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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2018

„Leben ist das, was passiert, während man auf Erlösung wartet“.

Die sieben Farben des Blutes
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Helena Faber, erfolgreiche Staatsanwältin kann sich nicht damit abfinden, dass sie einen Fall nicht gelöst hat. Drei Frauen brutal ermordet, ihrer Würde beraubt und drei Verkündungen, in denen der Mörder, ...

Helena Faber, erfolgreiche Staatsanwältin kann sich nicht damit abfinden, dass sie einen Fall nicht gelöst hat. Drei Frauen brutal ermordet, ihrer Würde beraubt und drei Verkündungen, in denen der Mörder, er nennt sich selbst „Dionysos“, von sieben Heilungen erzählt. Als dann die Mordserie abrupt abbricht geht ein Aufatmen durch die Polizei und Staatsanwaltschaft. Nur Helena glaubt nicht daran.

Ein Jahr später taucht erneut eine Frauenleiche auf. Wieder bestialisch ermordet, verstümmelt und die gleiche Vorgehensweise. Jetzt ist klar, dass der Serienmörder wieder zugeschlagen hat. Helenas Jagdinstinkt ist geweckt. Sie schmeißt sich in die Ermittlungsarbeiten, oftmals ohne mit der Polizei zusammen zu arbeiten und bringt sich so selbst ins Visier des brutalen Killers.

Polizei und Staatsanwaltschaft treten auf der Stelle, denn „Dionysos“ ist schlau und hinterlässt keine Spuren. Als er merkt, dass er einen Fehler begangen hat und sein Gesicht auf einer Kamera zu sehen sein müsste, dreht er durch und hinterlässt eine blutige Spur der Verwüstung.

Fazit:

Der Autor Uwe Wilhelm schreibt hier einen Thriller, der mich anfangs sofort mitreißt.

Sein Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar. Die blutigen Szenen waren mir manches Mal ein wenig zu real geschildert. Das hätte gar nicht sein müssen, denn einiges wirkte erst dadurch sehr konstruiert.

Der Spannungsbogen der im Epilog zu explodieren scheint reißt dann leider ab und wird durch unnötige Längen hingezogen. Zum Ende hin wird er wieder höher, kann für mich dann die ganze Story aber auch nicht mehr retten.

Die Kapitel sind kurz, das gefällt mir immer gut. Manche sind nicht richtig durchdacht, so wie hier: In Kapitel 58 kommen Anrufe aus dem Krankenhaus, die dann komischerweise in Kapitel 60 mit dem Besuch dieser Person, die da noch in Narkose liegt, gar nicht stattgefunden haben konnten.

Leider verliert sich der Autor schon von der Mitte des Buches an in so viele verschiedene Richtungen, dass er selbst den roten Faden nicht mehr zu finden scheint. Denn dieser führt leider in unglaubwürdige Verstrickungen beteiligter Protagonisten. Die Amnesie, die bei Helena Faber auftrat, war anfangs noch verständlich bis sie dann ins völlig unwahrscheinliche abdriftete. Hier wäre weniger ganz sicher mehr gewesen. Zu viele konstruierte Spuren, die dann aber nicht wieder aufgenommen werden und aufgeklärt erst recht nicht.

Das Ende ist für mich nicht mehr überraschend gewesen, hatte ich doch „Dinonysos“ schon ab der Hälfte des Buches gestellt. Einige Kleinigkeiten erfahren wir dann noch, aber Aufklärung des Ganzen ist für mich anders.

Und dann kommt ein Epilog, nun ist klar, warum nicht alles genau aufgelöst wurde, es gibt eine Fortsetzung. Und dann gleich wieder für mich so unglaubwürdig, dass ich die auf jeden Fall nicht mehr lesen werde.

Schade schade, anfangs richtig spannend und fesselnd, sich dann aber in so vielen anderen Dingen verlierend, da hätte man mehr draus machen können.

Daher kommen von mir hier ganz knappe 3 Sterne. Eine Leseempfehlung vergebe ich verständlicherweise nicht. Dies ist aber ganz allein meine Meinung.

Veröffentlicht am 03.05.2018

"Die Ewigkeit ist eine kurze Zeit. Ein paare Jahre, sagte ich..."

