Cover-Bild Sieh dich nicht um
6,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 29.11.2012
  • ISBN: 9783641100650
Mary Higgins Clark

Sieh dich nicht um

Thriller
Lacey Farrell ist eine erfolgreiche junge Immobilienmaklerin, deren Leben sich schlagartig ändert, als sie zur unfreiwilligen Zeugin eines Mordes wird. Warum musste Isabelle Waring sterben? Und was hat es mit dem rätselhaften Tagebuch ihrer Tochter Heather auf sich? Lacey ahnt nicht, in welche Gefahr sie sich begibt, denn der Mörder setzt sich jetzt auf ihre Spuren. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2021

Zur falschen Zeit am falschen Ort

0

Ende Januar des letzten Jahres ist sie in Florida verstorben, die zu Recht so genannte 'Queen of Suspense', Mary Higgins Clark, gebürtige New Yorkerin mit irischen Wurzeln, auf die sie ihr Talent als Schriftstellerin ...

Ende Januar des letzten Jahres ist sie in Florida verstorben, die zu Recht so genannte 'Queen of Suspense', Mary Higgins Clark, gebürtige New Yorkerin mit irischen Wurzeln, auf die sie ihr Talent als Schriftstellerin gerne zurückgeführt hat ('The Irish are born story tellers'). 56 Bücher hat sie hinterlassen, die allermeisten von ihnen fein ausgetüftelte Psychothriller, alle von ihnen Bestseller. Grund genug für mich, ihre Romane, die mich in den 45 Jahren ihres Schaffens begleitet haben, noch einmal zu lesen. Und tatsächlich haben sie nach all den Jahren keine Patina angesetzt, sind spannend wie beim Erstlesen, immer unter Beachtung des jeweiligen Jahres ihrer Entstehung, als, und das gilt für gut die Hälfte ihrer Krimis, noch nicht absehbar war, welchen Fortschritt die Technik machen würde, die wir heute als so selbstverständlich betrachten, dass gerade die jüngeren Leser sich kaum eine Zeit ohne Smartphone und Internet vorstellen können, und somit Mary Higgins Clarks Thriller aus den beiden letzten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts vielfach als hoffnungslos altmodisch, mühsam konstruiert und nicht rasant und grausam-blutig genug einstufen. Nun, Gewaltszenen sucht man bei der New Yorkerin vergebens, was auch für mehr oder minder ausufernde Sex-Szenen gilt und für unfeine Ausdrücke, derer sich so mancher zeitgenössische Autor mit Wonne, so scheint es, bedient. Diesem Zeitgeist hat sich Mary Higgins Clark niemals unterworfen, ist bis zum Schluss sich selbst treu geblieben, hat weiterhin ihre eleganten Thriller geschrieben - dabei jeder neuen Entwicklung, auch und vor allem der technischen, gegenüber außerordentlich aufgeschlossen, ihnen gerade in ihren Romanen, die im neuen Jahrtausend erschienen, viel Raum gebend -, mit viel Liebe für Details, mit geschickter Zeichnung ihrer Charaktere, die ihr mit nur wenigen Strichen aufs Vortrefflichste gelangen und mit stets genial ersonnenen Handlungen, deren Hintergrundfakten aufs Sorgfältigste recherchiert waren. Die Autorin überließ eben nichts dem Zufall!
In 'Sieh dich nicht um' (englischer Originaltitel: 'Pretend you don't see her') findet man alle Zutaten des Erfolgsrezepts der Amerikanerin – und in der Tat handelt es sich hier um einen ihrer besten Thriller, einem wahren 'Page Turner', der so spannend ist, dass man ihn kaum aus der Hand legen mag. Den Originaltitel hat sie, das sei am Rande erwähnt und ist eine Eigentümlichkeit von ihr, die auch auf einige andere ihrer Bücher zutrifft, einem Liedtitel entliehen, der ihr im Übrigen auch die grundsätzliche Idee für den hier zu besprechenden Roman gegeben hat, wie sie in ihrem, dem Thriller vorausgestellten, Dankeswort selbst schreibt.
Was nämlich geschieht mit jemandem, in vorliegender Geschichte der New Yorker Immobilienmaklerin Lacey Farrell, die Zeugin des Mordes an ihrer Klientin Isabelle Waring geworden ist und als einzige den Mörder identifizieren kann, und der ihr, eiskalter und völlig gewissenloser Killer, der er ist, erbarmungslos nach dem Leben trachtet? Nun, man steckt Lacey in das staatliche Zeugenschutzprogramm, gibt ihr eine neue Identität, verlangt von ihr, dass sie die alte abstreift, so also, als würde sie nicht mehr existieren, und transferiert sie an einen Ort, der nur der Bundespolizei bekannt ist, und setzt natürlich strikt voraus, dass sie sich, zu ihrer eigenen Sicherheit, an die strengen Vorgaben hält, durch die gewährleistet werden soll, dass der Killer sie nicht etwa doch aufspürt.
Die Situation, in die die Protagonistin mit engen Familienbanden da ohne eigenes Zutun und eben nur, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort war, geraten ist, ist für sie, was nachvollziehbar ist, kaum zu ertragen. Zudem lässt sie der Mord an Isabelle Waring nicht ruhen, die ihr, bereits sterbend, das Tagebuch ihrer bei einem Autounfall ums Leben gekommenen Tochter Heather anvertraut hatte, um es deren Vater, Isabelles Ex-Mann Jimmy Landi, und nur ihm, auszuhändigen. Zu Recht vermutet Lacey, dass darin Beweise dafür zu finden sind, dass Heathers vermeintlicher Unfalltod ein Mord war, wie Isabelle von Anfang an vermutet hatte.
Besagtes Tagebuch und sein seltsames Schicksal sind Dreh- und Angelpunkt der atemberaubend spannenden Geschichte, deren Ausgang überraschen dürfte, auch wegen der vielen Fußangeln, die die Autorin legt, und der geschickt eingestreuten Hinweise, die mal auf den einen, mal auf den anderen der zahlreichen Mitspieler des Thrillers zu deuten scheinen – als den Drahtzieher hinter den Morden. Denn der bösartige und gerissene Killer, ein wahres Raubtier, ist, das weiß man längst, nur ein willfähriges Instrument jenes großen Unbekannten, der alles zu verlieren hat, wenn die wahren Umstände von Heathers Tod ans Tageslicht kommen...
Hauptkritikpunkt vieler Rezensionen ist die Protagonistin selber, eine eigentlich kluge und sympathische junge Frau, deren Eigensinn und ja, auch Selbstherrlichkeit und Widerwille, mit den ermittelnden Institutionen zu kollaborieren, sie zu unklugen Handlungen hinreißen und mehr als nur einmal in akute Lebensgefahr bringen. Es stimmt, man kann sich schon ärgern über Lacey Farrell! Versetzt man sich aber in ihre Lage, überwiegt doch das Mitgefühl, in jedem Falle aber das Verständnis für ihre Handlungsweise. Und gerade weil die junge Frau, der es ganz sicher nicht an Mut mangelt, so imperfekt geschildert ist, voller Zweifel und Schwächen, ist sie glaubwürdig, wirkt im wahrsten Sinne des Wortes authentisch. Und wer von uns Leserinnen – denn die überwiegende Mehrheit derjenigen, die Mary Higgins Clarks Thriller mögen, sind nun einmal weiblich – könnte behaupten, in einer Ausnahmesituation durchgehend überlegen und überlegt zu handeln und stets das Richtige zu tun? Bleibt zu hoffen, dass wir das nie unter Beweis stellen müssen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sieh dich nicht um

