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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.08.2021

Geheimnisvoll und sehr berührend

Der Ort der verlorenen Herzen
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Meine Meinung

Geheimnisvoll und sehr berührend



Anouk ist eine liebenswerte Frau, die mit ihrem Schicksal hadert. Die Eltern hat sie bei einem schweren Sturm in den Vogesen verloren. Ihr fester Freund ...

Meine Meinung

Geheimnisvoll und sehr berührend



Anouk ist eine liebenswerte Frau, die mit ihrem Schicksal hadert. Die Eltern hat sie bei einem schweren Sturm in den Vogesen verloren. Ihr fester Freund hat sie verlassen. Als Übersetzerin für einen Verlag kann sie daheim arbeiten. Sie verlässt nur selten ihre Wohnung. Pralinen sind der einzige Luxus, den sie sich gönnt. Ihre zwei Tanten sind die einzigen sozialen Kontakte die sie hat. Als Kind war sie glücklich. Hat die Einsamkeit in den Weinbergen geliebt. Nach dem Tod ihrer Eltern haben sie die Tanten nach Paris geholt. Da erhält sie einen Brief von einem Unbekannten. Antoine, der aus dem Chalet ihrer verstorbenen Eltern eine Oase für Singels gemacht hat, möchte sie zu Weihnachten einladen.

Ich fand die Idee sehr genial, einen Ort zu schaffen, bei dem sich einsame Menschen treffen können. Gerade Weihnachten spürt man doch die Einsamkeit besonders stark. Anouk war sehr genervt von den Festtagen. Der unerfüllte Wunsch nach einer eigenen Familie war besonders in dieser Zeit für sie schlimm. Da kam ihr die Einladung in die Vogesen gerade recht. Außer ihr sind noch der Kinderbuch Autor Romarin, die Witwe Yvette, die introvertierte Clementine und der Barbesitzer Guillaume eingeladen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und ist froh, der Einsamkeit zu entfliehen. Antoine muss noch ein paar Besorgungen machen. Ein Schneesturm hindert die zusammengewürfelte Gesellschaft daran, das Chalet zu verlassen.

Das Knistern im Kamin und der Schneesturm draußen hätten für eine heimelige Atmosphäre gesorgt, wenn sich nicht alle Sorgen um Antoine und seinen Hund gemacht hätten. Die fünf Singels lernen sich besser kennen.

Der magische Schreibstil hat es mir unmöglich gemacht, das Buch zur Seite zu legen. Ich habe es an einem Tag inhaliert. Ich habe die Kälte gespürt und mich am Kamin gewärmt. Habe fünf liebenswerte Menschen kennengelernt. Wurde mit ihren Sorgen und Nöten vertraut gemacht. Besonders gut haben mir die Rückblenden aus Anouks Leben gefallen. Geheimnisvolle Briefe, einer unbekannten Frau, verleihen der Geschichte eine besondere Würze.

Fazit

Diese herzerwärmende Geschichte hat mir im August tatsächlich weihnachtliche Gefühle beschert. Sie konnte mich von Anfang an abholen. Das Setting spiegelt die Schneestürme in den Vogesen wider. Reflektiert die Einsamkeit der Protagonisten und die damit verbundenen Ängste. Ich liebe Familiengeheimnisse und mysteriöse Briefe. All das habe ich bekommen. Für mich ein Highlight, das ich sehr gerne empfehle.

Danke Claire Stihle. Ich habe jedes einzelne Wort genossen.

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 22.08.2021

überzeugen konnte.

Verrat in Colonia
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Meine Meinung


Ein historischer Kriminalroman, der mich komplett überzeugen konnte.

Die Geschichte spielt in Colonia Agrippina 260 n. Christus. Ich bin Quereinsteiger in dieser Reihe. Geschichten, die ...

Meine Meinung


Ein historischer Kriminalroman, der mich komplett überzeugen konnte.

