Berührendes Coming-of-Age Buch
254 Tage mit Jane DoeJane ist neu in der kleinen Stadt Williamsburg wie Geschichts-Nerd Ray sagen würde. Aber eigentlich nennen es alle Burgerville. Da dort sonst nichts spannendes passiert ist sie die neue Hauptattraktion. ...
Jane ist neu in der kleinen Stadt Williamsburg wie Geschichts-Nerd Ray sagen würde. Aber eigentlich nennen es alle Burgerville. Da dort sonst nichts spannendes passiert ist sie die neue Hauptattraktion. Und ausgerechnet - zum Erstaunen aller Schüler - werden die beiden Außenseitern Ray und Simon ihre neuen Freunde. Und so nimmt Rays Leben von einer Sekunde zur anderen eine 180° Wende. Doch so toll das Leben der drei ist und ihre Freundschaft immer tiefer wird (trotz Jane’s Verschwiegenheit bei manchen Dingen), ahnt Ray nicht, was noch alles auf sie zukommen wird.
*Trigger-Warnung für dieses Buch: suizidales Verhalten*
„254 Tage mit Jane Doe“ ist ein Coming-of-Age-Roman, der mir echt gut gefallen hat. Das Buch ist aus der Perspektive von Ray geschrieben, wodurch es sehr leicht ist mit ihm mitzufühlen. Es ist Wahnsinn, was für eine Gefühlsachterbahn man mit ihm mitmacht (Ich empfehle Taschentücher bereitzuhalten). In einem Moment glücklich und im anderen todtraurig. Das wird dadurch verstärkt, dass es ständig Zeitsprünge zwischen den „Davor“- und „Danach“-Kapiteln gibt. Da das Buch sehr ähnlich vom „Plot“ her zu anderen Coming-of-Age-Romanen ist, fand ich dieses Detail sehr erfrischend und durch den Kontrast habe ich mich auch besser in die ganze Geschichte an sich hineinversetzen können. Ein ganz anderer Effekt ist natürlich noch die dadurch entstehende Spannung. Man weiß als Leser, das etwas passiert und fiebert darauf hin zu wissen, was genau denn passiert ist. Generell hat mich der Aufbau sehr begeistert, weil dadurch, dass man im Prinzip schon von Anfang an weiß, dass die Geschichte ein tragisches Ende hat, liegt der Fokus größtenteils auf den (Schuld)gefühlen und Gedanken der Angehörigen sowie darauf, dass man oft nicht von Außen sehen kann wie es wirklich einem Menschen geht. Ein anderer wichtiger Aspekt sind natürlich die Charaktere, welche alle drei sehr gut dargestellt werden. Jeder von den dreien hat so seine ungewöhnlichen Merkmale wie z.B. Ray mit seinen tausenden amüsanten Geschichten über Burgerville oder Simon mit seiner Vampirleidenschaft. Jane’s Charakter fand ich ein bisschen mysteriös und unberechenbar weswegen ich euch über sie nicht zu viel verraten will ;).
Insgesamt kann ich allen, die gerne Coming-of-Age-Romane lesen, dieses Buch wärmstens empfehlen. Auch wenn es das erste Buch von Michael Belanger ist, kann es definitiv mit bekannten Autoren wie John Green mithalten.