0

Mary Higgens Clark hat eine unheimlich tolle Art zu schreiben. Sie schafft es die Spannung in dem gesamten Buch zu halten, so das es einem nie langweilig wird. Ganz im Gegenteil man kann das Buch kaum ...

Mary Higgens Clark hat eine unheimlich tolle Art zu schreiben. Sie schafft es die Spannung in dem gesamten Buch zu halten, so das es einem nie langweilig wird. Ganz im Gegenteil man kann das Buch kaum aus der Hand legen, da man wissen möchte wie es weiter geht. Zudem schafft sie eine angenehme Atmosphäre in die man sich ganz schnell hineinfüllt. Die Charaktere sind so gut beschrieben, dass man sie sich gut vorstellen kann. Zudem fühlt man automatisch mit den Hauptpersonen mit und leidet auch dann wenn sie leiden.

In diesem Buch geht es um Lacey Farrell die als Imobilienmaklerin arbeitet. Im zuge ihrer Arbeit beobachtet sie einen Mord und wird zur Hauptbelastungszeugin. Da sie den Mörder gesehen hat und vor ihm nicht mehr sicher ist wird sie ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Doch der Mord an Isabelle Waring lässt sie nicht los. Denn diese hat Lacy noch im Sterben auf einen Hinweis zum angeblichen Unfalltod ihrer Tochter gebracht. Warum musste aber jetzt Isabelle sterben? Was steht in dem Tagebuch von Isabelles toter Tochter so wichtiges das es einen Mord braucht?

Mein Fazit ein Buch was man lesen sollte wenn man auf der suche nach Spannung bis zu letzt ist.

Veröffentlicht am 12.09.2017

Eher Krimi als Thriller, aber lesenswert

0

Klappentext
Lacey Farrell hat es geschafft – sie gehört zu den erfolgreichsten Immobilienmaklerinnen New Yorks. Dann aber nimmt ihr Leben eine dramatische Wende: Sie wird Zeugin eines Mordes. Als sie ihre ...

