Familienrezepte und -geheimnisse
Das BrombeerzimmerNach dem plötzlichen Herztod ihres Mannes ist Nora lange Zeit wie am Boden zerstört. Bis sie ein Jahr später auf den Brief von Klara, Julians Großtante, stößt. Offensichtlich stellen beide Frauen gern ...
Nach dem plötzlichen Herztod ihres Mannes ist Nora lange Zeit wie am Boden zerstört. Bis sie ein Jahr später auf den Brief von Klara, Julians Großtante, stößt. Offensichtlich stellen beide Frauen gern eigene Marmeladen her und Julian bat um ein Rezept, mit dem er Nora überraschen wollte.
Kurzentschlossen fährt Nora in den kleinen Ort am Bodden, um Klara zu besuchen. Es wird ein Besuch, der lang gehütete Geheimnisse aufdeckt.
Anne Töpfer hat mit „Das Brombeerzimmer“ einen sehr schönen Roman über das Leben geschrieben: Darüber, wie wichtig Familie sein kann, aber auch darüber, dass ein jeder mit Verlust und Trauer auf seine Weise umgeht und das alles seine Zeit braucht.
Sympathische Protagonisten tragen die Geschichte, in der es nicht nur um das Einkochen von Marmelade & Likören geht, auch wenn diese Tätigkeit einen großen Raum einnimmt. Klara lernt der Leser als resolute, aber auch herzensgute alte Dame kennen, die sich ungern etwas sagen lässt und ihren Kopf durchsetzen will. Nora hingegen ist noch ganz in ihrer Trauer gefangen und beginnt nur zaghaft, sich dem Leben ohne Julian zu öffnen. Da ist Katharina eine gute Zuhörerin und Freundin. Selbst Julian lernen wir durch Noras Erinnerungen kennen.
Lediglich Klaras „Das erzähl ich später“ oder „Darüber möchte ich jetzt nicht reden“ hat mich hier und da gestört.
Aufgepeppt und abgerundet wird dieser Roman durch die verschieden Rezepte zu den Marmeladen und Liköre, die mit abgedruckt sind und die man direkt ausprobieren möchte.