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Veröffentlicht am 06.04.2022

Prison of Darkness

Der Mann aus dem Schatten
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Im Jahr 2003 wird in Stockholm der junge Syrer Jamal Kabir tot in einem Waldstück gefunden. Verdächtigt wird Giuseppe Costa, übereifriger Vater eines jungen Fußballspielers der während eines Spiels Streit ...

Im Jahr 2003 wird in Stockholm der junge Syrer Jamal Kabir tot in einem Waldstück gefunden. Verdächtigt wird Giuseppe Costa, übereifriger Vater eines jungen Fußballspielers der während eines Spiels Streit mit Jamal hatte. Die junge Polizistin Micaela Vargas ist neu im Ermittlerteam und findet in dem problembehafteten Psychologen Hans Rekke einen brillanten Berater. Schnell stellen sich allerdings Ungereimtheiten bei den Ermittlungen heraus und die beiden stehen vor einem Fall ungeahnten Ausmaßes.
Viele unterschiedliche Charaktere haben in diesem ersten Teil der Trilogie ihren Auftritt, doch kann ich nicht richtig nachvollziehen, was sie zu diesem Fall beitragen sollen. Allein bei dem Psychologen Hans Rekke fand ich gut in Szene gesetzt. Er hat mit seinen manisch-depressiven Schüben zu kämpfen und in seinen klaren Momenten, trägt er geniale Denkansätze und Lösungswege zur Aufklärung des Falls bei. Für Micaela finde ich es schade, dass sie bisher so blass bleibt. Auch sie hat mit ihren persönlichen Problemen zu kämpfen und gerät dadurch beruflich immer wieder in einen Konflikt.
Was ich anfangs als interessanten und komplexen Thriller empfand, driftete dann leider schnell in eine zusammenhanglose und Verwirrung stiftemde Story mit langweilig und zäh geschriebenen Szenen ab.
Im Laufe der Handlungen kristallisiert sich mehr und mehr ein politisches Thema heraus. Es ist zwar sehr informativ, aber auch sehr bedrückend. Aufgrund des Klappentextes habe ich hier allerdings etwas anderes erwartet und war somit leider enttäuscht von dem Buch.

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Veröffentlicht am 02.04.2022

Tell reloaded

Tell
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Sicherlich kennt jeder den Apfelschuss von Wilhelm Tell. Das Drama von Friedrich von Schiller wurde hier neu von Joachim B. Schmidt spannend und einnehmend dargestellt. Ich kenne die Original-Version noch ...

Sicherlich kennt jeder den Apfelschuss von Wilhelm Tell. Das Drama von Friedrich von Schiller wurde hier neu von Joachim B. Schmidt spannend und einnehmend dargestellt. Ich kenne die Original-Version noch nicht und bin völlig unvoreingenommen in die Story gestartet.
Von dem Autor habe ich bereits "Kalman" gelesen und habe seinen außergewöhnlichen Schreibstil in diesem Roman wiedererkannt. Seine Art, öfter ein Kapitel mit einem humorvollen Satz zu beenden, begeistert mich immer wieder.
Wilhelm Tell wird hier als Eigenbrötler und schroffen Bergbauer dargestellt. Nachdem er und seine Familie von den Habsburger Soldaten drangsaliert wurden, gerät er in Streit mit dem Landvogt Gessler, in deren weiteren Verlauf Tell seinem Sohn mit der Armbrust einen Apfel vom Kopf schießen muss.
Die ganze Story ist so intensiv geschrieben, dass man das Buch gar nicht aus der Hand legen möchte. Die damaligen Zustände wurden ergreifend beschrieben und die teilweise brutalen Szenen ließen mich das ein oder andere Mal schlucken.
Kurze Kapitel aus Sicht von unterschiedlichen Charakteren sorgen für schnelle Perspektivwechsel und entfalten so einen hypnotischen Sog.
Ich gebe für diesen tollen Roman eine klare Leseempfehlung mit 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.03.2022

Mord unter der Sonne der Toskana

Flüssiges Gold
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Eigentlich wollte Commissario Luca keine actionreichen Kriminalfälle mehr bearbeiten und zog deshalb in seine kleine beschauliche Heimatstadt Montegiardino in die Toskana. Doch an einem Markttag wird eine ...

