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Veröffentlicht am 24.04.2022

„Der Anschein einer Person sagte rein gar nichts über ihr wahres Wesen aus.“

Riechst du ihre Angst?
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Kommissar Marc Wittmann und sein Team befinden sich eigentlich noch im Winterschlaf, als in einem kleinen Dorf eine Frauenleiche entdeckt wird. Sie ist bizarr drapiert worden und ihre Verletzungen sind ...

Kommissar Marc Wittmann und sein Team befinden sich eigentlich noch im Winterschlaf, als in einem kleinen Dorf eine Frauenleiche entdeckt wird. Sie ist bizarr drapiert worden und ihre Verletzungen sind zahlreich. Außerdem hat der Täter ihr ein Geschenk in die Hand gelegt. In einem Glasgefäß befindet sich ein Seidentuch auf dem rätselhafte Ziffern geschrieben sind. Was soll das bedeuten und dann gibt es noch etwas ganz spezielles?

Das Dorf gehört nicht zu Marcs Zuständigkeitsbereich, aber der Polizeichef möchte, dass genau er und sein Team diesen äußerst brutalen und verzwickten Mordfall übernehmen. Es gibt keine Spuren und die Ermittlungen erweisen sich als sehr schwierig, auch die hinzugezogene Psychologin Dr. Frieda Rubens kann ihnen nicht wirklich weiterhelfen.

Als dann ein zweite Leich aufgefunden wird, ist Gefahr in Verzug. Können Marc und Frieda den Fall lösen ohne sich selbst ins Visier des Täters zu bringen?
Zitat Kapitel 31: „Du bist viel zu aufgewühlt. Atme mal tief durch...“

Fazit:

Der Autor Gunnar Schwarz nimmt mich in seinem Thriller „Riechst du ihre Angst“, dem 3. Fall für das Ermittlerduo Marc Wittmann und Dr. Frieda Rubens, mit in die Brutalität eines psychisch gestörten Serienmörders. Das gelingt ihm gut, denn ich bin bei ihm und folge ihm durch die Seiten. Mein Kopfkino springt sofort an.

Den Charakteren verleiht Schwarz ein klares Gesicht. Jeder hat seine Ecken und Kanten, so dass ich mich in sie gut hineinversetzen kann. Es gibt die guten und die bösen Figuren und so kann ich kann mich mit ihnen freuen und aggressiv sein. Mein Lieblingsmensch ist hier Ralf, er kommt so ruhig und ausgeglichen rüber, dass ich ihn einfach sofort sympathisch finde.

Der Schreibstil lässt sich leicht und sehr flüssig lesen. Der Autor beschreibt die Szenen sehr bildhaft, so dass ich sie vor meinen Augen sehen kann. Nicht immer gefällt mir, was ich sehe, aber sie sind nicht so detailreich, dass ich mich schütteln muss. Die Spannung ist nicht immer auf höchstem Niveau, muss sie aber auch nicht, denn Gunnar Schwarz versteht es, durch die kurzen Kapitel und die schnellen Szenenwechsel einen Sog entstehen zu lassen, dem ich mich nicht entziehen kann. Ich lese immer weiter und dann bin ich plötzlich am Ende angekommen.

Das Ende ist mir ein bisschen zu vollgepackt und so manche Erleuchtung ist mir ein wenig zu weit hergeholt. Es ist aber passend und alle offenen Fragen werden beantwortet. Ich konnte den Täter nicht entlarven, das zeigt auf, dass der Autor geschickt falsche Spuren gelegt hat. Es ist ein solider Thriller, den ich gerne gelesen habe und daher kommt hier von mir eine klare Leseempfehlung und ich vergebe 4 total verdiente Sterne.

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Veröffentlicht am 13.04.2022

„Nach Verzweiflung und Trauer kam die Wut.“

Berlin Friedrichstraße: Novembersturm
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Die Geschichte des Bahnhofs Friedrichstraße und die Freundschaft dreier Kinder werden in diesem Buch erzählt. Luise, Robert und Johannes wohnen im gleichen Haus und verbringen ihre ganze Kindheit und Jugend ...

