an den Nachrichten über den Schlächter von Christchurch, der – so wird behauptet – sieben Frauen umgebracht hat. Joe weiß, dass der Schlächter nur sechs getötet hat. Er weiß es ganz einfach. Und Joe wird diesen Nachahmer finden; er wird ihn für die eine Tat bestrafen und ihm die anderen sechs Morde anhängen. Ein perfekter Plan, denn er weiß bereits, dass er die Polizisten überlisten kann. Das Einzige, das noch getan werden muss, ist, sich um all die Frauen zu kümmern, die nicht aufhören, ihm im Weg zu stehen. Seine dominante Mutter zum Beispiel. Und Sally, die Kollegin, die in Joe den Ersatz für ihren toten Bruder sieht. Und dann ist da noch die mysteriöse Melissa, die einzige Frau, die Joe jemals verstanden hat, deren Erpressungs- und Folter-Fantasien jedoch keinen Platz in seinen Plänen haben.

Einstieg ins Buch
Ich steuere den Wagen in die Auffahrt. Lehne mich zurück. Versuche mich zu entspannen. ...

Meine Meinung
Joe führt ein Doppelleben. Nachts ist er der geistreiche und rücksichtslose Mörder, tagsüber ist er der etwas begriffsstutzige Putzmann auf dem Polizeirevier. Durch diesen Job kommt er kinderleicht an Informationen über den Ermittlungsstand von den Morden des Schlächters von Christchurch. Er kann genau beobachten wie dicht ihm die Polizei auf den Fersen ist oder wie sich ihre Ermittlungen in die falsche Richtung bewegen. Als er den Besprechungsraum putzt, sieht er zufällig, dass sich ein neues Foto zu den Fotos seiner Opfern gesellt hat. Er kennt diese Frau aber nicht. Diese Frau war nicht SEIN Opfer. Will ihm da etwa jemand etwas unterjubeln? Joe beschließt den richtigen Mörder zu finden und ihm dann auch gleich die anderen sechs Morde anzuhängen. Durch seine unbändige Rachsucht stolpert er dabei von einer Katastrophe in die nächste.

Die Geschichte ist in der Ich-Perspektive, aus der Sicht von Joe, geschrieben. Joe ist ein sehr interessanter Charakter. Er ist total gestört und eigensinnig was seine Weltanschauung angeht, geht aber sehr logisch vor wenn es um die Planung einer Sache geht. Logik ist für ihn überhaupt das Wichtigste und kann er etwas nicht nachvollziehen, dann kann es einfach auch nicht richtig sein. Wenn er ein klares Ziel vor Augen hat, macht er alles um es zu erreichen. Joe ist in der Tat ein sehr komplizierter Mensch. Er hat kein Problem damit Menschen umzubringen und zeigt danach auch keinerlei Reue. Aber als er einer Katze das Genick brechen muss um an die Besitzerin ranzukommen, tut ihm die Katze unendlich leid. Tiere mag er, nur Menschen eben nicht und das macht seinen generellen Umgang mit Menschen sehr schwer. Eine Bindung kann er zu keinem Menschen aufbauen, nicht zu seiner Mutter, die ihn sowieso nur nervt und auch zu keiner anderen Person. Seine Opfer sucht Joe willkürlich aus und tötet sie völlig emotionslos. Meistens plant er einen Mord auch nicht, es passiert einfach so und aus Versehen. Hoppla! Neben den spontanen Tötungen, werde manche Morde allerdings auch von Joe akribisch geplant und umgesetzt.

Besonders gut finde ich, dass Paul Cleave es bei mir geschafft hat, dass ich anfing, Joe irgendwann sympathisch zu finden. Während er so von einer Katastrophe in die nächste lief, tat er mir schon ein bisschen leid und vor allem als er auf sein Opfer Melissa traf und mal alles überhaupt nicht so lief wie er sich das gedacht hatte. Da fing ich mich dann schon an zu fragen, ob Joe das alles bis zum Ende gut überstehen wird und heil aus der Sache rauskommt.

