Die versteckte Apotheke
Die versteckte ApothekeMeine Meinung:
Die Geschichte spielt abwechselnd Ende des 18. Jahrhunderts und in der Gegenwart. In der Vergangenheit lernen wir Nella die Apothekerin kennen. Einst hatte ihre Mutter mit ihren selbst ...
Meine Meinung:
Die Geschichte spielt abwechselnd Ende des 18. Jahrhunderts und in der Gegenwart. In der Vergangenheit lernen wir Nella die Apothekerin kennen. Einst hatte ihre Mutter mit ihren selbst hergestellten Tinkturen, Salben und Tabletten Frauenleiden gelindert und geheilt. Nella heilt nicht nur. Sie befreit auch Frauen von Männern, die diesen übel mitspielen. Vor ihrer Apotheke steht ein Fass, mit übelriechendem Inhalt. Dort verstecken Frauen ihre Aufträge für die Apothekerin. Bei dem Auftrag einer gut situierten Frau lernt sie die blutjunge Eliza kennen. Sie führt die 12jährige in die Kunst des Giftmischens ein. Eliza ist ihr eine große Hilfe, da Nella unter sehr starken Schmerzen leidet, für die sie kein Mittel hat. Sie weiß nicht, an welcher Krankheit sie leidet.
In der Gegenwart flüchtet Caroline vor ihrem untreuen Ehemann nach London. Durch Zufall entdeckt sie die Geschichte der Giftmischerin Nella, die sich vor 200 Jahren abgespielt hat.
Geschichte ist ihre Leidenschaft. Menschen aus früheren Jahrhunderten faszinieren sie einfach.
Anfangs hat mich die Story sehr begeistert. Zum einen weil mir die Freundschaft von Nella und Eliza sehr gut gefallen hat. Zum anderen, weil beide in meinen Augen keine Mörderinnen im klassischen Sinne waren. Vielmehr haben sie mit ihren Giftmischungen Eigenjustiz betrieben, da man einer Frau zu dieser Zeit keinen Glauben schenkte. Egal wie sich Männer den Frauen gegenüber verhalten haben. Sie hatten einfach mehr Rechte als Frauen. Die Atmosphäre in der düsteren, vor der Öffentlichkeit versteckten Apotheke, war spürbar. Auch die Passagen in der Gegenwart fand ich sehr passend. Ich liebe Bücher, die in verschiedenen Zeitebenen spielen. Jedoch hätte Carolines untreuen Ehemann nicht so viel Raum in der Geschichte eingeräumt werden sollen. Der Unsympath hat einfach nicht in das Geschehen gepasst. Zu konstruiert und absolut unnötig. So wurde für mich das Buch stellenweise etwas langatmig. Das fand ich sehr schade.
Interessant ist die Suche nach Schätzen am Themseufer. Mudlarking ist ein Trend in Großbritannien, der sich großer Beliebtheit erfreut. Bei so einer Suche hat Caroline ein kleines Apothekerfläschchen mit einem eingeritzten Bären gefunden. Carolines Recherchen führen sie zu Nella und Eliza.
Fazit:
Abwechselnd in der Gegenwart und Vergangenheit, kämpfen drei Frauen um ein selbstbestimmtes Leben. Der Schreibstil ist die meiste Zeit flüssig. Die Passagen um Carolines Ehemann haben jedoch meinen Lesefluss eine Zeit lang zum Stocken gebracht. Das Ende der Geschichte ist für mich rund. Mystisch und sehr spannend. Insgesamt eine Geschichte wie ich sie mag, mit ein paar Schwächen.
Trotz meiner Kritikpunkte kann ich eine Empfehlung aussprechen und knappe vier Sterne vergeben.
Danke Sarah Penner