Cover-Bild Die Suche nach Heimat
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16,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 16.11.2022
  • ISBN: 9783423263412
Indra Maria Janos

Die Suche nach Heimat

Mascha Kalékos leuchtende Jahre | Die Dichterin Mascha Kaléko erstmals als Romanfigur

Aus ihrer Heimat vertrieben, verlor sie ihr Herz an Berlin

In Berlin findet die Galizierin Mascha Engel endlich eine Heimat und im Romanischen Café und im Künstler-Kabarett Freunde, die nicht an ihrer Herkunft, sondern an ihrer Kunst interessiert sind. Und die lebt sie in ihrer Großstadtlyrik aus. Als sie 1928 den Hebräischlehrer Saul Kaléko heiratet, hat sie sich, blutjung, bereits einen Namen als Lyrikerin gemacht. Ihre Gedichte erscheinen in Zeitungen und mit dem ›Lyrischen Stenogrammheft‹ erstmals in Buchform. Dann kommt das Jahr 1933 und plötzlich ist Mascha weder Galizierin noch Berlinerin, sondern nur noch Jüdin. Immer mehr Freunde und Schriftstellerkollegen verlassen Berlin, doch Mascha will die Zeichen der Zeit nicht sehen. Und sie verliebt sich in den Musiker Chemjo Vinaver …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.01.2023

Diese Romanbiografie hat mich berührt

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Mir war Mascha Kaléko bisher kein Begriff. Das liegt daran, dass ich nicht unbedingt Lyrik lese. Ich war mir nicht sicher, ob das Buch etwas für mich ist, da ich bisher aber alle Bücher der Autorin gelesen ...

Mir war Mascha Kaléko bisher kein Begriff. Das liegt daran, dass ich nicht unbedingt Lyrik lese. Ich war mir nicht sicher, ob das Buch etwas für mich ist, da ich bisher aber alle Bücher der Autorin gelesen und geliebt habe, musste ich diese Romanbiografie einfach auch lesen und ich habe es nicht bereut.
Maschas Geschichte hat mich fasziniert. Die Autorin hat sie und Ihr Leben so lebendig geschildert. Gemeinsam mit ihr bin ich im Romanischen Café gesessen, habe die verschiedensten Künstler kennengelernt.

Mascha musste als junges Mädchen mit ihren Eltern ihre Heimat Galizien verlassen. Sie landen in Berlin, hier fühlt sie sich heimisch. Das Verhältnis zu ihren Eltern ist nicht gut. Als sie den neun Jahre älteren Saul kennenlernt, erlebt sie das erste Mal in Ihrem Leben Liebe und Unterstützung. Viel zu früh heiraten die beiden. Saul war ihr ein guter Mann der ihr jede Freiheit gelassen hat, nur so konnte sie sich künstlerisch ausleben und sich einen Namen in der Szene machen. Die beiden entwickeln sich in unterschiedliche Richtungen weiter und Mascha merkt, dass diese Ehe sie nicht mehr erfüllt. Als sie Chemio trifft, steht sie zwischen zwei Männern.

1933 ist nichts mehr, wie es war. Es herrscht Angst und Schrecken. Juden sind nicht mehr sicher, obwohl viele ihrer Freunde Berlin mittlerweile verlassen haben, hält Mascha an ihrer neuen Heimat fest. Doch irgendwann kann sie einfach nicht mehr bleiben. Wie wird das Leben für sie weitergehen?

Die Autorin hat es hier geschafft, Mascha Kaléko lebendig werden zu lassen. Ich habe beim Lesen ihre Leidenschaft für diese Künstlerin gespürt. Das Romanische Café ist so toll beschrieben, dass ich Bilder davon im Kopf habe. Die Angst als sich die politische Lage verschärft hat, war greifbar.

Mich hat Maschas Geschichte sehr berührt und ich kann nur empfehlen sie zu lesen. Hier merkt man die gute Recherche.

Von mir gibt es 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 05.01.2023

Ein Freigeist in einer schweren Zeit

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Das Buch die such nach Heimat beginnt mit im Prolog mit Maschas Rückkehr nach Berlin im Jahr 1956. Doch die Biografie von Mascha Kaléko fängt 1928 in Berlin an. Sie findet in ihrem Elternhaus nur Kälte ...

