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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.05.2023

Absolutes Jahreshighlight

Die Sekunde zwischen dir und mir
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Die Geschichte erzählt von der Beziehung zwischen Jenn und Robbie. Die beiden waren füreinander die große Liebe, bis etwas geschah, was die beiden 8 Monate lang voneinander trennte. Jetzt sind sie wieder ...

Die Geschichte erzählt von der Beziehung zwischen Jenn und Robbie. Die beiden waren füreinander die große Liebe, bis etwas geschah, was die beiden 8 Monate lang voneinander trennte. Jetzt sind sie wieder zusammen und gerade als Jenn Robbie erzählen will, was vorgefallen ist, rast ein LKW auf das Auto der beiden zu und droht in sie hinein zu fahren. Und anders als man sagt, dass das eigene Leben im Augenblick des Todes an einem vorbeizieht, erlebt Robbie nun die wichtigsten Momente aus Jenns Leben. So kommt er der Wahrheit Stück für Stück näher.

Zunächst einmal war es alleine dieser Aufbau, der die Geschichte schon zu etwas sehr außergewöhnlichem macht. Am Anfang brauchte ich kurz, um hineinzufinden, aber schnell wurde ich auch direkt ins Geschehen hineingesogen. Robbie erlebt immer wieder Flashbacks, allerdings nicht aus seiner eigenen Erinnerung, sondern aus Jenns. Die Zeitsprünge beginnen in Jenns Kindheit und führen bis zu dem Tag, an dem sie ihn verließ. Er erfährt so unglaublich viel über seine große Liebe - Dinge, von denen er keine Ahnung hatte, über die Jenn nie sprechen wollte, die aber doch einiges erklären und für Robbie an manchen Stellen auch Licht ins Dunkel bringen.

Außerdem erlebt er auch gemeinsame Momente wieder, denn er ist schließlich auch ein wichtiger Part in Jenns Leben. Er fühlt, was sie in diesen Momenten gefühlt hat und erfährt auch so Dinge, die er in diesen Situationen ganz anders wahrgenommen hat. Ich fand die Geschichte unglaublich gut durchdacht und tiefgründig. Besonders gut hat mir gefallen, dass Robbie Jenn aufrichtig liebt und man diese Liebe auch zu keinem Zeitpunkt in Frage stellt, man aber doch auch Situationen erlebt, in denen er falsch, egoistisch und absolut nicht wie ein Traummann gehandelt hat. Aber das hat diese Geschichte so real gemacht, Robbie so menschlich und liebenswert, auch wenn er kein Ritter in strahlender Rüstung ist. Robbie lernt und durchlebt eine Entwicklung. Ich hatte beim Lesen viele Gänsehaut-Momente und konnte absolut mitfühlen.
Was mir auch besonders im Gedächtnis bleibt, ist der immense Spannungsbogen, der aufgebaut wird. Es handelt sich irgendwie um eine Liebesgeschichte, aber das Unvorhersehbare und auch Jenns Geheimnis haben mich sehr ans Buch gefesselt, was ich von anderen Liebesgeschichten so nicht kannte. Die Auflösung konnte mich auch komplett überzeugen und auch wenn ich eine gewisse Richtung erahnen konnte, wäre ich niemals auf das tatsächliche Ergebnis gekommen.

Die Liebe der beiden war auf jeder einzelnen Seite spürbar, war dennoch nie kitschig und hatte durch die Thematik eine gewisse Ernsthaftigkeit. Obwohl die Themen nicht leicht sind, ist die Story voller Leben, aber man sollte sich darauf einstellen, dass man vielleicht Momente serviert
bekommt, die nicht leicht zu verdauen sind. 5/5 ⭐

Mich hat diese Geschichte sehr mitgerissen. Sie führt vor Augen, was im Leben wichtig ist, stimmt
nachdenklich und berührt auf jeder Seite. Große Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 23.04.2023

Einfach schön und echt

Wer braucht schon Wunder
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Nachdem ich vor einiger Zeit von Anne Müller „Zwei Wochen im Juni“ gelesen habe und es sehr schön fand, habe ich mich auf ihr neuestes Buch „Wer braucht schon Wunder“ auch sehr gefreut. Das Buch spielt ...

Nachdem ich vor einiger Zeit von Anne Müller „Zwei Wochen im Juni“ gelesen habe und es sehr schön fand, habe ich mich auf ihr neuestes Buch „Wer braucht schon Wunder“ auch sehr gefreut. Das Buch spielt im Sommer in einem tollen norddeutschen Setting und außerdem in den 80er Jahren. Perfekt zum Wegträumen also.

