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Veröffentlicht am 17.08.2022

„Es herrscht aber nicht seit Jahren Krieg in dieser Stadt.“

Der Duft von Zimt
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Die junge Bäckerin Josephine Thielemann führt zusammen mit ihrem Onkel eine kleine Bäckerei in Hamburg. Alles könnte so schön sein, aber die Franzosen haben die Stadt besetzt und um genug Zutaten beschaffen ...

Die junge Bäckerin Josephine Thielemann führt zusammen mit ihrem Onkel eine kleine Bäckerei in Hamburg. Alles könnte so schön sein, aber die Franzosen haben die Stadt besetzt und um genug Zutaten beschaffen zu können, müssen die beiden Bäcker nicht immer den legalen Weg wählen. Im Jahr 1812 lebt es sich nicht so einfach in dieser Stadt. Fritz Thielemann möchte nach Altona übersiedeln, aber Josephine ist nicht bereit ihr zu Hause zu verlassen. Fritz erlaubt es nur unter einer Bedingung: Josephine muss sich mit dem Postboten Christian Schulte verloben und ihn so bald als möglich ehelichen.

Unter den Kunden von Thielmanns Backhus sind nicht nur Hamburger, auch die Franzosen kommen gern in den kleinen Laden. So auch Pépin Sabatier und immer hat er einen dummen Spruch auf den Lippen. Eine Tür kennt er anscheinend nicht, denn er spaziert immer durchs Fenster herein. Er und Josephine lernen sich immer besser kennen und dann erzählt Pépin, dass er aus einer Bäckerfamilie stammt. Er schwärmt immer wieder vom französischen Gebäck und dann backen die beiden zusammen. Was dabei herauskommt ist fantastisch, köstlich und ein Gaumengenuss, den es heute noch gibt.

Fazit:

Die Autorin Rebekka Eder schreibt mit „Der Duft von Zimt“ einen historischen Roman, der mich sofort mit in das frühe Hamburg nimmt und die Zeit der Besatzung, des Hungers und der Not.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig lesbar. Ihre ausführlichen Beschreibungen der Umgebung und der Geschehnisse zaubern mir Bilder vor Augen. Auch die lebhaften Erzählungen über die Backteilchen sind so gelungen, dass ich den Geruch von Zimt in meiner Nase habe. Alle Charaktere sind gut ausgesucht und wunderbar in Szene gesetzt. Ich mochte sie alle und vor allem Philibert habe ich gleich in mein Herz geschlossen.
Rebekka Eder erzählt aber nicht nur die schönen Dinge, sondern auch von der Armut, dem Hunger, der Kälte und dem furchtbaren Sterben in Hamburg.
Kapitel 18: „Hermann war einfach untergegangen, lautlos und spurlos, wie ein Löffel voll Zucker in warmer Milch.“

Die wahren historischen Begebenheiten hat die Autorin geschickt mit fiktiven Erzählungen vermischt und so einen wunderbaren Roman geschrieben. Ich habe das Buch gern gelesen und kann hier nur eine klare Leseempfehlung und 5 verdiente Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 09.08.2022

„Der erste Schlag ist noch nicht tödlich. Sie lebt noch. Ist noch bei Bewusstsein.“

Mutterherz
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Als eine Bostoner Krankenschwester tot aufgewunden wird, ist gleich klar, hier ist ein brutalter Mord geschehen. Sofort werden Detective Jane Rizzoli und Gerichtsmedizinerin Dr. Maura Isles gerufen. Die ...

Als eine Bostoner Krankenschwester tot aufgewunden wird, ist gleich klar, hier ist ein brutalter Mord geschehen. Sofort werden Detective Jane Rizzoli und Gerichtsmedizinerin Dr. Maura Isles gerufen. Die Frau hatte noch nicht mal ihre Arbeitskleidung ausziehen können, als sie überfallen wurde. Wer tötet denn eine harmlose Krankenschwester? War es ein missglückter Einbruch oder steckt mehr dahinter?

