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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2024

Grausamer Adventskalender

Das Kalendermädchen
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Die Psychologin Olivia Rauch sucht händeringend einen Knochenmarkspender für ihre an Leukämie erkrankte Adoptivtochter Alma. Als letzten Ausweg macht sie sich auf die Suche nach Almas leiblichen Eltern. ...

Die Psychologin Olivia Rauch sucht händeringend einen Knochenmarkspender für ihre an Leukämie erkrankte Adoptivtochter Alma. Als letzten Ausweg macht sie sich auf die Suche nach Almas leiblichen Eltern. Eine vielversprechende Spur führt sie in einen kleinen Ort im Frankenwalt und zu einem grausamen Geheimnis.
In relativ kurzen Kapiteln, die oft mit einem Aha-Effekt enden, wird sehr schnell eine beklemmende Atmosphäre aufgebaut. Auf verschiedenen Zeitebenen und aus unterschiedlichen Blickwinkeln offenbart sich dem Leser eine perfide und gruselige Geschichte.
Die Zeichnung der Charaktere ist wie immer gelungen, besonders bei Olivia spürt man ihre Verzweiflung und Hilflosigkeit bei der Suche nach Hilfe für ihre Tochter. Auch die Ängste und Emotionen beim Kalendermädchen Valentina Rogall wirkten absolut greifbar.
Der nervenaufreibende Plot weist ein paar Unglaubwürdigkeiten auf, die ich aber gerne aufgrund des fesselnden Schreibstils und der sprachlichen Qualität entschuldige. "Das Kalendermädchen" ist wieder ein Pageturner vom Meister der schleichenden Spannung.

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Veröffentlicht am 05.11.2024

Krimi mit Inselfeeling

Sonne über Gudhjem
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Frisch geschieden und mit dem guten Vorsatz beruflich kürzer zu treten, kommt Kriminalpolizist Lennart Ipsen in seiner neuen Wahlheimat Bornholm an. Doch mit dem beschaulichen Inselleben ist es schnell ...

Frisch geschieden und mit dem guten Vorsatz beruflich kürzer zu treten, kommt Kriminalpolizist Lennart Ipsen in seiner neuen Wahlheimat Bornholm an. Doch mit dem beschaulichen Inselleben ist es schnell vorbei, als gleich der erste Mordfall auf ihn wartet. Schweinebauer Kristensen wird frisch geräuchert auf seinem Hof gefunden.
Michael Kobr entführt den Leser mit seinem Krimi "Sonne über Gudhjen" auf die dänische Insel Bornholm. Mit seinem lebendigen Schreibstil bekommt man beim Lesen herrliche Bilder vor Augen. Auch die Figurenzeichnung ist sehr gelungen. Lennart Ipsen und seine neuen Kolleginnen Britta und Tao könnten unterschiedlicher nicht sein. Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten entpuppen sich die drei als ein tolles Team und ihre verschiedenen Eigenheiten zauberten mir oft ein Lächeln ins Gesicht.
Der interessante Kriminalfall hätte für meinen Geschmack gern mehr im Vordergrund stehen können, aber hier hatte ich manchmal das Gefühl in einem Reiseführer zu lesen, naja nun weiß ich gefühlt bestens über jedes Restaurant, Café und Imbiss auf Bornholm Bescheid.
Interessant sind die Informationen zur politischen Vergangenheit der Insel, die gut in die Story verflochten wurden. Ein hyggeliger Cosy Crime zum Wohlfühlen.

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Veröffentlicht am 30.10.2024

Fesselnder Rhön-Krimi

Glutmoor (Janosch Janssen ermittelt 2)
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Im besonders heißen August 2022 brennt bereits seit Tagen das Moor, als eines Nachts fast eine ganze Familie in ihrem Haus durch Kopfschüsse geradezu hingerichtet wird. Nur die Tochter Carina überlebt ...

