Profilbild von gatita2211

gatita2211

Lesejury Star
offline

gatita2211 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit gatita2211 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2017

Ein neuer Fall für Tempe Brennan!

Lasst Knochen sprechen
0

„Lasst Knochen sprechen“ von Kathy Reichs ist 2001 bei blanvalet (Karl Blessing Verlag GmbH) erschienen und der 3. Band aus der Temperance-Brennan-Serie.

Klappentext
Ein heißer Sommer in Montreal. Emily ...

„Lasst Knochen sprechen“ von Kathy Reichs ist 2001 bei blanvalet (Karl Blessing Verlag GmbH) erschienen und der 3. Band aus der Temperance-Brennan-Serie.

Klappentext
Ein heißer Sommer in Montreal. Emily Anne, schwarze Locken, lange Wimpern und karamellfarbene Haut, ist neun Jahre alt, als sie auf dem Weg zum Ballettunterricht von zwei Kugeln in die Stirn getroffen wird. Als Zufallsopfer in einem Bandenkrieg zweier rivalisierender Motorradgangs wird sie von den Behörden abgestempelt. Doch Tempe Brennan, die eigenwillige forensische Anthropologin, möchte Einzelheiten wissen. Sie schwört lückenlose Aufklärung des Falls. Während sich die Schraube der Gewalt zwischen den beiden Banden, den Heathens und den Vipers, weiter dreht, bekommt Tempe im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun. Sie erahnt zwischen den diversen, schrecklich zugerichteten Toten einen brisanten Zusammenhang und gerät durch ihre hartnäckigen Nachforschungen in immer größere Gefahr. Aber nicht nur sie: Leider hat auch ihr Neffe Kit ein verhängnisvolles Faible für Motorräder ...

Einstieg ins Buch
Ihr Name war Emily Anne. Sie war neun Jahre alt, hatte schwarze Locken, lange Wimpern und eine karamellfarbene Haut. ...

Meine Meinung
Emily Anne Toussaint ist auf dem Weg zum Ballettunterricht und gerät zufällig zwischen die Fronten zweier Motorradbanden, die sich gegenseitig bekriegen. Sie wird von zwei Kugeln in den Kopf getroffen und stirbt. Tempe ist schockiert und schwört der Kleinen die Wahrheit herauszufinden. Nebenbei muss sie noch ein Auge auf ihren Neffen Kit werfen, der bei ihr zu Besuch ist und sich mit den falschen Leuten anfreundet. Am Ende kostet der Fall nicht nur fast Tempes Leben, sondern auch fast das von Kit.

Kathy Reichs hat für dieses Buch wieder sehr gut recherchiert. Sie gibt ihr Wissen über verschiedene Motorradgangs an den Leser weiter und baut damit ihren Roman Stück für Stück auf. Ich habe einiges über die Entstehung und Entwicklung der einzelnen Gangs (z. B. Hells Angels, Bandidos, Vipers, usw.) erfahren, sowie über die riesige Organisation, die hinter den Banden steckt. Für den einen oder anderen, der so gar nichts mit diesem Thema anfangen kann, könnten die detaillierten Ausführungen über die Gangs aber eventuell etwas lang und trocken werden. Vor allem weil es manchmal seitenlang um nichts anderes geht.

In "Lasst Knochen sprechen" sind die Opfer wieder sehr ausführlich und haargenau beschrieben: Die Anordnung der Knochen, der Zustand der Knochen, das vorhandene Gewebe und die Gerüche dazu. Dass Kathy Reichs vom Fach ist, wird in diesem Buch deutlich, denn die Beschreibungen der Opfer und auch der forensischen Vorgänge sind von ihr sehr bildlich dargestellt. Gerade wenn Tatorte beschrieben werden fühle ich mich immer direkt anwesend, weil alles so hervorragend bildlich dargestellt wird.

