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Veröffentlicht am 29.02.2024

Fesselnder Auftakt einer neuen Reihe

Kaltblütige Lügen
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Ein Serienmörder treibt schon seit Jahrzehnten sein Unwesen in San Diego. Seine Opfer sind mit pinkfarbenen Handschellen gefesselt. Als Detective Kit McKittrick vom San Diego Police Department einen Hinweis ...

Ein Serienmörder treibt schon seit Jahrzehnten sein Unwesen in San Diego. Seine Opfer sind mit pinkfarbenen Handschellen gefesselt. Als Detective Kit McKittrick vom San Diego Police Department einen Hinweis auf einen möglichen weiteren Mordfall erhält, hofft sie auf neue Spuren um endlich den Mörder zur Strecke bringen zu können. Als anonymer Hinweisgeber entpuppt sich schnell der Psychologe Sam Reeves der sofort unter Verdacht gerät.
Kit kümmert sich besonders um Fälle mit verschwundenen Mädchen, seit sie selbst zu den Hinterbliebenen gehört. Vor Jahren verschwand ihre Pflegeschwester Wren und die Polizei hat sich bei den Ermittlungen nicht mit Ruhm bekleckert. Sie waren der Ansicht, das Mädchen wäre eine Ausreißerin und würde schon wieder auftauchen.

Die Autorin hat einen einzigartigen Schreibstil, der mich immer von der ersten Seite an fesseln kann, man ist sofort mitten im Geschehen. Mir gefällt die Figurenzeichnung in diesem Auftakt zu ihrer neuen Thriller-Serie. Kit als Hauptprotagonistin ist mir sympathisch, ihre Art auf die Menschen einzugehen ist sehr mitfühlend. Ihre private Hintergrundgeschichte geht mir richtig zu Herzen und ich freue mich darauf, noch mehr über sie zu erfahren. Baz ist ein erfahrener Partner und der Ruhepol an ihrer Seite. Aber auch alle anderen Charaktere wurden hier authentisch gut in Szene gesetzt.

Durch immer mehr Informationen steigt die Spannung stetig an. Besonders gefallen haben mir die Beschreibungen der Ermittlungsschritte, die mich als Leser mitfiebern ließen, bis zu einer Auflösung des Falls, die ich so nicht erwartet hätte. Für einen Thriller fehlte mir ein wenig das gewisse Etwas, das Buch hat mir trotzdem gefallen, ich würde es allerdings eher als Krimi bezeichnen.

Wer bereits Thriller von Karen Rose kennt, der weiß, dass sich in ihren Büchern auch immer eine Romanze entwickelt. Auch in „Kaltblütige Lügen“ ist dies der Fall, allerdings diesmal auf eine langsamere Art als sonst, aber Fortsetzung folgt…

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Veröffentlicht am 26.02.2024

Künstliche Erlebniswelt

Die Burg
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Auf der alten verfallenen Burg Greiffenau hat der Milliardär Nevio eine riesige Escape-Room-Landschaft geschaffen, die von einer KI generiert wird. Zum Testlauf hat er verschiedene Personen eingeladen, ...

Auf der alten verfallenen Burg Greiffenau hat der Milliardär Nevio eine riesige Escape-Room-Landschaft geschaffen, die von einer KI generiert wird. Zum Testlauf hat er verschiedene Personen eingeladen, die später für sein liebstes Projekt Werbung machen sollen. Jeder teilt der KI seine Wünsche anhand ein paar Stichworten mit und schon kann das Spiel beginnen. Doch niemand hat damit gerechnet, dass „Kismet“ außer Kontrolle gerät. Was als Spaß beginnt, wird bald tödlicher Ernst.

Die Handlung spielt sich hauptsächlich in den Katakomben und unterirdischen Gängen der Burg ab. Hier steht Maxim im Vordergrund, der selbst Besitzer eines Escape-Room-Unternehmens ist. Er wird von Kismet erbarmungslos von einer Spielszene zur nächsten gejagt. Die Rätsel zum Öffnen der jeweiligen Türen sind nicht besonders anspruchsvoll und geraten eher in den Hintergrund. Atemberaubend sind allerdings die phantasievoll und komplex gestalteten Szenen bei denen man leicht vergessen kann, dass es sich dabei nur um Illusionen handelt. Sie schaffen eine gruselige und düstere Atmosphäre, dadurch ist eine permanente Bedrohung sehr präsent.

Aus der zweiten Perspektive, die Beobachter außerhalb der Burg, hätte meiner Meinung nach mehr gemacht werden können. Hier blieb einiges ein bisschen unverständlich. Auch alle anderen Spieler waren eher nebensächlich. Im Ganzen hätte ich mir auch mehr Charakterzeichnung gewünscht.

Das hochaktuelle Thema KI hat die Autorin mit ihrem einzigartigen Erzählstil absolut fesselnd präsentiert. Ein Thriller mit Gänsehautfeeling und Nervenkitzel.

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Die Zeit läuft

Stunde um Stunde
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Die kleine Tilly verschwand vor zwei Jahren. Ihre Eltern Elsie und Ryan haben das Gefühl, dass die Polizei nicht gründliche genug nach ihr gesucht hat. Aus Verzweiflung dringen die beiden deshalb in das ...