Ebenfalls gefiel mir die Spur Sarkasmus, von der Joe ständig umgeben war. Das hat mich sehr amüsiert. Der trockene und lockere Schreibstil passt hervorragend zum Plot und hat mich quasi durch das Buch getragen. Dass sich das Tempo in dem Thriller sich auch ständig steigert und sich am Ende die Vorfälle nur so überschlagen hat dazu geführt, dass ich das Buch in zwei Tagen durchgelesen hatte.

Das Ende habe ich tatsächlich nicht kommen sehen und es ist ein gut gelöstes und überzeugendes Ende. Die überraschenden Wendungen haben mich fürs Ende allerlei vermuten lassen, aber diese Möglichkeit war nicht dabei.

Zitat
Manchmal denke ich, dass wir in einer wunderbaren Welt leben würden, wenn jeder von uns nur eine Erinnerungsspanne von fünf Sekunden hätte. Ich könnte so viele Menschen umbringen wie ich will. (Seite 65)

Fazit
"Der siebte Tod" ist ein ausgesprochen gutes Erstlingswerk und ein wirklich hervorragender Thriller. Ich kann nur jedem Thriller-Fan empfehlen dieses Buch zu lesen. Leichte Kost ist es wirklich nicht, aber Paul Cleave legt auch keine übertriebene Brutalität an den Tag. Von mir eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 12.09.2017

Tory Brennan ist zurück!

VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis
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Klappentext
Tory und ihre Freunde Shelton, Ben und Hi entdecken einen Geocache, in dem eine wunderschön verzierte Schatulle steckt. In ihr befindet sich ein geheimer Code, den Shelton mithilfe seiner Superkräfte ...

Klappentext
Tory und ihre Freunde Shelton, Ben und Hi entdecken einen Geocache, in dem eine wunderschön verzierte Schatulle steckt. In ihr befindet sich ein geheimer Code, den Shelton mithilfe seiner Superkräfte knackt...
Es ist ein Hinweis von dem mysteriösen Spielleiter, der die Virals herausfordert, die Suche fortzusetzen und einen noch wertvolleren Schatz zu finden. Die Freunde stellen sich der Herausforderung - und finden eine täuschend echte Bombenattrappe und eine mehr als düstere Nachricht des Spielleiters. Denn für ihn beginnt das richtige Spiel erst jetzt - irgendwo da draußen ist eine weitere Bombe versteckt. Und die ist echt. Die Zeit läuft und nur die Virals können das Schlimmste verhindern ...

Einstieg ins Buch
97 Tage zuvor
Eine leichte Brise strich über die Dünen von Turtle Beach und bewegte die Luft. ...

Meine Meinung
Hiram, Shelton, Ben und Tory sind große Fans von Geocaching und haben ihren Spaß daran, Rätsel zu lösen und von einem Ort zum nächsten zu jagen. Doch dieses Mal läuft alles anders: Die vier Freunde finden beim Geocaching eine Schatulle mit einem Code. Dieser Code bedeutet für Shelton überhaupt kein Hindernis und schnell sind alle begeistert auf dem Weg zum nächsten geheimnisvollen Ort. Doch nachdem ihr Hund Coop verletzt wird, jemand auf die Freunde schießt und sie schließlich auch noch eine Leiche finden, steht fest, dass der "Spielmacher" hier sein ganz eigenes Spiel treibt. Um zu verhindern, dass eine Bombe Menschenleben fordert, nehmen Sie den Kampf gegen den mysteriösen Spielmacher auf und müssen am Ende nicht nur sich selbst retten.

Auch im dritten Band der Serie hat Kathy Reichs nichts an ihrem Ideenreichtum und ihrer Qualität eingebüßt. Von der ersten bis zur letzten Seite hat mich das Buch prima unterhalten. Der Spannungsbogen hat sich kontinuierlich durch das ganze Buch gezogen, um sich am Ende in einem tollen Finale zu entladen. Das Ende habe ich bis zum Schluss nicht kommen sehen und es hat mich sehr überrascht.

Die Charaktere hat Katy Reichs sehr schön gestaltet. Vom ersten bis zum dritten Band haben die vier Freunde eine interessante Entwicklung durchgemacht. Nicht nur ihre wölfischen Fähigkeiten, sondern vor allem der Prozess des Erwachsenwerdens haben mich die Charaktere nach und nach ins Herz schließen lassen. Besonders geschickt finde ich von Kathy Reichs, wie sie den Hauptstrang (Der Kampf mit dem Spielmacher) mit den Nebensträngen verbindet, ohne dass es langatmig wird. Ich konnte jede Aktion nachvollziehen weil ich alles als realistisch empfand. Und der gewohnte Cliffhanger am Ende jedes Kapitels hat auch in diesem Band nicht gefehlt.