Etwa in der Mitte des Buches wurde es auch für mich etwas zäh und ich habe das Buch erstmal ein paar Tage aus der Hand gelegt. Der Mittelteil ist wirklich nicht spannend und ich hatte das Gefühl, dass es gar nicht vorwärts ging. Vor allem lag das an den Besprechungen, an denen ich wohl oder übel "teilnehmen" musste. In diesen Besprechungen gab es ausschließlich Informationen über Gangs und Rangordnungen der Motorradclubs und ich wurde etwas erschlagen damit. Sehr langwierig und trocken wurde erklärt, welcher Club wie entstanden ist und welcher Club mit welchem rivalisiert. Es ist wie wenn man in einer großen Runde sitzt und man einfach irgendwann nicht mehr zuhören kann. Im letzten Drittel wurde das Buch wieder sehr spannend und ein Ereignis jagte das nächste. Ich konnte gar nicht schnell genug die Seiten umblättern um zu sehen wie es weiter geht.

Gut gefallen hat mir, dass Kathy Reichs auch hier wieder aus der Sicht von Tempe geschrieben hat und ich mich dadurch gut in sie hineinversetzen konnte. Auch, dass ich ihren Neffen Kit etwas besser kennen lernen konnte fand ich sehr erfreulich. Je mehr ich über Tempe und ihre Familie erfahre, desto vertrauter wird sie mir. Generell sind die Hauptcharaktere sehr gut und stark ausgearbeitet, während Kathy Reichs die Charaktere am Rand eher oberflächlich behandelt. Das allerdings finde ich sehr gut, denn so füllt sie ihre Seiten nicht mit unnötigen Informationen.

Zitat
Ich habe schon viele von Informanten geführte Expeditionen mitgemacht, und in den meisten Fällen war es reine Zeitverschwendung; Tipps aus dem Gefängnis sind notorisch unzuverlässig, entweder weil der Informant lügt, oder einfach, weil sein Gedächtnis ihn im Stich gelassen hat. (Seite 62)

Fazit
"Lasst Knochen sprechen" ist sicherlich eher ein schwächerer Roman aus der Temperance Brennan Serie. Wirklich spannend und rasant wird der Roman erst im letzten Drittel und die forensische Arbeit bleibt ein bisschen auf der Strecke. Von mir eine solide Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 21.09.2017

Gute Unterhaltung

Die Stunde des Todes
0

Klappentext
Was hat Charlie bloß getan? Nur die Toten wissen es genau. "Sie suchen mich heim, wenn ich schlafe. Ihre bleichen Gesichter starren mich an, ihre sanfte Stimmen beschwören mich: Wach auf, wach ...

Klappentext
Was hat Charlie bloß getan? Nur die Toten wissen es genau. "Sie suchen mich heim, wenn ich schlafe. Ihre bleichen Gesichter starren mich an, ihre sanfte Stimmen beschwören mich: Wach auf, wach auf. Sie kommen, um mich an die Nacht zu erinnern, daran, was ich getan habe." Aber Charlie weiß nicht, was er getan hat. Er ist mit Blut bedeckt, hat eine Schwellung auf der Stirn, und in den Nachrichten wird berichtet, dass die beiden jungen Frauen, mit denen er die letzte Nacht verbracht hat, brutal ermordet wurden. Charlie glaubt, dass Cyris der Mörder ist, doch die Polizei bezweifelt, dass Cyris überhaupt existiert. Verzweifelt versucht Charlie seine Unschuld zu beweisen, aber Tatsache ist, dass er sich selbst auch nicht vollends sicher ist, ob Cyris wirklich existiert. Da ihm auch seine Exfrau Jo nicht glaubt und die Polizei rufen will, kidnappt er sie kurzentschlossen. Und nun ist Charlie auf der Flucht mit einer gefesselten und geknebelten Jo im Kofferraum seines Wagens. Er muss Cyris finden und ihn des Mordes überführen, doch die Stunde des Todes rückt immer näher.

Einstieg ins Buch
Sie suchen mich heim, wenn ich schlafe. Ihre bleichen Gesichter starren mich an, ihre sanften Stimmen beschwören mich: Wach auf, wach auf. ...

