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Veröffentlicht am 11.05.2020

Eine Suche nach den Wurzeln

Margos Töchter
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Ich hatte bereits mit Begeisterung „Mein Name ist Margo“ gelesen und war deshalb gespannt, was die Autorin im Nachfolgeband über die Töchter zu berichten hat.

Im Mittelpunkt stehen auf der einen Seite ...

Ich hatte bereits mit Begeisterung „Mein Name ist Margo“ gelesen und war deshalb gespannt, was die Autorin im Nachfolgeband über die Töchter zu berichten hat.

Im Mittelpunkt stehen auf der einen Seite Jana, Enkelin von Margo und und Leonore, Tochter von Margo und auf der anderen Seite Clara.

Zuerst kommt Jana zu Wort – sie hat zwei Mütter, eine biologische und eine, die sie aufgezogen hat. Sie ist mit Maximilian Bajohr verheiratet und führt mit ihm die von Margo gegründete Firma fort. Sie will ihre Wurzeln finden und hat deshalb vor vielen Jahren eine Anfrage um Einsicht in Stasiunterlagen gestellt, jetzt hat sie die Genehmigung erhalten. Max hält dies für überflüssig und unterstützt sie dabei nicht. Der Leser erfährt dabei viel über Leonore, vor allem hinsichtlich der Bekanntschaft und darauffolgenden Brieffreundschaft mit Clara Pinkus, die in der damaligen DDR lebt.

Im nächsten Teil kommt Clara zu Wort. Ihre politische Einstellung und Tätigkeit bei der Stasi werden sehr anschaulich geschildert.

Beeindruckend fand ich die hervorragende Beschreibung der politischen Geschehnisse in diesen turbulenten Zeiten in Deutschland sowohl im Westen als auch im Osten. Ich war zu dieser Zeit bereits politisch interessiert und kann mich deshalb noch sehr gut an die Situation, vor allem im Westen, erinnern. Die Autorin hat hier eine tolle Recherchearbeit geleistet und den Zeitgeist sehr gut eingefangen.

Das Leben von Leonore im Westen war für mich gut nachvollziehbar, daher war Clara für mich als Leserin der interessantere Part. Clara stand voll zu ihrer politischen Einstellung und ich hätte gerne noch mehr über ihr Leben und das von Helene Pinkus gelesen.

Dieser zweite Band besticht vor allem durch die Beschreibung der politischen Ereignisse. Auf den letzten Seiten bekam der Leser sehr viele aufklärende Informationen und es werden offene Fragen aufgelöst.

Für mich waren die beiden Bände sehr unterschiedlich. Band 1 fand ich mehr einen Familienroman, Band 2 mehr ein „Geschichtsbuch“. Mir persönlich hat der erste Band einen Tick besser gefallen, aber auch Band 2 habe ich einem Rutsch gelesen und empfehle es gerne weiter!

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Veröffentlicht am 28.04.2020

Nichts ist vergessen

VANITAS - Grau wie Asche
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Die aus Band 1 Vanitas – Schwarz wie Erde bekannte Protagonistin Carolin Bauer ist wieder zurück im Blumenladen nahe dem Wiener Zentralfriedhof.

Nach wie vor ist sie vorsichtig und schaut quasi immer ...

Die aus Band 1 Vanitas – Schwarz wie Erde bekannte Protagonistin Carolin Bauer ist wieder zurück im Blumenladen nahe dem Wiener Zentralfriedhof.

Nach wie vor ist sie vorsichtig und schaut quasi immer über die Schulter und scannt ihre Umgebung, ob ihre „alten Freunde“ in der Nähe sind und sie gefunden haben. Zu Robert in München hält sie ihren Kontakt wieder über Blumengrüße, die geheime Botschaften darstellen.

Auf dem Friedhof werden innerhalb kurzer Zeit mehrere Gräber geschändet und die Grabsteine mit satanistischen Zeichen beschmiert. Die Schädel der Leichen wurden abgetrennt und ein Hühnerkopf steckt zwischen den Zähnen. Alles sehr gruslige Situationen, aber dann gibt es noch eine „frische“ Leiche, die halb unter einer Grabplatte liegt? War es ein Leichenschänder und wurde er bei einer neuen Tat gestört? Zwischen den Toten muß es irgendeine Verbindung geben, nur welche? Carolin ist mehr zufällig immer in vorderster Front, weil die Auffundstellen auf dem Friedhof in der Nähe ihres Arbeitsweges zum Blumenladen liegen und sie täglich dort entlang muß. Aber ihr läßt das alles keine Ruhe, weil sie ständig in Angst um ihre eigene Sicherheit ist. Deshalb macht sie sich teilweise unsichtbar, indem sie sich in eine Hijab hüllt und sie nimmt zur Tarnung einen Kinderwagen mit auf ihre Erkundungstouren. Der stellvertretende Leiter des Ermittlungsdienstes Tassani befragt u.a. auch sie, weil sie immer vor Ort war und hat sie genau im Visier. Er mißtraut ihr, weil sie sich bei ihren Aussagen irgendwie zurückhält, nicht alles preisgibt was sie weiß und ihre Fingerabdrücke auch nicht abgibt. Was will sie vor ihm bzw. der Polizei verbergen? Und dann hat ihre Kollegin noch einen neuen Verehrer. Ihm gegenüber ist Carolin sehr mißtrauisch – zu Recht? Und was hat es mit der alten Hilde auf sich? Sehr viele offene und zu klärende Fragen. Wohin die Reise endgültig geht bzw. die Auflösung des Falles konnte erst im letzten Teil des Buches erahnt werden, wobei gerade dieser Teil berührt und unter die Haut geht. Und der Schluß macht neugierig auf den nächsten Band!





