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Veröffentlicht am 26.10.2021

Der Großvater

Die Enkelin
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Inhalt:
Kaspar findet seine Ehefrau Birgit tot in der Badewanne. Sie war Alkoholikerin, hat einen tief begrabenen Schmerz mit der Sucht betäubt. Jahrzehnte ihres Lebens haben die beiden miteinander verbracht ...

Inhalt:
Kaspar findet seine Ehefrau Birgit tot in der Badewanne. Sie war Alkoholikerin, hat einen tief begrabenen Schmerz mit der Sucht betäubt. Jahrzehnte ihres Lebens haben die beiden miteinander verbracht und doch ist Birgit Kaspar ein Stück weit fremd geblieben. Erst nach ihrem Tod erfährt er von der Vergangenheit, die sie einst im Osten zurückgelassen hat. Ohne sie muss er sich auf eine Spurensuche begeben.

Meine Meinung:

Bernhard Schlink ist ein fantastischer Autor, der genau weiß, wie man eine Geschichte erzählt. Ich mag seine Sprache und die eindrücklichen Bilder, die er von seinen Figuren zeichnet. Das beginnt schon auf den ersten Seiten mit Birgits Tod.
„Die Enkelin“ ist eine deutsch-deutsche Geschichte über Schuld und den Wert von Familie. Aber eben nicht nur das. Es ist auch ein hochaktuelles Buch, das es schafft eine Verbindung zwischen ostdeutscher Vergangenheit und Gegenwart herzustellen. Auf seinem Weg Birgits Vergangenheit aufzuarbeiten wird Kaspar immer wieder dazu gezwungen sich für teils extreme Perspektiven und Weltanschauungen zu öffnen, die nicht seiner eigenen entsprechen. Diese Annäherung und die damit einhergehenden Differenzen stellt der Autor sehr einfühlsam dar. Auch wenn dem Titel nach, die Beziehung zwischen Kaspar und seiner Enkelin eine zentrale Rolle im Buch einnimmt, ist eigentlich der Großvater die Kernfigur.
Die Geschichte ist in drei Teile gegliedert. Schlink schafft es durchgängig einen gewissen Spannungsbogen aufrechtzuerhalten. Dabei werden unterschiedliche Zeit- und Handlungsebenen nacherzählt, sodass ein allumfassendes, vielschichtiges Bild des Konflikts entsteht.
Trotz der politischen Problematik, die das Fundament der Geschichte bildet, schafft es der Autor sie weitergehend wertfrei zu erzählen. „Die Enkelin“ überlässt es dem Leser selbst sich ein Bild über die Protagonisten zu machen. Das schafft Bernhard Schlink, indem er mit Kaspar einen Mann gezeichnet hat, der sich sehr darum bemüht, die Dinge um ihn herum, in ihrem Wesen zu akzeptieren und zu verstehen. Das hat ihn für mich sehr sympathisch gemacht.
Ich habe das Buch sehr sehr gerne gelesen.

Fazit:

Ein Buch, das nicht nur seinen Protagonisten, sondern auch Leserinnen und Leser herausfordert, zum Nachdenken anregt und Bewusstsein für scheinbar fremdartige Lebensentwürfe schafft, ohne zu werten oder zu belehren.

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Veröffentlicht am 18.10.2021

Unvergesslich magisch

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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Inhalt:

Quinn von Ahrensburg ist überall beliebt, souverän und sportlich. die Mädchen fliegen auf ihn. Leider ist er auch ein bisschen gemein. Matilda ist die Tochter der ultrachristlichen Familie Martin ...

Inhalt:

Quinn von Ahrensburg ist überall beliebt, souverän und sportlich. die Mädchen fliegen auf ihn. Leider ist er auch ein bisschen gemein. Matilda ist die Tochter der ultrachristlichen Familie Martin und wohnt im Haus gegenüber. Sie schwärmt zwar für Quinn, doch er weiß nicht einmal wie sie heißt und wenn er ihr Beachtung schenkt, ist er nicht besonders nett.

