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Veröffentlicht am 31.10.2021

Ich habe auf der Insel Langeoog zwei wunderbare Frauen kennengelernt.

Der Zug der Nonnengänse
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Meine Meinung

Ich habe auf der Insel Langeoog zwei wunderbare Frauen kennengelernt.

Amelie und Bente führt das Schicksal zusammen. Während Bente ihrer unglücklichen Ehe entflieht, möchte die krebskranke ...

Meine Meinung

Ich habe auf der Insel Langeoog zwei wunderbare Frauen kennengelernt.

Amelie und Bente führt das Schicksal zusammen. Während Bente ihrer unglücklichen Ehe entflieht, möchte die krebskranke Amelie noch so oft wie möglich die Nonnengänse auf Langeoog beobachten. Die wunderbar salzige Luft und die traumhafte Natur spenden ihr viel Trost. Jeden Tag dreht sie ihre Runden auf der Insel. Mit jedem Tag fällt es ihr schwerer. Als die 60-jährige Bente kennenlernt, bietet sie ihr die Freundschaft an. Bente hat Anfangs Berührungsängste. Mit einer schwer krebskranken Frau die Zeit zu verbringen, war nicht unbedingt das was sie wollte. Vielmehr möchte sie herausfinden, ob ihre Ehe noch eine Chance hat. Bald schon merkt sie jedoch, wie viel ihr die Freundschaft mit Amelie gibt. Amelie erzählt ihr aus ihrem eigenen Leben. Bente entdeckt sich darin mehr wie einmal wieder.

Ich habe mich sehr wohl gefühlt in dieser Geschichte. Zeigt sie doch, ein großer Altersunterschied spielt bei einer Freundschaft keine Rolle. Bente fängt an die Insel durch die Augen von Amelie zu sehen. Lernt immer mehr die Nonnengänse und ihre Art zu leben kennen. Marschiert mit ihrer besten Freundin durch Salzwiesen. Besucht mit ihr regelmäßig den Friedhof. Trinkt anschließend zusammen mit ihr Tee am knisternden Kamin. Lauscht den Geschichten der 60-jährigen Frau. Doch die Zeit wird knapp. Amelie baut von Tag zu Tag mehr ab. Ich habe mich gefragt, ob Bente das Ende der Geschichte noch erfährt.

Fazit

Sterben gehört zum Leben. Wir wissen es alle und dennoch fällt uns der Gedanke schwer. Diese Geschichte kommt nur stellenweise traurig daher. Größtenteils weckt sie den Wunsch, die wunderschöne Insel Langeoog zu besuchen. Die fantastische Natur zu erkunden und hinterher köstlichen Tee zu trinken. Ich habe sehr viel über Nonnengänse erfahren. Eins ist gewiss: Ich werde die Nonnengänse selbst besuchen. Taschentücher solltet Ihr schon bereit halten. Die bittersüße Geschichte ist sehr emotional, dennoch voller Lebensfreude.

Danke Franka Michels für diese berührende Geschichte. Ich habe jedes einzelne Wort genossen.

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Veröffentlicht am 25.10.2021

Wieder ein Rendezvous mit Niederkaltenkirchen

Rehragout-Rendezvous
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Meine Meinung

Die Eberhofer-Reihe hat mich von jeher schon gut unterhalten. Vor allem die Filme liebe ich sehr. Jedes Mal wenn ich in eine neue Geschichte aus Niederkaltenkirchen eintauche, ist es ein ...

Meine Meinung

Die Eberhofer-Reihe hat mich von jeher schon gut unterhalten. Vor allem die Filme liebe ich sehr. Jedes Mal wenn ich in eine neue Geschichte aus Niederkaltenkirchen eintauche, ist es ein Stück weit wie heimkommen. Beim Lesen habe ich sämtliche Protagonisten vor Augen. Höre sie sprechen.