Die Autorin hat einen flüssigen, spannenden Schreibstil, so daß die Seiten nur so dahin fliegen. Über die Figur von Carolin kann man sich streiten. Richtig sympathisch ist sie mir nicht und ihre Handlungen sind etwas unrealistisch. Ich denke hier vor allem an die Szenen im Zusammenhang mit der Geißel. Bei der Arbeit im Blumenladen wurde die Geduld von ihrem Chef und den Kollegen schon auf eine harte Geduldsprobe gestellt und ihr Verhalten war mehr als fragwürdig. Wobei die Geschichte mit den Blumengrüßen finde ich – wie schon in Band 1 - eine interessante Idee und begeistert mich auch in diesem Band. Die kurzen Wiederholungen aus der Vergangenheit (für eventuelle Neueinsteiger) fand ich richtig und gut dosiert.

Das Cover gefällt mir wieder ausgesprochen gut. Sehr hilfreich fand dich den Lageplan des Wiener Zentralfriedhofs im Buchinnendeckel.

Auch im zweiten Band wurde zwar der Fall gelöst, aber hinsichtlich Carolin bleiben immer noch Fragen offen. Ich warte gespannt auf Band 3 und hoffentlich die Beantwortung!

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Das kristallklare Meer, der kostbare Schatz von Harigaura

Unschuldige Täter
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In Harigaura gibt es mittlerweile keinen Tourismus mehr. Jetzt interessiert sich die Firma DESMEC – Deep Sea Metals Corporation – für den Ort, um Tiefseebohrungen nach Rohstoffen vorzunehmen. Im Ort gibt ...

In Harigaura gibt es mittlerweile keinen Tourismus mehr. Jetzt interessiert sich die Firma DESMEC – Deep Sea Metals Corporation – für den Ort, um Tiefseebohrungen nach Rohstoffen vorzunehmen. Im Ort gibt es aber auch Gegenstimmen und eine Bürgerinitiative, die das verhindern möchte. Ihr gehört auch Narumi Kawahata an. Ihre Eltern sind vor 15 Jahren aus Tokio hierher gezogen und betreiben eine Pension im Ort. Derzeit haben sie ihren kleinen Neffen Kyohei Esaki zu Gast, der seine Ferien hier verbringen soll und außerdem lediglich zwei zahlende Gäste. Den pensionierten Kommissar des Tokioter Morddezernats, Masatsugu Tsukahara und den Physikprofessor Dr. Manuba Yukawa. Am Tag nach einer öffentlichen Anhörung von DESMEC wird Tsukahara tot aufgefunden. Er ist von einem Felsen gestürzt und auf den ersten Blick scheint es sich um einen Unfall zu handeln. Zur Identifizierung kommt seine Gattin Sanae aus Tokio, sie wird vom Tatara, einem früheren Kollegen ihres Mannes, begleitet. Allerdings stellt sich heraus, daß Tsukahara schon vor dem Sturz tot war. Was wollte eigentlich Tsukahara an diesem Ort? Seine Frau kann hierzu keine Auskunft geben. Und so nehmen verschiedene Teams die Ermittlungen auf, im Hintergrund und ohne viel Aufsehen natürlich auch Professor Yukawa.


Ich gebe es zu, ich bin ein absoluter Fan des Autors und habe nahezu alle seine Bücher gelesen. Mit Yukawa hat er eine Figur geschaffen, die man einfach mögen muß. Er ist clever, sammelt seine Hinweise und Vermutungen im Hintergrund. Diese Kriminalromane überzeugen durch die leisen Töne, keine unnötige Action und keinerlei Blutvergießen, dafür Raffinesse und ein intelligenter Plot. Man folgt Yukawa sehr gerne bei seinen Nachforschungen und wird am Ende doch überrascht, wie er die Sache aufklärt, was er alles zu Tage fördert und wie er den Fall logisch abschließt. Sehr gut gefallen haben mir in diesem Zusammenhang auch das Zusammenspiel und die Lehrstunden zwischen Yukawa und Kyohei.

