Es weihnachtet sehr. Im Hause Melbury mit einem Mord.
Meine Meinung
Bei diesem Weihnachtskrimi darf man keine große Action erwarten. Vielmehr finden sehr viele Dialoge statt. Spannung ist eher nicht gegeben. Aber das hat mich nicht gestört. Das Familienfest ...
Meine Meinung
Bei diesem Weihnachtskrimi darf man keine große Action erwarten. Vielmehr finden sehr viele Dialoge statt. Spannung ist eher nicht gegeben. Aber das hat mich nicht gestört. Das Familienfest hat seine ganz eigene Atmosphäre. Sir Osmond ist ein strenger Charakter, der über alles und jeden gut informiert sein will. Sir Osmonds Schwester Mildred hält es für keine gute Idee, im Hause Melbury Weihnachten zu feiern. Seit Sir Osmonds Frau nicht mehr lebt, hat sie das Zepter übernommen. Ihre Befürchtung, die Feier könnte in einem Fiasko enden, hat sich mehr als bestätigt. Sir Osmond wird mit einer Kugel im Kopf in seinem Arbeitszimmer entdeckt. Denkt man nun, jeder wäre traurig, so merkt man ganz schnell, dass jedes seiner Kinder nur an das Erbe denkt.
Ich habe sehr viel gegrübelt, wer für den Mord verantwortlich sein könnte. Wenn die Geschichte auch in ruhigen Bahnen verläuft, so hat sie doch zum miträtseln animiert. War es die Sekretärin Miss Portisham, die bei Osmonds Kindern Argwohn geweckt hat? Verhielt sich nicht Tante Mildred etwas zu unberührt? Es war doch schließlich ihr Bruder, der erschossen wurde. Für Colonel Halstock beginnt eine Suche, die wie eine Nadel im Heuhaufen anmutet. Jeder hält die Wahrheit zurück. Nach und nach rückt einer nach dem anderen mit der Wahrheit raus. Doch ... ist es wirklich die Wahrheit? Vor allem, was hat es mit dem zweiten Nikolauskostüm auf sich?
Die Charaktere in der Geschichte passen sehr gut in diesen Krimi-Klassiker. Die verschiedenen Kapitel werden jeweils aus der Sicht eines anderen Familienmitglieds erzählt. So lernt man jede einzelne Person besser kennen. Überlegt, wer wer ein Motiv haben könnte. Nach dem Mord wird überwiegend aus der Sicht von Colonel Halstock erzählt. Ich fand es köstlich, wie einer den anderen mit Andeutungen bei Halstock anschwärzen wollte. Immer mit den Hinweis, niemanden verdächtigen zu wollen.
Mein Fazit
Es weihnachtet sehr. Im Hause Melbury mit einem Mord. Mir hat dieser Klassiker sehr gut gefallen. Er kommt ohne großes Blutvergießen aus. Intelligente Dialoge animieren zum Miträtseln. Der häufige Perspektivenwechsel gelang der Autorin mühelos. Der Schreibstil spiegelt das Jahr 1936 wider. Ich habe mich sehr unterhalten gefühlt. Dieser Krimi ist eine Einladung zum Mitsuchen! Ich kann mir "Geheimnis in Rot" sehr gut als Theaterstück vorstellen.
Von mir eine Empfehlung an alle, die gerne Krimi-Klassiker lesen.