Mir hat auch dieses Buch sehr gefallen. Anne Müller schreibt sehr atmosphärisch, unaufgeregte, ruhige Geschichten, die auch gerne mal einfach vor sich hin plätschern. Das Setting hat mir wirklich besonders gut gefallen, ich hatte das Gefühl, im Norden zu sein, die berüchtigte Fischsuppe in der Kneipe Kakadu förmlich schmecken zu können.

Lika hat gerade ihr Abitur gemacht und jobbt im Kakadu, während sie auf die Zusage zu ihrem Studienplatz wartet. Dort lernt sie Antoine kennen, den Koch der Kneipe, der auch ein paar Jahre älter ist. Er ist erfahren, er ist Franzose und er wickelt Lika um den Finger. Handelt es sich um die klassische Sommerliebe, oder wird es doch mehr sein? Die Liebesgeschichte zwischen den beiden war sehr zart, authentisch und realitätsnah erzählt. Das Buch umfasst nicht allzu viele Seiten und trotzdem hat die Autorin mir das richtige Feeling und Lukas Emotionen perfekt rüberbringen können. Lika als Protagonistin und auch all die anderen Charaktere hatten ihre Ecken und Kanten und waren greifbar und trotz der Kürze glaubhaft dargestellt. Ich fand sie alle sehr charmant und die ein oder andere Person ist mir immer noch im Gedächtnis geblieben. Vor allem Lika fand ich sehr authentisch. Auf der einen Seite war sie noch recht naiv in ihrem Denken und Handeln, auf der anderen Seite war sie auch schon sehr erwachsen. Durch den Verlust ihrer Mutter gab es auch viele ernstere Momente.

Wie schon erwähnt war die Geschichte sehr unaufgeregt und durch einen Schauplatz in den 80er
Jahren hatte sie auch etwas Nostalgisches (auch wenn ich da noch nicht geboren war 😅 ). Ich hatte ein wunderbares Kopfkino und konnte mir die damalige Zeit super vorstellen. Auch den Sommer konnte man schon spüren. Mein einziger kleiner Kritikpunkt war die Tatsache, dass mir das Geheimnis der Mutter leider etwas zu kurz kam und in den Hintergrund gerückt war. Das hätte ruhig mehr Raum einnehmen können, denn auch das war sehr interessant und ich hätte das gerne auch ein wenig ausführlicher gehabt.
Für diesen tollen Roman mit Urlaubsfeeling spreche ich sehr gerne eine Empfehlung aus.

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Eine (fast) perfekte Liebesgeschickte

Nur ein Wort von Dir
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In „Nur ein Wort von dir“ geht es um Sewanee (ist nicht der einzige Name, über den man zuerst vielleicht stolpert 😅 ), die schon immer von einer großen Hollywood-Karriere träumte. Ein Schicksalsschlag ...

In „Nur ein Wort von dir“ geht es um Sewanee (ist nicht der einzige Name, über den man zuerst vielleicht stolpert 😅 ), die schon immer von einer großen Hollywood-Karriere träumte. Ein Schicksalsschlag führte aber dazu, dass sie ihren Traum, vor der Kamera zu stehen, aufgab und sich stattdessen dem Hörbuchsprechen widmete. Sie bekommt die einmalige Chance mit dem von allen geliebten Romance-Sprecher Brock McNight eine Romance-Geschichte zu sprechen, doch zuerst sträubt sich alles in ihr, denn sie glaubt schon lange nicht mehr an die Happy Ends in Romance-Büchern. Schließlich sagt sie doch zu und nach und nach werden die Gespräche mit Brock immer intensiver und persönlicher ...

Wir haben hier einen nahezu perfekten Liebesroman - „nahezu“, weil es doch zwei winzige Kleinigkeiten gab, die mich gestört haben. Der Schreibstil war anfangs etwas gewöhnungsbedürftig und ich habe kurz gebraucht, um reinzukommen. Manche Dialoge kamen mir einfach sehr seltsam vor und ich habe mich gefragt, wer wirklich so sprechen würde. Nach einer Weile ist mir das aber gar nicht mehr aufgefallen und ich habe mich gefragt, ob das vielleicht auch der Übersetzung geschuldet war, weil manche Sätze im Deutschen vielleicht nicht so funktionieren, wie im Englischen. Mein zweiter Kritikpunkt war das Ende. Hätte man sich den Epilog gespart, wäre das ein 5-Sterne-Buch für mich gewesen. 😅 Es passiert mal wieder das, was ich hasse und na ja ... hätte nicht sein müssen. 😂