Das Buch die such nach Heimat beginnt mit im Prolog mit Maschas Rückkehr nach Berlin im Jahr 1956. Doch die Biografie von Mascha Kaléko fängt 1928 in Berlin an. Sie findet in ihrem Elternhaus nur Kälte und Nichtachtung vor. So flieht sie aus dem selben mit 19 Jahren in eine Ehe mit einem 9 Jahre älteren Hebräischlehrer Saul Kaléko. Er akzeptiert ihre Ambitionen, sich als Dichterin verwirklichen zu wollen. In einem Berliner Kaffeehaus lernt sie viele berühmte, zeitgenössische Künstler kennen. Mit diesen Kontakten fasst sie Fuß in der Künstlerscene und wird selbst eine kleine Berühmtheit. Doch mit der Machtergreifung von Adolf Hitler 1933 wird ihr Leben als Jüdin immer schwieriger. Ihre Gedichte dürfen nicht mehr veröffentlicht werden. Sie und ihr Mann wollen nach Palästina emigrieren, bekommen aber keine Papiere! Das Leben wird immer gefährlicher und angsterfüllter. Als eines Tages der Chorleiter Chemjo, den sie schon vor einigen Jahren kennengelernt hatte, wieder in Maschas leben tritt, werden die Karten neu gemischt.

Bevor ich dieses Buch gelesen hatte, kannte ich Mascha Kaléko nicht. Doch ihre Gedichte, die die Autorin Indra Maria Janos zwischen jeden Kapitel setzte, haben mich begeistert. Man muß zwischen den Zeilen lesen, um die Brillanz dieser Worte zu begreifen. Alles in allem bin ich von diesem Buch restlos begeistert und kann es nur empfehlen, es zu lesen

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Ein wunderschönes Buch

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Covertext:
In Berlin findet die Galizierin Mascha Engel endlich eine Heimat und im Romanischen Café und im Künstler-Kabarett Freunde, die nicht an ihrer Herkunft, sondern an ihrer Kunst interessiert sind. ...

Covertext:
In Berlin findet die Galizierin Mascha Engel endlich eine Heimat und im Romanischen Café und im Künstler-Kabarett Freunde, die nicht an ihrer Herkunft, sondern an ihrer Kunst interessiert sind. Und die lebt sie in ihrer Großstadtlyrik aus. Als sie 1928 den Hebräischlehrer Saul Kaléko heiratet, hat sie sich, blutjung, bereits einen Namen als Lyrikerin gemacht. Ihre Gedichte erscheinen in Zeitungen und mit dem ›Lyrischen Stenogrammheft‹ erstmals in Buchform. Dann kommt das Jahr 1933, und plötzlich ist Mascha weder Galizierin noch Berlinerin, sondern nur noch Jüdin. Immer mehr Freunde und Schriftstellerkollegen verlassen Berlin, doch Mascha will die Zeichen der Zeit nicht sehen. Und sie verliebt sich in den Musiker Chemjo Vinaver.

„Die Suche nach Heimat“ von Indra Maria Janos erzählt aus dem Leben der Dichterin Mascha Kaléko.

Die Dichterin war mir bisher nicht bekannt. Über das Buch habe ich aber schon so viele positive Stimmen gehört, dass ich es einfach lesen musste.

Das Buch hat mir dann auch tiefe Einblicke in das Leben der Dichterin Mascha Kaléko geschenkt.
Einige ihrer Gedichte sind im Buch abgedruckt und man kann sich ein Bild davon machen welch große Dichterin Mascha war.

Mascha lebt gerne in Berlin. 1928 heiratet sie den Hebräischlehrer Saul Kaléko.
Mit ihm schien sie das Glück gefunden zu haben.
Hier erfährt sie Liebe und Anerkennung die sie in ihrem Elternhaus nie bekommen hatte.
Saul achtete Mascha auch als Dichterin und unterstützte sie.
Bald schon wurden ihre Verse veröffentlicht.
Doch die Zeit wandelte sich.
1933 kam Hitler an die Macht.
Ab diesem Zeitpunkt war Mascha vor allem Jüdin.
Verliert sie wieder ihre Heimat, nachdem sie als Kind schon Galizien verlassen musst?
Viele Künstler verlassen Deutschland doch Mascha möchte diese Heimat nicht aufgeben,
Aber das Leben in Berlin wird immer schwieriger.
Mascha wird langsam klar, dass sie auch diese Heimat verlieren wird.
Mittlerweile gibt es allerdings einen zweiten Mann in ihrem Leben.
Mascha hat sich in den Musiker Chemjo Vinaver verliebt.
Welchem Mann soll sie folgen?