Alles ändert sich als Quinn am Ende einer Partynacht schwer verunglückt. Wie durch ein Wunder überlebt er den Unfall, hat jedoch mit großen körperlichen Einschränkungen zu kämpfen. Und nicht nur das: Auch sein Verstand scheint ihm Streiche zu spielen! Überall zeigen sich ihm merkwürdige Gestalten und er stellt merkwürdige neue Fähigkeiten bei sich fest.

Aber wem soll man schon so etwas erzählen, ohne Angst zu haben, für verrückt erklärt zu werden? Wem außer Matilda, vor der man sich sowieso nicht blamieren kann?

Ehe sie sich versehen haben, beginnt für die Matilda und Quinn ein großes und vor allem magisches Abenteuer.

Meine Meinung:

Hach, was war das wieder schön! Wenn Kerstin Gier schreibt, ist das jedes Mal wie Heimkehren. In ihren Büchern findet sich immer so ein ganz besonderer, alt vertrauter Tonfall. Das finde ich seltsam tröstlich.

Im Gegensatz zu den früheren Büchern der Autorin wird „Vergissmeinnicht“ abwechselnd aus der Perspektive von Quinn und Matilda erzählt. Ich würde sagen, dass Quinn sogar ein Stückchen weit die Hauptperson ist, denn er steht auch im Zentrum der magischen Geschehnisse. Trotzdem habe ich Matildas Kapitel fast noch ein wenig lieber gelesen. Das liegt ganz einfach daran, dass das ewig fünfzehnjährige Mädchen in mir, sich in verschiedenster Hinsicht mit ihr identifizieren konnte. Ich hätte diese Geschichte so gerne schon gehabt, als ich in dem Alter war.

Ganz am Anfang der Geschichte hatte ich ein paar Bedenken bezüglich Quinns Charakter. Diese haben sich dann aber sehr schnell in Luft aufgelöst. Die beiden sind ein wundervolles Team! Im Laufe der Geschichte entsteht eine ganz herrliche Wir-beide-gegen-den-Rest-der-Welt-Stimmung.

Ach ja, und zuckersüß romantisch und ein bisschen herzzerreißend war es natürlich auch. Genauso wie man es erwartet, wenn man solch ein Buch liest. Ich komme aus der Schwärmen eigentlich gar nicht mehr raus.

Kerstin Gier hat sich für die Vergissmeinnicht-Reihe eine ganz neue magische Welt ausgedacht. Ich will an dieser Stelle nicht zu viel verraten, nur, dass es viel zu entdecken und vor allem unheimlich viele Rätsel gibt. Dementsprechend muss man den ersten Teil der Trilogie sicher auch als Einführungsband in dieses neue Fantasy-Reich verstehen. An jeder Ecke werden Fragen aufgeworfen und noch recht wenige davon beantwortet.

Besonders gut gefallen hat mir, dass die Geschichte dieses Mal in Deutschland spielt. Das findet man in der Fantasy viel zu selten. Schließlich kann sich auch bei uns allerhand Fantastisches verstecken, wie ich finde. „Vergissmeinnicht“ steckt außerdem voller mehr oder weniger liebenswerter, aber immer äußerst unterhaltsamer Nebencharaktere. Ich habe so viel gelacht, wie schon lange nicht mehr bei einem Buch.

Fazit:
Unvergesslich magisch wunderbar großartig fantastisch. Ich liebe es und kann es kaum erwarten, bis es nächstes Jahr weitergeht. Schlippe nochmal (mein neues Lieblingswort!), dass das schon wieder so lange dauert.

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Veröffentlicht am 09.10.2021

Robin Hood 2030

Reality Show
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Robin Hood 2030

Inhalt:
Weihnachten, Anfang der 2030er Jahre:
Im Fernsehen läuft nicht etwa „Dinner for One“ oder „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Eine Gruppe anonymer Aktivisten hat öffentlich-rechtliche ...