Meine Meinung
Charlie führt ein ganz normales Leben als Lehrer, doch dann ändert sich für ihn alles. Er ist zur falschen Zeit am falschen Ort und gerät in eine schwierige Situation. Er geht mit den beiden jungen Frauen Kathy und Luciana aus und verhindert, dass sie ermordet werden. Im Kampf mit dem Mörder verletzt er diesen mit einem Messer und wird selbst ebenfalls verletzt. Die beiden Frauen sterben später trotzdem. Charlie weiß, dass er am Tatort Spuren hinterlassen hat und vertraut nicht darauf, dass die Polizei ihm glaubt. Er macht sich selbst daran den Mörder zu finden und erhofft sich Hilfe bei seiner Exfrau Jo. Doch die erklärt ihn für völlig verrückt und will die Polizei rufen. Charlie kidnappt sie kurzerhand und nimmt sie mit auf Mörderjagd. Dieser Weg ist nicht leicht für ihn, denn er ist sich zwar ziemlich sicher, dass Cyris der Mörder ist, aber dennoch bleibt ein kleiner Zweifel daran, dass Cyris wirklich existiert. Für Detective Landry ist die Sache klar: Charlie ist der Mörder. Also verfolgt Landry Charlie, während Charlie und Jo Cyris verfolgen bis am Ende alle aufeinander treffen.

Paul Cleave hat sich mit "Die Stunde des Todes" einen verwirrenden Thriller ausgedacht. Die vielen Rückblenden sollen die aktuelle Situation von Charlie erklären, aber für mich blieb trotzdem immer ein kleines Fragezeichen in der Luft. Um die Verwirrung etwas zu entzerren, hat Paul Cleave hier nur mit 6 Personen gearbeitet: Die beiden Opfer Kathy und Luciana, Detective Landry, Charlie und Jo und natürlich Cyris. Das hat die Sache etwas einfacher gemacht.

Die geschilderten Situationen, vor allem die Kämpfe sind sehr brutal und detailliert beschrieben. Das ist ganz anders als im ersten Buch von Paul Cleave, in dem die Fantasie sich frei entfalten konnte. Unrealistisch war für mich, dass die Personen trotz arger Verletzungen wie beispielsweise Kieferbrüche und stark beschädigte Schädel immer noch absolut kampfbereit waren und über sich hinausgewachsen sind. Auch Schwimmen in einem reißenden Fluss war kein Problem. Stichwunden wurden einfach mit Panzerband verklebt. Dass die Personen wie ein Stehauf-Männchen weitermachten fand ich nach einiger Zeit etwas ermüdend, weil ich immer dachte "So jetzt muss aber mal was endgültiges passieren...."und dann ging es doch mit dem Kämpfen weiter.

Gut fand ich wieder die Spur von Sarkasmus, die typisch für Paul Cleave und seine Protagonisten ist. Leider wurde ich dieses Mal nicht so richtig warm mit der Hauptperson und konnte keine emotionale Bindung zu irgendeiner Person aufbauen. Es gab von meiner Seite aus keine Wut und kein Mitleid, keine Freude und auch keine Erleichterung. Das finde ich ein bisschen schade. Vielleicht lag es daran, dass ich die Charaktere insgesamt als zu oberflächlich empfand oder mich einfach nicht auf das Buch einlassen konnte. Teilweise war das Buch etwas langatmig und eine richtige Spannung kam leider nur auf den letzten paar Seiten auf.

Zitat
Ich weiß, dass er recht hat. Ich weiß, dass er Erfahrung darin hat, Leuten, die sich der Verhaftung zu widersetzen, die Seele aus dem Leib zu prügeln. Ich versuche, das Ganze positiv zu betrachten. (Seite 120)

Fazit
Vordergründig geht es nicht um trockene Ermittlungsarbeit, sondern eher um Personen, die einfach zur falschen Zeit am falschen Ort sind und dadurch in lebensgefährliche Situationen kommen. Insgesamt ist "Die Stunde des Todes" ein lesenswertes Buch, aber kein Top- Thriller. Nicht vergleichbar mit dem ersten Buch von Paul Cleave "Der siebte Tod" und auf jeden Fall schwächer als dieses. Für alle, die die Erwartungshaltung für dieses Buch etwas runterschrauben können, ist dieser Thriller sicherlich eine unterhaltsame Lektüre. Von mir bekommt das Buch eine solide Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 14.09.2017

Unterhaltsamer Krimi mit guter Grundidee

Weil deine Augen ihn nicht sehen
0

Klappentext
Margaret Frawley ist mit ihrem Mann Steve auf einem Empfang, als das Unvorstellbare passiert: Zwei Männer dringen in das Haus des Paares ein, schlagen die Kinderfrau nieder und entführen die ...