Für mich war dieses Buch wieder ein echtes Highlight und ich empfehle es auf jeden Fall sehr gerne weiter!

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Veröffentlicht am 03.04.2020

Die Hansens nehmen den Kampf auf

Der mutige Weg
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In diesem Band geht es nur um den kurzen Zeitraum zwischen März und Mai 1895.

Die Stammleser finden mit Sicherheit gleich wieder hinein und haben die jeweiligen Ausgangssituationen parat.

In Kamerun ...

In diesem Band geht es nur um den kurzen Zeitraum zwischen März und Mai 1895.

Die Stammleser finden mit Sicherheit gleich wieder hinein und haben die jeweiligen Ausgangssituationen parat.

In Kamerun trifft gerade Therese mit Franz und Helene ein und sie nimmt gerne den Heiratsantrag von Robert an. Hamza erweist sich immer wieder als cleverer und mitdenkender Mitarbeiter, ja eigentlich schon mehr als Freund der Familie. Hier wird der eingeschlagene Weg fortgesetzt, die Probleme werden angepackt und gelöst.

In Wien gibt’s ein Auf und Ab in der Liebe zwischen Frederike und Anton, ebenso bei den Eltern. Frederike spricht sich mit Florentinus aus und sie bewahren ihr gemeinsames Geheimnis.

Und in Hamburg ist Luise Petersen in der Firma am Ruder und unter Zuhilfenahme alt gedienter Mitarbeiter bzw. eines Detektivs rollt sie ihren Unfall wieder auf. Martha hat sich nicht im Griff und versucht mit Lügen, Geld für ihre Sucht zu beschaffen.

Und dann verbünden sich zwei Familienmitglieder gegen den Rest und es beginnt ein Kampf. Das Buch endet mit einem Cliffhanger und die Fans werden jetzt gespannt auf Band 6 warten und darauf, was die Autorin noch in petto hat.



In diesem 5. Band setzt die Autorin auf ihre Anhänger und schreibt die Familiengeschichte der Hansens weiter. Es gibt wie im realen Leben die guten und die weniger guten, die sympathischen und die weniger sympathischen Zeitgenossen. Sowohl in der Firma als auch im Privatleben passiert in diesen paar Wochen einiges und das Ende des Buches verspricht eine spannende Fortsetzung. Ellin Carsta hebt sich mit dieser Reihe von anderen Familiensagas dadurch ab, daß sie die Geschichte zeitgleich an drei Schauplätzen spielen und dort ihre Figuren agieren läßt. Dadurch wird eine gewisse Spannung erzielt. Wie bei allen Mehrteilern ist es auch hier ratsam, in der richtigen Reihenfolge zu lesen, damit man die Entwicklung verfolgen kann. Der Schreibstil läßt sich flüssig und unterhaltsam lesen. Als wichtig und erwähnenswert finde ich das Nachwort. Hier erklärt die Autorin einiges zu historischen Ereignissen und Persönlichkeiten.

Liebhaber von mehrteiligen Familienromanen werden hier gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 24.03.2020

Geheimnisvolle Spreewaldkulisse

Vermisst
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Kriminalobermeisterin Klaudia Wagner war eine Woche bei ihrem pflegebedürftigen Vater. Auf ihrer Heimfahrt mit dem Auto kommt sie in eine heikle Situation und erlebt dann einen Zusammenstoß mit einer Person. ...

Kriminalobermeisterin Klaudia Wagner war eine Woche bei ihrem pflegebedürftigen Vater. Auf ihrer Heimfahrt mit dem Auto kommt sie in eine heikle Situation und erlebt dann einen Zusammenstoß mit einer Person. Es stellt sich im Nachhinein allerdings heraus, daß die Frau bereits tot war. Ihr Mörder sitzt dafür im Gefängnis. Es geschehen dann noch zwei ungeklärte Todesfälle und Klaudia beginnt in dieser verworrenen Angelegenheit zu ermitteln.



Wie ich im Nachhinein erfahren habe, handelt es sich bereits um den 5. Band einer Reihe. Schade, ich ging damit von falschen Voraussetzungen aus, da das Buch als der erste Band der Spreewald-Ermittlungen angekündigt wurde. Spreewald klingt für mich als Krimischauplatz verlockend durch die düstere, geheimnisvolle Atmosphäre. Diese wurde für mich auch sehr gut und bildhaft beschrieben. Der Plot war durchaus spannend, der Schreibstil flüssig zu lesen und dies auch ohne Vorkenntnisse. Klaudia, ihr Team, die Spreewaldhexe und die anderen Figuren kamen mir aber, aus welchem Grund auch immer, nicht besonders nahe und der Funke wollte nicht so recht überspringen. Vielleicht versuche ich mit es dem ersten Band – Spreewaldgrab - und entscheide dann, ob mich die Reihe packt.

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