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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.01.2022

Farbenfrohe Düsternis

Milch Blut Hitze
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"Milch, Blut, Hitze" ist eine Sammlung von Kurzgeschichten der US-amerikanischen Autorin Dantiel W. Moniz, welche am 26.01.2022. bei C.H. Beck erscheint.

Die meisten Geschichten in „Milch Blut Hitze“ ...

"Milch, Blut, Hitze" ist eine Sammlung von Kurzgeschichten der US-amerikanischen Autorin Dantiel W. Moniz, welche am 26.01.2022. bei C.H. Beck erscheint.

Die meisten Geschichten in „Milch Blut Hitze“ sind kaum länger als zwanzig Seiten, trotzdem fangen sie auf beeindruckende Weise düstere Momente der Menschlichkeit und des Frauseins ein. Bei all der thematischen Dunkelheit erscheint mir die Sprache der Autorin dennoch farbenfroh und schillernd. Sie erzählt in flirrenden Bildern von Menschen am Scheideweg, in Lebenskrisen oder kritischen Lebensphasen. Sie spricht schmerzhaft ehrlich über Familien, von Müttern und Töchtern, über’s Heranwachsen, über Freundinnenschaften, über Schmerz.

Ich habe nicht alle Geschichten gleich gerne gelesen, aber mir hat jede einzelne von ihnen gut gefallen. Bei manchen von ihnen hatte ich das Gefühl, die Autorin hätte das Ende der Geschichte beim Schreiben selbst noch nicht gekannt, oder aber sie führt mich bewusst an der Nase herum. Man glaubt nämlich der zentrale Konflikt liegt klar auf der Hand und hofft auf eine Lösung des Problems, aber dann schlägt der Text plötzlich einen Haken und es tut sich etwas ganz Neues auf. Das fand ich unglaublich raffiniert und spannend. Außerdem schafft es Moniz, dass man auf wenigen Seiten eine Verbindung zu ihren Protagonisten findet und ein Gefühl für sie entwickelt. Das gelingt ihr besser, als es in so manchem dicken Buch der Fall ist.

Die Geschichten vereint übrigens auch, dass sie alle eine Art kosmische, immaterielle Ebene haben. Nicht unangenehm übernatürlich, nicht religiös, sondern mehr die Andeutung eines großen Ganzen oder eines großen Nichts. Auch das fand ich sprachlich und inhaltlich ausgesprochen schön.

Fazit:
Eine ganz große Leseempfehlung für „Milch Blut Hitze“, ein Buch, das mich in seiner Kombination aus Farben und Dunkelheit wirklich fasziniert hat.

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Bella Roma

Der letzte Sommer in der Stadt
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Inhalt:

Rom, die ewige Stadt, ist die Hauptdarstellerin des Romans „Der letzte Sommer in der Stadt“ von Gianfranco Calligarich, der bereits 1973 erstmals veröffentlicht wurde. Leo, mit dreißig Jahren ...

Inhalt:

Rom, die ewige Stadt, ist die Hauptdarstellerin des Romans „Der letzte Sommer in der Stadt“ von Gianfranco Calligarich, der bereits 1973 erstmals veröffentlicht wurde. Leo, mit dreißig Jahren noch jung, aber dem eigenen Empfinden nach schon ziemlich alt, verschlägt es dorthin, um seiner Heimat Mailand und seiner Familie zu entfliehen. Er ist ein Träumer und Tagdieb, ein Pseudo- Intellektueller mit Alkoholproblem, der den Frauen und dem guten Leben frönt, ohne ein konkretes Lebensziel vor Augen zu haben. Eines Tages schließlich trifft er die schöne aber flüchtige Arianna und verliebt sich in sie.