Die Geschichte des Bahnhofs Friedrichstraße und die Freundschaft dreier Kinder werden in diesem Buch erzählt. Luise, Robert und Johannes wohnen im gleichen Haus und verbringen ihre ganze Kindheit und Jugend gemeinsam. Sie werden erwachsen und verlieben sich und dann kommt der Krieg und verändert alles.

Stolz verkündet 1920 der junge Architekt Robert seiner Angebeteten Luise, dass er den Auftrag bekommen hat, am Neubau des Bahnhofs und der Planung der ersten U-Bahn-Linie Berlins mitzuarbeiten. Jetzt traut er sich endlich, ihr einen Heiratsantrag zu machen, wird sie ihn annehmen?

Fazit:

Die Autorin Ulrike Schweikert nimmt uns in ihrem historischen Roman „Novembersturm“ mit nach Berlin und die Entstehung des Bahnhofs Friedrichstraße. Das gelingt ihr hervorragend, denn gleich bin ich bei ihr und begleite sie durch die Straße der historischen Stadt.

Ihr Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar. Die Schilderungen der Umgebung und die Atmosphäre aus dieser Zeit kann man spüren und zaubern mir Bilder in den Kopf.

Bei den Charakteren zeigt die Autorin viel Feingefühl und so kann ich mit ihnen fühlen, mich freuen und auch weinen. Meine Lieblingsfigur ist hier ganz klar Ella. Das Mädchen aus dem Hinterhof, was nett und freundlich ist, aber immer hungrig ist und aus ärmlichen Verhältnissen kommt. Das nutzen die drei besserbetuchten Kinder aus und lassen sie so manches Mal für sich die Schimpfe und Häme einstecken. Ihre Wandlung habe ich mit Freude begleitet.

Hervorzuheben ist hier die sehr detailreiche und tolle Recherche von Ulrike Schweikert. Alles ist stimmig und wir erfahren aus den Kriegsjahren, auch aus dem Schlachtfeld und vor allem aus dem aufstrebenden Berlin. Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Daher kommt von mir hier eine ganz klare Leseempfehlung und 5 verdiente Sterne. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band der Familiensaga „Tränenpalast“. Aber lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 07.04.2022

„Du bist nicht verrückt K. Nur eine komplexe Persönlichkeit.“

RABBITS. Spiel um dein Leben
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K. ist besessen von einem geheimem Spiel im Untergrund. Es heißt „Rabbits Spiel um dein Leben“ und die Erinnerung, die er an dieses Spiel aus seiner Vergangenheit hat, ist furchtbar. Aber er kann nicht ...

K. ist besessen von einem geheimem Spiel im Untergrund. Es heißt „Rabbits Spiel um dein Leben“ und die Erinnerung, die er an dieses Spiel aus seiner Vergangenheit hat, ist furchtbar. Aber er kann nicht anders, er muss einfach versuchen, das Spiel zu spielen. Keiner kann sich sicher sein, ob er spielt und niemand kennt die genauen Regeln. Und eins ist ganz wichtig: Man darf über das Spiel nicht reden, denn wer über das Spiel spricht, schwebt in Lebensgefahr.

Chloe, Baron und K. sind Freunde und versuchen immer wieder die Rätsel und versteckten Hinweise auf das Spiel zu finden. Können sie mitspielen oder spielen sie schon?

Fazit:

Der Autor Terry Mils nimmt uns in seinem Thriller „Rabbits Spiel um dein Leben“ mit in die Welt der Geheimnisse. Das klingt nach einem superspannenden Buch, leider ist die Realität eine andere. Aber ich fange von vorne an, denn dieses Buch verspricht so viel und hält so wenig.