Klappentext
Margaret Frawley ist mit ihrem Mann Steve auf einem Empfang, als das Unvorstellbare passiert: Zwei Männer dringen in das Haus des Paares ein, schlagen die Kinderfrau nieder und entführen die dreijährigen Zwillingstöchter. Auf einem der Kinderbettchen finden die Eheleute eine Nachricht der Entführer - sie fordern eine wahnwitzig hohe Lösegeldsumme. Während die Polizei hoffnungslos im Dunkeln tappt, setzen die Frawleys alles daran, acht Millionen Dollar zusammenzukratzen, und dank einer großzügigen Spende von Steves Arbeitgeber gelingt ihnen das tatsächlich. Panisch vor Angst wartet Margaret nach der Geldübergabe auf ihre Mädchen, doch dann kehrt nur Kelly zurück, Kathy sei gestorben, lassen die Entführer wissen. Widerstrebend versucht Margaret sich mit den Ereignissen abzufinden, bis Kelly nach zwei Tagen des Schweigens wieder zu sprechen beginnt: "Mami, du musst Kathy auch heimholen."

Einstieg ins Buch
"WARTE MAL, Rob, ich glaube, eine von den Zwillingen hat angefangen zu weinen. Ich ruf dich später zurück." ...

Meine Meinung
Die Frawleys befinden sich auf einem Empfang als ihre dreijähringen Zwillingstöchter Kathy und Kelly entführt werden. Die Entführer erpressen ein Lösegeld. Die Geldübergabe klappt reibungslos, doch nur Kelly kommt heim. In einem Lieferwagen und neben einer Leiche wird sie nach Hause gebracht. Kathy sei gestorben. Einer der Entführer sei durchgedreht und hätte Kathy im Affekt getötet teilen die Entführer mit. Daraufhin mussten sie den Kumpanen auch töten und deshalb lag die Leiche mit im Lieferwagen. Diese Geschichte wird den Frawleys aufgetischt und Margaret versucht sich damit abzufinden. Erst durch Kelly erfahren sie, dass Kathy sehr wohl noch lebt und auch nach Hause möchte. Da die Polizei mit ihren Ermittlungen nur schleppend weiterkommt, entscheiden sich die Frawleys ihre Tochter selbst zu finden und legen sich dafür derbe ins Zeug.

Die Grundidee dieses Buches, nämlich die telepathische Verbindung zwischen Zwillingen während einer Trennungsphase ist sehr interessant und faszinierend. Leider wird das Thema hier von Mary Higgins Clark nur oberflächlich angekratzt. Ich hätte mir mehr Recherche und Tiefgang gewünscht. Nicht so gut fand ich, dass die beiden Mädchen ihrem Alter weit voraus waren. Die Denkweise passte für mich eher zu Kindern ab frühestens 6-9 Jahren.

Die Charaktere sind gut herausgearbeitet. Die Zwillingsmädchen wurden unterschiedlich gestaltet - Kelly ist eher vorlaut und mutig, während Kathy sehr ruhig und ängstlich wirkt. Die Entführer könnten ebenfalls nicht unterschiedlicher sein. Jeder einzelne hatte seinen eigenen verschrobenen Charakter. Dumm, intelligent, logisch, tollpatschig, ruhig,aufbrausend.....alles ist vertreten.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Wie immer bei Mary Higgins Clark ist er sehr direkt und knackig. Die vielen Handlungsstränge bringen Abwechslung in die Story, überforderten mich aber nicht. Die Erzählweisen wechseln oft die Perspektive. So war ich mal mitten unter der Entführerbande und dann wieder Zeuge beim Fortschritt der Ermittlungen der Polizei. Auch aus der Sicht der Eltern konnte ich die Geschichte miterleben. Da die Kapitel teilweise sehr kurz sind, nämlich mitunter nur 2-3 Seiten lang, wird viel von einer Perspektive zur nächsten gesprungen. Das sorgt für eine schöne Dynamik, vor allem weil gleichzeitig die Fakten schonungslos und schnell hintereinander weg präsentiert werden.

