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Veröffentlicht am 18.02.2018

Die Schreiber und die Lesenden.

Wortwächter
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Ja, du solltest Angst haben, Tom.
Denn dies ist kein Film.
Nein, dies sind Worte.
Und Worte sind die gefährlichsten Dinge der Welt!
Viele Menschen gehen gerne zu besonderen Medien, um zu erfahren, was ...

Ja, du solltest Angst haben, Tom.
Denn dies ist kein Film.
Nein, dies sind Worte.
Und Worte sind die gefährlichsten Dinge der Welt!
Viele Menschen gehen gerne zu besonderen Medien, um zu erfahren, was das Leben ihnen noch bringen wird. Was jedoch wenn man alles, was einem widerfährt, auf einem Blatt Papier lesen könnte? Ja, man sogar zuschauen könnte, wie die Worte geschrieben werden? Ihr denkt, das ist nicht möglich. Ich möchte jetzt wirklich nicht naseweis rüber kommen. Es ist möglich! Seitdem ich die Bekanntschaft mit Tom und den Wortwächtern gemacht habe, weiß ich es.

Tom ist ein Teenager, der sein Smartphone über alles liebt. Daher fällt es ihm besonders schwer, auf dem Anwesen seines Onkel David 6 Wochen Zwangsurlaub machen zu müssen. Ohne Handyempfang!!!! Seine Eltern holen ihre Hochzeitsreise in Paris nach. Ok, da würde er nie dabei sein wollen. Den eigenen Eltern beim Turteln zuschauen? Peinlich!
Toms Mutter erzählte ihm von jeher ganz stolz, dass ihre Familie von William Skakespeare abstammt. Tom hofft, dass Onkel David genauso cool ist, wie sein Onkel George, der leider verreist ist. Er wird von dem etwas steif wirkenden Will abgeholt und zum Anwesen in Stratford-upon-Avon gefahren. Will ist ein komische Kauz, mit einem sonderbaren Bart und Frisur. Seine Art zu sprechen passt in einen klassischen Film. Er spricht Tom mit "Gnädiger Herr" an. Tom schwant Fürchterliches.
David ist auch nicht recht viel besser. Er zeig ihm das Haus. Es gibt dort viele Bücher. Tom hat in diesem komischen Haus ein Summen in den Ohren. Von seinem Smartphone kann es nicht stammen. Er hat keinen Empfang. Einen Fernseher sucht er auch vergeblich. Ein starkes Gewitter raubt Tom den Schlaf. Er schleicht sich in die Bibliothek. Was er da erlebt, lässt ihn an seinem Verstand zweifeln. Ein leeres Blatt Papier schreibt seine Gedanken auf. Wie aus dem Nichts erscheinen Buchstaben, die ihn vor unheimlichen Besuchern warnen. Er versteckt sich und hört, wie zwei unheimliche Typen seinen Onkel entführen. Es gibt im ganzen Haus keinen Strom. Warum brennt dann die Lampe auf dem Tisch in der Bibliothek?

Tom wollte schon immer mal ein großes Abenteuer erleben. Mit dem sonderbaren Will und der hübschen Josephine macht er sich auf den Weg, um seinen Onkel und Josephines Vater zu retten. Dass Josephine kommt, hat er auf dem mysteriösen Blatt Papier gelesen! Merkt Ihr es? Tom hat nun sein Abenteuer!
Josephine weiß sehr viel mehr als Tom. Sie weiß um die Geheimnisse der Wortwächter. Sie hält Tom für einfältig. Sie ist eine Leseratte. Ja sogar die unheimliche Schrift macht Bemerkungen, wie "dümmlich" Tom aussieht, wenn er den Mund offen stehen lässt. Tom mag Bücher bei weitem nicht so gerne, wie sein Smartphone.
Wills unmögliches Aussehen hat auch einen Grund. Als steinernes Abbild von William Skakespeare ganz normal, finde ich .....

Diese Geschichte glänzt mit Humor, Spannung und skurrilen Protagonisten. Man begegnet sämtlichen verstorbenen Berühmtheiten. Da fiel mir der Spruch ein: >>Es ist nicht alles in Stein gemeißelt.<< Vieles aber schon. Besonders die verstorbenen Berühmtheiten. Was aber nicht bedeutet, dass einer von denen mal seine Klappe hält!
Vielmehr sind sie Schreiber und Leser und geben so manche Weisheit von sich. Auf der Suche nach der berühmten goldenen Feder, zeigen die steinigen Zeitgenossen, ihr wahres steiniges Gesicht.
Tom und Josephine können ihre Lieben nur dann befreien, wenn sie die goldene Feder finden. Die goldene Feder besteht aus mehreren Teilen. Die verschiedenen Teile wurden in London, Paris und Amerika versteckt.
Wusstet Ihr eigentlich, das unter der großen Glocke "Big Ben" eine Bibliothek versteckt ist ........ ?
Die Idee ist nicht ganz neu, jedoch vom Autor neu erfunden und fabelhaft umgesetzt. Die Protagonisten sind größtenteils "steinalt!"! Die beiden Teenager Tom und Josephine behaupten sich in der Welt der "Wortwächter!"