Klappentext
Lacey Farrell hat es geschafft – sie gehört zu den erfolgreichsten Immobilienmaklerinnen New Yorks. Dann aber nimmt ihr Leben eine dramatische Wende: Sie wird Zeugin eines Mordes. Als sie ihre Klientin Isabelle Waring in deren Wohnung aufsuchen will, sieht sie den Mörder flüchten. Im Sterben bittet Isabelle Lacey, das Tagebuch ihrer Tochter zu lesen, in dem sie offensichtlich Hinweise auf deren Tod, angeblich ein Unfall gefunden hat. Musste Isabelle sterben, weil sie nicht an den Unfall glaubte und hartnäckig nach dem Mörder ihrer Tochter suchte?
Als Zeugin des Mordes gerät Lacey selbst in tödliche Gefahr. Nachdem in ihre Wohnung eingebrochen und auf sie geschossen wurde, bringt die Polizei sie in einem Zeugenschutzprogramm unter. Mit dem neuen Namen Alice Carroll und neuer Identität soll sie in Minneapolis abwarten, bis der Täter gefaßt ist. Doch auch dort scheint sie nicht sicher zu sein …

Einstieg ins Buch
Später versuchte Lacey sich mit dem Gedanken zu trösten, daß sie zusammen mit Isabelle getötet worden wäre, wenn sie nur wenige Sekunden früher gekommen wäre. ...

Meine Meinung
Lacey Farrell führt ein zufriedenes und glückliches Leben als Immobilienmaklerin in New York. Als sie ihre Klientin Isabelle Waring noch einmal kurz aufsuchen will um ein paar Dinge bezüglich der Wohnung ihrer toten Tochter zu besprechen, wird sie Zeuge eines Mordes. Isabelle Waring wird in ihrem Schlafzimmer erschossen und der Mörder flieht aus dem Haus, gesehen und erkannt von Lacey. Kurz bevor Isabelle stirbt, vertraut sie Lacey das Tagebuch ihrer Tochter an. In dem Tagebuch sollen angeblich Hinweise darauf sein, dass der Tod von Isabelles Tochter kein Unfall war. Lacey nimmt das Tagebuch an sich, kopiert es für sich und übergibt es dann der Polizei.

Der Mörder weiß, dass Lacey ihn erkannt hat und macht sich daran sie unschädlich zu machen. Nachdem ein Mordanschlag auf Lacey missglückt, entscheidet die Polizei Lacey in einem Zeugenschutzprogramm unterzubringen. Lacey Farrell wird zu Alice Carroll und zieht in ein kleines Dorf in Minneapolis. Sie führt fortan ein zurückgezogenes Leben und die einzige Verbindung zu ihrem alten Leben ist das Telefonat mit ihrer Mutter, das sie jede Woche einmal führen darf.

Mary Higgins Clark hat in diesem Roman alles untergebracht, was in einem guten Thriller vorhanden sein sollte. Es gibt eine Menge Action und Verfolgungsjagden. Die Spannung ist solide, auch wenn man sich nicht unbedingt dabei die Fingernägel abkaut. Eine kleine Romanze rundet die Geschichte ab. Der Schreibstil war für mich jederzeit verständlich und flüssig und auch die Kapitel haben eine angenehme Länge. So konnte ich immer mal zwischendurch ein paar Kapitel lesen und jederzeit einen Break machen.

Was mir nicht nicht so gut gefallen hat sind die ganzen unglaublichen Zufälle und ein paar ziemlich naive Handlungen von Lacey und ihrer Mutter. Es war mir einfach zu tölpelhaft, dass Lacey ihrer Mutter doch ihren Aufenthaltsort verraten hat, weil diese am Telefon so furchtbar traurig war. Und es war dumm von der Mutter eine Tageszeitung aus der Region, in der Lacey untergebracht ist zu kaufen und den halben Tag mit sich rumzutragen. Der Mörder hatte hier also ein sehr leichtes Spiel. Letztendlich hat Lacey auch keine Geduld mehr darauf zu warten, dass die Polizei ihren Job macht und fährt wieder zurück nach New York. Wenn jemand wirklich um sein Leben bangt, begibt er sich nicht so leicht in Gefahr, aber Lacey springt einfach mitten rein.

Gut gefallen hat mir, dass bis zum Ende tatsächlich nicht zu erkennen war, wer denn jetzt letztendlich die Fäden in der Hand hatte und den Mord in Auftrag gegeben hat. Mary Higgins Clark hat geschickt immer kleine Andeutungen in jede Richtung gemacht, sodass es fast jeder hätte sein können. Der Handlung konnte ich jederzeit einwandfrei folgen. Es gab keine verwirrenden Handlungsstränge, der Plot folgte einer klaren Linie.

Zitat
Ganz gleich, wo sie sich jetzt befand, sie würde inzwischen begriffen haben, daß dieses Tagebuch einen Mord wert war und daß es wichtige Informationen enthielt. Isabelle hatte der Farrell alles mögliche erzählt. Der Himmel wußte, was sie ihr anvertraut hatte. (Seite 73)

Fazit
"Sieh dich nicht um" ist ein Roman, der sich sehr gut lesen lässt. Als leichte Urlaubslektüre absolut empfehlenswert, aber nicht für jeden Thriller-Fan annehmbar. Denn wer hier knallharte Spannung und brutale Morde erwartet, der ist hier falsch. Da dass Buch aber trotzdem einen recht guten Unterhaltungswert bietet, gibt es von mir eine solide Leseempfehlung.