Nicht so gut hat mir gefallen, dass es im ersten Teil des Buches keinen richtigen Spannungsaufbau gab. Die Geschichte plätscherte so vor sich hin. Das Ende war für mich leider frühzeitig vorauszusehen und Überraschungsmomente blieben aus. Trotzdem empfand ich das Ende und die Ereignisse recht abgehetzt, fast so als hätte die Autorin noch alles irgendwie unterbringen müssen - aber schnell!

Zitat
Wo werden sie die Mädchen aussetzen, fragte sich Margaret verzweifelt. Vielleicht werden sie ein leer stehendes Haus suchen und sie dort zurücklassen. Sie können schlecht an einen öffentlichen Ort wie eine Bushaltestelle oder einen Bahnhof gehen, ohne dass es auffallen würde. (Seite 128)

Fazit
Alles in allem ist "Weil deine Augen ihn nicht sehen" ein lesenswertes Buch, da die Thematik rund um die Verbindung zwischen Zwillingen recht interessant ist. Als Thriller empfand ich das Buch nicht, eher als guten Krimi. Wer einen spannungsgeladenen Thriller erwartet, sollte die Finger davon lassen. Für mich eine leichte Urlaubslektüre und empfehlenswert.

Veröffentlicht am 12.09.2017

Eher Krimi als Thriller, aber lesenswert

Sieh dich nicht um
0

Klappentext
Lacey Farrell hat es geschafft – sie gehört zu den erfolgreichsten Immobilienmaklerinnen New Yorks. Dann aber nimmt ihr Leben eine dramatische Wende: Sie wird Zeugin eines Mordes. Als sie ihre ...

Klappentext
Lacey Farrell hat es geschafft – sie gehört zu den erfolgreichsten Immobilienmaklerinnen New Yorks. Dann aber nimmt ihr Leben eine dramatische Wende: Sie wird Zeugin eines Mordes. Als sie ihre Klientin Isabelle Waring in deren Wohnung aufsuchen will, sieht sie den Mörder flüchten. Im Sterben bittet Isabelle Lacey, das Tagebuch ihrer Tochter zu lesen, in dem sie offensichtlich Hinweise auf deren Tod, angeblich ein Unfall gefunden hat. Musste Isabelle sterben, weil sie nicht an den Unfall glaubte und hartnäckig nach dem Mörder ihrer Tochter suchte?
Als Zeugin des Mordes gerät Lacey selbst in tödliche Gefahr. Nachdem in ihre Wohnung eingebrochen und auf sie geschossen wurde, bringt die Polizei sie in einem Zeugenschutzprogramm unter. Mit dem neuen Namen Alice Carroll und neuer Identität soll sie in Minneapolis abwarten, bis der Täter gefaßt ist. Doch auch dort scheint sie nicht sicher zu sein …

Einstieg ins Buch
Später versuchte Lacey sich mit dem Gedanken zu trösten, daß sie zusammen mit Isabelle getötet worden wäre, wenn sie nur wenige Sekunden früher gekommen wäre. ...

Meine Meinung
Lacey Farrell führt ein zufriedenes und glückliches Leben als Immobilienmaklerin in New York. Als sie ihre Klientin Isabelle Waring noch einmal kurz aufsuchen will um ein paar Dinge bezüglich der Wohnung ihrer toten Tochter zu besprechen, wird sie Zeuge eines Mordes. Isabelle Waring wird in ihrem Schlafzimmer erschossen und der Mörder flieht aus dem Haus, gesehen und erkannt von Lacey. Kurz bevor Isabelle stirbt, vertraut sie Lacey das Tagebuch ihrer Tochter an. In dem Tagebuch sollen angeblich Hinweise darauf sein, dass der Tod von Isabelles Tochter kein Unfall war. Lacey nimmt das Tagebuch an sich, kopiert es für sich und übergibt es dann der Polizei.