Indra Maria Janos lässt Mascha Kaléko noch einmal lebendig werden.
Man spürt Indra Maria Janos Verehrung zur Dichterin und die liebe zu ihren Versen auf jeder Seite.
Die Geschichte beleuchtet vor allem Maschas Zeit in Berlin. Den Aufstieg zur gefeierten Dichterin.
Besonders gefallen hat mir das Romanischen Café. Es war ein Treffpunkt für viele KünstlerInnen.
Es gibt von Mascha Kaléko sogar ein Gedicht das sie in diesem Café geschrieben hat.
Auch die schweren Jahre in Berlin werden authentisch geschildert. Die Judenverfolgung und Maschas Sorge ihre Heimat aufgeben zu müssen.
Zwischen den einzelnen Kapitel ist jeweils ein Gedicht von Mascha Kaléko abgedruckt.
Das gibt ein rundes Gesamtbild und bringt den LeserInnen Mascha Kaléko noch näher.

Indra Maria Janos erzählt das Leben der Dichterin sehr lebendig und vor allem authentisch.
Man könnte fast denken, dass Mascha Kaléko selbst der Autorin ihre Lebensgeschichte diktiert hat.

„Die Suche nach Heimat“ ist ein wunderschönes Buch und ich kann mich nur bei Indra Maria Janos bedanken, dass sie mir die mir bisher unbekannte Dichterin näher gebracht hat.

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Veröffentlicht am 19.12.2022

Leuchtende Jahre

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Indra Maria Janos hat dieses großartige Roman-Portrait über die grandiose Dichterin Mascha Kaléko unter Pseudonym geschrieben. Mir war Mascha Kaléko bereits von ihren wunderbaren Gedichten her bekannt. ...



Indra Maria Janos hat dieses großartige Roman-Portrait über die grandiose Dichterin Mascha Kaléko unter Pseudonym geschrieben. Mir war Mascha Kaléko bereits von ihren wunderbaren Gedichten her bekannt. Über ihr Schicksal hingegen wusste ich nichts.

Im Prolog befinden wir uns im Jahr 1956. Mascha ist in ihr einst geliebtes Berlin zurückgekehrt und weint.

Wir erleben die junge Mascha, die mit einundzwanzig Jahren den 9 Jahre älteren Hebräischlehrer Saul Kaléko heiratet, die Gedichte schreibt und die unbedingt im Romanischen Café ins Schwimmerbecken kommen möchte, dort wo die wichtigen Leute der Literaturszene sitzen. Noch sitzt sie im Nichtschwimmerbecken, aber das soll sich ändern. Bald schon veröffentlicht sie regelmäßig Gedichte in Zeitungen und gehört sie zum inneren Kreis der schöpferischen Boheme. Wir erfahren über ihren Familienhintergrund, der Flucht mit ihrer Familie aus Galizien. Und wir erleben den erstarkenden Nationalsozialismus und deren Auswirkungen auf die Arbeit jüdischer Literaten und Künstler. Und dennoch bezeichnete Mascha Kaléko die Zeit vom 1933-1938 als ihre leuchtenden Jahre.

Der Autorin gelingt es, dank hervorragender Recherchearbeit, die Stimmung im damaligen Berlin und in der Literaturszene sehr gut einzufangen. Ich fühlte mich in diese Zeit versetzt. Eingestreut in den Text finden sich immer wieder Gedicht von Mascha Kaléko. Indra Maria Janos nähert sich der Protagonistin mit viel Einfühlungsvermögen. Genauso stelle ich mir Mascha Kaléko vor. Selbstbewusst, ein bisschen burschikos, mit wachem, beobachtendem Blick. Mascha war nicht nur eine grandiose Dichterin, sie war auch eine faszinierende und für ihre Zeit sehr emanzipierte Frau.

Fazit: Unbedingt lesen! Eine wunderbare Roman-Biographie.