Robin Hood 2030

Inhalt:
Weihnachten, Anfang der 2030er Jahre:
Im Fernsehen läuft nicht etwa „Dinner for One“ oder „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Eine Gruppe anonymer Aktivisten hat öffentlich-rechtliche wie auch private Sendeanstalten gekapert. Die „Reality Show“ läuft auf allen Kanälen.
Die Protagonisten sind nicht etwa die üblichen Trash-TV-Größen, sondern 42 Geiseln, welche die Gruppierung an diesem Abend in ihre Gewalt gebracht hat. Die zehn reichsten und einflussreichsten Menschen Deutschlands und ihre Familien werden in ihren Häusern gefangen gehalten. Sie sollen live vor ein Gericht gestellt werden. Millionen von Menschen werden darüber urteilen, ob und wie ihre Verbrechen zu verteilen sind.

Meine Meinung:
Die Frage, die sich mir beim Lesen von „Reality Show“ am allermeisten gestellt hat, war: „Wie viel von alldem ist Fiktion?“ Ich habe keine Vorstellung davon, in welche Form von Verbrechen die Eliten unseres Landes wirklich verstrickt sind, oder ob das Legendenbildung ist.
Darüber hinaus wirft das neue Buch von Anne Freytag aber auch viele andere Fragen auf. Zum Beispiel: Was darf man im Namen der Gerechtigkeit?
Die Gruppe, die hinter der Reality Show steckt, bezeichne ich im Folgenden als Terroristen. Das Buch nutzt diesen Begriff nicht. Aber genau das ist es, was sie sind. Terroristen, die Verbrechen begehen im Namen einer Ideologie, einer Weltanschauung, an die sie glauben. Und dabei sind sie mir unglaublich sympathisch. Denn man kann nicht anders, als das, was sie tun, gut und richtig zu finden. Märchenhaft ritterlich das eigene Leben und die eigene Freiheit für das Wohl der Gesellschaft auf’s Spiel zu setzen. Einmal habe ich mir beim Lesen sogar gewünscht, eine solche Show würde es wirklich geben.
Das Buch erzählt die Geschichte eines Heiligabends. Mit jedem neuen Kapitel wird die Perspektive und manchmal auch die Zeitebene gewechselt. Sehr sehr viele Personen agieren: Terroristen, Geiseln, Zuschauer, Polizei. Manchmal sind mir das zu viele gewesen, bzw. zu wenig Buch für zu viele Menschen, die sich zwischen den Seiten drängen. Ich musste immer wieder nachsehen, wer jetzt nochmal wer war, welche Geschichte zu welchem Namen gehört. Mir hätte es besser gefallen, wenn die einzelnen Schicksale etwas tiefer ausgearbeitet worden wären, so ist für mich einiges unaufgeklärt geblieben. Auch im Bezug auf die Logik bin ich nicht immer hinterher gekommen. Ich denke, das liegt an den zahlreichen harten Cuts, die die Geschichte macht. Manchmal bin ich mir nicht sicher gewesen, ob ich eine Auflösung richtig verstanden habe, dann bin ich ein paar Kapitel zurückgegangen, habe nochmal gelesen und es immer noch nicht verstanden. Dadurch bleibt bei mir eine Art Druck bestehen, ein Drang zur Erklärung, der unbefriedigt ist.
Nichtsdestotrotz ist „Reality Show“ ein sehr besonderes Buch mit einem überaus dichten Spannungsbogen. Es zeichnet eine düstere Version vom zukünftigen Deutschland, die ich aus heutiger Perspektive ziemlich realistisch finde.
Anne Freytag gehört zu meinen Lieblingsautorinnen, insbesondere weil ich ihre Sprache so wunderschön finde. Am besten ist sie für mich, wenn sie Emotionen und zwischenmenschliche Beziehungen beschreibt, das ganz besonders auch in den Kernmomenten eines Romans. Die Szenen, in denen die Geschichte knackt vor Spannung, in denen es richtig wichtig wird. Das kann sie einfach und das wird auch in „Reality Show“ deutlich. Doch obwohl mich das Buch inhaltlich so sehr abgeholt hat und ich es kaum aus der Hand legen konnte, ist es nicht mein Lieblingsbuch von ihr. Dazu hat es zu viel angedeutet, mich an zu vielen Stellen gelockt und diese Teilgeschichten dann nicht richtig zu Ende erzählt.

