„Der Anschein einer Person sagte rein gar nichts über ihr wahres Wesen aus.“
Riechst du ihre Angst?Kommissar Marc Wittmann und sein Team befinden sich eigentlich noch im Winterschlaf, als in einem kleinen Dorf eine Frauenleiche entdeckt wird. Sie ist bizarr drapiert worden und ihre Verletzungen sind ...
Kommissar Marc Wittmann und sein Team befinden sich eigentlich noch im Winterschlaf, als in einem kleinen Dorf eine Frauenleiche entdeckt wird. Sie ist bizarr drapiert worden und ihre Verletzungen sind zahlreich. Außerdem hat der Täter ihr ein Geschenk in die Hand gelegt. In einem Glasgefäß befindet sich ein Seidentuch auf dem rätselhafte Ziffern geschrieben sind. Was soll das bedeuten und dann gibt es noch etwas ganz spezielles?
Das Dorf gehört nicht zu Marcs Zuständigkeitsbereich, aber der Polizeichef möchte, dass genau er und sein Team diesen äußerst brutalen und verzwickten Mordfall übernehmen. Es gibt keine Spuren und die Ermittlungen erweisen sich als sehr schwierig, auch die hinzugezogene Psychologin Dr. Frieda Rubens kann ihnen nicht wirklich weiterhelfen.
Als dann ein zweite Leich aufgefunden wird, ist Gefahr in Verzug. Können Marc und Frieda den Fall lösen ohne sich selbst ins Visier des Täters zu bringen?
Zitat Kapitel 31: „Du bist viel zu aufgewühlt. Atme mal tief durch...“
Fazit:
Der Autor Gunnar Schwarz nimmt mich in seinem Thriller „Riechst du ihre Angst“, dem 3. Fall für das Ermittlerduo Marc Wittmann und Dr. Frieda Rubens, mit in die Brutalität eines psychisch gestörten Serienmörders. Das gelingt ihm gut, denn ich bin bei ihm und folge ihm durch die Seiten. Mein Kopfkino springt sofort an.
Den Charakteren verleiht Schwarz ein klares Gesicht. Jeder hat seine Ecken und Kanten, so dass ich mich in sie gut hineinversetzen kann. Es gibt die guten und die bösen Figuren und so kann ich kann mich mit ihnen freuen und aggressiv sein. Mein Lieblingsmensch ist hier Ralf, er kommt so ruhig und ausgeglichen rüber, dass ich ihn einfach sofort sympathisch finde.
Der Schreibstil lässt sich leicht und sehr flüssig lesen. Der Autor beschreibt die Szenen sehr bildhaft, so dass ich sie vor meinen Augen sehen kann. Nicht immer gefällt mir, was ich sehe, aber sie sind nicht so detailreich, dass ich mich schütteln muss. Die Spannung ist nicht immer auf höchstem Niveau, muss sie aber auch nicht, denn Gunnar Schwarz versteht es, durch die kurzen Kapitel und die schnellen Szenenwechsel einen Sog entstehen zu lassen, dem ich mich nicht entziehen kann. Ich lese immer weiter und dann bin ich plötzlich am Ende angekommen.
Das Ende ist mir ein bisschen zu vollgepackt und so manche Erleuchtung ist mir ein wenig zu weit hergeholt. Es ist aber passend und alle offenen Fragen werden beantwortet. Ich konnte den Täter nicht entlarven, das zeigt auf, dass der Autor geschickt falsche Spuren gelegt hat. Es ist ein solider Thriller, den ich gerne gelesen habe und daher kommt hier von mir eine klare Leseempfehlung und ich vergebe 4 total verdiente Sterne.