Meine Meinung:
Hach ja. Bereits die Leseprobe zu diesem Roman hat mich begeistert und das gilt stellvertretend für das ganze Buch. Selten erwähne ich in meinen Rezensionen die Optik eines Buchs, aber es muss einfach gesagt sein, dass ich das sonnengelbe Cover gepaart mit dieser nebulösen Schwarzweiß-Fotografie wirklich unwiderstehlich finde.
„Der letzte Sommer in der Stadt“ ist eine Gesichte für Romantiker und Träumer. In seiner Atmosphäre und Bildsprache erinnert mich der Text an alte Kinofilme aus den Sechzigerjahren mit Romy Schneider oder Audrey Hepburn. Alles ist leicht und schwer zugleich, die Sonne brennt, das Leben flirrt, die Protagonisten schwimmen haltlos in der Geschichte und in ihrer Existenz, so wie in einem türkisblauen Swimmingpool. Jetzt werde ich selbst gleich rührselig romantisch und es fällt mir schwer, nüchtern zu rezensieren, ohne selbst ins Erzählen abzudriften. Aber genau das ist das Gefühl, das der Roman beim Lesen transportiert und ich habe es geliebt. Noch mehr hätte ich es wahrscheinlich geliebt, die Geschichte im Sommer oder (noch besser!) Im Urlaub zu lesen. Für diese Zeit ist es die allerbeste Lektüre, die ich mir vorstellen kann. Die sonnengetränkten Szenen, die der Autor zeichnet, kommen wahrscheinlich am besten zur Geltung, wenn es warm ist. Außerdem mochte ich die Art und Weise, wie er auf sehr sanfte und subtile Art, zwischenmenschliche Beziehungen einfängt und dabei einprägsame und gleichzeitig fast schon filmreife Charaktere zeichnet.

Fazit:

„Der letzte Sommer in der Stadt“ macht mich sehnsüchtig. Sehnsüchtig nach Sommer und längst vergangenen Zeiten. Ich möchte auch gerne eine junge freie Frau in einem Rom sein, das es in dieser Form wahrscheinlich längst nicht mehr gibt, möchte meine Tage zwischen Lebenslust und Weltschmerz verbringen und das Leben mit vollen Händen ausschöpfen. Mit diesem Buch bin ich es wenigstens einen kurzen Augenblick lang gewesen. Es ist eine wunderschöne Zeitreise nach Italien.

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Veröffentlicht am 17.01.2022

Krebsforscher in love

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe
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Inhalt:

Die Biologie-Doktorandin Olive forscht in Stanford über eine neuartige Methode zur Frühdiagnostik von Bauchspeicheldrüsen-Karzinomen. Dr. Adam Carlsen ist Dozent an ihrer Fakultät. Nicht nur irgendein ...

Inhalt:

Die Biologie-Doktorandin Olive forscht in Stanford über eine neuartige Methode zur Frühdiagnostik von Bauchspeicheldrüsen-Karzinomen. Dr. Adam Carlsen ist Dozent an ihrer Fakultät. Nicht nur irgendein Dozent, sondern der gefürchtetste von allen, der (trotz seines jungen Alters und guten Aussehens) regelmäßige Studierende zum Weinen bringt.

Um ihre beste Freundin davon zu überzeugen, dass Olive entgegen aller Vermutungen, ein sehr erfülltes Liebesleben besitzt, kommt sie eines späten Abends auf die waghalsige Idee irgendeinen fremden Mann auf dem Flur des Fakultätsgebäudes zu küssen. Unglücklicherweise erwischt sie dabei ausgerechnet Dr. Carlsen und das, was eben noch als kleine Notlüge begonnen hat, gerät schnell außer Kontrolle. Plötzlich denkt ganz Biologie-Stanford, dass die beiden miteinander ausgehen und es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als eine Beziehung vorzutäuschen. Mit den üblichen Folgen natürlich…

Meine Meinung:
Also machen wir uns nichts vor: Fake-Dating ist wirklich nichts Neues. Fake-Dating unter Forschenden an einer Eliteuniversität vielleicht schon eher.

Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, weil es so viele meiner ganz persönlichen Nerven trifft. (Kann man das so sagen? Ich glaube nicht, ich sag’s aber trotzdem.)

Jedenfalls: Es ist ein Liebesroman, im Umfeld einer Universität, mit Medizinbiologie. Genau mein Fall. Und exakt das, was ich in diesen dunklen Dezembertagen so dringend gebraucht habe. Meine letzten Lektüren habe ich eher als bedrückend empfunden, sodass ich kurzerhand meine komplette Leseplanung dafür gecancelled habe.

Das Buch selbst hat dann wirklich auch all meine Erwartungen erfüllt. Es ist humorvoll, modern, an der ein oder anderen Stelle auch mal ernst. Das Buch ist sich seltsam bewusst darüber, dass es ein Klischee bedient und macht sich auch ab und zu darüber lustig. So wie es sich über viele andere Dinge lustig macht und an der ein oder anderen Stelle deutlich überzeichnet ist. Ich mochte das sehr, weil es genau für diese Geschichte so gut gepasst hat!

Phasenweise habe ich das Grinsen kaum noch aus dem Gesicht bekommen. Das hängt allerdings auch damit zusammen, dass die Geschichte in weiten Teilen etwas zum Fremdschämen ist. Aber auf positive Art und Weise zum Fremdschämen. Ich würde es „süß aber peinlich“ nennen.

Man merkt, dass die Autorin selbst aus dem Bereich der Forschung kommt. Die diesbezüglichen Darstellungen (vor allem im Bezug auf Bauchspeicheldrüsen-Krebs) haben mir sehr gut gefallen. Außerdem wird in der Geschichte deutlich, dass ihr Themen wie LGTBQ+ und die Sichtbarkeit von PoC in der Wissenschaft sehr wichtig sind. (Es gibt eine witzige queere Sidestory). Die Autorin schafft liebenswerte und unterhaltsame Nebencharaktere zu zeichnen, über die ich wirklich gerne noch mehr gelesen hätte. Sehr passend finde ich es deshalb auch, dass es Mitte des Jahres 2022 einen Fortsetzungsroman geben wird.

Fazit:

Wenn ihr im Moment auf der Suche nach einer buchigen Zuflucht seid, kann ich euch „The Love Hypothesis“ nur wärmstens empfehlen. Das Buch macht Spaß und irgendwie glücklich. Es hat mein Herz erwärmt. Man muss solche Geschichten aber natürlich grundsätzlich mögen, sonst hat man keinen Spaß daran. Das Klischeehafte darf man nicht als störend empfinden, genauso wenig wie das Überzeichnete, oder den Humor. Wenn man das alles so gern hat, wie ich von Zeit zu Zeit, dann kann man mit diesem Buch absolut nichts falsch machen.

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Veröffentlicht am 12.01.2022

Zu viel, zu voll

Zum Paradies
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Ich wollte gern ein Buch von Hanya Yanagihara lesen, nachdem ich unzählig oft begeisterte Stimmen über ihre Vorgängerromane gehört habe. An ihren großen Bestseller „Ein wenig Leben“ habe ich mich thematisch ...