Aber nicht nur dieser Fall beschäftigt Jane, denn ihre geschwätzige Mutter mischt sich permanent in Dinge ein, die sie einfach nichts angehen. Sie ignoriert die wichtige Arbeit ihrer Tochter und behelligt sie ständig mit irgendwelchen Vorfällen. Jane hat dafür aber gar keine Zeit und dann ist plötzlich Gefahr in Verzug.
Zitat Kapitel 14: „Sie war wie die einsame Gazelle am Rand der Herde, das verletzliche Tier, das die Löwen als Erstes reißen würden.“

Fazit:

Nach sehr langer Pause schreibt die Autorin Tess Gerritsen mit „Mutterherz“ die Fortsetzung der Jane Rizzoli & Maura Isles Reihe. Sie nimmt mich mit in einen komplizierten Fall und das gelingt ihr nicht ganz.

Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt sehr leicht und flüssig lesbar. Bei den Charakteren gelingt es ihr, sie lebendig werden zu lassen. Allerdings finde ich die Abschnitte mit „Angela“ viel zu lang. Diese Frau ist einfach nur nervig. Auch ihre „aufklärenden“ Fähigkeiten finde ich extrem übertrieben. Vielleicht sollte es in diesem Buch ein wenig wie in der Fernsehserie sein. Das hat in meinen Augen aber nicht geklappt.

Bei der Spannung ist es ein auf und ab. Erst zum Ende hin nimmt sie stetig zu und auch die Aufklärung hat alle losen Fäden zusammengeführt. Trotzdem habe ich einen faden Beigeschmack und kann nicht sagen, dass mich das Buch mitgerissen hat. Wenn die Abschnitte mit „Angela“ rausgefallen wären, wäre es sicher ein spannender Thriller geworden, so wie wir es aus der gesamten Reihe kennen, aber leider sind die langweiligen Erzählungen vorhanden.

Von mir kommen hier vorsichtige 4 Sterne, denn ohne die Abschnitte, die mir nicht gefallen haben, ist es ein spannender und guter Thriller. Auch eine Leseempfehlung kommt von mir. Aber lest selbst, denn sie hier ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 02.08.2022

„Man muss mindestens einmal am Tag herzhaft lachen, damit es ein guter Tag ist.“

Der Glanz des Feuers
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Apollonia und Agnes sind ganz allein unterwegs, denn sie müssen ihre Heimat verlassen. Auch wenn sie es nicht wollen, weil sie in Montbéliard geboren sind, sind sie hier nicht mehr sicher. So flüchten ...

Apollonia und Agnes sind ganz allein unterwegs, denn sie müssen ihre Heimat verlassen. Auch wenn sie es nicht wollen, weil sie in Montbéliard geboren sind, sind sie hier nicht mehr sicher. So flüchten sie im Jahre 1607 und finden am Abend vor den Toren ihres Heimatortes ein Lager, hier wollen sie sich nur aufzuwärmen. Es ist aber nicht verlassen, denn hier wohnen Vaganten und als sie heimkommen sind sie gar nicht begeistert, die beiden Mädchen hier vorzufinden. Doch allen Widrigkeiten zum Trotz, dürfen sie sich „der kleinen Familie“ anschließen und genießen nun ihre Freiheit.

So kommt die kleine Gruppe nach Stuttgart und finden auch gleich Arbeit auf dem Schloss von Herzog Friedrich dem I. Sie beziehen sogar zwei Zimmer und fühlen sich sehr wohl. Leider bleibt ihnen das Glück nicht hold, denn Agnes belauscht ein Gespräch, dessen Tragweite sie nicht wirklich genau einschätzen kann. Was können sie tun und wem sollen sie von diesem unglaublichen Vorhaben berichten? Würde man ihnen überhaupt glauben? Doch dann geschieht das Unfassbare und plötzlich sind sie in Lebensgefahr.
Zitat Kapitel 30: „Dabei hatte ihn schon seine Mutter als kleinen Jungen darauf hingewiesen, dass versäumte Augenblicke niemals wiederkommen, man aber ewig an sie denkt.“

Fazit:

Mit „Der Glanz des Feuers“ schreibt die Autorin Deana Zinßmeister einen fiktiven historischen Roman der in Württemberg im Jahre 1607 angesiedelt ist. Ihr Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar. Anfangs hatte ich Schwierigkeiten in das Buch hineinzufinden, es wirkte auf mich gestelzt und eher langatmig. Doch nach wenigen Kapiteln wurde die Geschichte interessant und dann richtiggehend spannend.