Der Schreibstil lässt sich meist leicht und flüssig lesen. Aber: leider kommt hier viel Gamersprache und anderes hochwertiges Technikwissen zur Sprache, ab da war ich eigentlich schon raus.

Als Thriller ausgewiesen habe ich in dem Buch aber mehr Science Fiction, Fantasie und Horror vorgefunden. Das sind so gar nicht meine Lesevorlieben. Spannung gab es ab und an mal, aber meist driftete es dann ab und ich wollte eigentlich gar nicht weiterlesen.

Die Charaktere sind mehr wie Spielfiguren angelegt. Chloe und K., die Hauptfiguren, leben augenscheinlich mit und in dem Spiel, obwohl keiner weiß, ob er überhaupt spielt. Das macht es nicht einfacher, mit ihnen warm zu werden. Sind sie real oder nicht?
Zitat Seite 49: „Die Chats in den Foren machten mich auf eine Weise geselliger, ohne dass ich aus meiner Nische rausmusste.“

Man irrt ohne wirklichen roten Faden durch das Buch, denn es gibt so viele Handlungsstränge, die dann gar nicht weiterverfolgt werden. Das Ende konnte mich dann auch nicht mehr überzeugen, denn viele Fragen bleiben einfach unbeantwortet.

Von mir kommt hier keine Leseempfehlung, denn ich wollte einen Thriller lesen, den habe ich aber nicht vorgefunden. Daher gibt es auch nur 2 Sterne, der Abzug ist erklärt. Aber lest selbst, denn dies ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 27.03.2022

„Verliere niemals die Situation aus den Augen.“

Der böse Hirte
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Der „Belohnungsjäger“ Colter Shaw bekommt einen neuen Auftrag. Zwei junge Männer werden gesucht, die auf einem Friedhof auf einen Laienprediger und seinen Hausmeister geschossen haben. Schnell sind sie ...

Der „Belohnungsjäger“ Colter Shaw bekommt einen neuen Auftrag. Zwei junge Männer werden gesucht, die auf einem Friedhof auf einen Laienprediger und seinen Hausmeister geschossen haben. Schnell sind sie gefunden und Colter will sie der örtlichen Polizei übergeben. Doch vorher geschieht etwas, womit er niemals gerechnet hat. Wieso hat Adam sich nicht einfach verhaften lassen und wählt einen so tragischen Ausgang. Shaw macht sich Vorwürfe und versucht herauszufinden, was der junge Mann in einer undurchsichtigen Organisation während seiner Trauerbewältigung über sich erfahren hat.

Colter begibt sich vor Ort und versucht herauszufinden, was dort für eine Art „Trauerbewältigung“ gelehrt wird. Denn auch er ist nicht frei von Trauer und Schmerz. Kann er das Rätsel lösen oder bringt er sich in der Höhle des Löwen selbst in Gefahr?
Seite 491: „Ich mag es, Leuten wehzutun. Und ich tue ihnen auf eine Art weh, die sie verändert. Für immer.“

Fazit:

In seinem neuen Colter Shaw Thriller nimmt uns der Bestsellerautor Jeffery Deaver mit in die Welt der Geheimnisse und einer Sekte. Dies gelingt ihm dermaßen gut, dass mein Kopfkino sich sofort einschaltet und ich alles um mich herum ausblende.

Der mit bekannte Schreibstil des Autors ist angenehm und flüssig lesbar. Die Kapitel sind kurz, so dass durch die schnellen Szenenwechsel und den gut gesetzten Spannungsbogen der Sog entsteht, einfach immer weiterlesen zu müssen. Hier gab es kein Entkommen für mich. Ich flog nur so durch die Seiten und konnte nicht aufhören, bis die letzte Seite durch meine Finger glitt.
Die Charaktere zeichnet Jeffery Deaver mit viel Wissen, vorausschauendem Handeln und der entsprechenden Portion Glück und auch Brutalität aus. Hier war Viktoria eindeutig meine Lieblingsfigur. Die so anders ist, als man erwartet und denkt. Es gibt die guten und die bösen Menschen und allen verleiht der Autor ein Gesicht, ich konnte mit ihnen lachen und fühlen, aber auch aggressiv und wütend werden.