Die Geschichte spielt in Colonia Agrippina 260 n. Christus. Ich bin Quereinsteiger in dieser Reihe. Geschichten, die in der Römerzeit spielen, waren ja bisher nicht so mein Ding. Aber diese hier konnte mich restlos begeistern. Nun verspüre ich tatsächlich Lust dazu, auch die drei Vorgängerbände zu lesen.

Invita und Marcella habe ich auf Anhieb ins Herz geschlossen. Marcella ist die Tochter des Stadthalters von Trier. Invita ihre Sklavin. Das ist eigentlich keine richtige Bezeichnung für Invita. Vielmehr sind die beiden Freundinnen. Marcella ist wirklich so richtig klasse. Sie ist sehr sozial eingestellt und ekelt sich nicht vor kranken Menschen.

Auf dem Weg von Trier nach Colonia werden sie von einem germanischen Stamm überfallen. Die beiden Frauen kommen mit dem Schrecken davon. Centurio Mucius Longinus ist ihr Retter in der Not und begleitet sie zum Palast.

Bei einer Feierlichkeit von Cäsar Licinus Salonius möchte Invita heimlich ihre große Liebe Flavus im romantischen Badehaus treffen. Leider wird das Treffen wegen des Mordes an Marcellas zukünftigen Schwiegervater vereitelt. Der Sklave Flavus wollte helfen. Nun hat man ihm den Mord in die Schuhe geschoben.

Cäsar Licinus Salonius ist ein sehr unsympathischer, selbstherrlicher Zeitgenosse, der seine Unsicherheiten hinter Hochmut versteckt. Sein Berater Silvanus ist ein Mensch, dem man nicht im Dunklen begegnen möchte. Er legt keinen Wert darauf, den wahren Mörder zu finden.

Der fesselnde Schreibstil der Autorin hat es mir leicht gemacht, diesen Roman zu lieben. Ihre Protagonisten sind lebendig und haben absoluten Erkennungswert. Das Setting reflektiert die Römerzeit in Köln. Maria W. Peter ist bekannt für ihre sehr intensiven Recherchen. Das spiegelt sich auch in diesem Roman wider. Sie weiß wovon sie schreibt. Hat die Orte besucht. Mit dieser historischen Kriminalgeschichte hat sie eine neue Leseleidenschaft in mir geweckt. Ich will mehr davon.

Selbst das Wort Sklavin verliert seinen Schrecken, wenn man so eine Herrin hat wie Invita. Ich kann immer wieder nur betonen, welch wunderbare Frau Marcella ist. Habe gehofft, dass sie nicht in diese merkwürdige Familie einheiratet, die mir von Anfang an suspekt war. Marcella hat sich für den Sklaven ihres Vaters stark gemacht. Hat an seine Unschuld geglaubt und Invita unterstützt, wo sie nur konnte. Dabei wäre es für sie so viel einfacher gewesen, die Augen vor der Wahrheit zu schließen. Denn die Wahrheit sollte beiden Frauen noch sehr gefährlich werden ....

Fazit

Diese gut recherchierte historische Kriminalgeschichte konnte mich von Anfang an abholen. Liebe, Spannung und der Kampf um die Vorherrschaft am Rhein, sorgen für wunderbare Lesestunden. Ich habe sehr viel gerätselt, wer der wahre Mörder ist. Habe oft um Invita und Marcella gebangt. Hatte Tränen in den Augen, ob der Qualen die Flavus erleiden musste.

Vielen Dank Maria W. Peter. Ich habe jedes einzelne Wort genossen.

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Veröffentlicht am 22.08.2021

Schweigen oder Nichtschweigen. Das ist hier die Frage.

Unter Freunden
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Meine Meinung


Schweigen oder Nichtschweigen. Das ist hier die Frage.

Ich habe jedes einzelne Wort genossen. Neben Einblicken in die Film und Theaterwelt bekommt man ein Ehedrama serviert, welches bei ...

Meine Meinung


Schweigen oder Nichtschweigen. Das ist hier die Frage.