Es gelingt der Autorin mit den Charakteren das Buch lebendig werden zu lassen. Das hat mir gut gefallen, denn jede einzelne Figur ist so liebevoll und interessant beschrieben, dass ich sie direkt vor meinen Augen sehen konnte. Auch die Schilderungen der Umgebung, des Schlosses, des Armenviertels und auch der Geschehnisse lassen erkennen, dass Deana Zinßmeister in der Historie bewandert ist. Sie nimmt mich mit ins Jahr 1607 und fesselt mich nach kurzer Zeit dermaßen an ihren Roman, dass ich ihn nicht mehr aus der Hand legen kann.

Von mir kommt hier eine klare Leseempfehlung und 5 verdiente Sterne. Auch wenn der Anfang etwas holperig ist, hat mir das Buch ausgesprochen gut gefallen. Aber lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 28.07.2022

„Hatten diese Hyänen jetzt beschlossen, im Rudel auf ihn loszugehen?“

Die Charité: Neue Wege
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Für das junge Dienstmädchen Sophie Ahlbeck bricht eine Welt zusammen, als Frau von Seydlitz sie fristlos und ohne Zeugnis aus ihrem Haushalt wirft. Das Mädchen hat nichts getan, aber das sieht die Hausherrin ...

Für das junge Dienstmädchen Sophie Ahlbeck bricht eine Welt zusammen, als Frau von Seydlitz sie fristlos und ohne Zeugnis aus ihrem Haushalt wirft. Das Mädchen hat nichts getan, aber das sieht die Hausherrin ganz anders, denn sie will ihren Sohn vor einer Dummheit bewahren. Ohne Anstellung kann sie nicht überleben und dann trifft sie ihre Kindheitsfreundin zufällig auf der Straße. Bertha nimmt sie mit ins Freudenhaus an der Königsmauer und Sophie muss wohl oder übel ihren Körper verkaufen. Im Jahre 1858 ist es aber an der Tagesordnung, sich mit einer Geschlechtskrankheit zu infizieren und so landen die Freundinnen in der Charité und werden unwissentlich Teil eines grausamen Experiments.

Philipp von Seydlitz gibt nicht auf Sophie zu finden. Erst einige Jahre später trifft er sie als Patientin in der Charité wieder, wo er zum Arzt ausgebildet wird. Sophie kümmert sich dort aufopferungsvoll um ihre erkrankten Freundinnen und das bemerkt auch die Oberschwester. Nach Rücksprache mit Dr. von Bärensprung, bietet sie ihr an, eine Ausbildung zur Pflegerin zu machen.

Fazit:

Die Autorinnen Ulrike Schweikert und Petra Grill schreiben hier die Fortsetzung über die Charité. In „Die Charité Neue Wege“ nehmen sie mich mit nach Berlin ins Jahr 1858 und das gelingt ihnen sofort. Mein Kopfkino schaltet sich an und ich habe sofort Bilder vor meinen Augen.

Der Schreibstil ist, wie gewohnt, flüssig und leicht zu lesen. Den Charakteren hauchen die Autorinnen viel Leben ein. Sehr gefühlvoll und mitfühlend werden die jungen Mädchen beschrieben und ich hatte sie gleich in mein Herz geschlossen. Die Geschichte der Charité fesselt mich sofort wieder. Unglaublich was ich hier lesen muss. Vor allem die ausführliche Beschreibung der Versuche von Dr. von Bärensprung fand ich grausam.