Ein spannender Thriller, der ein fulminantes Ende hat. Es werden alle losen Fäden zusammengeführt und fast alle Puzzleteile an die richtige Stelle gesetzt, bis auf eines. Mit einem Cliffhanger endet das Buch.
Seite 487: „Lassen Sie mich mit einer Warnung schließen: Wiegen Sie sich niemals in Sicherheit!“
Der Autor Jeffery Deaver hat es wieder geschafft, mich mitzureißen und zu überraschen.

Ich vergebe hier hochverdiente 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung. Danke für diesen genialen Lesestoff. Aber lest selbst, denn dies ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

„Man ist nur so glücklich wie sein unglücklichstes Kind.“

Im Leben wie im Tod
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Die Nachricht, dass ein Bewohner einer betreuten Wohneinrichtung verschwunden ist, bringt Detective Peter Decker und seinen Partner Tyler MacAdams ins Geschehen. Wichtig ist, den Verschwundenen schnell ...

Die Nachricht, dass ein Bewohner einer betreuten Wohneinrichtung verschwunden ist, bringt Detective Peter Decker und seinen Partner Tyler MacAdams ins Geschehen. Wichtig ist, den Verschwundenen schnell zu finden, denn nicht nur das heiße Wetter, sondern auch Bertram Lanz kognitive Störung sind dabei nicht hilfreich. Der 35jährige kann sich nicht gut artikulieren und ist ein Einzelgänger.

Bei der Suche im Greenbury Wald findet die Suchmannschaft dann eine Leiche. Handelt es sich hier um Bertram? Die Gebeine liegen aber schon viel länger dort und so haben die Ermittler jetzt zwei Fälle gleichzeitig zu lösen. Zu wem gehören die skelettierten Gebeine und war es ein Unfall oder Mord? Noch wichtiger ist, wo ist Bertram, hat er sich verlaufen oder wurde er vielleicht sogar entführt? Decker und Tyler ermitteln auf Hochtouren und graben dabei einiges aus der Tiefe hervor.
Kapitel 27: „Man kann den Mann von den Ermittlungen abziehen, aber nicht die Ermittlungen von dem Mann.“

Fazit:

Die Autorin Faye Kellermann nimmt uns in ihrem Krimi „Im Leben wie im Tod“, im 26. Fall von Detective Peter Decker, mit in den Wald und die Hitze des Sommers in Greenbury. Für mich ist es der erste Krimi der Schriftstellerin und ich konnte ihm gut und ohne Vorkenntnisse folgen.

Der Schreibstil ist gut und lässt sich leicht und flüssig lesen. Manchmal kommt es zu einigen Längen, aber so, wie die Autorin die Menschen und Orte ausführlich beschreibt, schaltet sich sofort mein Kopfkino an.

Die Charaktere beschreibt Faye Kellermann mit viel Gefühl und sie alle haben Ecken und Kanten. Meine Lieblingsfigur ist hier eindeutig Tyler MacAdams. Ein junger Mann, der auch gerne was sagt, ohne an die Konsequenzen zu denken. Er bringt so häufig eine andere Betrachtungsweise in den Fall. Er ist sympathisch und authentisch.

Bei der Spannung ist das anders. Sie ist hintergründig vorhanden, nicht auf sehr hohem Niveau, aber doch so greifbar, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Zum Ende hin wird vieles aufgelöst, es gibt aber auch einen Cliffhanger, so dass ich jetzt schon gespannt auf den nächsten Krimi bin.

Mich hat die Autorin mit ihrem Buch überzeugt und so kommt von mir hier eine klare Leseempfehlung und ich vergebe 5 verdiente Sterne. Aber lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.

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