Ansonsten war aber alles TOP. Brock und Sewanee in ihrer Tätigkeit als SprecherInnen waren unglaublich interessant und der Beruf, die technischen Abläufe, was alles ins Sprechen miteinfließt und beachtet werden muss ... das fand ich als Thematik so interessant und auch richtig gut eingeflochten. Man merkt hier, dass die Autorin als ausgebildete Sprecherin weiß, wo von sie spricht. Die Hörbuch-Thematik wurde wirklich toll eingebaut. Genauso aber auch das Thema „Romance“. LeserInnen, die zu diesem Buch greifen, sind höchstwahrscheinlich Romance-LeserInnen und kennen jegliche Klischees - wie die hier auf die Schippe genommen werden, wie die Autorin damit spielt und sie auch nicht ganz so ernst nimmt, fand ich auch sehr
amüsant. 😅
Allgemein ist das Buch sehr humorvoll und macht einfach Spaß beim Lesen und Mitschmunzeln. Trotzdem gibt es auch eine tiefgründige Komponente, durch Sewanees Schicksalsschlag und ihre Großmutter Blah, die in einem Pflegeheim ist und um die sich Sewanee große Sorgen macht. Hier wird es durchaus auch emotional.
Die Liebesgeschichte beginnt sehr zart und ist viel von großen Zufällen geprägt. Normalerweise ist das etwas, das mich stört, aber hier passt es wunderbar, weil die ganzen Klischees ja auch zur Sprache kommen. Es gibt natürlich auch minimal Drama, das wird aber herrlich erwachsen gelöst,
indem die Charaktere - man glaubt es kaum - miteinander reden. 👀 Ein großer Pluspunkt und sehr angenehm.
Nicht nur die Protas waren wunderbar ausgearbeitet, auch die Nebencharaktere (Sewanees beste Freundin Akadu, ihre Großmutter Blah und ihr Mentor Mark) waren sehr charmant und haben viel zur Geschichte beigetragen. Und Brock ist sowieso der Traummann schlechthin, ABER um einiges realistischer als sonst irgendwie. 😅
Im Großen und Ganzen lest ihr hier also eine unbedingte Leseempfehlung - schön war’s! 4,5/5 ⭐

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Veröffentlicht am 04.03.2023

Super unterhaltsam

Die Ladys von Somerset – Ein Lord, die rebellische Frances und die Ballsaison
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Frances und ihre beiden Freundinnen Prudence und Rose haben nur ein Ziel - sie müssen einen geeigneten Ehemann finden, denn das ist es, was Frauen im Jahr 1809 gefälligst zu tun haben: heiraten, Ehefrau ...

Frances und ihre beiden Freundinnen Prudence und Rose haben nur ein Ziel - sie müssen einen geeigneten Ehemann finden, denn das ist es, was Frauen im Jahr 1809 gefälligst zu tun haben: heiraten, Ehefrau sein, Kinder kriegen. Auch wenn die Freundinnen das nicht priorisieren, die Gesellschaft verlangt es nun mal. Und allen voran Frances Mutter, die vor keinem Mittel zurückschreckt und ihre Tochter jederzeit an den Meistbietenden verschachern würde. Die charmante Lady Darlington kennen wir schon aus dem ersten Teil und auch hier ist sie wieder ganz reizend, was mich als Leserin zwar einerseits immer wieder wütend gemacht hat, andererseits an manchen Stellen auch amüsiert hat. Wir wissen ja schließlich von Anfang an, dass für Frances doch alles gut ausgehen muss. 😀

Frances ist standhaft und weiß genau was sie will, doch egal, wie sehr sie sich auch ein selbstbestimmtes Leben wünscht - ihre Mutter ist doch sehr furchteinflößend und es gilt, sie um jeden Preis zufriedenzustellen. Das befördert Frances hin und wieder auch in die ein oder andere skurrile Situation, die mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat. Mit Witz und Charme erzählt die Autorin hier wieder lockerleicht, wie die drei Freundinnen sich in ihrer ersten Ballsaison schlagen, aber trotz der humorvollen Art und Weise, werden hier auch immer wieder „ernstere“ Themen angesprochen. Die werden aber total selbstverständlich eingebaut, ohne fehl am Platz zu wirken.