Die verschiedenen Umgebungsbeschreibungen vermitteln einem das Gefühl in London, Paris und Amerika dabei zu sein.
Viel Lug und "Tinte" erschweren oftmals die Suche nach den Entführten.
Witzige Dialoge bringen einen oft zum Schmunzeln. Vor allem das hochnäsige, selbst schreibende Blatt Papier geizt nicht mich bissigen Kommentaren.
Der Schreibstil ist flüssig, jugendlich und in der dritten Person geschrieben.
Mich konnte der Autor wieder einmal von Anfang an abholen.
Ich habe übrigens seit drei Tagen ein leeres Blatt Papier auf dem Tisch liegen ......

Eine uneingeschränkte Empfehlung von mir, für alle Altersgruppen.

Danke Akram El-Bahay

>>Selbst in toten Büchern steckt eine ungeheure Magie.<< (Seite 95 auf dem Reader)

>>Es gibt keinen Ort auf dieser oder einer anderen Welt, den du nicht in einem guten Buch bereisen kannst.<< (Seite 120 auf dem Reader)

>>Der Feind meines Feindes ist mein bester Freund.<< (Seite 144 auf dem Reader)

Veröffentlicht am 17.02.2018

Milchkaffee und eine große Liebe.

Milchkaffee – Das Glück der Liebe
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Ich habe schon sehr viele Bücher mit der Thematik "Nachkriegs-Deutschland" gelesen. Milchkaffee war jedoch eine große Überraschung für mich. 350 Seiten voll starker Gefühle, Spannung und einer Herzlichkeit, ...

Ich habe schon sehr viele Bücher mit der Thematik "Nachkriegs-Deutschland" gelesen. Milchkaffee war jedoch eine große Überraschung für mich. 350 Seiten voll starker Gefühle, Spannung und einer Herzlichkeit, die für diese Zeit besonders wichtig war.

Den afroamerikanischen Soldaten Sam konnte ich besonders gut leiden. Sein Einsatz für den kleinen Erik hat mich tief beeindruckt. Er hat dem Kleinen das Leben gerettet, indem er ihn ein Krankenhaus brachte. Damit noch nicht genug. Es vergeht kaum ein Tag, an dem er den Jungen nicht besucht. Sam hat erkannt, dass der Junge nicht nur körperliche Verletzungen erlitten hat. Der Lebensmut des Kleinen schwindet mit jedem Tag mehr. Seine Familie ist nicht auffindbar.
Sam lernt die kleine Ballerina Sophie und ihre Mutter kennen. 1945 war es nicht leicht, als dunkelhäutiger Mann akzeptiert zu werden. Trotzdem erlaubt Sophies Mutter, dass ihre Tochter im Krankenhaus für den schwer verletzen Erik tanzt.
Das sollte der Anfang einer großen Liebe sein .....


Ich war total fasziniert von dieser Liebesromanze. Erik und Sophie haben sich als Kinder unter sehr ´dramatischen Umständen kennengelernt. Die unbekümmerte Art von Sophie hat Erik wieder Lebensmut gegeben. Ihre Neugier hat ihm gut getan. Dabei hat das kleine Mädchen schon selber viel Tragisches erlebt. Sie hat zu viele Gedanken im Kopf. Sie besitzt ein fotografisches Gedächtnis.
1945 war eine schwere Zeit. Erfurt wurde erst von den Amis- später von den Russen besetzt. Die Amerikaner waren sehr lieb zu den Kindern. Meine Mutter erzählte früher oft, dass sie von den Amerikanern Schokolade geschenkt bekommen haben.
Ich habe dieses Buch mehrmals zur Seite gelegt und in Erinnerungen geschwelgt. Es enthält einiges, das ich von meinen Eltern gehört habe.

Eine große Liebe, die den Wirren der Nachkriegszeit trotzt, beschert wunderschöne Lesestunden.
Die Geschichte zeigt, dass Kinder auch nach dem Krieg noch großen Gefahren ausgesetzt sind. Rassismus spielt auch eine Rolle. Die Probleme der Nachkriegszeit werden real geschildert.
Der Milchkaffee war einfach etwas Besonderes.
Das Ende konnte mich überraschen.