Ich habe jedes einzelne Wort genossen. Neben Einblicken in die Film und Theaterwelt bekommt man ein Ehedrama serviert, welches bei näherer Betrachtung, (nach meinem Empfinden,) so schlimm nicht ist. Ein verloren geglaubter Ring taucht wieder auf. Dies einen Tag vor Rubys Highschool-Abschluss. Ruby ist die Tochter von Flora und Julian. Das Mädchen ist sehr intelligent und sensibel. Sie spürt Disharmonien oftmals schon, bevor sie die Betroffenen selbst richtig wahrnehmen.

Flora konnte ich sehr gut leiden. Für die Familie steckt sie beruflich zurück. Ist stolz, so einen tollen Mann wie Julian abgekriegt zu haben. Das Geld war lange Zeit knapp. Erst der Umzug von New York nach Los Angeles hat tolle Film und Theaterrollen, und somit genügend Geld gebracht. Sie verliert den Glauben an ihre Ehe, als der verlorene Ehering ihres Mannes in einer Schachtel gut verwahrt wieder auftaucht.

Floras beste Freundin Margot ist eine sehr resolute Frau. Mit ihrem Mann David ist sie nach Los Angeles gezogen. Die Freude ist groß, als auch Flora und Julian nachkommen. Margot liebt Ruby abgöttisch. Verbringt gerne Zeit mit ihr und erfüllt dem Mädchen so manchen Wunsch.

Mir hat die harmonische Freundschaft zwischen den beiden Ehepaaren gut gefallen. Besonders Margot fühlt sich sehr getragen. Die kinderlose Frau muss einige Probleme bewältigen. Anfangs wusste ich sie nicht richtig einzuschätzen. Hab ihr einiges unterstellt. Konnte mit ihrem Egoismus nicht zu Recht kommen. Doch je tiefer ich in die Geschichte eintauchte, umso mehr konnte ich auch ihr Handeln verstehen. Vor allem die Worte, die sie nicht gesagt hat. Ihr Handeln, das so mancher verwerflich findet. Ich dachte mir, man sollte erst mal in den Schuhen von anderen laufen, um mitreden zu können.

Julian ist ein sehr attraktiver und charmanter Mann, der Menschen für sich einnehmen kann. Eine große Lüge hat ihm lange Zeit ein schlechtes Gewissen beschert.

In der Geschichte wird deutlich, wie hart das Filmgeschäft ist. Welchen Verlockungen Schauspieler*innen widerstehen müssen. Vor allem, dass es nicht immer gelingt.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten erzählt. Mal in der Gegenwart, dann wieder in Rückblenden. Einzig David war für mich nicht immer greifbar. Der Herzchirurg konnte mich als Zuschauer bei einer Theateraufführung überzeugen. Auch er hat eine große Tragödie in seinem Leben zu verzeichnen. Jedoch kam er in der Geschichte kaum zu Wort.

Flora und Julian haben einfach zu wenig miteinander gesprochen. Ich konnte ihre Liebe zueinander zwischen den Zeilen spüren. Hab wirklich gehofft, dass sie zusammen bleiben. Dieser Wunsch hat mich ab einem bestimmten Punkt so gefesselt, dass es mir unmöglich war, das Buch zur Seite zu legen. Die Tatsache, warum der Ring aufbewahrt wurde, hat mir sehr gefallen. Wäre er verschwunden geblieben, hätte es dieses tolle Buch nie gegeben.

Fazit

Muss man der besten Freundin alles sagen? ist Schweigen manchmal wirklich besser? Sollte der Ehemann lieber mit der Wahrheit seine Ehe retten? Welche Motive haben Menschen, die beharrlich schweigen? Diese Fragen habe ich mir oft gestellt. Ganz ehrlich. Ich bin froh, dass ich nicht in den Schuhen von Julian und Margot gesteckt habe.

Die Geschichte ist ganz nach meinem Geschmack. Sie kommt total unaufgeregt daher und ist dennoch niemals langweilig. Sie fordert einen auf, mal über seinen Tellerrand zu blicken. Nicht immer liegt man mit der eigenen Moralvorstellung richtig. Eine Krise könnte auch ein neuer Anfang sein. Eine Lüge könnte tatsächlich auch gut gemeint sein.