Fazit:
„Reality Show“ ist ein absolut lesenswertes Buch voller (berechtigter) Systemkritik. Ein Buch für Idealisten, das den Wunsch nach Veränderung aufleben lässt, wenngleich man ich mich selbst von der Wucht der Ungerechtigkeit unserer Gesellschaft ein wenig erschlagen gefühlt habe. Ich finde, dass diese Wucht des Themas ein dickeres Buch und eine detaillierter Abhandlung gebraucht hätte, um sich wirklich vollends entfalten zu können.

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Veröffentlicht am 28.09.2021

Freundschaft und Liebe

Du hast mir gerade noch gefehlt
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Inhalt;
Eve, Susie, Ed und Justin sind beste Freunde, eine verschworene Gemeinschaft, von Kindesbeinen an. Und fast genauso lange ist Eve in Ed verliebt. Unglücklicherweise ist dieser allerdings seit ...


Inhalt;
Eve, Susie, Ed und Justin sind beste Freunde, eine verschworene Gemeinschaft, von Kindesbeinen an. Und fast genauso lange ist Eve in Ed verliebt. Unglücklicherweise ist dieser allerdings seit vielen Jahren in einer festen Beziehung und scheint so nah und dabei doch so unerreichbar zu sein. Ein einziger Pub-Quiz-Abend ändert schließlich alles. Erst macht Eis Freundin ihm einen Heiratsantrag und dann geschieht etwas Unvorhergesehenes. Etwas Schreckliches, das Eves Leben aus den Angeln hebt und Finlay, der ältere Bruder von Eves bester Freundin Susie, zurück in ihr Leben tritt.

Meine Meinung:

Ich lese die Romane von Mhairi McFarlane seit Jahren mit Begeisterung. Meine Chick-Lit-Phase ist eigentlich längt vorbei. Nur Mhairi ist übrig geblieben. Der britische Humor und dieser einzigartig zynisch-urige Charme ihrer Geschichten holt mich beinahe in jedem Buch ab. Sie schafft es einfach, die perfekte Balance zwischen Witz und Ernsthaftigkeit zu finden.
„Du hast mir gerade noch gefehlt“ steht seinen Vorgängerbüchern in nichts nach und sticht trotzdem aus ihnen hervor. Obwohl die Geschichte unverkennbar Mhairi McFarlane ist, ist sie doch auch neu, denn ich würde behaupten, nie zuvor hat sich die Autorin einem so ernsten Thema angenommen. Es gab schwierige Themen, keine Frage. Aber anders als in diesem Buch. Dennoch hat es mir sehr gut gefallen. Ich finde, es ist eindeutig eine Weiterentwicklung der Autorin und ihres Stils sichtbar geworden. Die Protagonisten liefen sich trotzdem die altbekannten scharfzüngigen Wortgefechte und stolpern auf ihrem Weg zum Glück über eine Hürde nach der anderen.
Das einzige, was mich mittlerweile ein wenig stört, ist, dass ich den Eindruck habe, dass Mhairi McFarlane immer wieder zu bestimmten Stereotypen tendiert. Beispielsweise die schöne blonde bestieg (Ex-)Freundin, die in diesem Fall Eds Verlobte Heather verkörpern durfte. Da würde ich mir für die Zukunft ein bisschen mehr Varianz in der Ausarbeitung der Figuren wünschen.