Ich kann diese Geschichte wärmstens empfehlen. Sie bietet so viel mehr, als der Klappentext verrät. Sie berührt einen da, wo man berührt werden möchte.

Danke Susanna Ernst.

Veröffentlicht am 09.02.2018

Eine abenteuerliche Geschichte, erfüllt von Worten und Gedanken.

Bird and Sword
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Eine abenteuerliche Geschichte, erfüllt von Worten und Gedanken.
Lark ist eine junge Frau, die nicht mit Schönheit gesegnet ist. Dennoch erkennt König Tiras sofort ihr gutes Herz. Erkennt ihre Schönheit, ...

Eine abenteuerliche Geschichte, erfüllt von Worten und Gedanken.
Lark ist eine junge Frau, die nicht mit Schönheit gesegnet ist. Dennoch erkennt König Tiras sofort ihr gutes Herz. Erkennt ihre Schönheit, weil er sie mit dem Herzen betrachtet. Zu Beginn der Geschichte wird Larks Mutter hingerichtet. Sterbend spricht sie Worte, die der kleinen Lark die Stimme nehmen. Worte, die für König Zoltev und seinen Sohn Tiras zukunftsweisend sind. Worte, die Larks Vater an sie binden. Stirbt Lark verliert auch ihr Vater sein Leben. Ihr Vater achtet auf sie. Er hält sie gefangen. Er hat Angst!
Lark fühlt sich schuldig. Ihre Magie hat der Mutter das Leben gekostet.
13 Jahre später holt König Tiras Lark als Geißel. Er kämpft um seinen Thron. Sein Vater hat sich das Leben genommen.

Lark misstraut dem jungen König. Sein Vater hatte schließlich das Leben ihrer Mutter auf dem Gewissen. Lark hat sie entführt. Gegen ihren Willen zu seiner Burg mitgenommen. Trotzdem fühlt sie sich zu Tiras hingezogen. Schnell merkt sie, dass Tiras alles besser machen möchte, als sein Vater. Er hört sich Sorgen und Nöte von seinem Volk an. Versucht stets gerecht zu sein. Um Tiras Gesundheit scheint es nicht zum Besten zu stehen. Tagelang verschwindet er oft. Wenn er zurück kommt, ist er nur noch ein Schatten seiner selbst. Lark beginnt Tiras zu vermissen, wenn er nicht da ist. Beide kommen sich mit jedem Tag näher. Tiras lehrt der stummen Lark das geschriebene Wort. Erfreut sich an ihrer Begeisterung.
Obwohl sie auch bei Tiras eine Gefangene ist, fühlt sie sich frei und verstanden. Tiras und Lark sprechen miteinander. Ohne Worte. Mit dem Herzen und Magie.
Larks Angst verflüchtigt sich. Sie merkt, dass Tiras ihre Begabung akzeptiert. Mehr noch. Er braucht sie!

Die Liebesromanze steht im Vordergrund. Dennoch gibt es viele blutige Kämpfe. Es ist Krieg. Die Volgars sind eine Kreuzung zwischen Mann und Vogel. Zu Tausenden bedrohen sie das Königreich Jeru und seine 10 Provinzen. Ernähren sich von ihren Opfern und gewinnen dadurch immer mehr Kraft. Das Setting ist nicht besonders ausgeprägt. Das hat mich jedoch nicht gestört. Ich war zu sehr von der Magie zwischen Lark und Tiras gefangen.
Die unscheinbare Lark wird immer selbstbewusster. Ihre Gedanken und stillen Worte vollbringen Wunder. Ihre Magie öffnet ihr Tür und Tor.
Ein großer Sympathieträger ist der Troll Boojohni. Der kleine bärtige Mann versteht Lark; kennt sie schon seit ihrer Geburt. Beschützt sie und hat sie auch nach Jeru City begleitet. Er bringt Lark bedingungslose Liebe entgegen.
Tiras engster Vertrauter Kjell misstraut Lark. Er findet Magie gefährlich. Er kann nicht verstehen, dass Tiras so gut mit dieser Hexe umgeht. Kjell kann seinen Hass nicht verbergen.




Diese Fantasy-Romanze holt den Leser von Anfang an ab. Ein Märchen, mit guten und bösen Charakteren und überraschenden Wendungen. Eine Welt, in der angewandte Magie mit dem Tod bestraft wird. Die Story besticht durch eine unscheinbare, starke und emotionale Protagonistin. Der junge König ist die Antwort darauf. Wunderschöne magische Sprüche verleihen der Geschichte einen Hauch Poesie.
Das Ende hat mich traurig und dennoch hoffnungsvoll zurückgelassen. Es ist so viel passiert. Es ist so viel offen. Man darf hoffen!