Ich wollte gern ein Buch von Hanya Yanagihara lesen, nachdem ich unzählig oft begeisterte Stimmen über ihre Vorgängerromane gehört habe. An ihren großen Bestseller „Ein wenig Leben“ habe ich mich thematisch nicht herangetraut. Mit "Zum Paradies" wollte ich die Autorin nun gerne entdecken.
Leider bin ich enttäuscht worden. Das Buch ist nicht einfach nur ein Buch, es ist ein Epos. Ein Werk, das enorm viel Zeit und Aufmerksamkeit beansprucht.
Ich habe immensen Respekt vor dem Ideenreichtum und der Fantasie Yanagiharas, die es unvergleichlich eindrücklich schafft nicht nur eine Geschichte zu erzählen, sondern Wirklichkeiten vor dem Auge des Lesers/ der Leserin entstehen zu lassen. Wie das echte Leben verläuft sich ihr Text in kleinste Verästelungen von Nebenhandlungen, die alle miteinander in Verbindung stehen und sich gegenseitig bedingen, aber doch auch wieder unabhängig voneinander existieren.
Und genau da liegt mein persönliches und mit Sicherheit sehr subjektives Problem. Ich konnte mich auf die Erzählweise der Autorin nicht einlassen. Der Schreibstil ist mir persönlich zu gestochen, zu detailliert und verschachtelt, zu übertrieben geistreich. Yanagiharas Text zu lesen fühlt sich für mich in etwa so an, als würde ich stundenlang auf ein hyperrealistisches Bild starren, das überdeutlich jedes noch so kleine Härchen, jede Lichtreflexion des Gezeigten darstellt.
Thematisch finde ich das Buch nach wie vor sehr interessant. Schon allein die Grundidee der ersten Geschichte, diese „andere“ Vergangenheit Amerikas, die zu einer „anderen“ Gesellschaft führt, ist genial. Yanagihara ist eine Autorin, die ihre Bücher für und über das Gute schreibt, die Hoffnung geben will. Hoffnung für alle Menschen, egal, wo sie herkommen, wer sie sind, wen sie lieben. Das merkt man ganz deutlich.
Davon abgesehen sind die drei Szenarien, die sie schafft, die Leben der drei Davids, nebeneinander gestellt, jedes für sich erzählens- und lesenswert. Unglücklicherweise konnte ich mich jedoch nur schwer auf die Geschichten einlassen, da die Art und Weise wie sie erzählt wurden, einfach keine Spannung, keinen Impuls zum Weiterlesen bei mir entstehen lassen hat. Oft hatte ich das Gefühl, dass seitenlang unfassbar viel gesagt wurde, ohne dass wirklich etwas passiert ist. Die Figuren blieben mir trotz allem eher fern. Zum Weiterlesen musste ich mich deshalb häufig überwinden.

Fazit:

Ich kann verstehen und erkennen, warum so viele Lesende begeistert von Hanya Yanagiharas Büchern sind. Wenn man „Zum Paradies“ liest, kommt man nicht daran vorbei, die Größe und die erzählerische Wucht der Geschichte wahrzunehmen. Mir als individuelle Leserin ist diese Wucht aber zu schwer gewesen. Ich habe mich von ihr letztendlich erschlagen gefühlt.

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Veröffentlicht am 16.12.2021

Schönheit im frühen Feminismus

Erfahrungen eines schönen Mädchens
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Inhalt:
Sasha ist eine junge Frau in den Sechzigerjahren, einer Zeit, in der die Rolle einer Frau in der Gesellschaft eng definiert ist. Doch Sasha fällt es schwer, sich den Erwartungen, die ihre Umwelt ...

Inhalt:
Sasha ist eine junge Frau in den Sechzigerjahren, einer Zeit, in der die Rolle einer Frau in der Gesellschaft eng definiert ist. Doch Sasha fällt es schwer, sich den Erwartungen, die ihre Umwelt an sie stellt, anzupassen. Sie möchte frei sein, frei lieben und frei leben. Auf ihrer Suche nach Freiheit verrennt sie sich immer wieder, endet in einer Sackgasse, legt den Rückwärtsgang ein, kommt doch nie an. „Erfahrungen eines schönen Mädchens“ ist ein Originaltext aus den Sechzigern. Alix Kate Shulman begleitet ihre Protagonistin vom jungen Mädchen bis zur erwachsenen Frau in einem feministischen Coming-Off-Age-Roman.