Fazit:

„Du hast mir gerade noch gefehlt“ ist ein emotionales und warmherziges Buch über Trauer, Liebe und Freundschaft. Bei all der Tragik, dem Leben und seinen Problemen, lädt es doch immer wieder zum Lachen ein. Wie alle anderen Romane der Autorin, kann ich auch diesen von ganze Herzen empfehlen. Er gehört definitiv zu meinen Favoriten von ihr.

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Veröffentlicht am 23.09.2021

Raffiniert

SCHWEIG!
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Inhalt:
Esther und Sue sind Schwestern, aber könnten gegensätzlicher nicht sein. Während Esther ihre chaotische kleine Familie managt, lebt Sue seit der der Trennung von ihrem Mann allein in einer abgeschiedenen ...

Inhalt:
Esther und Sue sind Schwestern, aber könnten gegensätzlicher nicht sein. Während Esther ihre chaotische kleine Familie managt, lebt Sue seit der der Trennung von ihrem Mann allein in einer abgeschiedenen Villa im Wald. Die Beziehung der beiden ist brüchig, sehr zu Esthers Bedauern. Als Weihnachten naht fasst sie sich ein Herz und setzt sich ins Auto, um Sue in ihrer selbstgewählten Isolation zu besuchen und ihr ein Geschenk zu bringen. Was Esther noch nicht weiß: Nach diesem Weihnachtsfest wird nichts mehr so sein wie es einmal war. Wahrheiten kommen ans Licht und ziehen ungeahnte Folgen nach sich.

Meine Meinung:
Die Leseprobe zu „Schweig!“ Von Judith Merchant hat mich absolut überzeugt. So schnell packt mich selten eine Geschichte. Auch der Rest des Buchs bleibt diesem furiosen Start weitestgehend treu. „Schweig!“ Ist eine Art Theaterstück, in dem nur wenige Protagonisten und wenige Schauplätze eine Rolle spielen. Es wird viel geredet und auf der Aktionsebene passiert gar nicht so viel. Trotzdem schafft es die Autorin, über lange Zeit eine sogartige Spannung aufrechtzuerhalten. Diese Spannung spielt sich auf zwischenmenschlicher Ebene ab.
„Schweig!“ Ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Psychothriller. Psychologisch sehr raffiniert konzipiert. Der Plot und auch die Auflösung hat mir sehr gut gefallen. Die Protagonisten sind glaubhaft, man fragt sich, ob sie auch real sein könnten, und fürchtet sich vor der Antwort auf diese Frage, weil sie sich beim Lesen so real anfühlen. Mir ist an der ein oder anderen Stelle ein bisschen schlecht geworden, weil ich mich so gegruselt habe.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Esther, Sue und einer dritten Person erzählt, deren Identität ich nicht vorwegnehmen möchte. Auf die Blickwinkel dieser drei Figuren ist allerdings bis zum Schluss nur bedingt Verlass.
Die Sprache ist einfach und sehr dialoglästig. Die Dialoge selbst sind allerdings klug und spannend. Manchmal konnte ich die ein oder andere Handlung der Protagonisten nicht ganz nachvollziehen. In solchen Momenten hatte ich dann den Eindruck, dass die Handlungsmotive nicht mehr ganz klar sind. Wobei sich an diese Stelle wiederum die Frage stellt, ob überhaupt irgendwer oder irgendetwas in dieser Geschichte „ganz klar“ ist.

Fazit:

Ich lese nur selten und sehr ausgewählt Thriller. „Schweig!“ gehört von nun an zu meinen Genrefavoriten. Das Buch hatte alle Zutaten, die ich in einem guten Spannugnsroman suche: Raffinesse, doppelte Böden, kluge Charaktere und vor allem eine Auflösung, die der Geschichte gerecht wird.

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