Uns wird vor Augen geführt, unter welch enormen Druck Frauen standen, denn wenn sie keine gute Partie machten, waren sie nichts, da konnten sie noch so viel auf dem Kasten haben. Trotzdem war diese Buch nicht schwer, sondern perfekt zum Abschalten und Abtauchen. Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen und habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Die Charaktere waren (fast) alle liebenswert und was mir besonders gut gefallen hat: es gab auch liebenswerte männliche Charaktere (und nicht nur der Love Interest! 👀)

Von mir gibt’s 5/5 ⭐️ und eine ganz klare Leseempfehlung. 🥰

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Veröffentlicht am 04.03.2023

Zum Verlieben!

Manhattan Love Story
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https://www.instagram.com/gedanken.buecher/


Als ich gesehen habe, dass es ein neues Buch von Lauren Layne geben wird, habe ich ein kleines bisschen darauf hingefiebert. 🌝 Vor ein paar Jahren habe ich ...

https://www.instagram.com/gedanken.buecher/


Als ich gesehen habe, dass es ein neues Buch von Lauren Layne geben wird, habe ich ein kleines bisschen darauf hingefiebert. 🌝 Vor ein paar Jahren habe ich schon ihre Central-Park-Trilogie gelesen und geliebt. 😍 Vor allem Band 1 hatte es mir sehr angetan. Auch „Manhattan Love Story“ hat mich nicht enttäuscht.

Gracie führt einen Champagnerladen, den sie von ihren Eltern übernommen hat. Dieses Erbe will sie bewahren, doch kommt ihr Sebastian Andrews in die Quere - sein Konzern drängt sie dazu, den Laden zu verkaufen. Doch obwohl das Geschäft kurz vor dem Ruin steht, setzt Gracie alles daran, ihr Erbe zu halten. Nur die Unterhaltungen mit dem charmanten „Sir“ zaubern Gracie ein Lächeln ins Gesicht. Sie kennt ihn nur von einer Dating-Plattform, doch er scheint ihr Seelenverwandter zu sein. Was sie nicht weiß ist, dass sie ihm schon längst begegnet ist - und ihn nicht leiden kann.

Mir hat das Buch wieder sehr viel Spaß gemacht. Gracie und Sebastian liefern sich einen Schlagabtausch nach dem anderen und die humorige Art konnte mich wieder sehr gut unterhalten. Gracie ist nicht auf den Mund gefallen und weiß sich zu widersetzen. Sie lässt sich nicht unterkriegen, egal wie oft Sebastian sie zu einem Verkauf drängen will. Sebastian ist gleichzeitig ein wahrer Traummann - unglaublich attraktiv (natürlich), nach außen ein knallharter Geschäftsmann, aber auch diese Fassade hält er nicht lange aufrecht. Eigentlich ist er nämlich sehr feinfühlig und emphatisch und die Entwicklung der Beziehung zwischen Sebastian und Gracie war wirklich sehr süß und authentisch beschrieben.

Die Textnachrichten zwischen Sir und Gracie (die von ihm „Lady“ genannt wird) waren auch sehr süß und witzig, allerdings ist mir dieser Teil ein klein wenig zu kurz gekommen. Das hätte ruhig einen größeren Teil der Geschichte einnehmen können. Was auch gar nicht nach meinem Geschmack war, war das Ende - ich habe das Gefühl, RomComs brauchen immer „dieses“ Ende, das an Kitsch nochmal ne ordentliche Schippe oben drauf legt - egal wie kitschig es war, am Ende muss das ganze nochmal um Längen übertroffen werden … Das ist leider nicht mein Fall, aber dennoch war es eine wunderbar erzählte, runde Story. Das Setting hat gestimmt, die Charaktere waren super, vor allem auch die Vielfalt der Personen hat mir sehr gut gefallen. Viele Seiten gab es nicht, und dennoch hat die Autorin es geschafft, mir die Personen näherzubringen und jede einzelne mit ihren Eigenarten darzustellen.

Ein klein wenig Tiefe bekommt die Geschichte durch Gracie und ihren eigentlichen Traum, Künstlerin zu werden. Sie hadert mit sich selbst und ihrer Zukunft, wählt eigentlich immer lieber die sichere Bank, wächst aber im Laufe der Geschichte über sich hinaus und beginnt ihren Weg zu gehen. Das war wirklich sehr schön zu verfolgen.

Wer Lust auf einen lockerleichten, humorvollen und kurzweiligen Roman hat, der kann mit „Manhattan Love Story“ nichts falsch machen. ❤️ Schön wars!

4/5 ⭐️

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