Die gute Recherche dieses historischen Romans ist hervorzuheben. Wir erfahren so viel über die Versorgung der Kranken und dürfen auch an Erfolgen teilhalben. Auch die Liebe kommt nicht zu kurz, was das Buch ein wenig auflockert, denn es ist schon harter Stoff, den ich hier lese.

Die vielen aussichtlosen Kämpfe der Ärzte und Schwestern gegen den nahenden Tod, das Leiden der Verletzten und Kranken, ihre Angst und Schmerzen sind sehr gut herausgearbeitet. Ich persönlich fand es wirklich interessant über die Arbeit der Ärzte an der Charité und der Weiterentwicklung der Forschung zu lesen. Auch der Zwist zwischen den Ärzten wurde hier sehr gut vermittelt.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen und daher vergebe hier 5 verdiente Sterne und eine klare Leseempfehlung. Aber lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 04.07.2022

„Lass deine Füße nicht zu Eis werden. Nicht vor Angst erstarren. Atme.“

Eis
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Die promovierte Wildtierbiologin Alex Carter hat ihren Kindheitstraum zum Beruf gemacht, sie sorgt dafür, dass vom Aussterben bedrohte Tiere geschützt werden. So kommt sie in die kanadische Arktis um die ...

Die promovierte Wildtierbiologin Alex Carter hat ihren Kindheitstraum zum Beruf gemacht, sie sorgt dafür, dass vom Aussterben bedrohte Tiere geschützt werden. So kommt sie in die kanadische Arktis um die Eisbären-Population zu erforschen. An der Hudson Bay untersucht ihr Team die Tiere und stellt schnell nach Auswerten der Proben fest, dass die meisten Eisbären schon viel zu dünn sind und sofort etwas passieren muss. Dann wird in das Institut eingebrochen und die Fell- und Blutpropen werden gestohlen.

Schwerwiegend kommt noch hinzu, dass immer noch Wilderer unterwegs sind, die es auf die Felle abgesehen haben und so die Bedrohung der Spezies noch vorantreiben. Das Team zerstört die Fallen und gerät dann schnell ins Visier der Verbrecher. Als sie dann auf dem Eis beschossen werden, ist Gefahr in Verzug und das Team ist ganz auf sich gestellt, denn das schlechte Wetter macht eine Flucht fast aussichtslos und eine Landung eines Helikopters unmöglich.

Fazit:

Mit ihrem neuen Thriller „Eis“ schreibt die Autorin Alice Henderson den 2. Einsatz für Alex Carter. Für mich ist es das erste Buch der Autorin. Schon im Prolog nimmt sie mich mit aufs Eis und die Kälte der kanadischen Arktis. Mein Kopfkino schaltet sich an und ich sehe alle Bilder direkt vor meinem inneren Auge.

Der Schreibstil Hendersons lässt sich leicht und flüssig lesen. Die Spannung die anfangs vorhanden ist, fällt dann aber ab und die Autorin verliert sich in langatmige Beschreibungen der Umgebung und vieler sich wiederholender Vorkommnisse. Das heißt jetzt nicht, dass das Buch langweilig ist, denn ich erfahre als Leser viel über die Eisbären und ihren Lebensraum. Aber ausgegeben als Thriller fehlt mir die durchgehende Spannung.

Die Charaktere beschreibt sie mit viel Gefühl, Ecken und Kanten, das hat mir gut gefallen. Ich mag Dr. Alex Carter zwar, aber ich finde, dass sie unverwundbar erscheint und über Leichen geht, ein weiblicher Rambo. Ihre ganze Liebe gehört den Eisbären, aber einzelne Schilderungen fand ich dann doch mehr als überzogen.

Das Ende ist aber wieder sehr spannend. Die Autorin fügt alle losen Puzzleteile zu einem großen Ganzen zusammen und es bleiben keine Fragen unbeantwortet. So hat mich Alice Henderson wieder gekriegt und ich kann das Buch zufrieden zuklappen. Von mir kommt hier eine Leseempfehlung und ich vergebe 4 Sterne. Aber lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.

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