Besonders gut gefällt mir die Möglichkeit miträtseln zu können. Es gibt verschiedene Abbildungen zu den Rätseln und so wurde ich jedes Mal dazu eingeladen mir ebenfalls den Kopf zu zerbrechen. Und immer wenn "wir" ein Rätsel gelöst hatten, kam der böse Spielmacher um die Ecke und gab "uns" ein Neues. Das und die flüssige Schreibweise haben mich das Buch viel zu schnell durchlesen lassen und am Ende war ich fast ein bisschen traurig, dass ich die vier Jugendlichen allein weiterziehen lassen musste.

Wer mich wirklich genervt hat ist die Freundin von Torys Vater. Sie ist einfach so naiv, ich möchte fast schon dumm sagen. Sie nimmt Tory nicht ernst und ist so weit weg von Torys Leben, dass sie nicht davon mit bekommt. Im Gegensatz dazu möchte sie aber die Erziehung bestimmen. Torys Vater ist Wissenschaftler. Warum dann diese Freundin dazu? Aber vielleicht ist das auch realistisch, mich nervt sie allerdings nur.

Zitat
Druck. Schmerz. Tausend Nadeln piekten in meine Haut, als das Feuer durch meine Adern floss. Ich schwitzte aus jeder Pore. Energiestöße durchzuckten mich und die Haare auf meinen Armen stellten sich auf. Meine Hände zitterten wie Espenlaub. (Seite 99)

Fazit
Dieses Buch beinhaltet alles, was Jugendliche beschäftigt: das erste Verliebt sein, sich anders und ausgegrenzt zu fühlen und die Erwachsenen, die einfach nicht das Richtige erwarten. Und Erwachsene bekommen hier eine interessante Kombination aus Thriller, Abenteuer und Science Fiction. Von mir eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 12.09.2017

Ein Buch, das Hoffnung macht

Bob, der Streuner
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Klappentext
Als James Bowen den verwahrlosten Kater vor seiner Wohnungstür fand, hätte man kaum sagen können, wem von beiden es schlechter ging. James schlug sich als Straßenmusiker durch, er hatte eine ...

Klappentext
Als James Bowen den verwahrlosten Kater vor seiner Wohnungstür fand, hätte man kaum sagen können, wem von beiden es schlechter ging. James schlug sich als Straßenmusiker durch, er hatte eine harte Zeit hinter sich. Aber dem abgemagerten, jämmerlich maunzenden Kater konnte er einfach nicht widerstehen, er nahm ihn auf, pflegte ihn gesund und ließ ihn wieder laufen. Doch Bob war anders als andere Katzen. Er liebte seinen neuen Freund mehr als die Freiheit und blieb. Heute sind sie eine stadtbekannte Attraktion, ihre Freundschaft geht Tausenden zu Herzen …

Einstieg ins Buch
"Das Glück liegt auf der Straße", sagt ein Sprichwort. "Man muss es nur aufheben. Aber die meisten Menschen gehen achtlos daran vorüber." ...

Meine Meinung
James Bowen ist ein drogenabhängiger Straßenmusiker in London. Als er eines Abends nach Hause in seine erste eigene Wohnung kommt, sitzt vor der Tür ein kleiner roter Kater. James besitzt schon immer eine Schwäche für Katzen und da der Kleine so verwahrlost und hungrig aussieht, beschließt James ihn mit rein zu nehmen und ihn aufzupeppeln. James sucht tagelang nach dem Besitzer des Katers, den er mittlerweile Bob getauft hat, jedoch ohne Erfolg. Erst als Bob wieder fit ist, lässt James ihn frei. Doch Bob verschwindet nicht. Im Gegenteil: Er mag seinen neuen Freund so gerne, dass er beschließt zu bleiben. Es beginnt sich eine einzigartige Freundschaft zu entwickeln. Bob begleitet James fortan überall hin. Im Bus oder zu fuß, zum Arzt oder zur Arbeit.

Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive geschrieben, was ich auch sinnvoll finde bei einer Biographie. James erzählt in dem Buch von seiner Vergangenheit. Er zeigt uns Lesern einen Menschen, der am Rand der Gesellschaft lebt und jeden Tag um das Überleben auf Londons Straßen kämpft. Seine Geschichte gab mir einen Einblick in eine Welt, die mir sonst verwehrt geblieben wäre. James berichtet ganz ungeschönt vom Alltag auf der Straße, von Drogen und wie er immer wieder versucht davon weg zu kommen. Er erzählt von Obdachlosigkeit und davon wie es ist, nicht zu wissen, ob man am Ende eines Tages eine Mahlzeit auf dem Tisch hat. Mit Straßenmusik und dem Verkauf der Obdachlosen-Zeitung „Big Issue“ versucht sich James irgendwie über Wasser zu halten. Das gelingt mal besser und mal schlechter.

Wirklich überrascht hat mich, dass unter den Obdachlosen selbst ein großer Neid herrscht. Bis jetzt dachte ich immer, dass es eine gewisse Art der Gemeinschaft unter Obdachlosen gibt. Aber als James dank Bob so langsam zur Touristen-Attraktion wird, trifft er auf Menschen, die ihn aggressiv von der Straße vertreiben wollen und es ihm sehr schwer machen mit seiner üblichen Arbeit Geld zu verdienen.

Gut hat mir gefallen, dass ich Schritt für Schritt die Veränderung gemerkt habe, die James mit der Zeit gemacht hat. Wie er anfängt Verantwortung zu übernehmen, für sich selbst und für andere. Und das alles dank Bob.

Das Buch ist wunderbar einfach geschrieben, sodass es sich fast wie von selbst gelesen hat. Die Kapitel sind nicht sehr lang, aber da ich immer sofort weitergelesen habe, war es für mich eher so, als gäbe es gar keine einzelnen Kapitel. Innerhalb von 2 Tagen war ich mit dem Buch durch und ich denke auch heute noch manchmal über diese berührende Geschichte nach.

Zitat:
In den letzten Minuten, die auch Stunden gewesen sein konnten, hatte ich einen furchtbaren Gedanken verdrängt, der jetzt mit voller Wucht zuschlug: Vielleicht wollte er gar nicht zurück zu mir. Vielleicht hatte er die Schnauze voll von mir und diesem mickrigen Leben, das ich ihm bieten konnte. Vorsichtig näherte ich mich dem Schrank. Ich war auf alles gefasst. Was, wenn er bei meinem Anblick wieder die Flucht ergreifen würde? Mein Herz pochte laut und voller Angst, als ich langsam in die Knie ging. (Seite 115)

Fazit
„Bob, der Streuner“ ist ein Buch über den Mut etwas zu wagen und die Hoffnung, dass es gut ausgehen wird. Es handelt sich um eine Biographie, die zu Herzen geht und obwohl hier keine actiongeladenen Szenen vorhanden sind, fesselt das Buch von Anfang an. Es zeigt eindrucksvoll wie tief Freundschaften sein können und, dass es dabei keine Rolle spielt woher man kommt oder wer bzw. was man ist. Freundschaft kennt keine Grenzen. Ein absolutes Muss für jeden Katzen- und Buchliebhaber! Absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 12.09.2017

Packend bis zum Ende mit emotionalem Finale

Warrior Cats. Geheimnis des Waldes
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Klappentext
Die Treue zum eigenen Clan steht für die Katzen des Waldes an erster Stelle. Doch gilt das wirklich für alle? Der junge Krieger Feuerherz spürt, dass sich Unheil im DonnerClan zusammenbraut: ...

Klappentext
Die Treue zum eigenen Clan steht für die Katzen des Waldes an erster Stelle. Doch gilt das wirklich für alle? Der junge Krieger Feuerherz spürt, dass sich Unheil im DonnerClan zusammenbraut: Einige Katzen verhalten sich äußerst rätselhaft. Er geht der Sache nach und kommt einem gefährlichen Geheimnis auf die Spur. Als der DonnerClan Opfer eines heimtückischen Überfalls wird, ist endgültig klar: Ein falscher Freund hat sich eingeschlichen. Aber wem kann Feuerherz jetzt noch trauen?