Danke Amy Harmon





>>Vielleicht liegt das Geheimnis von Glück in der Einfachheit .....<< (Seite 168 auf dem Reader)

>>Ich war nicht schön, nicht lebhaft oder kühn, sondern klein und verängstigt, ein Zweig im Wind.<< (Seite 186 auf dem Reader)

>>Habe ich dir heute schon gesagt, dass du ein Esel bist?<< (Seite 98 auf dem Reader)

Veröffentlicht am 30.01.2018

Die Glasmacherin aus Spiegelberg.

Winterengel
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Meine Meinung

Die Glasmacherin aus Spiegelberg.

1895

Das ist der zweite Weihnachtsroman, den ich von der Autorin gelesen habe. Nach Winterblüte konnte mich auch Winterengel wieder für sich einnehmen. ...

Meine Meinung

Die Glasmacherin aus Spiegelberg.

1895

Das ist der zweite Weihnachtsroman, den ich von der Autorin gelesen habe. Nach Winterblüte konnte mich auch Winterengel wieder für sich einnehmen. Viel Schnee und gläserne Winterengel haben es geschafft, mir Weichnachtsfeeling zu bescheren.

Anna Härtel ist eine junge ehrgeizige Frau. Nach dem Tod ihres Vaters hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, für ihre Mutter und Schwester zu sorgen. Ihr heißgeliebter Vater hatte sie in die Kunst des Glashandwerks eingeführt. Anna hat eigene Ideen entwickelt, um wunderschöne Glasengel herzustellen. Mit den Marktverkäufen dieser Prachtstücke, hält sie die kleine Familie über Wasser. Das Geld dient überwiegend dazu, ihrer schwerkranken Mutter Medikamente zu kaufen.

Anna träumt oft davon, ferne Länder zu bereisen. Ihr Wunsch scheint in Erfüllung zu gehen. Der englische Lord Sandhurst und sein Diener John besuchen den Markt im schwäbischen Spiegelberg. Sie kaufen Anna Engel ab und zeigen sie Queen Victoria. Die Queen ist von den Engeln sehr begeistert. Sie möchte den Weihnachtsbaum bei Hofe mit Annes Glasengeln schmücken. Schweren Herzens nimmt Anna das Angebot an, nach London zu reisen. Sie macht sich Sorgen um ihre Schwester und kranke Mutter. Wird sie bis Heilig Abend wieder zurück sein?

Anna fiel ihre Entscheidung wahrlich nicht leicht. Wenzel ist ein junger Bursche, den sie schon viele Jahre kennt. Sein Vater hat Anna Arbeit in seiner kleinen Glashütte gegeben, nachdem ihr Vater gestorben war. Er hat ihr ermöglicht, weiterhin Engel herzustellen. Wenzel möchte Anna heiraten. Anna will trotzdem nach London reisen. Wenzel zeigt nun sein wahres Gesicht. Mit dem Diener John Evans begibt sie sich auf die beschwerliche winterliche Reise. Nachdem man Anna die Glasengel geklaut hat, die sie für der Queen zeigen wollte, hilft ihr John diese wieder zu finden. Keine Mühe ist ihm zu groß, um dem verzweifelten Mädchen zu helfen.

Der Schreibstil ist flüssig und aus der Sicht von Anna geschrieben. Die Autorin holt den Leser von der ersten Seite ab. Die Beschreibungen der winterlichen Landschaft lösen weihnachtliche Gefühle aus. Die Protagonisten sind gut gezeichnet. Wie im wahren Leben sind auch in dieser Geschichte die Menschen, die sich anfangs abweisend verhalten, nicht immer die Schlechtesten. Anna hat einen ganz besonderen Freund auf ihrer Reise gewonnen. Auch der etwas arrogant wirkende Lord Sandhurst erweist sich noch als zuverlässiger Freund.
Sagen um Rotkehlchen und einige andere Bräuche, laden zum Nachahmen ein.

Besonders gut gefiel mir, mit welcher Beharrlichkeit Anna ihre Ziele verfolgt hat. Egal wie verzweifelt sie war, sie hat weitergekämpft. Mit John verbrachte sie sehr viel Zeit. Die Reise nach London entwickelte sich zu einem richtig gefährlichen Abenteuer.
Anna fängt an, das Zusammensein mit John zu genießen. John hat ein großes Geheimnis.