Der Mörder weiß, dass Lacey ihn erkannt hat und macht sich daran sie unschädlich zu machen. Nachdem ein Mordanschlag auf Lacey missglückt, entscheidet die Polizei Lacey in einem Zeugenschutzprogramm unterzubringen. Lacey Farrell wird zu Alice Carroll und zieht in ein kleines Dorf in Minneapolis. Sie führt fortan ein zurückgezogenes Leben und die einzige Verbindung zu ihrem alten Leben ist das Telefonat mit ihrer Mutter, das sie jede Woche einmal führen darf.

Mary Higgins Clark hat in diesem Roman alles untergebracht, was in einem guten Thriller vorhanden sein sollte. Es gibt eine Menge Action und Verfolgungsjagden. Die Spannung ist solide, auch wenn man sich nicht unbedingt dabei die Fingernägel abkaut. Eine kleine Romanze rundet die Geschichte ab. Der Schreibstil war für mich jederzeit verständlich und flüssig und auch die Kapitel haben eine angenehme Länge. So konnte ich immer mal zwischendurch ein paar Kapitel lesen und jederzeit einen Break machen.

Was mir nicht nicht so gut gefallen hat sind die ganzen unglaublichen Zufälle und ein paar ziemlich naive Handlungen von Lacey und ihrer Mutter. Es war mir einfach zu tölpelhaft, dass Lacey ihrer Mutter doch ihren Aufenthaltsort verraten hat, weil diese am Telefon so furchtbar traurig war. Und es war dumm von der Mutter eine Tageszeitung aus der Region, in der Lacey untergebracht ist zu kaufen und den halben Tag mit sich rumzutragen. Der Mörder hatte hier also ein sehr leichtes Spiel. Letztendlich hat Lacey auch keine Geduld mehr darauf zu warten, dass die Polizei ihren Job macht und fährt wieder zurück nach New York. Wenn jemand wirklich um sein Leben bangt, begibt er sich nicht so leicht in Gefahr, aber Lacey springt einfach mitten rein.

Gut gefallen hat mir, dass bis zum Ende tatsächlich nicht zu erkennen war, wer denn jetzt letztendlich die Fäden in der Hand hatte und den Mord in Auftrag gegeben hat. Mary Higgins Clark hat geschickt immer kleine Andeutungen in jede Richtung gemacht, sodass es fast jeder hätte sein können. Der Handlung konnte ich jederzeit einwandfrei folgen. Es gab keine verwirrenden Handlungsstränge, der Plot folgte einer klaren Linie.

Zitat
Ganz gleich, wo sie sich jetzt befand, sie würde inzwischen begriffen haben, daß dieses Tagebuch einen Mord wert war und daß es wichtige Informationen enthielt. Isabelle hatte der Farrell alles mögliche erzählt. Der Himmel wußte, was sie ihr anvertraut hatte. (Seite 73)

Fazit
"Sieh dich nicht um" ist ein Roman, der sich sehr gut lesen lässt. Als leichte Urlaubslektüre absolut empfehlenswert, aber nicht für jeden Thriller-Fan annehmbar. Denn wer hier knallharte Spannung und brutale Morde erwartet, der ist hier falsch. Da dass Buch aber trotzdem einen recht guten Unterhaltungswert bietet, gibt es von mir eine solide Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 12.09.2017

Amüsante Ansichten zur heutigen Gesellschaft

Generation Doof
0

Klappentext
Niklas glaubt, der Dreisatz wäre eine olympische Disziplin. Latoya kennt drei skandinavische Länder: Schweden, Holland und Nordpol. Und Tamara-Michelle hält den Bundestag für einen Feiertag.
Einzelfälle? ...

Klappentext
Niklas glaubt, der Dreisatz wäre eine olympische Disziplin. Latoya kennt drei skandinavische Länder: Schweden, Holland und Nordpol. Und Tamara-Michelle hält den Bundestag für einen Feiertag.
Einzelfälle? Mitnichten. Eine ganze Generation scheint zu verblöden. Der Staatsanwalt von nebenan erzieht seine Kinder mit der Spielekonsole. Germanistikstudenten sind der deutschen Sprache nicht mehr mächtig. Eine Karriere als Popstar erscheint dem Bäckerlehrling verlockender als eine solide Ausbildung.
Wie dumm ist diese Generation wirklich? Anne Weiss und Stefan Bonner müssen es wissen. Denn sie gehören dazu.