Eigentlich wollte Commissario Luca keine actionreichen Kriminalfälle mehr bearbeiten und zog deshalb in seine kleine beschauliche Heimatstadt Montegiardino in die Toskana. Doch an einem Markttag wird eine Olivenbäuerin mitten auf der Piazza angeschossen. Gemeinsam mit der Vice-Questora Aurora Mair aus Florenz beginnt Luca mit den Ermittlungen. Hat die Mafia hier ihre Finger im Spiel?
Der Auftakt dieser Italien-Krimi-Reihe ist dem Autor sehr gut gelungen. Ein einnehmender Schreibstil zieht den Leser mit einem interessanten Kriminalfall rund ums Olivenöl vor einer malerischen Kulisse sofort in seinen Bann.
Mit Commissario Luca wurde hier ein liebenswerter Charakter geschaffen, ihm zur Seite steht die burschikose und energische Vice-Questora Aurora Mair. Bei ihr brauchte ich ein bisschen länger, ehe sich hier bei mir Sympathie aufgebaut hatte, aber im Laufe der interessanten Ermittlungen wurde ich auch mit ihr warm.
Die eingestreuten italienischen Worte, die herrlichen Beschreibungen der Handlungsorte und der Pastazubereitungen verbreiteten sehnsüchtiges Urlaubsflair. Die Story hat mir sehr gut gefallen und auch die ungeahnte Wendung zum Schluss war toll geschrieben. Jetzt bin ich auf eine Fortsetzung gespannt.

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Veröffentlicht am 21.03.2022

Handlung leider vorhersehbar

Im Auge des Zebras
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Sieben Jungen werden in ganz Deutschland vom selben Täter zur gleichen zeit entführt. Die Eltern werden kurz darauf auf brutale Weise ermordet. Olivia Holzmann vom LKA Berlin sthet vor einem Rätsel. Dieser ...

Sieben Jungen werden in ganz Deutschland vom selben Täter zur gleichen zeit entführt. Die Eltern werden kurz darauf auf brutale Weise ermordet. Olivia Holzmann vom LKA Berlin sthet vor einem Rätsel. Dieser spektakuläre Fall bringt sie an ihre Grenzen und deshalb bittet sie ihren ehemaligen Kollegen Severin Bösherz um Hilfe.

Den Autor kenne ich bereits von der Auris-Serie und habe mich deshalb sehr auf diesen Thriller gefreut. Der Klappentext klang sehr vielversprechend und die Idee der Story ist auch interessant, jedoch fand ich die Handlung gleich zu Beginn sehr konstruiert und im weiteren Verlauf leider sehr vorhersehbar.

Die Spannung baute sich unbestreitbar am Anfang sehr gut auf, verlor sich allerdings im Laufe der Handlung, deshalb war ich auch kurz davor, das Buch abzubrechen.

Die Charaktere konnten mich nicht überzeugen, sie blieben mir zu blass. Bei Olivia hatte ich manchmal das Gefühl, sie könnte hellsehen und Severin Bösherz kam bei mir kalt und arrogant rüber.

Schade, bei diesem Thriller fehlte mir einfach das gewisse Etwas aber aufgrund des tollen Schreibstils würde ich dem nächsten Teil eine Chance geben.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Der Horrormetzger

Eis. Kalt. Tot.
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Das Ermittlertrio Kirsten Vinther, Jesper Baek und die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen bekommen es in Kopenhagen mit einem brutalen Mörder zu tun, der seine Opfer bizarr zur Schau stellt. Schnell ...

Das Ermittlertrio Kirsten Vinther, Jesper Baek und die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen bekommen es in Kopenhagen mit einem brutalen Mörder zu tun, der seine Opfer bizarr zur Schau stellt. Schnell stellt sich heraus, dass er sich mit der Inszenierung nach den grönländischen Mythen und Sagen richtet.
Die Story ist spannend geschrieben und die Handlung hat mich gleich von Anfang an gefesselt. Sehr interessant fand ich die verarbeiteten Informationen zur grönländischen Geschichte.
Die Charaktere waren nicht so nach meinem Geschmack. Kirsten ist mir zu aufgedreht und hektisch, Jesper dagegen der beruhigende Gegenpol. Bei beiden wollte aber nicht so recht ein Bild vor meinen Augen entstehen. Der Charakter der Leiterin des Kommissariats blieb ein bisschen nebulös. Sie wurde meist nur mit "die Therkildsen" betitelt. So etwas mag ich nicht.
Die Inszenierung und zur Schaustellung der Leichen fand ich etwas unglaubwürdig und definitiv sehr detailliert und brutal beschrieben. Außerdem hätte die Autorin gern weniger Kraftausdrücke verwenden können.
Für mich hat es für diesen Thriller leider nur für 3,5 Sterne gereicht. Der Schreibstil von Anne Nordby gefällt mir aber sehr gut, sodass ich Ihre Thriller auf jeden Fall weiterverfolgen werde.

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