Meine Meinung:
Die Sache ist die: Oft hat man bestimmte Erwartungen an ein Buch. Vielleicht sogar unbewusst. Werden diese nicht erfüllt, kann das leicht zu Irritation führen. Ich habe beim Lesen von „Erfahrungen eines schönen Mädchens“ festgestellt, dass ich sehr klare Erwartungen an die Geschichte hatte. Ich habe mir vorgestellt ich bekäme es mit einer klugen Protagonistin zu tun, die die starren Rollenbilder und die gesellschaftlichen Zwänge ihrer Zeit durchschaut, entlarvt und gegen sie aufbegehrt. Obwohl sie von anderen immer wieder auf ihr Äußeres reduziert wird. Teilweise stimmt das auch, teilweise aber eben nicht: Deswegen habe ich mir mit dem Buch etwas schwer getan.

Der Name ist hier eindeutig Programm! Sasha ist schön. Aber nicht nur das, sie will auch schön sein. Ihre Schönheit ist ihr so unfassbar wichtig, es wirkt auf mich wie eine Obsession Das Problem dabei ist, dass es ihr gar nicht darum geht, sich selbst in ihrem Äußeren zu verwirklichen, sondern sie möchte Männern gefallen und von Männern beachtet werden. Davon macht sie ihren eigenen Wert abhängig und hinterfragt dabei überhaupt nicht. Im Gegenteil. Situationen, in denen sie Opfer von Sexismus oder sogar von sexueller Gewalt wird, verkennt sie als Schmeicheleien. Das habe ich überhaupt nicht verstanden. Vor allem nicht vor dem Hintergrund, dass das Buch ein US-amerikanisch feministischer Klassiker ist und Sasha als frühe Feministin bezeichnet wird.

Ja, sie lebt ein unkonventionelles Leben, schläft mit vielen Männern, wird mehrmals schwanger, treibt mehrmals ab, lässt sich scheiden, hat den Drang nach Freiheit. Aber sie denkt und handelt in meinen Augen weder besonders feministisch noch besonders klug. Eher kindlich und naiv. Sie wird so oft von Männern ausgenutzt und erkennt es einfach nicht, missinterpretiert eine Situation, bzw. unternimmt nichts, um ihre Position zu verbessern Diese Stellen haben mich so wütend gemacht, dass ich mir am liebsten das Buch vor den Kopf geschlagen hätte.

Ich will aber nicht, dass man mich an dieser Stelle falsch versteht. Trotz meiner Probleme mit der Protagonistin halte ich das „Erfahrungen eines schönen Mädchens“ für überaus lesenswert. Als der Roman erstmals veröffentlich wurde, muss der Text revolutionär und skandalös gewesen sein. Er ist ein Zeugnis seiner Zeit. Und genau als das muss er gelesen werden. Ich habe lange darüber nachgedacht: Aber ich glaube man muss die Geschichte beim Lesen aus der Vogelperspektive betrachten. Man darf nicht erwarten, dass Sasha vordenkt. Dafür ist sie, obwohl sie sich so nach Freiheit sehnt, zu sehr in Konventionen und vor allem ihre eigene Eitelkeit verstrickt.

Außerdem hat mir der Tonfall der Geschichte sehr gut gefallen. Schwierige Situationen werden oft auf eine humorvolle, komische Art und Weise dargestellt, sodass diese fast schon ein wenig grotesk wirken, aber gleichzeitig auch in ihrer Schwere abgemildert werden.

Fazit:
„Erfahrungen eines schönen Mädchens“ stammt aus einer Zeit, zu der der Feminismus noch in den Kinderschuhen gesteckt hat. Und das merkt man auch sehr deutlich! Sasha ist auf eine unbewusste Art Feministin. Ihre Entscheidungen führen dazu, dass sie zumindest zeitweise ein Leben abseits der Norm führt. Aber ich hätte mir so sehr gewünscht, sie wäre dazu in der Lage gewesen, sich selbst und vor allem die Männer in ihrem Leben mehr zu reflektieren. Mit so einer Sasha wäre das Buch für mich eine Wucht gewesen. So bleibt es trotzdem ein eindrückliches Zeitdokument.

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