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Veröffentlicht am 15.12.2022

Geliebte Heimat, geliebtes Berlin

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Ich muss gestehen, dass mir der Name Mascha Kaléko bis vor Kurzem noch nichts sagte. Da ich jedoch sämtliche Romane der Autorin, erschienen unter einem anderen Pseudonym, liebe und verschlungen habe, war ...

Ich muss gestehen, dass mir der Name Mascha Kaléko bis vor Kurzem noch nichts sagte. Da ich jedoch sämtliche Romane der Autorin, erschienen unter einem anderen Pseudonym, liebe und verschlungen habe, war es für mich selbstverständlich auch dieses Herzensprojekt von ihr zu lesen.

Mit Begeisterung habe ich vor der Lektüre des Buches an einer Lesung mit Indra Maria Janos teilgenommen. Neben Ausschnitten aus dem Buch erfuhr ich viele wesentliche Dinge aus dem Leben von Mascha Kaléko und merkte wieviel Herzblut der Autorin hier zugrunde liegt.

Mascha floh seinerzeit im Kindesalter mit ihren jüdischen Eltern von Galazien nach Berlin. Sie rang immer wieder vergeblich um Anerkennung durch ihre Eltern, die Mascha immer wieder mit ihrer Vorzeigeschwester Lea verglichen. Viel zu jung heiratet sie im Jahr 1928 mit gerade 20 Jahren den 9 Jahre älteren Hebräischlehrer Saul Kaléko. Dreh- und Angelpunkt Ihres Lebens ist das Romanische Café am Auguste-Viktoria-Platz, der Treffpunkt für Künstler, Journalisten, Verleger und die es werden möchten. Ihr größter Traum ist es, sich als Dichterin einen Namen zu machen und einen der begehrten Plätze im Schwimmerbassin des Cafés zu ergattern, wo bereits bekannte Größen verkehren. Mit Hilfe der richtigen Kontakte und Sauls Unterstützung gelingt es Mascha ihre ersten Verse in einer bekannten Zeitung zu veröffentlichen. Die nachfolgenden Jahre werden sehr erfolgreich für sie, sogar zwei Gedichtbände erscheinen im Rowohlt-Verlag, bis das jüdische Volk immer mehr durch den Nationalsozialismus in Gefahr gerät. Während der Unruhen verliebt sie sich in den Musiker Chemjo Vinaver, der ihr all das gibt, was sie bei ihrem Mann Saul vermisst. Mascha ist hin- und hergerissen und verschließt sich lange vor einer Entscheidung für einen der beiden Männer. Bis zuletzt hat sie sich gewehrt, ihr geliebtes Berlin, ihre Heimat zu verlassen, doch im Jahr 1938 ließ es sich nicht vermeiden. Mascha emigriert nach Amerika.

Indra Maria Janos hat mit jeder Zeile ihres Buches ihre Verehrung für Mascha Kaléko zum Ausdruck gebracht. Ihr bewegtes Leben, ihre Gefühle, ihre Ängste, ihre Hoffnung, ich habe alles mit Mascha geteilt. Saß im Romanischen, trank meinen Kaffee und stellte mit Schrecken fest, dass nach und nach viele mir lieb gewonnene Personen von den Braunen vertrieben wurden.

Zwei Mal kehrt Mascha im Verlauf ihres Lebens nach Berlin zurück auf der Suche nach ihrer Heimat, doch Berlin hat ihr den Rücken gekehrt. Diese Schilderungen empfand ich als absolut berührend und ich hatte mehr als einmal Tränen in den Augen.

Nicht zuletzt durch die umfangreiche Recherche ist mit diesem Buch ein Stück deutsche Zeitgeschichte lebendig geworden. Sämtliche genannten Personen sind historisch belegbar und machen diese Roman-Biographie zu etwas Besonderem. Auch wer kein Lyrik-Fan ist, erhält hier wahren Lesegenuss vom Feinsten. Deshalb von mir eine klare Leseempfehlung und volle 5 Sterne für diese wunderbare Roman-Biographie. Es war mir eine Ehre mit Mascha Kaléko Bekanntschaft zu machen.

Mein Fazit:
Ein kleines Stück deutsche Zeitgeschichte über ein Ausnahmetalent, dem meiner Meinung nach viel zu wenig Bekanntheit zuerkannt wird. Zusammengetragen und erzählt von einer ehrlichen und aufrichtigen Bewunderin der lyrischen Werke von Mascha Kaléko.

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