Sauna mit Nachbar
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Ein ruhiger Sommer im ländlichen Finnland. Der Geschichtslehrer hat Ferien und langweilt sich ein wenig. Er ist Witwer und ein Mensch mit einem starken Ordnungsempfinden.

Das Nachbargrundstück wird durch ...

Ein ruhiger Sommer im ländlichen Finnland. Der Geschichtslehrer hat Ferien und langweilt sich ein wenig. Er ist Witwer und ein Mensch mit einem starken Ordnungsempfinden.

Das Nachbargrundstück wird durch Chaos beherrscht. Eine Familie mit sechs Kindern wohnt dort und der Hausherr ist ein richtig guter Heimwerker. So wird in diesem Sommer eine Sauna gebaut. Zu erwähnen sei natürlich auch, dass der gute Mann viele Projekte anfängt und sie nicht beendet.

Aus anfänglichen Gesprächen über den Zaun kann der Geschichtslehrer nicht an sich halten und geht rüber zum Nachbarn. Er sieht ihm beim Arbeiten zu und gibt hilfreiche Tipps. Aber der Nachbar ist ein Mann, der in sich ruht und gerne das tut, was er sich so ausgedacht hat. Ob das nun immer das ist, was am einfachsten sein kann, sieht nur er so, denn der Geschichtslehrer schüttelt oftmals nur mit dem Kopf. Aber er geht nun täglich rüber, weil er sehen will, ob der Nahbar als Heimwerker wirklich schaffen kann, was er sich vorgenommen hat.

Die Kinder treten eher in den Hintergrund, nur die Ehefrau nimmt an den Bauarbeiten teil, scheint aber nicht immer einer Meinung mit ihrem Mann zu sein.

Ein Unfall unterbricht den Bau und der alternde Geschichtslehrer sieht nun seine Chance der Ehefrau näher zu kommen. Ist es seine Fantasie die ihn leitet oder ist da etwas zwischen den Beiden?

Fazit:

Der Autor Roope Lipasti schreibt hier einen Roman, der den Leser mit nach Finnland auf einen Bauernhof nimmt.

Der Schreibstil ist klar und gut lesbar. Der leise Ton, der feine Humor und auch die Geschichte macht es mir als Leser leicht, das Buch in einem Zuge auszulesen. Einige wenige Stellen sind etwas holperig, aber das stört nicht wirklich. Viele Sätze sind sehr schön und tiefsinnig. Das verleitet den geneigten Leser eventuell dazu, über sein eigenes Leben zu sinnieren.

Was ich besonders bemerkenswert finde, ist, dass der Autor hier fast gänzlich Charakter namenlos durch die Seiten ziehen lässt. Einzig Emilia, die Ehefrau des Heimwerkers wird benannt. Aber dennoch beschreibt er die Protagonisten so bildlich, dass ich sie mir direkt vorstellen kann. Ich mag den Heimwerker am liebsten. Er ist ein so ruhiger und ausgeglichener Mensch, der trotz seiner vielen Fehlprojekte, nicht lockerlässt und niemals aufgibt. Auch die sechs Kinder werden sehr interessant beschrieben.

Das ganze Buch ist in der Ichperspektive geschrieben, was mir eigentlich nicht liegt. Hier aber passt es sehr gut zu der Geschichte.

Ich vergebe hier gerne fünf Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 03.05.2018

„Noch ein Schritt näher und ich sitze dir auf dem Schoß.“

Die 13. Schuld
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Detective Lindsay Boxer schafft es, Muttersein und Beruf, unter einen Hut zu bringen. Alles läuft wunderbar, bis bekannt wird, dass die überaus gefährliche Mackie Morales, einst Praktikantin in ihrer Abteilung, ...

Detective Lindsay Boxer schafft es, Muttersein und Beruf, unter einen Hut zu bringen. Alles läuft wunderbar, bis bekannt wird, dass die überaus gefährliche Mackie Morales, einst Praktikantin in ihrer Abteilung, aus dem Gefängniskrankenhaus fliehen konnte. Die psychopathische Mörderin ist unberechenbar.

Yuki Castellano und Jackson Brady heiraten und verbringen ihre Flitterwochen auf einem Kreuzfahrtschiff. Aber leider wird diese jäh unterbrochen, als ein lauter Knall die Weiterfahrt verhindert.

Polizeireporterin Cindy Thomas ermittelt auf eigene Faust und bringt sich so in höchste Gefahr. Und dann passiert etwas, mit dem keiner rechnet.