Ich habe das Buch in einer Leserunde gelesen. Die Meinungen gehen stellenweise sehr weit auseinander.

Von mir eine absolute Empfehlung. Danke Cynthia D’Aprix Sweeney. Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 12.08.2021

Das beste Fantasy Buch, das ich bisher gelesen habe.

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
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Das beste Fantasy Buch, das ich bisher gelesen habe.

Meine Meinung

Ich muss gestehen, dass dieses Buch ein Cover-Kauf war. So romantisch und eine richtige Augenweide im Regal. Doch auch der Inhalt hält ...

Das beste Fantasy Buch, das ich bisher gelesen habe.

Meine Meinung

Ich muss gestehen, dass dieses Buch ein Cover-Kauf war. So romantisch und eine richtige Augenweide im Regal. Doch auch der Inhalt hält was er verspricht. Die Autorin nimmt uns auf eine fantastische Reise mit, die voller Farbenpracht und Emotionen glänzt. Die Jägerin Feyre muss einen fatalen Fehler bezahlen und ihre Familie verlassen. Sie hat bei der Jagd einen enorm großen Wolf erlegt, der ein Fae war. Sie, die die Familie ernährt hat und eigene Ansprüche hintenan stellte.

Sie wird in das Land Prythian entführt. Der Fae Tamlin verspricht ihr, dass ihr nichts passieren wird, solange sie sich an die Regeln hält. Viele Gefahren lauern in den den Wäldern von Prythian. Nur in seiner Nähe ist sie sicher. Die Jägerin überlegt fieberhaft, wie sie aus Prythian flüchten kann.

Wie konnte dieses wunderbare Buch nur so lange ungelesen in meinem Regal schlummern? Ich habe die Geschichte auf zwei Nachmittage gelesen. Hab die Welt um mich herum vergessen. Aus der Ich-Perspektive erzählt Feyre ihre Geschichte. Lässt uns an ihrer Gefühlswelt so detailliert teilhaben, dass ich echt das Gefühl hatte, selbst dabei zu sein. Die Geschichte kommt lange Zeit ziemlich ruhig daher. Ich fühlte mich in die Welt mit eingebunden. Konnte Feyres Verzweiflung verstehen. Die Sorgen um ihre Familie waren einfach zu groß. Sie lebte mit ihnen in einer kleinen schäbigen Hütte. Musste stets auf Jagd gehen, um sie vor dem Hungertod zu bewahren. In Prythian kann sie sich jeden Tag mit erlesenen Speisen den Bauch vollschlagen. Hat eine Bedienstete, die ihr Kleider bereitlegt. Doch diese traumhafte Welt ist nicht das, wonach sie aussieht. Vieles ist mit Magie belegt. Große Gefahr lauert in jedem Winkel der traumhaften Welt, die einem „Menschlein“ wie Feyre das Leben kosten könnte. Mit dem Mord an dem Gestaltenwandler hat Feyre ein jahrelanges Abkommen gebrochen …..

Fazit

Ich habe schon einige gute Fantasybücher gelesen. Das Reich der sieben Höfe ist jedoch eine Geschichte, die noch sehr lange in mir nachklingen wird. Die mich verzaubert und absolut beeindruckt zurück gelassen hat. Der intensive Schreibstil und das fiktive Prythian zeugen von einem sehr großen Ideenreichtum der Autorin.

Ich habe mich in die schöne Gestaltung der Sieben Höfe Reihe verliebt. Alle bisher erschienenen Bände liegen bereit. Von mir eine absolute Empfehlung!

Herzlichen Dank Sarah J. Maas, für die magischen Lesestunden.

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Über Menschen kann man streiten

Über Menschen
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Meine Meinung

Wann ist eigentlich unsere Welt so in Unordnung geraten? Diese Frage habe ich mir in letzter Zeit oft gestellt. „Übermenschen“ ist eine Geschichte, die sämtliche Themen aufgreift, die weltweit ...