Dieses mal hat mich die Susi doch sehr erstaunt. Springt stellvertretend für den Bürgermeister ein und schnappt a bissal über. Hochtoupierte Haare und total overdressed stöckelt sie mit neuen Schuhen umeinander. Nervt damit ihre Kollegin und beste Freundin Jessy. Der Franz mag stellenweise der Susi ihr neues Outfit schon. Hat sie doch auch eine Rundumerneuerung ihrer Unterwäsche vorgenommen!!! Damit noch nicht genug. Die Oma mag nicht mehr kochen. Sie will auf ihre alten Tage chillen. Und das am liebsten mit der esoterisch angehauchten Mooshammer Liesl. Da zeigt sich der Leopold (Lieblingsbruder vom Franz! Hat sonst keinen … hahahaha) von seiner kulinarischen Seite. Bekocht alle, (das noch nicht mal schlecht,) und nervt hinterher mit Befehlen die Küche aufzuräumen. Seine Frau und die Kinder müssen eine Zeit lang im Thailand bleiben. Wegen so einem Virus. Auweia! Jeder der den Leopold kennt weiß, wie der jetzt nervt. Ach, beinahe hätte ich es vergessen. Der Großbauer Steckenbiller wird vermisst! Behauptet die Mooshammer Liesl. Der Franz hat mit der Aufklärung dieses Falles keine große Eile. Lieber isst er vorher noch ein paar Leberkässemmeln. Schläft ein paar Nächte in seinem Saustall drüber. Im Neubau kann er nicht richtig denken und …. des Zweite mag ich jetzt nicht sagen. Das soll der Eberhofer selber erzählen. Gut. Eins verrate ich noch. Der Franz mag eigentlich schon gerne in die Sauna gehen. Halt nur nicht mit dem Leopold!

Ich habe dieses Buch gerne gelesen. Ich hoffe es wird verfilmt. Das Verbrechen in der Geschichte ist wie immer Nebensache. Überhaupt muss man bei den Morden in Niederkaltenkirchen eh lachen. Das muss man sich mal reinziehen. Es fehlt total der nötige Ernst. Genau das gefällt mir. Auch dem Franz sein Sohn zeigt schon ein paar Charakterzüge, die ganz genau zeigen von wem er abstammt. Süß der Kleine. Ihr wisst schon. Das Paulchen vom Franz und der Susi.


Fazit


“Rehragout – Rendezvous” hat mir gut gefallen. Die Filme aus der Reihe mag ich noch lieber. Insgesamt kann ich sagen, dass die Rita Falk nur gute oder sehr gute Bücher schreibt. Gerade in Zeiten des Lockdowns hat mir die Eberhofer-Reihe sehr gut getan. Ich habe alle bisher erschienenen DVDs mehrmals nochmal angeschaut und konnte immer wieder lachen. Kaiserschmarrndrama durfte ich wieder im Kino genießen.

Herzlichen Dank Rita Falk, für die wunderbaren Stunden, die sie mir bisher mit dieser grandiosen Reihe beschert haben. Ich hoffe, es nimmt kein Ende nicht.

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Veröffentlicht am 19.10.2021

Ein Fest der Sinne

Das Haus der Düfte
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Der Duft ist ein Wort, das Parfum ist die Literatur. (Seite 446)

Seit dem ich denken kann, begleiten mich Düfte. Meine Mutter hatte immer einen kleinen Flakon mit Veilchenduft. Mein Vater liebte Kölnisch ...

Der Duft ist ein Wort, das Parfum ist die Literatur. (Seite 446)

Seit dem ich denken kann, begleiten mich Düfte. Meine Mutter hatte immer einen kleinen Flakon mit Veilchenduft. Mein Vater liebte Kölnisch Wasser. Ich liebe von jeher Parfums, die einen hohen Anteil an Moschus haben. Sämtliche Düfte rufen Erinnerungen wach. Versetzen mich in eine andere Zeit. Lassen mich längst vergangene Ereignisse erneut erleben. Dieser historische Roman war für mich ein Fest der Sinne.

Anouk ist eine junge Frau, die eine Leidenschaft für außergewöhnliche Düfte hat. Ihre Mutter hat in Paris eine Apotheke geerbt. Sie erwartet von Anouk, dass sie weiterhin mit ihr die Apotheke führt. Durch einen Zufall erhält Anouk die Gelegenheit Parfumeurin bei den Girads zu werden. Ihr Weg führt sie in die Stadt der Düfte Grasse.

Die Beschreibungen von Grasse haben mir sehr gut gefallen. Die Lavendel und Rosenfelder konnte ich förmlich riechen. Spürte die Leidenschaft von Anouk, wenn sie im Labor neue Duftkompositionen kreierte. Schon Anfang der 50er war die Konkurrenz sehr groß. Neben Größen wie Coco Chanel zu bestehen war nicht leicht.

Abwechselnd erfahren wir aus dem Leben von Horace und Florence Girad. Beide haben ganz klein angefangen und ein großes Imperium der Düfte geschaffen.

Neben der Herstellung von Parfums hat diese Geschichte noch jede Menge Familiengeheimnisse und Tragödien zu bieten. Stellenweise empfand ich diese etwas zu weit hergeholt. Aber, in einer fiktiven Geschichte darf man auch mal übertreiben. Meinem Lesespaß hat es keinen Abbruch getan. Anouk hatte einmal einen wunderbaren Duft in der Straßenbahn gerochen. Die Geschichte um diesen Duft finde ich märchenhaft schön.