Wie sich das alles auflöst verrate ich nicht. Lest selbst.

Fazit:

Der Autor James Patterson schreibt hier den 13. Fall für den Club der Ermittlerinnen. Ich bin sofort bei ihm und mitten in drei Ermittlungen, die gefährlicher nicht sein können.

Der Schreibstil ist wie gewohnt gut verständlich und leicht lesbar. Einmal angefangen kann ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Die Spannung die am Anfang in die Höhe schießt ist zwischendurch eher flach gehalten um dann an den entscheidenden Stellen wieder hoch zu steigen.

Leider verstrickt sicher der Autor hier in drei verschiedene Fälle, die mir ein wenig zu sehr auf Knalleffekte aus sind. Das hätte es gar nicht gebraucht und eindeutig mehr draus machen können. Zusammen aber wirken sie ein wenig aufgesetzt und unglaubwürdig in einem einzigen Buch abgehandelt zu werden. Manchmal ist eben weniger mehr.

Die verschiedenen Charaktere sind teilweise bekannt und immer wieder sympathisch. Neue Protagonisten betreten das Feld und nicht alle mag ich. Hier mag ich Detective Rich Conlin am liebsten. Er bewahrt immer einen kühlen Kopf und zieht die richtigen Schlüsse.

Auch wenn alle Fälle am Ende aufgelöst werden, bin ich nicht wirklich zufrieden. Der Club der Ermittlerinnen wirkt auf mich inzwischen wie unbesiegbar, dass war zu Beginn der Reihe anders. Das war menschlicher und nachvollziehbarer.

Ich vergebe hier 4 Sterne und eine Leseempfehlung, denn Fans der Reihe kommen hier trotzdem auf ihre Kosten.

Veröffentlicht am 03.05.2018

„Sie versuchte zu schlucken, aber ihr Mund war trockener als die Wüste“.

Der Anruf kam nach Mitternacht
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Sarah Fontaine ist die glücklichste Frau in Washington, das jedenfalls glaubt sie. Sie hat einen gutaussehenden Mann und weiß eigentlich gar nicht, wie schnell das Glück über sie hereinbrach. Kurz nach ...

Sarah Fontaine ist die glücklichste Frau in Washington, das jedenfalls glaubt sie. Sie hat einen gutaussehenden Mann und weiß eigentlich gar nicht, wie schnell das Glück über sie hereinbrach. Kurz nach ihrem Kennenlernen, waren sie auch schon verheiratet. Er ist viel unterwegs und als sie dann eines Nachts einen Anruf bekommt, droht ihr der Boden unter den Füßen zu entreißen. Ihr wird von Nick O`Hara, einem Botschaftsmitarbeiter, mitgeteilt, dass Geoffrey bei einem Hotelbrand in Berlin ums Leben kam. Komisch nur ist, dass er eigentlich in London sein sollte.

Von nun an ist nichts mehr wie es war. Ihr scheinbar einfaches Leben ist plötzlich von Gefahren umgeben und sie versucht herauszubekommen, was passiert ist. Und dann klingelt nachts wieder ihr Telefon. Der Anrufer sagt nur ein paar Worte und jetzt gerät ihre ganze Welt ins Wanken. Sarah weiß nicht, wem sie noch glauben oder trauen soll.

Einzig Nick O`Hara steht ihr zur Seite. Aber Sarah ist inzwischen so misstrauisch geworden, dass sie auch an seinen Worten zweifelt.

Nichts ist so wie es scheint und als die Jagd eröffnet wird, sind Sarah und Nick plötzlich mittendrin und sie bringt Gefahr für ihr Leben mit sich.

Fazit:

Die Autorin Tess Gerristen schreibt hier ihr Thrillerdebüt. Der HaperCollinsVerlag hat ihn im August 2017 neu aufgelegt.

Sofort hat die Autorin mich gefangen und ich kann nicht aufhören zu lesen, bis die letzte Seite durch meine Finger gleitet.

Der Schreibstil ist nicht vergleichbar mit den heutigen Thrillern von Tess Gerritsen. Er ist noch ein wenig hölzern und nicht so verfeinert und abgerundet. Das ändert aber nichts daran, dass man ihn leicht und flüssig lesen kann.