Einstieg ins Buch
Im Berliner Europapark lief eigentlich alles nach Plan. Wie jedes Jahr im Januar hatte sich die Schickeria zur Kür der Miss Germany versammelt. ...

Meine Meinung
"Generation doof" ist ein Buch, dass viele alltägliche Situationen erzählt, die ich selbst schon mehrfach erlebt habe. Es geht nicht darum eine bestimmte Generation als dumm darzustellen. Dieses Buch zeigt eher, mit einen kritischen Blick auf die heutige Spaß-Gesellschaft, wie sich beispielsweise der Medienkonsum in den letzten Jahren verändert hat und wie viele von uns damit umgehen. Dass das Smartphone bei den meisten Menschen die komplette Organisation des Lebens ist und die Welt untergeht wenn wir es mal eine Woche nicht nutzen können, zeigt schon, wie sehr wir uns mittlerweile auf Technologien verlassen. Fragen in einem Buch nachschlagen? Wofür gibt es denn Google? Auch die Art unserer Beziehungen zueinander hat sich im Laufe der Zeit verändert. Vielen Menschen fehlt es an Respekt anderen gegenüber. Und das in allen Sparten: Freundschaft, Liebe oder Familie. Überall hat sich der Umgang miteinander verändert.

Die Autoren befassen sich darüber hinaus mit Themen wie dem Bildungssystem und Berufsauffassungen. Hier musste ich oft schmunzeln, da der Berufswunsch "Superstar" mir gegenüber auch schon geäußert wurde. Auch Themen wie Verantwortungsbewusstsein und die guten alten Manieren werden hier genau unter die Lupe genommen. Mein Lieblingsthema Allgemeinbildung kommt ebenfalls nicht zu kurz. Ich kann mich immer hervorragend über die spontanen Antworten der vermeintlich "dummen" Menschen amüsieren.

Für mich war es in verschiedenen Passagen recht interessant festzustellen, dass auch ich in bestimmten Situationen irgendwie zur Generation Doof gehöre. Ich erkenne mich also teilweise in diesem Buch wieder. Das regt zum Nachdenken an und ich glaube, genau das wollen die Autoren auch damit erreichen. Stefan Bonner und Anne Weiss zählen sich selbst ebenfalls zur Generation Doof und nehmen sich selbst mit auf die Schippe. Das macht das Ganze sehr authentisch.

Der Schreibstil ist locker und amüsant. Die integrierten Selbsttests laden immer wieder zur Selbstreflektion ein. Gut gefallen haben mir die kurzen Anekdoten, die die Autoren selbst erlebt haben. Das lockert das Buch wunderbar auf und oft genug habe ich selbst die Augen verdreht, weil mir Situationen sehr bekannt vorkamen. Die einzelnen Kapitel haben eine angenehme Länge und die ironischen Überschriften machen neugierig, welcher Bereich der Gesellschaft als nächstes aufs Korn genommen wird. Trotzdem bleibt es eben doch ein Sachbuch und ist nicht zu vergleichen mit der spannenden Literatur, die ich sonst lese. In eins durch konnte ich das Buch nicht lesen, weil es mich nicht so gefesselt hat wie ein Thriller. Ich musste mich eher "durcharbeiten" und habe immer mal wieder zwischendurch ein oder zwei Kapitel gelesen.

Zitat
Natürlich ist Dummheit nicht grundsätzlich verwerflich. Sie ist eine uralte Erfindung und gehört zum menschlichen Dasein einfach dazu. Mann muss hierbei zwischen situationsbezogener und genereller Dummheit unterscheiden, denn selbst ein kluger Mensch verhält sich bisweilen dumm. (Seite 10)

Fazit
Dieses Buch ist keine durchgängige Geschichte, eher eine Erzählung von verschiedenen Alltags-Situationen. Viele Situationen sind tatsächlich recht amüsant, manchmal konnte ich einfach nur mit den Augen rollen. Alles ist interessant und witzig geschrieben, deshalb bekommt es von mir eine solide Leseempfehlung. Für alle, die einfach gerne ein paar Seiten zwischendurch zum Schmunzeln lesen möchten und sich selbst nicht so ernst nehmen, ist dieses Buch genau das Richtige.