Die kleine Tilly verschwand vor zwei Jahren. Ihre Eltern Elsie und Ryan haben das Gefühl, dass die Polizei nicht gründliche genug nach ihr gesucht hat. Aus Verzweiflung dringen die beiden deshalb in das forensische Labor der Strafverfolgungsbehörde von Los Angeles ein und drohen die dort gelagerten Beweise Stunde um Stunde zu vernichten. Unter anderem befinden sich dort auch Proben, die in Zusammenhang mit einer brutalen Motorradgang stehen. Der seit fünf Jahren dort Undercover tätige Detektive Charlie Hoskins hat Angst diese auf riskante Weise eingesammelten Proben zu verlieren. Deshalb macht er sich zusammen mit der Polizeianwärterin Lynette Lamp auf den Weg um Tilly zu finden. Ein gefährlicher Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Eine spannende Handlung mit mehreren unvorhersehbaren Wendungen macht diese Story zu einem nervenzerreißenden und unterhaltsamen Thriller. Durch mehrere Perspektivwechsel mit gut gesetzten Cliffhangern ist das Buch kaum aus der Hand zu legen.

Die Charaktere wirken lebendig und wurden gut beschrieben. Besonders Charlie und Lynette entwickeln sich überraschend zu einem eingespielten Team. Die Dialoge wechseln zwischen dramatisch und humorvoll. Allerdings war mir die Sprache an manchen Stellen zu schnodderig. Auch manche Szenen empfand ich als zu übertrieben, sodass ich für dieses unterhaltsame Buch leider nicht die volle Punktzahl vergeben kann.

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Veröffentlicht am 05.02.2024

Für einen Thriller zu seicht

Schneesturm
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Cara und ihre Freunde treffen sich nach 10 Jahren auf der irischen Insel Inishmore wieder, um den Todestag von Caras Mann zu begehen. Doch als ein Schneesturm über die Insel tobt, werden sie komplett vom ...

Cara und ihre Freunde treffen sich nach 10 Jahren auf der irischen Insel Inishmore wieder, um den Todestag von Caras Mann zu begehen. Doch als ein Schneesturm über die Insel tobt, werden sie komplett vom Festland abgeschnitten. Eine Leiche wird gefunden und Cara als Inselpolizistin muss ermitteln, ihr wird schnell klar, der Mörder befindet sich noch auf der Insel.

Schon gleich mit dem Prolog schafft Triona Wash eine düstere Atmosphäre. Diese wird durch die Beschreibungen der rauen Landschaft und des Schneesturms noch unterstrichen. Auch die Einsamkeit der Insel und die Abneigung der Bewohner gegenüber alles Fremden wurde gut verarbeitet.

Leider hat es die Autorin nicht geschafft, mir die Protagonisten wirklich näher zu bringen. Die Inselpolizistin Cara war da von allen noch am präsentesten. Ihre ruhige und zurückhaltende Art machte sie sympathisch, wenn mir ihre Art an die Lösung des Falls heranzugehen oft unverständlich erschien. Allerdings haben mir zum Schluss die Ermittlungsschritte gefehlt.

Die Story hatte den einen oder anderen Spannungsmoment, doch manche Szenen waren eher überflüssig und manche nicht wirklich nachvollziehbar. Der Täter war für mich schon sehr vorhersehbar, doch durch die Verdächtigungen untereinander und die daraus resultierenden Verwicklungen, war ich sehr gespannt auf die Geheimnisse die nach und nach ans Tageslicht kommen wollten.

Mit der Bewertung des Buches habe ich mich schwergetan, trotz einiger Kritikpunkte hat mir die Story aufgrund des angenehmen Schreibstils, der Lokation und der geschaffenen Atmosphäre gut gefallen.

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Veröffentlicht am 02.02.2024

Auf der Suche nach Brot und Frieden

Die Waffen des Lichts
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In England ist der Fortschritt nicht mehr aufzuhalten und auch in Kingsbridge hält nach und nach das Maschinenzeitalter Einzug und verändert so drastisch das Leben der Menschen. Durch die immer moderneren ...

In England ist der Fortschritt nicht mehr aufzuhalten und auch in Kingsbridge hält nach und nach das Maschinenzeitalter Einzug und verändert so drastisch das Leben der Menschen. Durch die immer moderneren Maschinen werden viele durch Handarbeit geprägte Arbeitsplätze wegrationalisiert. Der Ruf nach Bildung und Gewerkschaften wird in den Arbeiterklassen immer lauter, hinzu kommt noch der in Frankreich wütende grausame Krieg, der den Brotpreis in schwindelnde Höhen treibt. Dies wissen viele Industrielle und die Regierung brutal zu verhindern. Hass, Neid und Intrigen sind an der Tagesordnung.
Die Handlung dieses wunderbar recherchierten Romans umfasst einen Zeitraum von ca. 30 Jahren und die historischen Fakten rund um die englische Tuchproduktion und die Revolution Napoleons mit den anschließenden Schlachten in Europa, wurden überaus geschickt mit den fiktiven Schicksalen der Bewohner von Kingsbridge verwebt.
Die Geschichte erleben wir aus verschiedenen Perspektiven mit liebenswerten Protagonisten, aber auch die Bösewichte dürfen natürlich hier nicht fehlen. Keine Frage, der fünfte Teil dieser fantastischen Sage ist wieder wendungsreich und vielschichtig geschrieben, leider konnte er mich nicht so fesseln wie der Vorgänger. Trotzdem kann ich „Die Waffen des Lichts“ jedem Liebhaber von spannenden historischen Romanen empfehlen.

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