Die Charaktere beschreibt die Autorin sehr genau. Ich habe zu jedem ein klares Gesicht. Mir hat am besten die Verwandlung von Sarah gefallen. Eine unscheinbare Mikrobiologin, geradlinig und treu, entwickelt sich im Lauf der Geschichte zu einer wirklich interessanten, ideenreichen und kämpferischen Figur. Auch die bösen Protagonisten werden sehr gut beschrieben. Hier hat sie mich mit „Kronen“ am meisten überzeugt. Ein fieser Killer, der immer an sein Vergnügen beim Morden denkt.

Der Spannungsbogen ist wie ein Gummiband, geht auf und ab. Der Thrilleranteil kommt ein wenig zu kurz finde ich. Vielleicht noch etwas unreif und manchmal auch unglaubwürdig, aber doch auch interessant und aufklärend zugleich. Die Liebesgeschichte bekommt für mich teilweise zu viel Raum in diesem Buch, aber sie hat mich jetzt nicht wirklich gestört.

Ich vergebe hier knappe 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 03.05.2018

"Ich vergab nicht. Ich verstand.“

Kalte Seele, dunkles Herz
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Als die Schwestern Cass und Emma Tanner an einem Sommertag plötzlich verschwinden, weiß keiner warum. Sind sie entführt worden? Fielen sie einem Mörder in die Hände? Haben sie Suizid begangen? Oder sind ...

Als die Schwestern Cass und Emma Tanner an einem Sommertag plötzlich verschwinden, weiß keiner warum. Sind sie entführt worden? Fielen sie einem Mörder in die Hände? Haben sie Suizid begangen? Oder sind sie einfach nur weggelaufen?

Emmas Auto wird am Strand verlassen vorgefunden. Sie hat alles zurückgelassen, aber das ergibt keinen Sinn. Auch Cass ist nirgends auffindbar. Was ist hier passiert? Diese Fragen stellen sich die erschütterten Eltern, Freunde und Lehrer. Aber keiner kennt die Wahrheit, denn es fehlt jegliche Spur der Beiden.

Nach drei langen Jahren steht Cass plötzlich vor ihrer Mutter und die erkennt ihre Tochter erst gar nicht. Das einzige was über Cass Lippen kommt ist: Findet Emma.

Die Ermittlungen werden sofort wieder aufgenommen und auch die FBI-Psychologin Dr. Abby Winter ist wieder dabei. Cass muss nun genau berichten, was vor drei Jahren passiert ist und wie sie entkommen konnte, denn sie und Emma wurden entführt, so berichtet sie.

Cass Schilderungen sind sehr ausführlich, aber auch von vielen Emotionen begleitet. Immer wieder schaut sie ihre Mutter dabei an, die sie Mrs Tanner nennt. Warum tut sie das? Judy Tanner ist eine sehr auffällige Frau und sie ist sehr dominant.

Als dann die ganze Wahrheit ans Tageslicht gefördert wird, stehen alle unter Schock, denn was sich hier für Abgründe auftun, hätte Niemand für möglich gehalten.

Fazit:

Die Autorin Wendy Walker schreibt mit „Kalte Seele, dunkles Herz“ einen Roman, der die Psyche der Leser auf eine hohe Probe stellt.

Der Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen. Leider sind mir hier ein wenig zu viel Wiederholungen vorhanden. 100 Seiten weniger hätten der Geschichte und dem Buch gutgetan. Cass schlaue, sehr ausführliche und extrem detaillierte Ausführungen gingen mir schnell auf den Geist. Immer wieder dasselbe und für mich doch nicht überzeugend. Weniger ist manchmal mehr.

Der Spannungsbogen war anfangs hoch, fiel dann aber schnell ab und kam nur manchmal wieder ans Licht. Ich musste mich teilweise aufraffen um weiterzulesen, denn es kam bei mir schnell Langeweile auf.

Die Charaktere beschreibt die Autorin sehr genau. Ich konnte mein Herz eigentlich für Keinen richtig erwärmen, denn sie waren alle irgendwie farblos und durchschaubar. So viele verschiedene Figuren und alle irgendwie manipulierbar, das kann doch nicht sein.

Leider konnte mich die Geschichte nicht gefangen nehmen, da waren zu viele unglaubwürdige Faktoren im Spiel. Daher vergebe ich hier drei Sterne, die Abzüge habe ich erklärt.