Im besonders heißen August 2022 brennt bereits seit Tagen das Moor, als eines Nachts fast eine ganze Familie in ihrem Haus durch Kopfschüsse geradezu hingerichtet wird. Nur die Tochter Carina überlebt und gerät schnell in den Fokus der Polizeiermittlungen. Doch was haben dieser grausamen Morde mit der Schändung einer Gedenkstätte für Grenztote der ehemaligen DDR zu tun?
Mit diesem zweiten Teil der Rhön-Krimi-Reihe hat der Autor Lars Engels einen komplexen Fall mit einigen vielversprechenden Spuren geschaffen. Hier findet sich viel Stoff für Spekulationen und der Leser wird in die verschiedensten Richtungen gelenkt. Geht es um Familienstreitigkeiten, eine rechtsradikale Gruppierung, um Rache oder um etwas ganz Anderes?
Sehr gut gefallen haben mir die Ermittlungsansätze von Janosch und seiner Schwiegermutter und Vorgesetzten Diana Quester. Wie auch im ersten Teil "Totes Moor" zeigt Janosch seine eher ruhige, teilweise pessimistische Art, wo hingegen Tarek, sein Kollege im Büro, ein sonniges humorvolles Gemüt hat. Diana ist mir nicht immer sympathisch, aber auch sie wurde, wie alle anderen Charaktere auch, authentisch und lebensecht gezeichnet.
Wunderschön werden die idyllischen Landschaften der Rhön beschrieben, jedoch blitzen immer wieder mal zwischendurch, die Tücken des Moores auf.
Die Spannung ist durchweg vorhanden und gerade zum Schluss überrascht der Autor mit einem genialen Twist. Mir hat der Krimi sehr gut gefallen und ich hoffe auf einen baldigen dritten Fall.

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Veröffentlicht am 26.10.2024

Ein größenwahnsinniges Spiel

Tödlicher Schall
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Auf der Zugfahrt nach Berlin hört der Phonetiker Matthias Hegel eine Abfolge von Tönen, die niemand sonst wahrnimmt. In seiner Wohnung bekommt er eine melodische Grußkarte und schnell ist ihm klar, dass ...

Auf der Zugfahrt nach Berlin hört der Phonetiker Matthias Hegel eine Abfolge von Tönen, die niemand sonst wahrnimmt. In seiner Wohnung bekommt er eine melodische Grußkarte und schnell ist ihm klar, dass sein ehemaliger Kollege und Studienfreund Veith Vries einen Anschlag plant, mit dem er in die Geschichte eingehen will. Ein gefährlicher Wettlauf mit der Zeit beginnt.
Vincent Kliesch ist Meister darin, mich mit nur wenigen Sätzen in seinen Bann zu ziehen. So auch in seinem fünften Ban der Auris-Reihe. Der fesselnde Schreibstil jagte mich von einem Kapitel zum nächsten.
Sehr interessant fand ich wieder die eingeflochtenen Informationen zur Phonetik. Wir treffen in diesem fünften Teil auf die gewohnten sympathischen Charaktere, aber auch auf den "Bösewicht" Veith Vries, Hegels ehemaligen Kollegen mit seiner genialen Wahrnehmungseigenschaft, der Synästhesie. Er kann Töne schmecken und Geräusche fühlen und trotz schwerster Krankheit will der Auris vor seinem Tod noch sein Liebstes nehmen.
Obwohl die Handlungen sehr spannend geschrieben sind, fand ich die Story an sich etwas flach. Manche Szenen waren schon ein bisschen schräg und unglaubwürdig. Meiner Meinung nach war die Wendung zum Schluss auch irgendwie nicht so passend zum Rest der Handlung. Nichts destotrotz wieder ein unterhaltsamer Thriller mit einem Cliffhanger am Ende.

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Veröffentlicht am 25.10.2024

Auf den Spuren der Blutfürstin

Villa Obscura
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In einem Herrschaftlichen Haus im Harz, der Villa Obscura, hat die Fotografin Constanze ihr Fotostudio. Zu Halloween lädt sie zu einer Party ein, doch sie selbst taucht nicht auf. Ziemlich früh werden ...

In einem Herrschaftlichen Haus im Harz, der Villa Obscura, hat die Fotografin Constanze ihr Fotostudio. Zu Halloween lädt sie zu einer Party ein, doch sie selbst taucht nicht auf. Ziemlich früh werden die Gäste gebeten zu gehen. Jedoch für 6 junge Partygäste werden dort festgehalten und für sie beginnt ein lebensgefährlicher Wettlauf mit der Zeit.

Aus verschiedenen Perspektiven lernen wir die sechs Geiseln kennen und erfahren von ihren Problemen. Aber auch ihre Geheimnisse kommen nach und nach ans Tageslicht. Der Handlungsablauf ist ohne unnötige Ausschweifungen oder Längen, die Story baut sich kontinuierlich auf und lässt den Leser dank des fesselndes Schreibstils nicht mehr los.

Durch unerwartete Wendungen hält das Autorinnenduo immer wieder einige spannende Überraschungen parat und auch die düstere Atmosphäre rund um den Harzer Brocken trägt zu dem ein oder anderen Gänsehaut-Moment bei.

Dieser gut durchdachte Thriller lädt zum Miträtseln ein und ist nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene ein wahrer Lesegenuss.

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