Meine Meinung

Wann ist eigentlich unsere Welt so in Unordnung geraten? Diese Frage habe ich mir in letzter Zeit oft gestellt. „Übermenschen“ ist eine Geschichte, die sämtliche Themen aufgreift, die weltweit aktuell sind.
Dora hat die Nase voll von Corona und ihrem Freund Robert. Der Umweltaktivist übertreibt es maßlos. Dora kommt sich vor wie in einer Zwangsjacke. Vorbei sind die schönen Abende mit Robert auf dem Balkon. Vergangenheit die stundenlange Gespräche. Nun hat anscheinend Greta ihren Platz eingenommen. Wenn die junge Schwedin auch nicht direkt präsent ist, so hat sie dennoch Roberts Gedankenwelt voll im Griff! Dora kauft sich ein altes Haus mit Stuckverzierung in Bracken, Gemeinde Geiwitz. Ohne große Ansage verlässt sie Robert und ihr altes Leben. Möchte einfach nur für sich sein. Einen Garten anlegen und ihr Haus minimalistisch einrichten. Da sie sich eh im Homeoffice befindet, stellt es arbeitstechnisch kein Problem dar. Doch wie war das nochmal mit dem Alleinsein wollen? Tja, da hat Dora ihre Rechnung ohne den Nachbarn Gote hinter der Mauer gemacht. Der ist erst mal von ihrer Hündin genervt, die in seinen Beeten rumwühlt. Dann stellt er sich bei ihr vor: >>Ich bin hier der Dorfnazi!<< Vom Umweltaktivisten geflohen um nun die Bekanntschaft mit einem Dorfnazi zu machen, ist nicht gerade das, was Dora erwartet und gewollt hat. Die Grünen und die AFD! Mann, war ich gespannt was da auf mich zukommt.
Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal bei einem Buch so traurig geworden bin. Der trockene Humor von Juli Zeh ist unschlagbar. Ihr Talent uns Menschen nahe zu bringen, deren eigene politische Einstellung und Lebensweise so gar nichts mit der eigenen zu tun hat, ist wirklich beachtenswert. Erst dachte ich mir was das nun soll. Ein hilfsbereiter Nazi, für den Dora immer mehr Sympathie entwickelt. Wohlgemerkt Sympathie! Dies ist kein Liebesroman. Kann man denn für einen Nazi Sympathie entwickeln? Kann man für dessen kleiner Tochter einen Beschützerinstinkt haben? Ja! Das geht alles. Voraussetzung dafür ist, die Bereitschaft Menschen richtig kennenzulernen. Sie in keine Schublade zu stecken. (Was ich in diesem Fall schon gemacht hätte!) Zu begreifen, dass kein Mensch nur schlecht ist. Gutmenschen auch ihre Macken haben.
Ich bin ja nicht umsonst so traurig beim Lesen geworden. Glaubt mir, das hat seinen Grund. Ich habe mich oft gefragt, ob Dora Gote den Rassismus austreiben hätte können wenn ….. STOP! Hier wird nicht gespoilert! Nur so viel noch. Ein ungewaschener, in einem Bauwagen hausender Nazi, hat mich tatsächlich berührt. Ich kann es ja selber noch nicht fassen, aber es ist so.

Fazit

Normalerweise äußere ich mich nicht zu anderen Rezensionen. Aber ich bin der Meinung, dass die Autorin nichts falsch gemacht hat. Ihre Hauptprotagonistin freundet sich mit einem hilfsbereiten Nazi an. Das hat einige Leserinnen schockiert. Im realen Leben gibt es bestimmt auch nette Menschen, von denen wir nicht wissen, dass sie Rassisten und AFD Anhänger sind.
Juli Zeh hat uns aufgefordert den
ganzen Menschen* kennenzulernen. Sich nicht nur auf die politische Einstellung zu beschränken.
Von mir eine absolute Empfehlung. Danke Juli Zeh.

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