Fazit
Dieser wundervolle Roman ist für jeden ein Fest der Sinne, der gute Düfte mag.

Wir sind wie Musiker und Schriftsteller. Die einen arbeiten mit Tönen und Harmonien, die anderen mit Worten und Poesie und wir mit Düften. (Seite 74-75)

Ich habe viel über die Herstellung von Parfums erfahren. War schwimmen in St. Tropez. Bin in Grasse in den Lavendelfeldern spazieren gegangen. Hab gute Essen in der luxuriösen Villa der Girads genossen. Hab erlebt, wie Anouk den familiären Intrigen der Girads ausgesetzt war. Der bildliche Schreibstil hat mir das Gefühl gegeben dabei zu sein.

Von mir eine absolute Empfehlung. Danke Pauline Lampert

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Veröffentlicht am 13.10.2021

Eure Ladyschaft kämpft für Gerechtigkeit

Der Faden der Vergangenheit
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Öffentlich
Meine Meinung
Prolog 1. Satz: Dan trat in das Büro der neuen Oberstaatsanwältin und hielt einen Augenblick lang überrascht die Luft an.
»Es gibt Bücher, in denen verliert man sich. Raum und ...

Öffentlich
Meine Meinung
Prolog 1. Satz: Dan trat in das Büro der neuen Oberstaatsanwältin und hielt einen Augenblick lang überrascht die Luft an.
»Es gibt Bücher, in denen verliert man sich. Raum und Zeit spielen keine Rolle mehr. Der Faden der Vergangenheit ist so ein Buch. Melody Stewart ist eine sehr erfolgreiche Oberstaatsanwältin. Ihr Beruf führt sie von London nach Stockmill. Melody muss sich um ihr Erbe kümmern. Eine längst verlassene alte Villa, die einst als Bürogebäude erstellt wurde, ist erst mal ihre Bleibe, die sie später verkaufen möchte. Das Gebäude steht auf dem Gelände der Baumwollfabrik der Hamptons. Sie entdeckt Tagebücher ihrer Vorfahrin Lady Abigall Hampton. Melody ist gefesselt von der Geschichte dieser tapferen Frau. Abigall konnte sich, dank ihrer Heirat, jeden Luxus leisten. Dennoch lag ihr das Wohl der Arbeiter in der Fabrik sehr am Herzen. Nachdem ihr Mann unpässlich wurde, kümmerte sie sich um die Missstände, denen die Arbeiter in der Wollfabrik ausgesetzt waren. Verbesserungen, die sie zum Wohl der Arbeiter durchführte, fanden nicht bei jedem Anklang. Sie lernte den Angestellten Oliver Rashleigh kennen und lieben. Mit ihm kämpfte sie um die Gleichberechtigung aller Menschen. Doch, was ist vor über 180 Jahren passiert? Laut Tagebücher wurde Oliver Rashleigh wegen Mordes angeklagt und erhängt. Abigall ist daraufhin in den Tod gesprungen.
Wie ich solche Familiengeheimnisse liebe. Kann mir bitte mal jemand sagen, warum ich keine Villa mit geheimen Tagebüchern erbe? (Neidmodus gerade wieder ausgeschaltet!) Fellicity Whitemore erzählt in Rückblenden in der Sprache, die 1841 üblich war. Die Passagen in der Gegenwart sind mindestens genauso spannend. Ich konnte mir alles bildlich vorstellen. Habe mit Abigall und Melody mitgefiebert. Melody erkennt immer mehr Ähnlichkeiten zu der Frau, die vor vielen Jahren das gemacht hat, wofür heute die Gewerkschaften kämpfen. Ich habe es genossen, mit Melody die Geheimnisse der Villa zu lüften. Konnte die Spinnweben und den Staub sehen und riechen, der sich in der alten Villa breitgemacht hat. Ich könnte so viel mehr erzählen. Macht es Euch an Eurem Lieblingsplatz gemütlich. Dazu eine schöne Tasse Tee. Klingel und Handy ausschalten und nach Stockmill reisen. Ich verspreche Euch, ihr werdet einen wundervollen Tag haben.
Fazit:
Der Auftakt zu dieser Trilogie konnte mich überzeugen. Zwei wunderbare Frauen zeigen uns, was wirklich wichtig ist im Leben. Zwei Frauen, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hatten. Das Setting spiegelt die Atmosphäre der alten Villa wider. Die Sprache reflektiert die Zeit um 1841. Zeigt die Missstände auf, denen Arbeiter zu der damaligen Zeit ausgesetzt waren. Die wahre Liebe kommt bei beiden Frauen zu einem Zeitpunkt daher, wie er romantischer nicht sein könnte.
Von mir eine absolute Empfehlung. Danke Felicity Whitemore. Ich habe jedes einzelne Wort genossen.«