Mein Fazit

Dieses historische Wintermärchen hat mein Herz berührt. Die junge Anna ist eine liebenswerte Person, die für ihre Familie ein großes Risiko in Kauf nimmt.
Eine Reise nach London entwickelt sich zu einem Abenteuer. Neid und Konkurrenzkampf gefährden das Leben der der Reisenden.
Der Schreibstil holt den Leser von der ersten Seite ab.
Viele detaillierte Beschreibungen reflektieren die Winterlandschaft.
Ob mir das Ende gefallen hat? JA! Liebe ist doch immer schön. Oder?

Unbedingt lesen! Danke Corina Bomann

Meine Lieblingszitate

>> Glas ist wie die Liebe ......... es kann Jahrzehnte überdauern, aber von einem Moment zum anderen zerstört werden.<< (Pos. 30 auf dem Reader, 1. Kapitel)

>>An den Zweigen funkelten kleine Eiszapfen wie Diamanten.<< (Pos. 3283 auf dem Reader, 30. Kapitel)

>>Die Hügel trugen weiße Hauben und die Bäume wirkten, als wären sie aus Kristall geschnitten. Überall funkelte es und eine überirdische Stille umfing uns.<< (Pos. 1047 auf dem Reader, 10. Kapitel)

Veröffentlicht am 24.01.2018

Es weihnachtet sehr. Im Hause Melbury mit einem Mord.

Geheimnis in Rot
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Meine Meinung
Bei diesem Weihnachtskrimi darf man keine große Action erwarten. Vielmehr finden sehr viele Dialoge statt. Spannung ist eher nicht gegeben. Aber das hat mich nicht gestört. Das Familienfest ...

Meine Meinung
Bei diesem Weihnachtskrimi darf man keine große Action erwarten. Vielmehr finden sehr viele Dialoge statt. Spannung ist eher nicht gegeben. Aber das hat mich nicht gestört. Das Familienfest hat seine ganz eigene Atmosphäre. Sir Osmond ist ein strenger Charakter, der über alles und jeden gut informiert sein will. Sir Osmonds Schwester Mildred hält es für keine gute Idee, im Hause Melbury Weihnachten zu feiern. Seit Sir Osmonds Frau nicht mehr lebt, hat sie das Zepter übernommen. Ihre Befürchtung, die Feier könnte in einem Fiasko enden, hat sich mehr als bestätigt. Sir Osmond wird mit einer Kugel im Kopf in seinem Arbeitszimmer entdeckt. Denkt man nun, jeder wäre traurig, so merkt man ganz schnell, dass jedes seiner Kinder nur an das Erbe denkt.
Ich habe sehr viel gegrübelt, wer für den Mord verantwortlich sein könnte. Wenn die Geschichte auch in ruhigen Bahnen verläuft, so hat sie doch zum miträtseln animiert. War es die Sekretärin Miss Portisham, die bei Osmonds Kindern Argwohn geweckt hat? Verhielt sich nicht Tante Mildred etwas zu unberührt? Es war doch schließlich ihr Bruder, der erschossen wurde. Für Colonel Halstock beginnt eine Suche, die wie eine Nadel im Heuhaufen anmutet. Jeder hält die Wahrheit zurück. Nach und nach rückt einer nach dem anderen mit der Wahrheit raus. Doch ... ist es wirklich die Wahrheit? Vor allem, was hat es mit dem zweiten Nikolauskostüm auf sich?
Die Charaktere in der Geschichte passen sehr gut in diesen Krimi-Klassiker. Die verschiedenen Kapitel werden jeweils aus der Sicht eines anderen Familienmitglieds erzählt. So lernt man jede einzelne Person besser kennen. Überlegt, wer wer ein Motiv haben könnte. Nach dem Mord wird überwiegend aus der Sicht von Colonel Halstock erzählt. Ich fand es köstlich, wie einer den anderen mit Andeutungen bei Halstock anschwärzen wollte. Immer mit den Hinweis, niemanden verdächtigen zu wollen.
Mein Fazit
Es weihnachtet sehr. Im Hause Melbury mit einem Mord. Mir hat dieser Klassiker sehr gut gefallen. Er kommt ohne großes Blutvergießen aus. Intelligente Dialoge animieren zum Miträtseln. Der häufige Perspektivenwechsel gelang der Autorin mühelos. Der Schreibstil spiegelt das Jahr 1936 wider. Ich habe mich sehr unterhalten gefühlt. Dieser Krimi ist eine Einladung zum Mitsuchen! Ich kann mir "Geheimnis in Rot" sehr gut als Theaterstück vorstellen.
Von mir eine Empfehlung an alle, die gerne Krimi-Klassiker lesen.