Einstieg ins Buch
MIT EISIGER KRALLE hielt die Kälte den Wald gefangen, die Felder und das Moorland. ...

Meine Meinung
Die Blattleere macht allen Clans das Überleben schwer, auch dem DonnerClan. Als es endlich zu tauen beginnt, fließt so viel Wasser aus der Umgebung in den Fluss, dass er über die Ufer tritt. Ganze Gebiete werden überschwemmt und sogar der FlussClan muss aus dem geliebten Revier fliehen. Feuerherz und Graustreif bieten kurzerhand Hilfe an. Das jedoch befürworten im DonnerClan nicht viele und so kommt es wieder zu Spannungen innerhalb des Clans. Als dann auch noch Graustreifs Geheimnis ans Licht kommt, scheint es, als würde der Clan auseinander brechen. Und dann ist da noch der Verdacht, dass Tigerherz als zweiter Anführer des DonnerClans einen Verrat plant. Doch die Anführerin Blaustern glaubt Feuerherz kein Wort und hat keinen Grund an ihrem loyalen Vertreter zu zweifeln.

Dieser Band verbreitet eine sehr düstere Stimmung. Hauptsächlich geht es um Lügen, Intrigen und Verrat innerhalb der Clans. Ich habe förmlich gemerkt, wie die Spannung sich aufbaut und nur darauf wartet sich entladen zu können. Sehr gekonnt lassen die Autoren den Spannungsbogen stetig steigen und vermitteln sehr gut die Gefahr, die hinter all den Machenschaften steht. Es geht um Gier und Macht und wie manche Katzen versuchen ihre Interessen mit allen Mitteln durchzusetzen. Dabei war es interessant zu beobachten, wie die einzelnen Katzen sich entwickeln und reifer werden. Ich finde es toll, Feuerherz bei jedem seiner Schritte begleiten zu können und mit ihm mit zu fiebern, zu trauern oder zusammen mit ihm wütend zu sein.

Generell sind die Charaktere einfach herrlich liebevoll dargestellt und jede Katze entwickelt sich stets weiter. Sie werden erwachsener und lernen mit ihren Ängsten und Zweifeln umzugehen. Sie lernen das Kämpfen und das Überleben in einer Welt, die sich von Tag zu Tag gravierend verändern kann und dann nichts mehr so ist wie es einmal war. Die Autoren arbeiten mit so viel Sorgfalt und Genauigkeit an jeder Katze und in jedem Band. Es macht einfach Spaß, die Welt aus der Sicht der Katzen zu betrachten.

In diesem Band von Warrior Cats passiert sehr viel, aber nicht zu viel. Zu keiner Zeit fand ich die Geschehnisse als zu überladen. "Geheimnis des Waldes" deckt viele Geheimnisse rund um die Clans auf und ist von Anfang an bis zur letzten Seite spannend. Und trotzdem schafften es die Autoren Emotionen bei mir zu wecken. Mittlerweile fühle ich mich so mit den Katzen des DonnerClans verbunden, dass ich am Ende meine Tränen nicht zurückhalten konnte. Das Ende war einfach so überraschend.

Den einzigen Kritikpunkt, den ich vielleicht nennen kann ist, dass ich die ein oder andere Situation als etwas zu sehr in die Länge gezogen empfunden habe, aber das hat den Unterhaltungswert absolut nicht beeinträchtigt. Für mich ist der 3. Band der Serie trotzdem der emotionalste Band, in dem am meisten passiert.

Zitat
Ihre Augen glänzten im Mondlich, als sie die Anführer von SchattenClan und FlussClan ansah. Nachtstern wich ihrem Blick aus, und Streifenstern senkte den Kopf, sein Ausdruck war undurchdringlich. (Seite 30)

Fazit
Ein wundervolles Buch, dass nicht nur für Kinder und Jugendliche geeignet ist. Ich konnte zwischen den Zeilen hervorragend die versteckte Kritik an der heutigen Gesellschaft erkennen. Macht und Geld regieren vielleicht die Welt, aber solange es noch kleine Stimmen gibt, die sich dagegen erheben, wird sich Menschlichkeit immer durchsetzen. Von mir eine absolute Leseempfehlung!