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Veröffentlicht am 07.10.2021

Trotz Schwächen lesenswert

Wunderjahre - Aufbruch in eine neue Zeit
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Meine Meinung

Die Geschichte hat mich etwas zwiegespalten zurückgelassen. Einerseits punktet sie mit einem sehr flüssigen Schreibstil, anderseits gibt es mir einfach zu viele Zufälle.

Wilmersbach in ...

Meine Meinung

Die Geschichte hat mich etwas zwiegespalten zurückgelassen. Einerseits punktet sie mit einem sehr flüssigen Schreibstil, anderseits gibt es mir einfach zu viele Zufälle.

Wilmersbach in der Vulkaneifel 1952

Mit Ruth Thelen hat die Autorin eine sympathische Frau geschaffen, die ihren Mitmenschen mit sehr viel Empathie begegnet. Nach dem Tod ihres Vaters führt sie das Unternehmen im elterlichen Steinbruch weiter. Leicht hat Ruth es nicht. Frauen gehören 1952 an den Herd. Sie sollen den Kriegsheimkehrern gute Ehefrauen sein und ihnen nicht die Arbeitsplätze wegnehmen. So versuchen auch die Arbeiter bei Ruth die Grenzen auszutesten. Während ihre beste Freundin Heidi das Stadtleben liebt, fühlt sich Ruth in der Natur am wohlsten. Besucht immer mit ihrem Schäferhund ihre Lieblingsstelle am Steinbruch. Da entdeckt sie eines Tages einen Mann, der ohne Schutzvorrichtungen klettert. Für Ruth ist es Liebe auf den ersten Blick.

Ich kann immer wieder nur betonen, wie locker leicht sich diese Geschichte weglesen lässt. Die damaligen Vorstellungen, wie eine Frau zu leben hat, verwundern mich immer wieder. Das hat Birgit Reinshagen sehr gut beschrieben. Auch das Familienleben der Thelens ist sehr bildlich beschrieben. Ruth musste feststellen, dass die Firma in den roten Zahlen steckt. Ich habe Ruth sehr für ihre Tatkraft bewundert, die sie in das Familienunternehmen gesteckt hat. Nicht nur die finanzielle Lage der Firma war lange ein Geheimnis für sie. Friedrich Thelen hat noch ein sehr großes Familiengeheimnis mit ins Grab genommen.

Und da wären wir bei meinem ersten Kritikpunkt angekommen. Das Familiengeheimnis war für mich von Anfang an sehr durchschaubar. Das könnte jedoch auch an meinem hohen Konsum an Romanen liegen, die von Familiengeheimnissen gepflastert sind. Manches wiederholt sich immer wieder. Wie es mit der Firma weiter geht und woher Ruth große Unterstützung bekommen wird, war mir auch zu vorhersehbar. Auch der Tod des Betriebsleiters Karl war irgendwie komisch. Mehr möchte ich nicht dazu verraten.

Die Naturbeschreibungen haben mir gut gefallen. Ruths Liebe zum Steinbruch und der Natur in der Eifel konnte ich gut nachvollziehen. Sämtliche Genussmittel erinnern an die 50er. Zigaretten, Liköre und fettes Essen waren damals kein großes gesundheitliches Thema.

Bei bestimmten Dingen konnte ich die Reaktionen von Ruths Mutter nicht verstehen. Auch Ruths Verhalten, nachdem sie das eine oder andere Geheimnis aufgedeckt hat, konnte ich nicht nachvollziehen. Mir lief es zu sehr nach dem Motto: Aha, so ist das Okay. Nächste Szene bitte.

Fazit

Trotz meiner Kritikpunkte habe ich das Buch gerne gelesen. Knapp 400 Seiten auf zwei Nachmittage sprechen dafür. Das Setting reflektiert die Vulkaneifel wider. Die Protagonisten kommen teilweise nicht authentisch rüber. Dennoch war die Geschichte spannend genug um meine Neugierde wach zu halten. Die 50er sind sehr gut beschrieben. Falsch macht man beim Kauf dieses Buches nichts. Von einem Flop ist es weit entfernt. Von mir knappe 4 Sterne.

Danke Birgit Reinshagen .

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